Nicht nur wir Menschen lieben das Obst der Bäume. Neben manchen Haustieren, die Obst lieben, lieben es auch einige Insekten. Die Apfelsägewespe benötigt den Apfel sogar zum Überleben. Dafür sollte er allerdings am Baum hängen. Doch wie kam die Wespe zu ihrem Namen?
Die Wespe gehört zu den Blattwespen. Sie kommt in ganz Europa und in Nordamerika vor. 1939 wurde sie biologisch eingeordnet. Sie ist ein häufiger Besucher in Gärten und Obstanbaugebieten. Ihre Anwesenheit ist je nach Größe des Vorkommens erwünscht oder als Schädling zu betrachten. In den letzten zwei Jahrzehnten traten häufiger Jahre mit gehäuften Vorkommen auf. Allerdings kann die Wespe bei einer üppigen Apfelbaumblüte auch regulierend einwirken.
Der Lebenszyklus dieser Blattwespe hängt mit der Apfelblüte und den jungen Früchten zusammen, in denen die Eier abgelegt werden, und später die Larven leben. Die Puppe überwintert in der Erde in der Nähe des Baumes.
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Die Wespe ist als adultes Tier theoretisch leicht von anderen Insekten zu unterscheiden, aber wer lässt eine, wenn auch kleine Wespe gerne so dicht an sich heran? Entscheidender zur Bekämpfung ist die Larve der Wespe. Da diese jedoch im Apfel lebt, kann man sie nur an ihrem Schaden erkennen. Zur Bestimmung der Bestandsdichte werden kurz vor der Apfelblüte weiße Tafeln als Falle aufgestellt. Daran kann man Tier und Befall analysieren.
Neben der Apfelsägewespe kommen noch die Pflaumensägewespe und die Birnensägewespe vor. Wie die Wespe sind vom jeweiligen Obstbaum abhängig. Für die Bekämpfung ist der Befall an den Früchten entscheidend, weniger das erwachsene Tier.
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Da die Wespe nur an Apfelbäumen lebt, bleibt nur die Frage, wo der Apfelbaum steht. Für den Obstanbau gelten andere gesetzliche Bestimmungen, die bei der Bekämpfung zu beachten sind, als im eigenen Garten oder Kleingarten. Weil im Obstanbau oft auf Obstwiesen mehrere bis viele Obstbäume zusammenstehen, ist die Größe des Vorkommens der Wespe natürlich entscheidend für den Ertrag.
Wie eingangs schon erwähnt, kann ein geringes bis normales Vorkommen dieser Wespe als nützlich betrachtet werden. Ein starkes Aufkommen führt aber zu Ertragseinbußen. Einzelne Bäume im Garten können gut durch die normale Gartenpflege geschützt werden. Die Tipps dazu folgen in den nächsten Absätzen.
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Da es sich sowohl im gewerblichen Anbau als auch im Garten um die Gewinnung von Lebensmitteln handelt, sollte auf chemische Mitteln verzichtet werden. Die Wahrscheinlichkeit, dass Rückstände von Insektiziden in Äpfel gelangen, ist ziemlich groß. Diese werden beim Verzehr der Äpfel mitgegessen. Außerdem bilden sich bei Insektiziden oft Resistenzen, was sie wirkungslos werden lässt.
Im ökologischen Anbau werden zugelassene Pflanzenschutzmittel dann angewendet, wenn der Befall eine bestimmte Größe überschritten hat. Bestimmungänderungen müssen zwar beachtet werden, in der Regel wird aber mit Quassiaextrakten gearbeitet. Zur Bestimmung verwendet man weiße Klebefallen. Diese können auch in privaten Gärten verwendet werden.
Der Begriff ‘Hausmittel’ ist hier sehr weit gegriffen. Am besten hilft die regelmäßige Baumpflege, die Gartenbesitzer in der Regel sowieso durchführen. Ansonsten kann man mit Quassiaextrakten oder auch den schon beschriebenen weißen Fallen arbeiten. Noch einige Tipps zur Bekämpfung
Gegen Ende der Apfelblüte lässt sich erkennen, welche Blüte befallen ist. Das Wespen-Weibchen “sägt” mit dem Hinterleib den Blütenboden auf und legt ein Ei ab. Dieses ist bei der Überprüfung zu erkennen.
Befallen junge Äpfel erkennt man an einem Bohrloch, aus dem eine eklige Flüssigkeit austritt. Einfach diese Äpfel entfernen. Die Raupe miniert nun durch den Apfel. Befällt sie dabei die Kerne, wächst die Frucht nicht weiter und fällt ab. Ansonsten bildet sich über den Gängen braune, verhärtete Fruchthaut. Die Gänge füllen sich mit Kot der Larve.
Wenn junge Äpfel abfallen, sind sie in ihrem Wachstum geschädigt. Dafür dürfte die Larve oder die Raupe der Wespe verantwortlich sein, die noch im Apfel ist. Deswegen ist das Aufsammeln und Entsorgen wichtig, um den Befall zu schwächen. Sonst wächst die Larve weiter und die Puppe wandert in den Boden, wo sie überlebt.
Befallene Äpfel weisen spiralförmige Miniergänge an der Fruchtschale auf. Da die Gänge mit Kot gefüllt sind, kann zwar großzügig weggeschnitten werden, es ist aber trotzdem ziemlich unappetitlich. Besser vorsorgen und Tier und Frucht entsorgen. Allerdings freuen sich Hühner und viele andere Vögel über die Raupen. Deshalb der Tipp:
Zur natürlichen Regulation der Wespe können Nistkästen für Gartenvögel wie Meisen angebracht werden. Zur Blütezeit der Apfelbäume, aber besonders im Mai, helfen Hühner bei der Bekämpfung.
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Die Wespe ist als ausgewachsenes Insekt ein eher unscheinbares Tier. Für Gartenbesitzer ist ihr Vorkommen zwar ärgerlich, aber selten störend. Zwar kann es in manchen Jahren auch zu einem stärkeren Befall und zu Ernteeinbußen kommen. Bei regelmäßiger Pflege kann dem aber entgegengewirkt werden. Auch kann mit Klebefallen und notfalls mit biologischen Schädlingsbekämpfungsmitteln aus dem ökologischen Anbau bekämpft werden.
Ein natürliches ökologisches Gleichgewicht im Garten ist langfristig aber effektiver. Dazu können allerdings auch freilaufenden Hühner im Garten beitragen. Und sei es nur vorübergehend für einige Monate oder leihweise zur akuten Unterstützung bei der Bekämpfung. Nicht zuletzt sollte die Wespe bei geringem Vorkommen auch als wichtiges Bindeglied in der Nahrungskette zwischen Baum und Vögeln und Fledermäusen und ähnlichen Tieren angesehen werden. Je stabiler ein Kreislauf ist, desto weniger muss bekämpft werden.