Bei dem Wort Zuckergast denkt nicht jeder gleich an ein bestimmtes Tier. Manche fragen sich vielleicht, ob es nicht ein Spitzname für jemanden ist. Was für ein Tier könnte schon so einen Namen haben.
In der Tat handelt es sich um eine Spitznamen. Es handelt sich um einen umgangssprachliche Bezeichnung für ein Insekt. Zuckergast wird es genannt, weil es im Haushalt gerade eben zuckrige Sachen als Nahrung liebt. Eine andere Bezeichnung ist Silberfischchen. Das klingt auch etwas wie ein Spitzname, bezieht sich aber auf das glänzende Aussehen des Tieres.
Der Silberfisch gehört zu den Sechsfüßern. Diese sind ein Stamm der Gliederfüßer. Der Körper der Sechsfüßer besteht aus einer bestimmten Anzahl von Segmenten. Die Brustsegmente sind mit den Laufbeinen verbunden. Sechsfüßer haben drei Beinpaare, also sechs Laufbeine.
Das Silberfischchen hat einen stromlinienförmigen Körper mit silbergrauen Schuppen. Er ist flügellos und lichtscheu. Dafür kann er gut laufen. Da er außerdem feuchte und warme Räume bevorzugt, kam er zu dem Namen Silberfischchen. Dieses kleine Insekt sieht wirklich wie ein Miniaturfisch mit sechs Beinen aus, und das Vorkommen im Badezimmer unterstreicht diese Assoziation noch.
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Ein Silberfischchen ist leicht zu erkennen. Als flügelloses, silbrig-glänzendes kleines Insekt unterscheidet es sich deutlich von anderen Insekten. Im Haus kommt nur noch das Papierfischchen vor. Dieses unterscheidet sich aber deutlich durch die dunkle Farbe und seinen bevorzugten Lebensbereich.
Da Silberfischchen an Wärme und Feuchtigkeit gebunden sind, findet man sie vor allem in beheizten Badezimmern. Auch im Küchenschrank kann man sie vereinzelt antreffen, allerdings eher in Küchen mit hoher Luftfeuchtigkeit. Das ist auch der Grund, warum in Büchern eher seltener Silberfischchen zu finden sind. Schließlich befinden sich Bücher meistens in Wohnzimmern oder Ähnlichem.
In alter Bausubstanz ist die Raumfeuchtigkeit oft höher, was einen Befall begünstigt. Auch schlecht gelüftete Räume, in denen sich Schimmel ankündigt, ziehen das Insekt an, da er sich von Schimmelpilzen ernährt.
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Also sind einzelne Silberfischchen im Wohnbereich eher ein Vorteil gegenüber Hausstaubmilben. In der Küche deuten sie auf Hygienemängel im Vorratsschrank hin. Ein starker Befall ist ein Anzeichen für falsche Lüftung und in der Folge Schimmelbefall oder feuchte Bausubstanz generell. Die Tiere selbst sind nicht schädlich.
Ein Befall durch das Silberfischchen fällt meistens moderat aus. Deshalb ist eine chemische Bekämpfung in der Regel nicht nötig. Tritt ein starker Befall auf, weist das eher auf ein anderes Problem wie zum Beispiel Schimmel hin. In diesem Fall sollte das Problem beseitigt werden. Dann verschwindet auch das Insekt.
Im Folgenden werden einige Hausmittel und Vorsichtsmaßnahmen vorgestellt.
Um Ritzen und Fugen in der Wohnung von Silberfischen zu befreien, kann ein Silberfischspray verwendet werden. Diese sind auf biologischer Basis.
Klebefallen sind leicht erhältlich und einfach anzubringen. Sie schaden weder Mensch noch Tier.
Diese Hausmittel helfen bei der Vertreibung von Silberfischchen und sind in fast jedem Haushalt vorrätig und günstig:
Also helfen exakt die Lebensmittel weiter, die Silberfische mögen, wenn man sie gezielt einsetzt. Das gilt wohl weniger für Lavendel. Allerdings scheint das ätherische dieser Pflanze vor vielen Insekten zu schützen. Vielen Menschen und Haustieren dagegen gefällt der Duft von Lavendel gut.
An dem Insekt scheiden sich die Geister, so scheint es jedenfalls. An sich ist er harmlos. Er überträgt keine Krankheiten, tritt in Mitteleuropa zwar nur in menschlichen Behausungen auf, aber seine Vermehrung ist stark durch das Klima begrenzt. Eine Fortpflanzung findet nur bei sommerlichen Temperaturen statt. Und dann muss es auch noch feucht sein.
Das Tier an sich löst bei den einen Ekel aus, bei den anderen eher nicht. Ekel mag es dann auslösen, wenn generell laufende Insekten nicht gemocht werden. Denn Silberfische halten sich sehr viel in Bodennähe auf. Genau betrachtet, sind sie durch ihre silbrige Färbung eher hübsche Insekten.
Während Schädlingsbekämpfer, die ja von der Bekämpfung leben, gerne einen Befall von Silberfischen dramatisieren, sehen neutralere Berichte einen Aufenthalt des Insekts als harmlos an. Er kann sogar bei Hausstauballergikern als willkommen angesehen werden.
Natürlich kann ein Silberfischchen in Büchern oder bei Leder Schaden anrichten. Doch sollte erst geklärt werden, ob es sich nicht um ein Papierfischchen handelt. Normalerweise ist Silberfischen das Wohn-, Kinder- und Schlafzimmer zu ungemütlich. Entweder ist es zu kalt oder zu trocken, oder es fehlt an Nahrung.
Kommt das Insekt gehäuft vor, liegt das Problem woanders. Alte Bausubstanz mit Mängeln, Schimmel, schlechte Lüftung und ähnliche Fehler sind die üblichsten Gründe für das Auftreten von Silberfischen. Bemüht man sich um die Behebung der Probleme, ist man den Schädling bald wieder los. Nur in extremen Fällen muss dann ein Kammerjäger (Tipp: Kammerjäger Kosten) kommen. Und noch vor dieser Lösung kann man ein Giftspray in Erwägung ziehen, wenn denn gar kein Hausmittel geholfen hat.