
Vor allem in den Sommermonaten sind die schwarz gelben Insekten bei fast jedem Essen unter freiem Himmel dabei. Sie umschwirren uns, setzen sich auf Süßes und können einen mit ihrem aufdringlichen Verhalten schon mal an den Rand der Verzweiflung bringen. Doch sie sind nicht nur nervig, sondern verfügen auch über einen Stachel, dessen potentes Gift dem Menschen durchaus gefährlich werden kann.
Die Wespenart zählt zu den Kurzkopfwespen und wird damit zur Familie der echten Wespen gezählt. Sie ist in ganz Deutschland beheimatet und kommt in so gut wie allen Habitaten vor. Außerdem ist sie über weite Teile Europas, Nordasiens und Nordafrikas verbreitet. Durch Verschleppung ist sie allerdings auch in Teilen Süd- und Nordamerikas, sowie Australiens zu finden.
Diese Wespenart baut ihre Nester oft unterirdisch, aber auch in Gebäuden, wo sie dann beispielsweise in Ecken von Dachstühlen von der Decke hängen. Die Wespen nutzen selbige nie länger als ein Jahr, schaffen es jedoch innerhalb weniger Monate einen bis zu 7000 Tiere starken Staat aufzubauen. Während die Wespenkönigin in der Lage ist einen Winter geschützt und in einer Winterstarre zu überstehen, um im kommenden Jahr ihren einjährigen Staat aufzubauen, leben die anderen Wespen nur ein paar Wochen oder Monate.
Während dieser Zeit tragen die Insekten so viel Futter wie möglich ins Nest und zu ihrer Königin. Sie sind dabei nicht wirklich wählerisch, ernähren sich zwar überwiegend von pflanzlicher zuckriger Kost wie etwa Blütennektar oder Obst, verzehren aber auch Aas, Fleisch und andere Insekten. Dieses breite Futterspektrum ist es, was die Wespen dazu veranlasst, uns im Sommer sofort zu umschwirren, sobald wir etwas verzehren.
Diese Königin dieser Wespenart wird circa 2 Zentimeter groß. Die anderen Tiere des Staates sind mit 12–17 Millimetern Länge jedoch etwas kleiner. Die Art trägt die für Wespen typische schwarz gelbe Färbung. Im Gegensatz zu einigen anderen Arten fehlen rote Akzente auf ihrem Körper komplett. Sie schwirren in den Sonnenstunden der Sommermonate unermüdlich umher und sind auf Futtersuche. Dabei verhalten sie sich Menschen gegenüber wenig scheu und werden eher als aufdringlich, lästig und aggressiv wahrgenommen. Die Nester der Wespen können, solange sie oberirdisch gebaut wurden, an ihrer runden Form, der dunkelgräulichen Farbe und den äußeren Lufttaschen erkannt werden.
Die gemeine Wespe ähnelt der deutschen Wespe in vielerlei Hinsicht. Die Arten können bei genauerem Hinsehen jedoch gut an dem Muster auf ihrem Vorderkopf unterschieden werden. Während erstere Art dort eine ankerförmige schwarze Färbung besitzt, sind bei letzterer lediglich drei schwarze Punkte sichtbar. Auch das schwarze Streifenmuster unterscheidet sich minimal. Bei der hier beschriebenen Art sind neben den Streifen kleine schwarze Punkte sichtbar, wo bei der gemeinen Wespe nur durchgehende etwas dickere Streifen sind. Das Nest der gemeinen Wespe ist zudem heller und bräunlicher als das Nest dieser Wespenart. Die Verhaltensweisen beider Arten sind für den Laien nicht voneinander zu unterscheiden.
Wie bereits erwähnt bevölkern die Wespen fast jeden Lebensraum und leben sowohl in urbanen als auch in ländlichen Gebieten. Während sie in der Natur vorkommend kaum einen großen Schaden anrichten können, sind sie in Städten und Dörfern durchaus als lästig und unter Umständen auch gefährlich wahrzunehmen. Vor allem dann, wenn ein Wespenvolk sein Nest auf einem Dachboden, in einem Schuppen oder einem ähnlichen Ort gebaut hat, sollte abgewogen werden, mit Bekämpfungsmethoden gegen sie vorzugehen.
Ein Wespennest stellt, vor allem für Allergiker und Menschen mit einem geschwächten Immunsystem und Kreislauf, eine signifikante Gefahr dar, da die Tiere, sollten sie sich bedroht fühlen, als ganzer Schwarm angreifen.
Doch nicht nur im Umfeld des Wespennests, sondern auch an Orten, an denen im Freien Speisen und Getränke verzehrt werden, sollte auf Wespen geachtet werden. Immer wieder gibt es Fälle, in denen Wespen, die auf oder im Essen sitzen, versehentlich verschluckt werden und dann von innen in Hals und Rachen stehen. Ein solcher Unfall kann schlimme Folgen haben, da hier auch für Personen, die nicht allergisch sind, Erstickungsgefahr besteht.
