Bestimmt fürchten Sie die gelbschwarz gestreiften Flugobjekte auch so sehr, wie alle anderen Menschen, die schon einmal mit einer Wespe in Berührung gekommen sind. Vielleicht kennen Sie das ja auch: Sie sitzen mit Ihrer Familie auf der Terrasse, die Sonne lacht, der Grill ist angeworfen und Sie trinken gemütlich eine Limonade oder einen Wein und warten, dass das Fleisch gar ist. Die heitere Stimmung wird jedoch getrübt, da sich einige Wespen zum Barbecue ebenfalls selbst eingeladen haben. Schnell bricht Panik aus, die Getränke werden abgedeckt, aus Angst, dass eine Wespe hineinfällt und Ihnen einen tödlichen Stich im Rachen verpasst.
Alle Familienmitglieder zappeln und fuchteln wie wild und die Wespen werden dadurch erst recht aggressiv und fliegen wie von Sinnen von einer Ecke in die Nächste und setzen sich auf dem Salat nieder. Natürlich kann es sein, dass sich ein ganzer Schwarm an Wespen unter Ihrem Balkon, im Dachboden oder unter einem Balken eingenistet hat. Zunächst möchten wir Ihnen einen Überblick über die verschiedenen Arten von Wespen geben, die bei uns bekannt sind und auch gesichtet werden. Ferner erfahren Sie, wie Sie Wespen natürlich und mit Chemie bekämpfen können und was der Unterschied zwischen Bienen und Wespen ist. Zuletzt erfahren Sie, dass Wespen unter Naturschutz stehen und demnach nicht getötet werden dürfen.
Es gibt natürlich verschiedene Gattungen von Wespen. Zu den geläufigsten Wespenarten zählen wir mitunter diese Gattungen, auf die wir im Detail näher eingehen wollen:
Die Hornisse kommt vor allem in Mitteleuropa vor und ist mit Abstand die größte lebende Faltenwespe. Die Körpergröße der Königin kann bis zu 35 mm erreichen. Die Arbeiterinnen erreichen eine Größe zwischen 18 und 24 mm, während die Drohnen bis zu 28 mm groß werden. Sie können die Hornisse vor allem an der Kopfform erkennen. Die Königin kann durchaus mit einer Arbeiterin ihres Volkes verwechselt werden. Sie ist unterscheidbar an der Rückenplatte, das bei der Königin ausschließlich schwarz und gelb gezeichnet ist. Arbeiterinnen haben zudem rote oder rotbraune Anteile. Die Hornisse besiedelt bevorzugt Areale im Westen und im Norden aber auch im Atlantik und Korea bis Japan ist sie zu finden. Zum Lebenszyklus von Hornissen wäre zu erwähnen, dass vorwiegend die Weibchen überwintern. Die begatteten Königinnen gründen im folgenden Jahr ein neues Nest.
Die Faltenwespen (Vespidae) gehören zur Familie der Stechimmen (Aculeata). Weltweit sind rund 4.000 verschiedene Arten bekannt und davon leben allein in Mitteleuropa rund 100 Gattungen. Der Name dieser Flugobjekte rührt von der Flügelform her. Die häufige schwarzgelbe aposematische Färbung als Warntracht soll natürliche Feinde und Menschen in einen Warnzustand rufen und auf ihre Angriffslustigkeit hinweisen.
Die Echten Wespen (Vespinae) zählen zur Unterfamilie der Faltenwespen. Weltweit gibt es zirka 61 Arten. In Mitteleuropa kommen 11 Arten der Echten Wespen vor. Echte Wespen ähneln sich den Faltenwespen im Körperbar und der Farbgebung, sind jedoch im Durchschnitt größer. Der Bau des Hinterleibs ist dabei das ausschlaggebende Erkennungsmerkmal. Er wirkt abgeschnürt. Daher kommt auch der Begriff „Wespentaille“. Echte Wespen bilden ganze Wespenstaaten oder leben sozialparasitisch als Kuckuckswespen zusammen. Die Echten Wespen können Sie vor allem in Europa, Asien und Nordamerika finden. Mittlerweile haben sich diese Wespen auch in Südamerika, Australien und Neuseeland verbreitet.
