Wo es draußen so langsam ungemütlich wird, kommen auch die Netze spannenden Tierchen wieder häufiger zu Besuch in unser zu Hause. Bei vielen löst die Anwesenheit einer Spinne Unbehagen, bis hin zu einer wahren Angst, der Arachnophobie, aus. Dabei könne die kletternden Besucher auch nützliche Mitbewohner sein.
Die Spinne umfasst viele verschiedene Arten der Webspinnen, welche wiederum sogar unterschiedlichen Familien angehören. Aber auch Arten welche eigentlich zur Gattung der kleinen Winkelspinnen angehören, werden von der Bevölkerung fälschlicherweise so betitelt, wenn sich diese im Haus aufhalten und leben.
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Zu den so genannten Hausspinnen gehören etliche Spinnen, zu den größeren Vertretern, welche im Volksmund dieser Gattung zugerechnet wird, gehören hier die große Winkelspinne, welche auch besser als die riesige Spinne bekannt sind. Diese Spinne kann sehr leicht mit anderen Arten der Gattung verwechselt werden. Ein sicheres Merkmal, um diese zu erkennen, sind die einfarbigen Beine. Sie sind zwischen 14 und 18 mm groß, sind dunkelbraun gefärbt und weisen eine hellbraune Keulenform auf dem Brustpanzer auf.
Ein weiterer Vertreter ist die kleine Winkelspinne, welche auch als der kleine Vertreter betitelt wird. Die Art ist kleiner als ihre Artgenossen, nachtaktiv und auch deutlich flinker unterwegs. Sie sind hellbraun, rotbraun oder auch dunkelbraun und sind geborsten und teilweise sogar behaart. Charakteristisch sind auch ihre langen Beine und ein Brustmal und ihr verwinkeltes Muster.
Forsche beobachten die letzten Jahre immer mehr, dass die große Winkelspinne ihren kleinen Artgenossen zu verdrängen scheint. Diese Spinnen jagen mit einem Trichternetz, welches nach der Form benannt ist. Sie bauen ein trichterförmiges Netz in Ecken und warten, bis sich Beute in diesen Trichter verirrt. Die Netze sind nicht klebrig, sondern dienen dazu, bei der geringsten Berührung, Signale zu liefern. Wird ein Netz berührt, so schießt die Spinne blitzschnell heraus und erlegt ihre Beute.
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Diese Spinnen haben sich in ganz Europa seht stark verbreitet, weshalb sie auch bei uns heimisch sind. Besonders im Herbst stehen den Menschen, welche sich vor Spinnen fürchten harte Zeiten bevor. Die Spinnen krabbeln besonders zu den kühleren und feuchteren Jahreszeiten durch Türen und Fenster in unsere vier Wände herein. Im September und Oktober werden die Spinnen in Deutschland besonders aktiv, da die Männchen losziehen, um Weibchen zum Paaren zu finden.
Der Zutritt gelingt ihnen durch geöffnete Fenster und Türen, den Spalt unter der Haustür und andere Öffnungen wie Risse im Mauerwerk oder Lüftungsöffnungen. Aber auch durch Gegenstände gelangen diese Spinnen ins Haus, so beispielweise durch:
Haben die achtbeinigen Krabbler ihren Weg ins Innere gefunden, haben diese auch bevorzugte Orte. Die Lieblingsorte in den eigenen Vier Wänden für diese Spinnen sind dunkle, feuchte und warme Orte. Deshalb sind sie meist unter oder auf Schränken, in Kammern und am häufigsten in Kellern zu finden, also überall dort, wo sie auch sicher längere Zeit ungestört sind. In Kellern finden diese Spinnen ideale Lebensräume da diese meist dunkel, feucht und auch gut besucht durch potenzielle Opfer sind, welche für uns häufig Schädlinge sind. So finden diese hier:
Auch im Badezimmer fühlt sich die Spinne sehr wohl, da sie hier ausreichend Wasser findet und eine ideale Atmosphäre. Wollen Sie diese Tiere nicht im Haus haben oder leiden Sie sogar unter Angst vor Spinnen (Arachnophobie), so können Sie diesen Tieren mit einfachen Mittel vorbeugen.
