Die Angst vor Spinnen und den Wunsch diese zu vertreiben ist äußerst weitverbreitet. Während die meisten Menschen lediglich etwas Ekel oder Abscheu vor den kleinen Krabbeltieren haben, gibt es auch Personen, die unter sogenannter „Arachnophobie“ leiden.
Bei dieser ernst zu nehmenden Phobie ist die Angst vor Spinnen so stark ausgeprägt, dass selbst Bilder oder zu genaue Erzählungen Panik beim Betroffenen auslösen.
In den meisten Fällen sollen Spinnen aus Balkon, Haus und Keller vertrieben werden, weil diese Spinnennetze hinterlassen oder den Bewohnern Angst einjagen. Da Spinnen in Deutschland größtenteils überhaupt nicht gefährlich sind, besteht im Übrigen keine Gefahr, wenn die kleinen Krabbler einziehen.
Bevor Sie also zum Besen greifen und Selbstjustiz an den Spinnen verüben, halten Sie kurz ein.
Die Wahrheit ist: Es gibt keinen, rein logischen, Grund. Fast alle Spinnenarten sind enorm nützliche Mitbewohner! Am freundlichsten sind die sogenannten Weberknechte oder Webspinnen. Mittlerweile ist klar, dass diese theoretisch gar nicht zu den Spinnen zählen, weil ihnen wichtige körperliche Merkmale fehlen. Sie spinnen auch keine Netze, weil sie nicht über Spinndrüsen verfügen. Andere Spinnenarten, wie die Winkelspinne oder die Zitterspinne, sind ebenfalls großartige Mitbewohner! Diese kleinen Krabbeltiere fangen Fliegen, Silberfische und andere kleinere Insekten in ihren Netzen.
Sollten Sie also keine enorme Furcht vor den Tieren haben, können Sie diese getrost als Fliegenfalle ansehen. Manche Spinnen, wenn sie denn groß und hungrig genug sind, fangen in Deutschland sogar Stechmücken oder junge Wespen. Das gilt selbstverständlich nur, wenn die Netze stabil genug für solche Beute sind.
Die eher unansehnlichen Netze und Eier sind, neben der Furcht, ein weiterer Grund, weshalb viele Menschen gerne ohne Spinnen hausen möchten. Um trotz der niedrigen Vorfallquote die Vollständigkeit zu sichern: ja, auch in Deutschland leben giftige Spinnen. Der sogenannte „Ammen-Dornfinger“ enthält Gift, welches im seltensten Fall zu etwas Fieber und Kreislaufproblemen führen kann. Seien Sie dennoch beruhigt: Diese Spinne haust normalerweise in der Natur und ist äußerst friedfertig. Erst, wenn Sie versehentlich das Netz zerstören oder die Spinne in die Enge drängen, wird diese zu beißen.
Kreuzspinnen enthalten zwar ebenfalls Gift, welches zu Fieber oder Schwellungen führt, gelangen mit ihren kurzen Fangzähnen aber nicht durch menschliche Haut. Sollten Sie in der Kniekehle oder an anderen dünnen Hautstellen gebissen werden, sind Schwellungen und etwas Fieber normal. Suchen Sie zur Sicherheit immer einen Arzt auf!
Spinnen gibt es, nahezu, überall. Vermehrt treten die Krabbler in Kellern, Dachböden und auf Balkonen auf. Sollten Sie in einem Altbauhaus wohnen, finden Sie mit Sicherheit auch in Ihren Wohnräumen gelegentlich Spinnen. Warum Spinnen besagte Räume bevorzugen und wie Sie diese wieder loswerden, erfahren Sie jetzt.
Bevorzugt ziehen Spinnen in warme und insektenhaltige Umgebungen ein. Vorrangig im Winter finden sie sich daher gerne in Wohnräumen und sammeln die Insekten, die es ebenfalls ins Warme geschafft haben. Zudem eignen sich windstille Orte besser für den Netzbau als diese, die den Umwelteinflüssen schutzlos ausgeliefert sind.
Spinnen vertreiben ist nicht so schwierig! Grundsätzlich gilt: haben Sie wenige andere Insekten in Ihren Räumen, werden sich wenige Spinnen ansiedeln. Die einfachsten beiden Methoden lauten daher regelmäßig putzen und Insektenschutzgitter verwenden. Bringen Sie Insektenschutzgitter an Ihren Fenstern und Türen an und halten Sie somit Spinnen sowie andere Insekten fern. Das regelmäßige Entfernen von unbewohnten Spinnweben sorgt ebenfalls dafür, dass die Spinnen nach und nach ausziehen werden.
Vom Staubsauger sollten Sie übrigens absehen! Sowohl diese Methode, als auch das Verwenden von Haarspray oder gar Feuer sind nicht nur fies, sondern quälen die kleinen Krabbler unnötig.
Nutzen Sie stattdessen Lavendelduft, Essig oder etwas Zitrone und Eukalyptus. Die Düfte halten die Tierchen fern und vertreiben diese zuverlässig. Achten Sie darauf, die Anwendungen regelmäßig zu wiederholen – sprühen oder verteilen Sie das gewählte Hausmittel stets großflächig und achten Sie darauf, dass die Düfte auch in kleinere Ritzen eindringen können.
