Sind Bäume im Garten in einen weißen, dichten Schleier gewickelt, können Gespinstmotten nicht weit sein. Die Schädlinge machen sich mit Vorliebe über Obstbäume her und fressen die Gewächse nicht selten gänzlich kahl. Vor allem im Frühjahr treiben sie vermehrt ihr Unwesen und so sollten Sie spätestens zu diesem Zeitpunkt die Gespinstmotte bekämpfen.
Gespinstmotten werden auch als Knospenmotten bezeichnet und gehören zur Gattung der Yponomeuta-Mottengattung. Die Motte an sich wird rund 1 cm groß und besitzt weißgraue Flügel, die schwarz gepunktet sind. Eine dunkelgrüne bis bräunliche Farbe weisen hingegen die Larven auf. Charakteristisch sind aber vor allem die zahlreichen Punkte, die sich auf dem Körper der Larve finden lassen.
Gespinstmotten besitzen die fragwürdige Eigenschaft, feine Schleier um Bäume und Gewächse zu spinnen. In diesen können sich dann die Raupen der Motten verpuppen. Die Schädlinge bevorzugen eine trockene und warme Witterung, können aber auch bei niedrigen Temperaturen überleben.
Die Gespinstmotte an sich lässt sich sehr leicht von anderen Motten und Schädlingen unterscheiden. Die weißgrauen Flügel der Falter weisen zahlreiche Punkte auf, die auf den ersten Blick leicht zu erkennen sind. Die Hinterflügel der Schädlinge sind grau und bilden geschlossen die Form eines Dachs.
Ein Befall lässt sich ebenfalls leicht erkennen. Die Schädlinge wickeln Gewächse in einen weißen Schleier ein. Zudem sind vor allem in den Sommermonaten die Bäume kahlgefressen, sofern diese von den Gespinstmotten befallen sind.
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Mit Vorliebe machen sich die Gespinstmotten über verschiedene Gewächse her. Häufig betroffen von den Schädlingen sind unter anderem:
Befallen die Schädlinge einen Baum sehr stark, wird dieser in der Regel auch vollkommen kahlgefressen. Die meisten Gehölze erholen sich von den Schädlingen jedoch wieder sehr gut, sodass eine langfristige Gefahr ausgeschlossen werden kann. Nur bei Obstbäumen kann der Ertrag deutlich geringer ausfallen.
Vor allem Apfelbäume sind im Frühjahr das auserkorene Ziel der Schädlinge. Die Bäume werden dann von einem weißen Netz und Schleier überzogen, in denen sich die Raupen der Motten verpuppen. Die Larven fressen sich zudem an den Blättern der Apfelbäume satt und können auf diese Weise für eine geringere Ernte sorgen.
Oftmals ist ein Befall der Schädlinge aber nur ein optisches Problem, sodass Sie nicht immer zwingend die Gespinstmotte bekämpfen müssen. Zumal die Schädlinge oft auch von selbst wieder verschwinden. Trotz des Befalls kann der Apfelbaum noch austreiben, sodass Früchte geerntet werden können. Allerdings kann der Ertrag durch die Schädlinge beeinflusst werden.
Grundsätzlich gilt, dass eine Bekämpfung mit Pflanzenschutzmitteln sinnlos ist, sofern die Gespinste bereits zu sehen sind. In diesem Fall würden die Wirkstoffe die jungen Blätter des Apfelbaums schädigen. Darüber hinaus sollte zudem berücksichtigt werden, dass durch chemische Wirkstoffe auch Nützlinge wie Ohrenkneifer oder Marienkäfer getötet werden.
Zum Schutz des Apfelbaums sollte dieser bereits im Vorfeld präpariert werden. Dazu kann beispielsweise ein Leimring um den Baumstamm gelegt werden. Alternativ können die Schädlinge auch abgesammelt werden, um die Äpfel bei einem starken Befall zu schützen. Auch natürliche Fressfeinde der Motte, wie:
können zum Einsatz kommen. Auf diese Weise werden sowohl die Motten als auch deren Raupen auf natürliche Weise vernichtet.
Chemische Pflanzenschutzmittel, auch als Austriebspritzmittel bekannt, können nur vor dem Austrieb der Blätter zum Einsatz kommen. Haben die Schädlinge aber bereits ihre Schleier um den Baum gesponnen, wird das chemische Mittel nicht den gewünschten Erfolg bringen. Alternativ kann auf biologische Methoden zurückgegriffen werden, um die Gespinstmotten zu bekämpfen.
Zur Prävention vor den Schädlingen können die Bäume mit einem Leimring versehen werden. Auf diese Weise können die Larven nicht vom Boden an dem Baum hinaufkriechen, sondern bleiben einfach am Baumstamm kleben. Zum besten Schutz vor dem Schädling sollte der Leimring im September an den Bäumen angebracht werden.
Auch Fallen mit einem speziellen Lockstoff können zum Einsatz kommen, um die Schädlinge aus dem Baum zu vertreiben. Auf diese Weise lässt sich die Paarung der Tiere verhindern, sodass zeitgleich auch die Eiablage reduziert wird.
Um die Gespinstmotte bekämpfen zu können, lassen sich leider nicht sehr viele Hausmittel finden. Als besonders effektiv im Kampf gegen die Schädlinge hat es sich bewährt, auf die natürlichen Fressfeinde der Motte zu setzen. Diese können gefördert werden, indem ein naturnaher Garten angelegt wird. Auf diese Weise finden Wespen, Vögel und viele andere Insekten den Weg zu den Schädlingen und vernichten diese.
Dementsprechend kann auch gesagt werden, dass ein vogel- und insektenfreundlicher Garten das Risiko für den Befall der Gespinstmotten deutlich verringert.
Da eine Bekämpfung der Gespinstmotten sinnlos ist, sofern die Gespinste in den Bäumen bereits zu erkennen sind, sollten vor allem die Nester der Motte möglichst frühzeitig entfernt werden. Dementsprechend empfiehlt es sich, im Winter Bäume und Co. nach den Eigelegen des Schädlings zu untersuchen. Wurden Nester gefunden, sind diese abzukratzen. Im Frühjahr werden zudem die befallenen Blätter entfernt.
Bei der Entfernung sollte penibel darauf geachtet werden, dass auch die Raupen entfernt werden. Dafür eignet sich der Gartenschlauch. Im weiteren Verlauf sollten die Bäume zudem großzügig zurückgeschnitten werden. Dabei sollte der Fokus auf mögliche Eier in den Ästen oder Trieben gelegt werden.
Nicht immer müssen Sie die Gespinstmotte bekämpfen. Häufig stellt dieser Schädling nur ein optisches Problem dar. Allerdings kann auch die Ernte von der Motte beeinflusst werden. Um effektiv gegen die Gespinstmotte vorzugehen, ist vor allem der Zeitpunkt entscheidend. Dementsprechend sollten Sie Apfelbäume und Co. regelmäßig und vor allem im Winter kontrollieren und angemessen handeln.