Die Feldwespe, wie sie auch Polistinae genannt wird, gehört zu einer Unterfamilie der Faltenwespen. Auf dem Globus sind 630 Arten erforscht. Die meisten dieser Arten leben in den Tropen und Subtropen. Umgerechnet sechs Arten davon findet man in Mitteleuropa. Feldwespen ähneln sich vom Aussehen und von ihrem Verhalten her den Echten Wespen. Die mitteleuropäischen Spezies erkennen Sie anhand ihrer schwarz-gelben Warnfärbung. Sie leben in kleinen Völkern und bauen ihre Nester aus einem papierartigen Stoff, den sie aus zerkauten Holzfasern selbst herstellen. Deshalb bezeichnen sie Wissenschaftler auch als Papierwespen. Dem gegenüber stehen die Lehmwespen, die ihre Nester zum großen Teil mit Lehm oder im Lehm direkt bauen.
Grundsätzlich sind Wespen, oder auch Hornissen genannt, eine Wespengattung, die nicht aggressiv auftritt. Sie kommen dem Menschen lediglich nahe, wenn sie auf Futtersuche sind und nicht, weil Wespen Sie vorsätzlich stechen möchten. Zu einem Wespenstich kommt es erst dann, wenn sich Wespen bedroht fühlen. Deshalb ist es klug, dass Sie wildes Rumfuchteln oder nach ihnen pusten, vermeiden. Das Kohlendioxid in der Atemluft deuten die Tiere als ein Alarmsignal und das führt dazu, dass sie in Angriffshaltung übergehen.
Für Allergiker, die auf Wespengift allergisch reagieren, kann ein Wespenstich allerdings lebensbedrohlich werden, wenn es zu einem allergischen Schock und zu einem Atemstillstand oder Kreislaufkollaps kommt. Im Notfall rufen Sie den Wespennotdienst.
So erkennen Sie einen allergischen Schock nach Wespenstich:
In solchen Fällen zögern Sie nicht eine Sekunde und rufen sofort den Notarzt. Wenn Sie kein Allergiker auf Wespenstiche sind, können Sie den Stich ignorieren. Die Schwellung heilt in aller Regel in einigen Tagen ab. Wenn Sie eine Wespe verschluckt haben sollten, müssen Sie einen Notarzt oder ein Krankenhaus aufsuchen. Unsere Empfehlung geht dahin, im Freien Ihre Dosen und Flaschen – aber auch Ihre Gläser – abzudecken. Gerade in Dosen und dunklen Flaschen können Sie Wespen nur schwer erkennen.
Wenn sich Ihnen eine oder mehrere Wespen nähern, wollen sie grundsätzlich nichts Böses. Sie sind lediglich hungrig. Wenn Sie sich jedoch falsch verhalten, sie anpusten oder mit der Zeitung nach ihnen schlagen, werden die Wespen aggressiv und verteidigen sich. Schnell kann es passieren, dass Sie gestochen werden und dadurch eine böse Schwellung erleiden, die schmerzt ist und heftigen Juckreiz erzeugt.
Sie können Ihre ungebetenen Gäste, die doch einen gewissen Respekt in Ihnen auslösen, auf natürliche Weise vertreiben. Wespen bekämpfen geht mit altbewährten Hausmitteln und Tipps, die fast nichts kosten und die Tiere, als auch die Umwelt schonen. Lesen Sie hier, mit welchen Mitteln gegen Wespen Sie Ihre Wespenplage bekämpfen können.
Wenn Sie herumfliegende Wespen mit einer ganz banalen Wassersprühflasche besprühen, denken die intelligenten Flugobjekte, dass sich Regen anbahnt. Sie ergreifen die Flucht zurück in ihre Nester. Achten Sie darauf, dass Sie lediglich die Wespen und nicht Ihre Speisen bewässern.
Knoblauch und Basilikum sind Essenzen, die Wespen überhaupt nicht zu schätzen wissen. Bepflanzen Sie Ihren Balkon mit Basilikum und nutzen Sie die Kräuter für Salate, Suppen und Speisen aber auch dafür, Wespen fernzuhalten. Zusätzlich können Sie sich sicher sein, bei einer echten Spaghetti Party mit Knoblauch-Tomatensauce mit Basilikum keine ungebetenen Gäste bei Tisch zu haben.
Citronella, Nelkenöl oder Teebaumöl lieben die Wespen nicht. Nicht umsonst bestehen viele Kerzen, die Wespen und Stechmücken vertreiben sollen auf Basis von Zitronenduftstoffen im Kerzenwachs.
Wenn Sie eine halbe Zitrone mit Duftnelken spicken, können Sie sich sicher sein, dass Sie die Wespen in Frieden lassen werden. Sie mögen beide Gerüche nicht.
