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ᐅ Nordische Vogelmilbe: Hintergrund, Mittel & Maßnahmen [2023]

Autor: Karl-Tim Ibald

Die Nordische Vogelmilbe ist ein sogenannter blutsaugender Ektoparasit. Auch wenn der Name etwas anderes vermuten lässt, so lebt sie nicht nur im Norden, sondern sie ist auf der ganzen Welt zu finden. Am liebsten jedoch hält sie sich im mäßigen Klima auf. Diese Parasitenart sucht sich als Wirt Vögel, die in freier Wildbahn leben, aber auch solche, die vom Menschen gehalten werden, als Haustiere etwa.

 

Solche vom Menschen gehaltenen Haustiere, oder auch Nutztiere, sind zum Beispiel Hühner. Zwar ist die Vogelmilbe für die Hühner nicht so gefährlich wie die Rote Vogelmilbe, dennoch sollte man alt Halter von Hühnern einen Befall der Hühner durch die Vogel- oder Hühnermilbe vorbeugen und im Fall der Fälle bekämpfen. Hier im Text finden Sie nun heraus wie!

 

Was ist eine Nordische Vogelmilbe?

Die Vogelmilbe ist ein sehr kleiner Parasit. Sie misst etwa 534-871 x 267-500 Mikrometer (geschlechtsreife Weibchen). Ihre nüchterne Farbe ist ein schlichtes Weißgrau. Diese Farbe ändert sich jedoch, wenn sie Blut gesaugt haben. Dann leuchtet ihr Darm kräftig rot, denn das gesaugte Blut scheint durch die transparente Hautoberfläche.

 

Der Körperbau der Nordischen Vogelmilbe ist der typische Aufbau von Milben: Der Körper besteht aus zwei Teilen, dem vorderen und dem hinteren Teil. Der vordere Teil sitzt zwischen den Vorderhüften und trägt das Mundwerkzeug. Der hintere Teil ist der größere Teil und trägt die vier Laufbeinpaare. Dieser hintere Teil ist langgestreckt, oval und überwiegend flexibel und weich.

Nordische Vogelmilbe erkennen – darauf müssen Sie achten

Die Nordische Vogelmilbe ist wenig wirtsspezifisch und befällt eine Vielzahl von freilebenden und von Menschen gehaltenen Vögel. Ökologische und ökonomische Schäden richtet sie besonders bei Geflügel und Haushühnern an, aber auch bei Ziervögeln. Bei einem Befall sind sie leicht zu erkennen durch ihre acht Laufbeine, ihren durchsichtigen (nüchtern) oder roten (blutgesaugt) Hinterleib.

 

Der Parasit bohrt sich am Federkiel ein und saugt dann Blut vom Wirt. Dies führt zu Hautirritationen am Vogel. Diese Hautirritationen lassen sich als rote Punkte beim Untersuchen unter den Federn feststellen. Deswegen sind die gehaltenen Vögel regelmäßig nach den transparenten/rötlichen Blutsaugern mit acht Beinen zu untersuchen, um so auch vorzubeugen, dass sich die Milbenplage noch weiter ausbreitet.

 

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Nordische Vogelmilbe an verschiedenen Orten bekämpfen

Die Vogelmilbe verbringt ihren gesamten Lebenszyklus auf ihrem Wirt, also zum Beispiel direkt auf dem Huhn. So legt sie ihre Eier in sogenannten Eiermassen auf den Federn des Wirts ab. Aus diesen Eiern schlüpfen dann Larven, die insgesamt sechs Beine haben. Die Entwicklung des Schädlings ist ziemlich schnell: Es dauert nur fünf bis zwölf Tage vom Ei bis zur erneuten Eiablage.

Warum muss man die Nordische Vogelmilbe bekämpfen?

Durch eine regelmäßige und gründliche Untersuchung der Hausvögel können Sie einen Befall durch die schädliche Milbe feststellen. Die Haut der Vögel wird gerötet sein, aber auch das Verhalten der Vögel wird sich verändern, denn sie sind gestresst und fühlen sich durch den Schädlingsbefall merklich unwohl. Die befallenen Vögel kratzen sich häufiger und reißen sich sogar ganze Federn aus.

 

Wenn das Federkleid Ihrer Vögel plötzlich Lücken aufweist, etwa durch ausgerupfte und abgebrochene Federn, dann wissen Sie, dass Sie die Vögel untersuchen sollten, denn sie sind wahrscheinlich durch die Vogelmilbe befallen. In so einem Fall versuchen die Vögel aber auch gleichzeitig ihr Federkleid zu pflegen, was jedoch nicht funktionieren wird, solange die Vögel befallen sind.

