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ᐅ Kohldrehherzmücke: Alle Infos, Mittel & Maßnahmen [2023]

Autor: Karl-Tim Ibald

Diese Fliege ist ein Schädling für sämtliche Kohlarten. Sie frisst sich durch den Kohl durch und lässt ihn dann verkümmern. In den letzten Jahren hat sich diese Mückenart wieder stark verbreitet. Sie überwintert ganz untypisch als Larve, legt ihre Eier, die nach etwa 1 Woche schlüpfen, direkt in die Blätter oder an die Stängelbasis. Sie werden etwa 2 cm groß und können zu einer großen Plage für alle Bauern und Gärtner werden.

 

Was ist eine Kohldrehherzmücke?

Bei einer solchen Mücke, die auch als Kohldrehherzgallmücke oder Kohlmotte bezeichnet wird, handelt es sich um einen Schädling, jedenfalls für sämtliche Kohlarten. Ist ein Kohl einmal mit einem solchen Schädling befallen, so wird dieser verkümmern und letztendlich kommt es zu einem Ertragsausfall. Die Mücke kommt mit einer hellbraunen Farbe daher und ist eher unscheinbar, verursacht jedoch beim Kohl einen enormen Schaden.

Kohldrehherzmücke erkennen – darauf müssen Sie achten

  • Die Kohlgallmücke wird etwa 2 cm groß und kommt mit einer bräunlichen Farbe daher. Sie ist mit sogenannten Schwingkölbchen ausgestattet und nicht, wie die meisten Artgenossen, mit Hinterflügeln. An ihrem Kopf befinden sich zwei Antennen, die oben über eine Art Perlenkopf verfügen.
  • Sie liebt Gegenden mit einem feuchten Klima und bei Temperaturen unter 15 Grad fühlt sie sich ausgesprochen unwohl. Die Optimaltemperatur bei der sich diese Tierchen besonders wohlfühlen liegt bei 22 Grad.
  • In den Monaten Mai bis August machen es sich die Kohlgallmücken auf den Feldern breit und  paaren sich. Die männlichen Mücken sterben umgehend nach der Paarung. Ebenso sterben die Weibchen direkt, wenn sie die Eier abgelegt haben. Sie können bis zu 200 Eier legen.

Kohldrehherzmücke an verschiedenen Orten bekämpfen

  • Die Kohldrehherzgallmücke liebt die Gegend im feuchten Alpenvorland. Sie macht es sich gemütlich auf Broccoli, Rosenkohl, Blumenkohl und auf Bodenkohlrabi. Hin und wieder findet man diese Mückenart auch auf diversen Kräutern vor. Der schmackhafte Kohllkopf ist nicht nur für uns Menschen eine Delikatesse, sondern auch die Drehherzmücken sind auf den Geschmack gekommen.
  • Knabbern die Tierchen an der Pflanze, so kommt es zu einer Deformierung. Sie fühlen sich besonders gut aufgehoben im Pflanzenherz und am Blattstängel. Sie lassen beim Fressen ihren Speichel zurück und scheiden sogenannte Toxine aus. Diese Toxine greifen die jeweilige Pflanze an und das Wachstum dieser wird eingeschränkt. Die beschädigte Seite der Pflanze kann nicht mehr wachsen, im Gegensatz zu der unbeschädigten Seite. Letztendlich kommt es zu einem verdrehten Wachstum. Es dringen dann Bakterien in die Pflanze ein und sie ist nicht mehr genießbar.
  • Baut man über 2 Jahre keine Kohlsorte an, so verliert die Drehherzmücke die Lust an der Gegend und zieht weiter. Wer jedoch auf den Anbau nicht verzichten möchte, der sollte über einen Standortwechsel nachdenken. Die Tierchen sind enorm klein mit ihren maximal 2 cm und werden alleine durch einen Windstoß weggetragen. Insektennetze können ebenfalls ausgesprochen hilfreich sein, wenn man den Mücken zuvorkommen möchte. Die letzte Möglichkeit wäre eine chemische Behandlung, um sich von dem Erreger zu befreien.

Warum muss man die Kohldrehherzmücke bekämpfen?

Die Contarinia nasturtii, wie die Mücke auch genannt wird, kann für viele Gartenbesitzer zu einer großen Plage werden. Hat sie eine Kohlart erst einmal befallen, so sollte man diese nicht mehr zu sich nehmen. Der Kohl wird sich nicht mehr so entwickeln, wie man es in der Regel gewohnt ist und im schlimmsten Fall erleidet man über Jahre einen Ernteausfall.

 

Sie stellen jedoch keinerlei Gefahr für ausgewachsene, große Pflanzen dar, da sie an diesen kein Interesse haben. Eher die kleinen, sich noch im Wachstum befindlichen Kohlarten sind für die kleinen Tiere eine wahre Gaumenfreude. Sie legen dort ihre Larven ab, die nach etwa einer Woche schlüpfen. Man muss jedoch nicht annehmen, dass die Drehherzmücke danach weiterzieht, nein, die verbleibt genau an diesem Ort und das Jahr für Jahr, zumindest ihre Nachkommen.

 

Sind Sie nicht sicher, ob Ihr Kohl von diesem Erreger befallen ist, so brauchen Sie nur in das Innere der Pflanze zu blicken. Ist im Inneren des Kohls eine Art Verschorfung ersichtlich, dann können Sie von einem Befall ausgehen. Das Herzstück des Kohls ist nicht mehr vorhanden und die Kohlsorte sieht leicht verkrüppelt aus.