Ob Sie Weihrauch, Räucherkegel oder Räucherstäbchen nutzen möchten ist einerlei. Wichtig ist es, dass Sie wissen, dass Wespen keinen Rauch mögen. Einerseits können Sie auch, sofern Sie Raucher sind, Zigaretten am Tisch rauchen. Zwar fliegen die Wespen gerne einen Bogen um die unliebsame Duftquelle, jedoch wird die Abneigung über den Hunger siegen.
Der Rauch von Kaffeepulver wirkt sich irritierend auf die feinen Näschen der Wespen aus. Legen Sie Kaffeepulver auf eine feuerfeste Unterlage und verbrennen Sie diesen. Zwar kann der Kaffeerauch auch Sie stören aber er wirkt effizient.
Bunte Kleidung wirkt attraktiv auf Wespen. Ist ein Barbecue geplant, wählen Sie besser eine neutrale Farbe.
Der Geruch von süßen Parfums wirkt äußerst attraktiv auf Wespen. Gleich wie gut duftende Cremes. Die Insekten vermuten dahinter eine potenzielle Nahrungsquelle und werden angelockt. Sie sollten also auf Parfums und starke Deos, sowie duftende Haut- und Sonnencremes bei Tisch verzichten.
Wenn Sie unter dem Dach, im Dachboden, im Boden oder im Garten ein Wespennest finden, sollten Sie den professionellen Fachmann in Schutzkleidung ans Werk bitten. Meiden Sie es, das Wespennest auf eigene Faust umzusiedeln.
Lesen Sie auch: Wespennest entfernen
Wenn Sie nicht auf kostengünstige, tierfreundliche und umweltverträgliche Hausmittel zurückgreifen möchten und lieber mit Chemie den Wespen zu Leibe rücken, sollten Sie jedoch bedenken, dass Wespen unter Naturschutz stehen und nicht getötet werden dürfen. Überlegen Sie sich also bitte den Einsatz chemischer Mittel, wenn Sie Ihre Wespen bekämpfen möchten. Wenn das die einzig infrage kommende Option ist, stellen wir Ihnen drei Methoden vor, wie Sie Ihre Wespen bekämpfen können.
Wespensprays basieren auf Insektizide, die auf das Nervensystem der Wespen eine tödliche Wirkung haben. Sie können das Spray entweder auf einzelne umherfliegende Wespen oder auf das gesamte Wespennest sprühen.
Mit Wespenschaum können Sie den Eingang der Öffnung zum Wespennest verschließen. Er härtet sehr schnell aus und verschließt den Eingang. Dabei tritt die Wirkung der Insektizide ein, sodass nach kurzer Zeit kein Wespenbefall mehr zu befürchten ist.
Die Nebelmaschine generiert Wasserdampf. Dadurch denken die Wespen, dass es brennt und flüchten.
Eine Wespenplage müssen Sie nicht einfach hinnehmen. Mit einfachen Tipps und Tricks gelingt es Ihnen, Wespen an den unterschiedlichsten Stellen zu bekämpfen. Lesen Sie hier.
Damit Sie beim Sonnenbaden, beim Schwimmen im Gartenpool oder bei der Gartenarbeit ungestört sind, sollten Sie Wespen nachhaltig vertreiben. Hierzu haben wir für Sie einige Tipps, wie Sie im Garten Ihre Wespen bekämpfen können.
Ein ganzes Nest von Wespen im Rollladenkasten ist leider kein Einzelfall. Da der dunkle und geschützte Hohlraum eines Rollladenkastens ein ideales Habitat für Wespennester bildet, nutzen Wespen diese Nestbaustelle auch. Im Ernstfall raten wir dazu, das Wespennest vom Profi entfernen zu lassen, damit Sie und Ihre Familie nicht durch die Wespen in Gefahr geraten. Sie können jedoch einige vorbeugende Maßnahmen treffen, um einen Nestbau im Rollladenkasten zu verhindern.
Damit es gar nicht erst zu einer Wespeninvasion und in der Folge zu unliebsamen Wespenstichen kommt, sollten Sie die folgenden Punkte beherzigen und alles vermeiden, was die Tiere anlockt und aggressiv machen könnte.
Der Unterschied zwischen einer Biene und einer Wespe ist einerseits der Speiseplan, andererseits die Farbgebung und Behaarung. Die staatenbildenden Wespen sind leuchtend gelb-schwarz gefärbt und können mehrmals zustechen. Nach einem Verteidigungsstich sterben Wespen im Unterschied zu Bienen, die bei einem Stich ihren Stachel verlieren, nicht ab. Wild- und Honigbienen sammeln Pollen und Nektar, mit denen sie ihre Brut ernähren, während Wespen Insekten und Eiweiß bevorzugen, wenn es darum geht, ihren Nachwuchs zu füttern. Bienen sind auf Blüten unterwegs, um ihre Larven zu ernähren. Wespen hingegen tanken dort zur eigenen Energieversorgung den begehrten Nektar als Kraftstoff.