Auf dem Balkon raten wir Ihnen ebenfalls zur Nutzung von Essig oder Lavendel. In einigen Fällen lässt sich der Lavendel selbst züchten, sieht schön aus und sorgt dafür, dass das Spinnen vertreiben von ganz allein funktioniert.
Bedenken Sie, dass die Düfte im Freien schneller verfliegen als im Haus. Sollten Sie ein Essig-Wassergemisch nutzen, müssen Sie dieses auf dem Balkon also häufiger anwenden. Besprühen Sie vorrangig dunkle und geschützte Ecken, etwa hinter großen Pflanzen oder Möbeln. Die Dunkelheit eignet sich für Spinnen als großartige Jagdergänzung – darum werden Sie an diesen Orten auf die meisten kleinen Insekten treffen.
Im Übrigen hilft es auch hier, wenn Sie unbenutzte oder „leer stehende“ Spinnweben entfernen und somit den Komfort für die Spinnen senken. Achten Sie beim Entfernen bitte stets darauf, dass keine Spinnen verletzt werden! Insbesondere kleine und zierliche Spinnen sind äußerst empfindlich und ein abgerissenes Bein lässt auch diese Tiere leiden.
Neben den bereits genannten Optionen können Sie auch mithilfe von Kastanien, Tabak und Schall gegen die Spinnen vorgehen. Die Kastanien sollten Sie großflächig verteilen und mindestens einmal im Monat auswechseln, um einen stetigen Geruch zu gewährleisten – dieser hilft enorm beim Spinnen vertreiben.
Tabak schmeckt richtig grauenhaft – besonders dann, wenn Sie ihn zeitweilig aufkochen lassen und die Flüssigkeit im Keller versprühen. Eine kurze Warnung vorab!
Der Geruch ist wirklich unerträglich. Nutzen Sie diese Methode also nur im Keller oder auf dem Balkon. Das Gemisch ist simpel herzustellen, nutzen Sie einen Esslöffel Tabak nach Wahl und kochen Sie diesen in rund 500 ml Wasser auf. Sieben Sie den Tabak entweder aus oder lassen Sie ihn für noch stärkere Geruchsentwicklung in der Sprühflasche. Achten Sie darauf, dass die Blätter den Sprühkopf nicht verstopfen!
Manchmal siedeln sich Spinnen auch im Freien, etwa an Hauswänden, an. Die Optik profitiert davon selbstverständlich nicht – darum vertreiben viele Menschen die Spinnen auch im Freien. Bei Hauswänden reicht es meistens aus, die Wände regelmäßig abzubürsten oder abzuspülen. Achten Sie auch hier darauf, dass Sie keine Tiere verletzen!
Es gibt im Großen und Ganzen zwei Möglichkeiten, um Spinnen zu vertreiben. Sowohl biologische als auch chemische Methoden wirken gegen viele Insekten und vertreiben auch Spinnen zuverlässig. In welchem Fall Sie zu biologischen (oder chemischen) Mitteln greifen sollten, erläutern wir Ihnen gerne.
Die Hausmittel, die wir Ihnen vorgestellt hatten, sind in ihrer Wirksamkeit unumstritten. Insbesondere die Tabakvariante, aber auch der Essig- oder Lavendelduft, sind großartige Optionen, die der Umwelt keinen Schaden zufügen und auch für Haustiere ungefährlich sind. Biologische Maßnahmen sollten Sie regelmäßig ergreifen und immerzu auffrischen – so überprüfen Sie zugleich völlig kostenfrei den Erfolg Ihrer Methode.
Eine gerne genutzte chemische Möglichkeit stellen die sogenannten Spinnensprays dar. Je nach Produkt sind diese mittlerweile ebenfalls eine recht risikoarme Möglichkeit zur Vertreibung der Spinnen. Viele der Sprays enthalten jedoch weiterhin brennbare oder ätzende Stoffe, die Ihnen und Ihrem Gebäude zusetzen können. Sollte der Befall extrem sein, sollten Sie darum stets zu Sprays auf Wasserbasis greifen oder sofort mit einem Schädlingsbekämpfer sprechen.
Lavendel, Essig, Kastanien und Tabak sind äußerst wirkungsvolle Mittel gegen Spinnen. Das Spinnen vertreiben ist lediglich dann notwendig, wenn der Befall stark ausfällt oder die Tiere den Bewohnern Angst einjagen. Die Hausmittel müssen regelmäßig und großflächig angewendet werden, um das bestmögliche Ergebnis zu erzielen.
Bei schweren Befällen sind Spinnensprays auf Wasserbasis, frei von Treibgasen und ätzenden oder brennbaren Stoffen, eine gute letzte Wahl. Sollten Sie selbstständig keinen Erfolg verzeichnen, können Sie mit einem Kammerjäger oder Schädlingsbekämpfer sprechen.