Der Begriff ‘Schlafmäuse’ ist etwas irreführend, denn es handelt sich nicht um Mäuse. Allerdings halten Mäuse einen Winterschlaf, weil es im Winter selten genug Nahrung für sie gibt. Daher passt der Name schon. Ein anderer Name für sie ist ‘Bilche’. Das Wort hat einen slawischen Ursprung und bedeutet ‘pelziges Tier’. Bilche sind Schadnager, und es gibt 30 Arten von ihnen, die weltweit ziemlich verbreitet sind.
In Deutschland gibt es vier heimische Arten. Durch den Rückgang ihres Lebensraums sind sie sehr selten geworden. Dennoch können sie zum Untermieter werden.
Wie schon in der Einleitung erkennbar ist, handelt sich bei Bilchen um etwa mausgroße Säugetiere, die einen Winterschlaf halten und im Freien leben.
Es sind kleine Nagetiere, die scheu und nachtaktiv sind. Sie lieben süßes Obst, meiden Unruhe und Störungen und brauchen kleine Höhlen als Unterkunft. Dabei unterscheiden sie nicht, ob es sich um natürliche Höhlen, verlassene Nistkästen oder einen Dachboden handelt.
Allerdings übertragen sie weder Krankheiten noch richten sie nennenswerten Schaden an. Lässt man Süßigkeiten und Obst bei offener Tür und unbedeckt stehen, zieht man sie natürlich an. Ansonsten hört man sie nur in der Nacht.
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Alle vier Schlafmausarten unterliegen dem Artenschutz. Schon deshalb ist es gut, sie erkennen zu können. Denn sollte es tatsächlich vorkommen, dass eine Schlafmaus in ein Haus eingezogen ist, sollte die Vertreibung gesetzeskonform geschehen.
Im Grunde genommen kommen nur naturnah gelegene einzelne Grundstücke in Frage. Fühlt sich ein Bilch wohl, ist er standorttreu. Das bezieht sich dann auch auf das Gebäude. Die Entscheidung bleibt dann jedem selbst überlassen, ob das Tier bleiben soll. Nun werden die Merkmale der vier Arten aufgelistet.
Man kann Bilche also leicht von echten Mäusen unterscheiden. Sie haben runde Ohren und einen buschigen Schwanz. Auch die Haselmaus kann man durch ihren behaarten Schwanz von Mäusen unterscheiden.
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Bilche braucht man an den wenigsten Orten zu vertreiben. Der Baumschläfer kommt sehr selten und nur in Bayern vor. Die Haselmaus bleibt lieber im Garten als ins Haus zu kommen. Der Gartenschläfer klettern ungern. Er käme höchstens durch eine offen stehende Tür ins Haus. Früher wurden sie in Obstanbaugebieten gejagt, weil man glaubte, er würde sich von Obst ernähren. Das stimmt aber nicht. Siebenschläfer dagegen können sich in Häusern wohlfühlen. Finden sie dort ein Nachtquartier, kann es zu Unruhe kommen.
Alle Bilche sind geschützt. Das bedeutet, dass keinerlei chemischen Mittel benutzt werden dürfen. Auch das Töten ist verboten. Lebendfallen dürfen nur durch dafür ausgebildete Personen genutzt werden. Der private Gebrauch ist strafbar. Als Möglichkeiten bleiben Vorbeugen und Vergrämung.
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Beim Vergrämen sollte abgewogen werden, ob es tatsächlich nötig ist. Ein einzelnes Tier sollte in Ruhe gelassen werden. Beliebte Häuser als Aufenthalt von Schlafmäusen kann ein Grund zur Vergrämung der Tiere sein. Dabei muss auf Folgendes geachtet werden:
Bilche mögen keine starken Gerüche. Darum können ätherische Öle wie Pfefferminze oder Eukalyptus oder Essigessenzen verwendet werden. Diese Methode ist ziemlich kostengünstig, für den Menschen eher angenehm und leicht durchzuführen.
Eine Räucherung des Hauses mit Weihrauch ist auch gut geeignet. Das Granulat ist günstig. Allerdings muss mehrere Tage lang geräuchert werden, und Nachbarn sollte man von seinem Vorhaben in Kenntnis setzen. Sie könnten sonst die Feuerwehr rufen.
Mischt man Pfeffer mit Mehl und verteilt die Mischung mit einem Zerstäuber, besonders auch an schwer zugänglichen Stellen, in der Wohnung, bleibt sie im Fell hängen. Der unangenehme Geruch vertreibt die Tiere.
Da Bilche eigentlich interessante Tiere sind, kann man ihnen draußen in der Umgebung auch Kästen als Alternative anbieten. Die Erfahrung hat gezeigt, dass das eine hilfreiche Idee ist und die Tiere tatsächlich umziehen. Natürlich kann eine Vergrämung dabei unterstützen.
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Bilche sind keine Schädlinge. Im Gegenteil, wer zum Beispiel eine Haselmaus zu Gesicht bekommen sollte, kann von einem heilen Stück Natur ausgehen. Wer allerdings naturnah wohnt, kann durchaus im Haus Gesellschaft bekommen. Allerdings höchstens vom Siebenschläfer oder Gartenschläfer.
Da Bilche nachtaktiv sind, kann es besonders zur Paarungszeit zu nächtlichen Ruhestörungen kommen. In solchen Fällen kann eine Vertreibung sinnvoll sein. Am einfachsten ist das durch das Anbringen von alternativen Wohnmöglichkeiten in Verbindung mit der Verwendung von ätherischen Ölen im Haus zu erreichen. Natürlich kann man auch einiges tun, um sie nicht unnötig anzulocken. Doch gefällt den Schlafmäusen ein Ort, bleibt einem nichts anderes als die umsichtige Vergrämung.