Es gibt vielfältige Bekämpfungsmethoden, um gegen Wespennester oder auch einzelne Insekten vorzugehen, welche im Folgenden erläutert werden.
Zwar sind Wespen für viele Ökosysteme von hoher Relevanz, doch wenn sie dem Menschen zu nahe kommen oder gar in Häuser eindringen, sollten Maßnahmen ergriffen werden, um möglichen Stichen vorzubeugen. Drei bis vier Prozent der deutschen Bevölkerung reagieren allergisch auf Wespenstiche und können schon von einem einigen Wespenstich starke Schäden davontragen oder sogar sterben. Für Nicht-Allergiker sind einzelne Stiche zwar keine ernsthafte Bedrohung, doch unangenehm und schmerzhaft sind sie trotzdem allemal.
In Sommern, denen ein mildes Frühjahr vorangegangen ist, kommt es in Deutschland immer wieder zu regelrechten Wespenplagen. Die Insekten finden in solchen Jahren leichte Bedingungen zum Aufbau von Völkern vor und in den Sommermonaten sind besonders viele von ihnen unterwegs. Sie stören dabei nicht nur jeden, der im Freien etwas isst und trinkt, sondern dringen auch in Lebensmittelbetriebe, Restaurants und Bäckerfilialen ein. Dort stellen sie neben dem Stich- auch ein erhebliches Hygienerisiko dar, da Wespen auch Krankheitserreger und Pilzsporen verschleppen können.
Inzwischen bieten sich vielfältige biologisch verträgliche, aber auch chemische Mittel an, um die Insekten zu vertreiben und zu bekämpfen. Man sollte jedoch stets bedenken, dass Wespen eine wichtige Rolle für viele Ökosysteme spielen und deshalb nur bei ernsthafter Bedrohung mit für die Tiere tödlichen Maßnahmen bekämpft werden sollten.
Ein ganzes Wespennest sollte, wenn möglich, fachmännisch umgesiedelt werden. Ist dies nicht möglich, gibt es spezielle chemische Sprühmittel, mit denen die Nester auch aus größerer Distanz bekämpft werden können. Sollte sich das Nest in einer verwinkelten Position befinden, kann auf chemischen Sprühschaum zurückgegriffen werden. Auf keinen Fall sollte man selbst mit Netzen, Feuer oder ähnlichem Hand anlegen. Ein ganzer Wespenschwarm im aggressiven Verteidigungsmodus ist schließlich für jeden, der ihm zu nahe kommt, eine ernste Gefahr.
Zur Bekämpfung einzelner Tiere gibt es zahlreiche Wespenfallen, welche die Tiere mit biologisch verträglichen Mitteln anlocken und dann an der weiteren Flucht hindern. Natürlich können außerdem auch hier chemische Insektizide zum Einsatz kommen. Diese sind allerdings nicht nur für die Wespen, sondern auch für alle anderen Lebewesen, einschließlich des Menschen, hochgiftig.
Wer nicht extra Mittel zur Wespenbekämpfung kaufen möchte, kann auch ganz einfach auf verschiedene Hausmittel zurückgreifen, um sich den Tieren zu entledigen. Die einfachste Methode besteht hier darin, einfach Lebensmittel oder fast leere Getränke zu opfern, in einigem Abstand aufzustellen und die Aufmerksamkeit der Wespen damit auf diese zu lenken. Bierflaschen mit einem letzten enthaltenen Schluck eignen sich hier wirklich gut, um die Tiere ganz unschädlich zu machen, da sie, einmal im Inneren der Flasche, nicht mehr entkommen können.
Ein weiteres Hausmittel, was hier zum Einsatz kommen könnte, sind ätherische Öle wie Citronella, Teebaum- oder Nelkenöl. Die Tiere meiden den penetranten Geruch dieser Flüssigkeiten und bleiben so fern, ohne unschädlich gemacht werden zu müssen.
Es gibt also verschiedene Wege Wespen ohne viel finanziellen oder zeitlichen Aufwand fernzuhalten und nach Möglichkeit sollte zuerst auf diese zurückgegriffen werden, bevor chemische Mittel zum Einsatz gebracht werden.
Die deutsche Wespe ist zwar ein wichtiger Bestandteil der deutschen Fauna und erfüllt einen wichtigen Zweck in verschiedenen Ökosystemen, sie kann dem Menschen allerdings durchaus gefährlich werden. Vor allem für geschwächte und allergische Menschen, kann bereits ein einziger Stich der Insekten zu einer ernsthaften Bedrohung werden. Daher ist es wichtig und richtig, Maßnahmen zur Prävention solcher Vorfälle zu treffen. Wespennester können umgesiedelt oder mit chemischen Mitteln bekämpft werden, wobei erste Methode nach Möglichkeit vorzuziehen ist. Einzelne Tiere können auf verschiedene Arten weggelockt, bekämpft oder ferngehalten werden.