Es gibt viele Kleidungsstücke, die wir wochenlang nicht benötigen, da es keinen entsprechenden Anlass dafür gab. Dann kommt der Tag und man nimmt den Anzug, das Kleid heraus und stellt fest, dass es unzählige Löcher hat. Einer der unscheinbaren und lästigen Schädlinge hat sich im Haus eingenistet. Wie man sich ihm entgegenstellt, wird im Folgenden erklärt.
Eine Tapetenmotte ist ein kleiner Falter, aus der Familie der Schmetterlingsmücken. Er macht sich durch Fraß und Kleidungsstücken und Inventar wie Wandbehänge, Vorhänge und Stoffen unbeliebt. Da er nachts aktiv ist, kann es sein, dass man ihn nicht sofort bemerkt, wenn er sich im Kleiderschrank eingenistet hat.
Der Name Mottenfliege ist etwas irreführend, denn genau genommen wird er sich nie hinter der Tapete verstecken, geschweige denn seine Eiablage dort verstecken. Der Grund hierfür ist recht einfach. In den meisten Fällen befindet sich hinter der Tapete eine gipsgebundene Wand, die ihm nicht wirklich zur Nahrungsaufnahme dienlich ist.
Er interessiert sich für weichere Materialien, die zuhauf in der Wohnung vorzufinden sind. Das kann ein Läufer sein, ein schlechtbelüfteter Kleiderschrank, getragene Wäsche und vieles mehr. Um u vermeiden, dass der Schädling sich einnistet, sind im Folgenden mehrere Möglichkeiten zur Prävention und Behandlung aufgeführt, die nützlich sind. Generell gilt aber, wenn Sie mit dem Befall nicht zurechtkommen sollten, haben Sie immer noch die Möglichkeit, einen professionellen Kammerjäger zu Hilfe zu holen.
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Der Schädling gehört zu den Motten, einer Untergruppe der Schmetterlinge im oberen Bereich ihres Körpers ist sie braun, im unteren Bereich grauweiß. Die Flügelspannweite beträgt im Flug maximal vierundzwanzig Millimeter. Die Motte gehört zu den sogenannten Materialschädlingen. Diese setzen sich nur an Stoffen, Häuten, Federn oder Pelzen fest. Der Name Tapetenmotte ist irreführend, da sie in der Tapete nie vorkommt. Sie kommt auf der ganzen Welt vor.
Die Weibchen erreichen eine maximale Körperlänge von vierzehn Millimeter, die Männchen eine Körperlänge von maximal elf Millimeter. Hat das Weibchen einen geeigneten Platz in einem Wandteppich oder einer Tapete gefunden, legt sie mehrer Eiergruppen mit maximal einhundert Eiern an.
Die geschlüpften Larven sind etwa anfangs eineinhalb Millimeter im späteren Verlauf bis zu neunzehn Millimeter lang. Ihre Farbe kann als weiss-gelb bezeichnet werden. Seltener kommen grünliche oder rötliche Färbungen vor. Ihre Kopfkapsel und ihr Nackenschild sind geteilt.
Als Larve mach die Motte etwa sieben Larvenstadien innerhalb eines Zeitraumes von zwanzig bis fünfzig Tagen durch. Um gänzlich zu einer Motte zu reifen, muss sich die Larve verpuppen. Dazu sucht sich die Larve ein Versteck wie eine Ritze. Zum Verpuppen spinnt die Larve einen Kokon von etwa sechs bis acht Millimeter. Die Entwicklung der Puppe zum Schmetterling dauert etwa sieben bis vierzehn Tage. Das Phänomenale in ihrer Entwicklung ist die Diapause. Diese kann bis zu mehreren Monaten dauern. Die Diapause ist eine Einrichtung der Natur, welche den Zeitpunkt des Schlüpfens einer fertigen Motte hinauszögert, bis die Lebensbedingungen für das Tier deutlich besser sind.
In der Natur kommen die Larven des Materialschädlings in Vogelnestern vor. In der Natur fressen sie Vogelfedern von den Nestern, in denen sie abgelegt wurden. Im häuslichen Bereich tritt sie häufig als Schädling von Textilwaren und Wandbehängen auf. In einem stark riechenden Dünger (Guano) wurde sie auch schon vorgefunden.
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Diese Motte ist ein kleiner Schädling, von dem aus eine direkte Bedrohung für den Menschen oder Haus- und Nutztiere nicht ausgeht. Der Materialschädling ist ein lästiger Mitbewohner, dem Ihre Wertgegenstände gleichgültig sind. Er nistet sich dort ein, wo er sehr gute Bedingungen vorfindet in Bezug auf Temperatur und Nahrung, wo er sich am wohlsten fühlt.
Einzelne Gegenstände können mit gezieltem Einsatz von Kontaktinsektiziden behandelt werden. Ist der gesamte Kleiderschrank befallen, bedeutet die Bekämpfung einen größeren Aufwand. Hat beispielsweise eine Prävention versagt, weil die Strips nicht erneuert wurden, dann ist womöglich nur noch die Begasung durch einen Kammerjäger die einzige Möglichkeit, den Falter loszuwerden.