So können Sie ein Fliegengitter vor den Fenstern installieren, und so dem Eindringen der Spinnen vorbeugen. Auch die Balkon- sowie die Terrassentür können Sie mit einer Fliegentür ausstatten. Des Weiteren können Sie die Spalte unter den Eingangstüren mit Dichtbändern abdichten und so die Spinnen am Durchkrabbeln hindern. Sie sollten außerdem alle Risse im Mauerwerk mit Bleiwolle oder Putz abdichten und Lüftungsrohre und Schlitze mit feinen Metallgittern versehen, damit keine ungebetenen Gäste das Haus besetzen.
Eine weitere Maßnahme gegen den Spinnenbefall ist das regelmäßige Putzen von den bevorzugten, dunklen Ecken, welche die Spinnen zu gern dankbar annehmen.
Durch ihre überdurchschnittliche Größe wirken diese Spinnen besonders bedrohlich, jedoch sind sie für den Menschen ungefährlich. Sie bürgen keinerlei Gefahr für Mensch und Tier. Aus diesen Gründen ist es nicht nötig die Spinne zu bekämpfen.
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Diese Spinne kann zwar beißen, jedoch kann selbst das Mundwerkzeug der bisher größten gefundenen Exemplare, die Haut der Menschen kaum durchdringen. Des Weiteren haben die Spinnen auch keinerlei Interesse, da Sie mit Ihren Opfern genug zu tun hat. Sollten es Ihnen doch einmal passieren und eine Spinne beißt Sie, da diese sich von Ihnen bedroht fühlt, dann seien Sie unbesorgt, diese Tiere sind ungiftig.
Es ist möglich die Spinnen mit Insektiziden zu bekämpfen, indem Sie das entsprechende Mittel auf die Tiere sprühen und ebenfalls die gern genutzten dunklen Ecken. Nach der Behandlung müssen Sie zwingend alle Räume gut lüften. Sollten Sie kleine Kinder oder Haustiere besitzen, sollten Sie diese chemische Schädlingsbekämpfung nicht einsetzen.
Und es ist generell vom Einsatz von Chemie abzuraten, da diese Tiere nicht nur ungefährlich für den Menschen sind, sondern diese auch noch entscheidend in unserem Ökosystem mitmischen, indem Sie etliche unserer Schädlinge fressen. So jagen Sie beispielsweise die von uns gehassten Mücken oder auch die Obstfliegen, welche wir auch als sehr nervig erachten.
Ein weiteres sehr gutes Hausmittel gegen die ungebetenen Gäste sind Duftbarrieren, welche Sie installieren können. Besonders effektiv sind hier die folgenden Düfte:
Am besten werden diese ätherischen Öle mit Wasser gemischt, in ein Sprühgefäß gefüllt und mit dieser Mischung anschließend Fenster- und Türrahmen sowie die dunklen Ecken besprüht. Es empfiehlt sich dieses Vorgehen wöchentlich zu wiederholen, damit Sie sich sicher sein kann, dass Sie sich die Spinnen wirklich fernhalten. Sollten Sie diesen Aufwand nicht betreiben wollen, können Sie auch ätherische Kerzen oder die entsprechenden Pflanzen verwenden.
Sollten Sie ein Exemplar bei sich daheim vorfinden, so empfiehlt es sich, diese klassisch unter einem Glas einzufangen und anschließend ein Papier unter dieses zu schieben. Diese Falle können Sie dann gemeinsam mit der Spinne in eben dieser nach draußen bringen, abstellen, schnell das Glas heben und die Spinne der Freiheit überlassen. So schaden Sie nicht dem empfindlichen Ökosystem und die Spinne schadet Ihrem ruhigen Schlaf nicht mehr.
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Da diese Spinnen sehr wichtig für unser sensibles Ökosystem ist, sollte sie nicht bekämpft werden, sondern eine friedliche Koexistenz priorisiert werden. Gerade diese Spinnen können durch ihre Größe und raschen Bewegungen recht beängstigend wirken, jedoch geht von Ihnen keinerlei Gefahr und sie sind darüber hinaus sogar noch nützliche kleine Helfer, welche sich nur zu gern um unsere eigentlichen Schädlinge daheim kümmern werden.