Die fleischigen Larven, die als Engerlinge bezeichnet werden, lassen sich in fast jedem Garten finden und können, aufgrund ihrer Fraßtätigkeit, verschiedene Pflanzen schädigen. Denn mit Vorliebe machen sich die Schädlinge über die Wurzeln her und sorgen so für großen Schaden. Wir erklären Ihnen, wie Sie dauerhaft Engerlinge bekämpfen und den Schädlingen vorbeugen können.
Engerlinge oder auch Emmerlinge sind Larven bestimmter Käfer, die zur Familie der Blatthornkäfer gehören. Die Schädlinge lassen sich bei einem Befall aber nicht nur in den Beeten, sondern auch in Blumentöpfen finden. Dabei sind die fleischigen Larven oftmals nicht länger als sechs Zentimeter und zeichnen sich durch einen dicken Körper aus.
Die Farbe kann sowohl hellgrau als auch orange-braun sein. Es gibt auch einige Arten, die vollständig schwarz sind. Besonders charakteristisch für die Engerlinge ist der ausgeprägte Kopf mit dem kräftigen Mundwerkzeug. Vorne am Körper befinden sich kräftige Beinpaare, mit denen sich die Tiere durch das Erdreich graben.
Grundsätzlich sind jedoch nicht alle Engerlinge schädlich. Hierzulande gilt vor allem der Engerling des Mai- bzw. Junikäfers als wichtigster Schädling. Dieser kann eine Länge von bis zu drei Zentimetern erreichen und macht sich mit Vorliebe über die Pflanzenwurzeln her. Sofern Engerlinge ausgegraben werden, nehmen sie eine gekrümmte Körperhaltung an und rollen sich zusammen.
Um zu prüfen, ob es sich um einen Schädling handelt, kann der Engerling auf eine glatte Fläche gelegt werden. Dreht sich das Tier auf den Bauch oder die Seite, handelt es sich wahrscheinlich um die Larve eines Mai- oder Junikäfers.
Sofern die Larven im Garten nur vereinzelt vorkommen, lässt sich ein Befall nicht immer eindeutig feststellen, da sich auch die Schäden in Grenzen halten. Entwickelt sich der Befall jedoch zu einer echten Plage, können verschiedene Schäden an den Gewächsen beobachtet werden. So sind bei einem starken Engerling-Befall auch kahlgefressene Bäume keine Seltenheit.
Nicht selten können Engerlinge im Rasen gefunden werden. Entwurzelte Rasenflächen sind oftmals das erste Anzeichen eines Befalls. Um die Schädlinge zu bekämpfen, können spezielle Fadenwürmer zum Einsatz kommen. Die HM-Nematoden werden einfach ausgesetzt und beseitigen auf natürliche Weise den Schädlingsbefall.
Sofern das Hochbeet mit Kompost gedüngt wird, können sich auch in diesem Engerlinge tummeln. Vor der Bepflanzung sollten die Schädlinge per Hand aus dem Hochbeet entfernt werden. Es ist zudem empfehlenswert auch die Erde auszutauschen. Wird der Befall allerdings während der Kulturphase festgestellt, kann das Beet übermäßig gegossen werden. Auf diese Weise werden die Schädlinge an die Oberfläche gelockt und können anschließend eingesammelt werden.
Darüber hinaus können auch im Hochbeet die Fadenwürmer zum Einsatz kommen. Ohne chemische Zusatzmittel können die Schädlinge auf diese Weise vernichtet werden, während die Pflanzen im Beet nachhaltig geschützt werden.
Auch beim Bepflanzen der Balkonkästen und Co. sollte vorab nach Engerlingen Ausschau gehalten werden. Die Schädlinge können dann einfach ausgelesen und vernichtet werden. Werden Engerlinge auf dem Balkon vermutet, können diese mit übermäßiger Nässe aus den Verstecken gelockt und anschließend eingesammelt werden.
Darüber hinaus kann auch Knoblauch angepflanzt werden. Dieser hat sowohl auf die Larven als auch auf die Käfer eine abschreckende Wirkung, sodass beispielsweise keine Eier in die Balkonkästen oder Pflanzenkübel gelegt werden.
Nur in seltenen Fällen machen es sich die Engerlinge in Blumenkästen gemütlich. Neben dem Einsatz von Fadenwürmern können die Schädlinge auch in diesem Fall wieder per Hand eingesammelt werden. Alternativ können die Wurzeln der Pflanzen auch mit einem Gartenschlauch oder Niederdruckreiniger ausgespritzt werden, um die Engerlinge zu beseitigen.