Wertvollere Wandteppiche, oder Auslagen können von einer Reinigungsfirma desinfiziert werden. Dazu können Maßnahmen vor Ort ergriffen werden, oder die Firma nimmt die Stücke mit, um sie in ihren Geschäftsräumen zu behandeln. Man darf zumindest sicher sein, dass nach dem Erhalt weder Eiablagen noch Larven darin zu finden sein werden.
Der Grund diesen Schädling zu bekämpfen liegt nicht darin Mensch und Tier zu schützen, sondern Sachwerte aufrecht zu halten. Ein wirklich schwerwiegendes Problem ist das allerdings nicht. Aber wenn man vermeiden möchte, dass wertvolle Wandteppiche, Pelze, oder teures Mobiliar durch die Motte beschädigt wird, sollte man umsichtig sein. Manche der Gegenstände sind sonst womöglich unwiederbringlich verloren gegangen.
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Bei geringem Befall von Motten helfen Mottenfallen, die man in einem Tierfachhandel bekommen kann. Bei starken Mottenbefall oder einem immer wiederkehrenden Befall, müssen Sie einen professionellen Kammerjäger anfordern. Die Mittel, die er verwendet, können von Privatpersonen nicht legal erworben werden. Außerdem weiß er aufgrund der Kenntnisse über die Lebensweise der Motten, wie man sie findet, die Larven unschädlich macht und dafür sorgt, dass der Haushalt dauerhaft von weiterem Befall verschont bleibt.
Man kann selbst mit Kontaktinsektiziden wie Pyrethrum gegen die Motte vorgehen. Allerdings sollte man sich selbst diesem Mittel nicht aussetzen. Es gibt auch Insektenstrips, die mit Dichlorvos getränkt sind. Diese sind für den Menschen unschädlich, sollten aber an Orten angebracht werden, die von Kindern nicht erreicht werden können. Diese Strips geben Stoffe an die Raumluft ab, die für die Motte tödlich sind.
Auf biologischer Ebene können Pheromonfallen angewendet werden. Die Sexuallockstoffe ködern die Männchen, welche dann auf der Leimfläche in der Falle haften bleiben. Ein natürlicher Feind der Motte ist die Schlupfwespe. Sie durchdringt mit ihrem Stachel die Eiablage und saugt diese aus. Dadurch sterben die Nachkommen der Motte ab.
Einige Mittel, die Sie selbst anwenden können sind beispielsweise Fliegengitter vor die Fenster und Terrassentür zu spannen, damit die Motte nur sehr schwer Zugang zu Ihrer Wohnung hat.
Getragene Kleidung sondert Gerüche aus, da sie mit organischen Rückständen wie Schweiß, Haaren, Hautschuppen und Fett benetzt sind. Das lockt Tapetenmotten an. Aus diesem Grunde ist es ratsam, Kleidungsstücke möglichst schnell zu reinigen.
Kleidung, die schon sehr lange im Kleiderschrank liegt, sondert mit der Zeit auch Gerüche aus, die Motten anlocken. Entweder man reinigt sie nach gewisser Zeit, obwohl sie nicht getragen wird, oder man verschließt sie in luftdichten Plastikbeuteln.
Ein anderes, bewährtes Hausmittel ist ein Stückchen Holz oder Stoff mit ätherischem Öl zu beträufeln und in den Kleiderschrank zu legen. Düfte, die die Motte in die Flucht schlägt sind Lavendel, Kampfer, Nelke und Zedernholz.
Für den Hausgebrauch gibt es vom Fachhandel Schlupfwespenlarven zu kaufen. Sie sind nicht wirklich günstig, aber sehr wirkungsvoll. Da die Larven der Schlupfwespen nicht sonderlich mobil sind, sollten sie in die Nähe der aufgefundenen Tapetenmotten gebracht werden. Dort befinden sich in der Regel auch die Eiablagen des Schädlings.
Diese Vorgehensweise beinhaltet aber eine zwölf- bis sechzehnwöchige Behandlungszeit. Ebenso müssen weitere Schlupfwespen gekauft werden. In der Regel reichen aber fünf Lieferungen aus. Wenn Sie sich selbst erfolgreich auf die Suche gemacht haben, hilft auch hier Kontaktinsektizid. Befallene Kleidungsstücke sollten sofort auf hohe Temperatur gewaschen oder entsorgt werden.
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Der kleine Falter ist zwar lästig und kann Schäden an Kleidungsstücken und Inventar verursachen, ist aber leicht zu bekämpfen. Beunruhigt sollte man deshalb nicht sein. Es gib mehrere genannte Möglichkeiten, sie präventiv fernzuhalten und ebenso ausreichend Mittel einen schwachen oder stärkeren Befall in den Griff zu bekommen.
Zweifel, ob man ausreichend Hygiene walten ließ, die den Befall verursacht haben könnten, sind unnötig. Die kleinen Falter kommen auch in steril gehaltenen Haushalten vor, wenn sie eine Chance dazu haben.