Wespen dürfen grundsätzlich weder getötet, gefangen noch verletzt werden. Als wildlebende Tiere stehen alle Wespen unter Natur- und Artenschutz. Die Hornisse genießt sogar einen besonderen Schutzstatus. Da manche Wespen nützliche Tiere sind, weil sie aufgrund ihrer Lebensführung Obstbäume und Beerensträucher bestäuben, Blattläuse, Spinnen und Raupen jagen und auch gegen Baumschädlinge kämpfen, stehen Wespen unter einem besonderen Schutz. Wenn Sie ein Wespennest ausrotten, drohen Ihnen hohe Geldstrafen, die Sie in diesem Bußkatalog nachlesen können.
Abschließend möchten wir noch mit einigen interessanten Fakten über Wespen aufwarten, die Sie unter Umständen gar nicht gekannt haben.
Wespen ernähren sich teilweise von Blütennektar, da er ihnen Energie liefert. Trotzdem besitzen Wespen nicht die Fähigkeit, ihn zu Honig zu verarbeiten. Wespen stürmen teilweise ganze Bienenstöcke, um das flüssige Gold zu stehlen.
Hornissen sind im engeren Sinne Wespen. Es handelt sich um eine Unterfamilie von Wespen und eine Rasse von speziellen Wespen, die in hochorganisierten Staaten leben. Der Hauptunterschied besteht in Größe und Farbgebung.
Je nach Spezies kann der Speiseplan unterschiedlich ausfallen. In aller Regel ernähren sich jedoch alle Wespen Familien in Ihrem Garten von den folgenden Leckerbissen:
Grundsätzlich bestäuben Wespen keine Bäume und Blüten. Einige Ausnahmen wie die Masarinae-Unterfamilie der Feigenwespen bestäuben mehrere Pflanzenarten und Obstbäume.
Bienen stechen nur in Ausnahmefällen, da ihr Stachel einen Widerhaken hat und sie bei einem Stich in die Haut sterben. Der Stachel verkeilt sich in der Haut und reißt aus dem Hinterteil aus. Sie sind sehr behaart und die Taille ist eher wuchtig.
Wespen können mehrfach zustechen und beliebig oft ihr Gift zur Verteidigung in ihren Angreifer injizieren. Sie haben eine schmale Wespentaille und eine markant gelb-schwarze Färbung. Sie können im Gegensatz zu den Bienen auch keinen Honig produzieren.
Grundsätzlich hilft dagegen Eis, kühlende Gels aus der Apotheke, Speichel und Zucker oder eine halbe Zwiebel.
Generell kann man sagen, dass Wespen eine Lebensdauer von 12 bis 22 Tagen haben. Die Arbeiterwespen sterben nach dieser Zeitspanne. Die Männchen leben etwas länger. Die Wespenköniginnen haben eine Lebensdauer von zirka einem Jahr. Wenn sie im Frühling aus dem Winterschlaf erwachen, bauen sie das Nest, um eine neue Kolonie zu gründen. Im Winter sterben auch die Königinnen.
Je nach Wespengattung können Wespen entweder beißen oder stechen oder beides. Sie beißen jedoch eher kleine Insekten als Menschen. Den Stachel nutzen sie nur zur Verteidigung ihrer Nester und ihres Lebens.
Aufgrund der Anatomie ihres Stachels, der glatt und ohne Widerhaken ist, können Wespen mehrfach zustechen.
Nein, da der Stachel glatt ist, kann er leicht in Ihre Haut eindringen, zurückgezogen werden und erneut zustechen. Bienen haben einen Widerhacken, der in Ihrer Haut verankert bleibt. Eine Biene kann sich praktisch nur ein einziges Mal verteidigen, dann stirbt sie.
Wespen haben einen schlechten Ruf, da Menschen Angst vor den schmerzhaften Stichen haben. Im Grunde genommen sind Wespen jedoch durchaus nützliche Tiere, die Insekten fressen und Baumschädlinge bekämpfen. Als freilebende Tiere stehen sie unter Artenschutz und die Beseitigung von Wespen ist verboten und steht unter Strafandrohung. Wenn Sie Wespen effektiv bekämpfen möchten, nutzen Sie am besten die Tipps und Tricks aus unserem Ratgeber und sehen Sie von tötenden Maßnahmen ab.