Die kleinen, dicken und fleischigen Larven zeichnen sich durch einen enormen Fressdrang aus. Mit Vorliebe machen sich schädliche Engerlinge über die Wurzeln der verschiedenen Pflanzen her und schädigen auf diese Weise die Gewächse. Zu den bevorzugten Pflanzen gehören unter anderem:
Im Internet oder Gartenfachhandel werden verschiedene Insektizide und Pflanzenschutzmittel auf chemischer Basis angeboten, mit denen Sie Engerlinge bekämpfen können. Wichtig ist in diesem Fall jedoch, dass durch die Verwendung nicht nur die Engerlinge, sondern auch andere nützliche Organismen getötet werden. Die chemischen Substanzen können zudem in das Erdreich sickern oder die Pflanzen angreifen.
Neben chemischen Mitteln können auch spezielle Pflanzen zum Einsatz kommen, die eine toxische Wirkung auf die Schädlinge haben. Dazu gehören Geranien und Rittersporn. Durch das Fressen dieser Pflanzen töten sich die Engerlinge selbst.
Kalkstickstoff gilt als eine Bekämpfungsmöglichkeit gegen Engerlinge. Dabei handelt es sich um ein spezielles Düngemittel, das vor allem in der Landwirtschaft eingesetzt wird. Das Mittel besteht in der Regel aus Nitrat, Kalk und Calciumcyanamid. Das Düngemittel kostet um die 10 Euro, gilt jedoch als sehr umstritten.
Zum einen lässt sich Kalkstickstoff nicht immer leicht dosieren, während zugleich nützliche Kleintiere durch das Mittel getötet werden. Auch in Bezug auf keimende Jungpflanzen hat dieses Düngemittel eine negative Wirkung. Abschließend darf auch nicht vergessen werden, dass Kalkstickstoff auch auf den menschlichen Organismus eine toxische Wirkung besitzt.
Um mögliche Pflanzen und die Umwelt zu schützen, sollten Sie in erster Linie natürliche Methoden favorisieren, um Engerlinge zu bekämpfen. So gibt es auch einige Hausmittel, die beispielsweise zum Einsatz kommen können, damit die schädlichen Engerlinge verschwinden.
Das Schweizer Unternehmen Landi stellt den Kunden verschiedene natürliche und rein biologische Präparate zur Verfügung, mit denen sich verschiedene schädliche Engerlinge aus dem Garten oder vom Balkon beseitigen lassen. So unter anderem besondere Pilze, mit denen vor allem die Mai- und Junikäfer Engerlinge rein natürlich beseitigt werden.
Unter dem Namen Nematoden werden mikroskopisch winzige Fadenwürmer verstanden, mit denen die schädlichen Engerlinge vernichtet werden. Die Nematoden befallen die Engerlinge im Boden, vermehren sich und können die Schädlinge auf diese Weise töten.
Vor allem die schädlichen Engerlinge des Mai- und Junikäfers können auch effektiv mit Knoblauch bekämpft werden. Wichtig ist vor allem, dass die Knoblauchpflanzen weitläufig in den Beeten verteilt werden. Auf diese Weise kann auch verhindert werden, dass die Käfer ihre Eier ablegen. Allerdings sollte berücksichtigt werden, dass Knoblauch sich nicht mit allen Pflanzen verträgt. Dazu gehören:
Um einen Befall mit Engerlingen zu vermeiden, sollten Sie in erster Linie darauf achten, dass Ihr Rasen beispielsweise kräftig und gesund ist. Abgeerntete Beete sollten im Herbst ordentlich umgegraben werden. Dies sollte auch vor der Neubepflanzung im Frühjahr wiederholt werden. Zudem können Sie Insektenschutznetze aufspannen – vor allem während der Flugzeit der Käfer.
Es kann sich zudem lohnen, die natürlichen Fressfeinde der Engerlinge zu fördern. Besonders gern werden die Schädlinge von:
gefressen.
Nicht alle Engerlinge, die sich im Garten finden lassen, sind auch schädlich. Dementsprechend sollten Sie zunächst einmal sicherstellen, dass die gefundenen Larven vom Mai- oder Junikäfer stammen, bevor Sie mit der Bekämpfung beginnen. Zum Schutz Ihrer Gartenpflanzen und den zahlreichen anderen Nützlingen sollten Sie in erster Linie auf natürliche Mittel und Methoden zurückgreifen.