 

Durch die Hautreizungen, das Kratzen sowie die ausgerissenen und abgebrochenen Federn verkrustet die Haut an den Federkielen der Tiere. Diese Hautverkrustung sind die Vögel dann auch anfälliger für den Befall durch Krankheitserreger (die auch durch die Nordische Vogelmilbe eingenistet werden können). Weiterhin können die Vögel durch den Befall nicht mehr richtig schlafen, was sie stresst.

 

Der Blutverlust sorgt auch dafür, dass die Vögel ihre Kräfte verlieren und so träge, matt und erschöpft sind. Dies sorgt dann auch für Appetitlosigkeit und Gewichtsverlust, was dann in einem langsamen Wachstum und einem Nachlassen der Legeleistung resultiert. Die Vögel sind dadurch auch viel anfälliger für Krankheiten, etwa das von den Milben übertragene Newcastle Disease.

 

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Nordische Vogelmilbe bekämpfen – chemisch oder biologisch?

Das Reinigen mit einem Milbenpulver allein hilft hier leider nicht, denn die Milben beißen sich tief in die Haut der Vögel ein, wo das Milbenpulver nicht hinkommt. Die Medikamente Exner Petguard oder Ivomec können jedoch helfen. Diese Medikamente werden mit einer Spritze über das ganze Tier getropft, damit sich der Wirkstoff über die ganze Haut verteilt.

 

Die Behandlung mit den Medikamenten muss etwa zwei Wochen lang täglich wiederholt werden, damit der Befall auch wirklich geheilt und alle Milben getötet werden. Auch helfen Antimilbenmittel wie Permethrin oder L-Cyhalothrin. Es scheint aber, dass die Milben schnell eine Resistenz gegen diese Mittel entwickeln. Ebenfalls hilft ein Schwefelblumenbad.

Nordische Vogelmilbe bekämpfen – Hausmittel

Wenn Sie einen Befall an einem Tier festgestellt haben, dann sollten Sie das Tier unmittelbar von den anderen Tieren separieren, solange, bis die Behandlung vollständig abgeschlossen ist und kein Infektionsrisiko mehr für die anderen Vögel besteht. Der Stall sollte in einem solchen Fall auch gründlich mit Wasser gereinigt und die Ritzen im Stall desinfiziert werden.

 

Zwar muss die Inneneinrichtung des Stalls nicht ausgebaut werden, aber es ist sehr wichtig, dass die Ritzen im Stall gesäubert und desinfiziert werden, denn dort befinden sich zumeist die Eier, die schnell, etwa nach zwei oder drei Tagen schlüpfen und die Vögel dann erneut befallen. Auch ist es wichtig, dass Sie sich im Fall der Fälle von einem kompetenten Tierarzt beraten lassen.

 

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Nordische Vogelmilbe Larve bekämpfen – ideale Vorbeugung?

Die Larve ist noch nicht Blutsaugend, nur die ausgewachsene Milbe saugt Blut, besonders das Weibchen, das vor der Eiablage mehrfach Blutsaugt. Dennoch ist es wichtig, dass die Larven bekämpft werden, damit sie sich nicht zum endgültigen Stadium entwickeln können, Blut saugen und noch mehr Eier legen. Ohne Wirt überleben die Milben nur eine Woche, aber sie suchen auch freiwillig neue Wirte. Daher muss man die Larve fern vom Wirt halten, damit sie abstirbt. Konstante Reinigung hilft dabei.

Fazit

Die Vogelmilbe befällt wildlebende und vom Menschen gehaltene Vögel. Für Geflügelhalter ist es deswegen wichtig, dass sie Ihre Vögel regelmäßig auf einen Befall untersuchen, denn ein Milbenbefall kann den Vögeln ernsthaft schaden. So zeigt sich ein Befall etwa durch ausgerissene Federn, Hautrötungen und müde sowie gestresste Vögel.

 

Bei einem Befall müssen die betroffenen Vögel von den nicht befallenen Vögeln getrennt werden. Dann ist zusätzlich der gesamte Stall zu reinigen, besonders die Ritzen, um so alle Eier zu entfernen. Weiterhin können auch Milbenpulver, Medikamente wie Exner Petguard oder Ivomec, Antimilbenmittel wie Permethrin oder L-Cyhalothrin oder ein Schwefelblumenbad helfen.

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