 

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Kohldrehherzmücke bekämpfen – chemisch oder biologisch?

Bei der Contarinia nasturtii ist eine Bekämpfung nach dem Befall kaum noch möglich. Hier sollte man besser vorbeugen, um den unliebsamen Blattbefall zu verhindern. Ist der Befall jedoch vollzogen, so lässt sich diese Mücke nur noch mit chemischen Mitteln vertreiben und das auch nur während der Flugzeit. Seine Ernte für dieses Jahr kann man jedoch abschreiben, denn zu retten sind die befallenen Pflanzen nicht mehr.

 

Die chemische Bekämpfung

Es gibt einige chemische Schädlingsbekämpfungsmittel zur Bekämpfung der Kohlgallmücke im Fachhandel zu kaufen. Wer jedoch noch anderes Gemüse, Blumen oder Pflanzen in seinem Garten stehen hat, der sollte sich die chemische Bekämpfung zweimal überlegen, da sie den anderen Pflanzen Schaden zufügen können. Das Gleiche gilt auch für in der Natur lebende Tiere, wie Vögel, Mäuse, Würmer oder Bienen und Ameisen 

 

Die biologische Bekämpfung

Die biologische Bekämpfung ist immer die bessere Wahl. Sie sollten über Ihren Kohlpflanzen ein eher engmaschiges Gemüseschutznetz anbringen. Dieses verhindert den Befall. Der Standort der Kohlpflanzen sollte sich an einem Standort befinden, der dem Wind ausgesetzt ist. Den Pflanzen schadet ein solcher Standort keinesfalls, aber die Kohlmücken kommen gegen den Wind nicht an und können somit die Pflanzen nicht befallen. Des Weiteren sollten Kohlpflanzen nicht erneut dort gepflanzt werden, wo bereits ein Befall stattgefunden hat. Hier sollte man für mindestens zwei Jahre etwas anderes pflanzen, eine Pflanze an denen die Herzmücken kein Interesse haben.

 

Die Anwendung

  • Wer den unliebsamen Untermieter loswerden möchten, der greift zuerst nach der Chemiekeule. Hier ist jedoch erforderlich, dass die Tierchen vorab genau beobachtet werden, denn sie haben nur eine Flugzeit von ein paar Tagen und auch nur während dieser Zeit lassen sie sich bekämpfen. Trifft man die Kohlgallmücke nicht während ihres Fluges mit dem Mittel, so ist die Behandlung recht aussichtslos.
  • Eine einzige Behandlung ist jedoch keinesfalls ausreichend. Eine solche Behandlung muss mindestens ein zweites, wenn nicht ein drittes Mal wiederholt werden. Ob die Anwendung der chemischen Mittel letztendlich erfolgreich ist, bleibt dennoch abzuwarten. Wer einmal seinen Kohl durch einen Befall verloren hat, der sollte im nächsten Jahr besser vorbeugen und kann nur so erfolgreich ernten.

Kohldrehherzmücke bekämpfen – Hausmittel

  • Direkte Hausmittel gibt es bei der Bekämpfung nicht. Die Herzmücke lässt sich besser im Vorfeld bekämpfen, sodass sie gar nicht erst auf die Idee kommt, sich in Ihrem Garten oder auf Ihrem Feld niederzulassen. Die sicherlich beste Möglichkeit bietet ein Ort, an dem es windig ist. Hier werden die unliebsamen Untermieter gar nicht erst in der Lage sein, sich auf Ihrem Kohl niederzulassen. Ist ein solcher Platz nicht vorhanden, so bieten Gemüsenetze ausreichend Schutz.
  • Sie sollten jedoch niemals befallenen Kohl entsorgen und am gleichen Ort eine neue Kohlsorte in die Erde einbringen. Die Drehherzmücke treibt immer noch ihr Unwesen an dieser Stelle, auch dann, wenn Sie sie nicht sehen können. Ihre Larven sind noch vorhanden und so klein, dass sich diese mit dem bloßen Auge kaum erkennen lassen. Diesen Ort sollten Sie besser mit Blumen oder anderen Gemüsesorten bepflanzen. Nach etwa 2 Jahren können Sie dann noch einmal Ihr Glück mit Rosenkohl, Blumenkohl, Chinakohl oder einer anderen Kohlart versuchen.
  • Die Kosten für die Umsiedlung des Kohls oder auch ein Gemüsenetz sind recht überschaubar und passen in jedes Budget. Diese kleine Investition kann sich aber lohnen, wenn Sie demnächst wieder Kohl in Ihrem Garten ernten möchten. Die Gemüsenetze können Sie in jedem Gartencenter oder Baumarkt kaufen.

 

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Fazit

Die Contarinia nasturtii ist ausgesprochen einfallsreich, wenn sie in Ihrem Garten eine Kohlart entdeckt. Sie befällt die Stängel der Pflanze einseitig oder gräbt sich bis ins Herz hinein. Bis zu 200 Larven kann das Weibchen legen. Diese sind mit dem bloßen Auge kaum ersichtlich. Eine Bekämpfung dieser Untermieter ist kaum möglich. Hier sollte man vorbeugend handeln. Auf natürlichem Weg und mit wenig Aufwand lassen sich die Herzmücken entfernen und sie schaffen es nicht mehr zu ihrem Wirt zu gelangen.

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