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ᐅ Krähen vertreiben: Vögel mit Grips in ihre Schranken weisen [2023]

Autor: Karl-Tim Ibald

Krähen sind Rabenvögel, die durch einige erstaunliche Eigenschaften auffallen. Sie nutzen Werkzeuge zielgerichtet und lassen sich nur dort nieder, wo es ihnen gefällt. Bei der Futteraufnahme zeigen sich die Vögel wenig wählerisch und können auf Feldern und in Gärten ein wahres Schlachtfeld hinterlassen. Erfahren Sie hier, wie Sie Krähen wirkungsvoll vertreiben können.

 

Das Wichtigste in Kürze

  • Krähen sind intelligente Tiere, die wenige Angst zeigen und sich  gut an verschiedene Gegebenheiten anpassen können. Umso schwieriger gestaltet sich die Vertreibung der Rabenvögel.
  • Die Vögel können in der Landwirtschaft wie auch in urbanen Lebensräumen Schäden anrichten. Als Allesfresser machen die Tiere auch vor Samen, Früchten, Kleintieren oder Aas nicht halt.
  • Wer Krähenvögel wirkungsvoll vertreiben möchte, muss mehrere Maßnahmen miteinander kombinieren und dabei erreichen, dass der ausgesuchte Lebensraum für die Vögel unattraktiv erscheint.

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Was sind Krähen?

Krähen werden zu den Rabenvögeln (Corvidae) gezählt. Die Gattung zählt weltweit etwa 120 Arten. Krähen und Raben gehören einer Familie an und lassen auch optisch auf den ersten Blick kaum Unterschiede erkennen. Das tiefschwarze Gefieder nimmt in der Sonne einen bläulichen Glanz an. Die klugen, schwarzen Augen und der kräftig ausgebildete Schnabel sind weitere Markenzeichen des hier beschriebenen Vogels.

 

Mit dem Mäusebussard haben Krähen die Körpergröße von etwa 40 Zentimeter gemeinsam.  Die Weibchen übertreffen die männlichen Tiere meist an Größe. Krähen können sie das ganze Jahr über beobachten. Am Abend finden sich die Vögel in großen Schwärmen zusammen und beziehen ihre Schlafplätze in den umliegenden Baumkronen. Wenn Sie Krähen verjagen möchten, müssen Sie sich zunächst näher mit der Biologie und Lebensweise der Tiere beschäftigen.

 

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Krähen erkennen – darauf müssen Sie achten

Rabenkrähen fallen durch ihr schwarzes Federkleid ins Auge. Der Schnabel ist auffallend kräftig und seine Basis mit dichtem schwarzen Gefieder besetzt. Krähen sind selten allein anzutreffen und meist in größeren Gruppen unterwegs. In den Wintermonaten sind Krähen und Dohlen häufig gemeinsam zu beobachten.

 

Krähen haben sich mit lichten Wäldern, Wiesen, Feldern und Gärten einen vielschichtigen Lebensraum erobert. Dabei suchen die Vögel vermehrt die Nähe des Menschen, um sich am zur Verfügung stehenden Nahrungsangebot zu bereichern.

 

Krähen erkennen – kurzer Streckbrief:

Name: Krähe (Corvidae)

Klasse: Vögel

Ordnung: Rabenvögel

Größe: 40 bis 50 Zentimeter

Gewicht: 500 bis 1.500 Gramm

Lebenserwartung: 10 bis 25 Jahre

Gefieder: Schwarz

Verbreitung: weltweit

Herkunft: nicht bekannt

Lebensraum: Wälder, Felder, Parks, Gärten

Nahrung: Obst, Nüsse, Samen, Insekten, Kleintiere, Aas

Geschlechtsreife: zwei bis drei Jahre

Paarungszeit: Februar bis April

Brutzeit: 21 Tage

Gelege: drei bis fünf Eier

natürliche Feinde: Greifvögel, Fuchs, Marder

 

Die in Europa häufig vorkommende Nebelkrähe unterscheidet sich in der Färbung und besitzt ein hellgraues Gefieder. Die Flügel, Kopf und Brust sind schwarz gefärbt. 

 

Saatkrähe oder Rabenkrähe?

Saatkrähe und Rabenkrähe lassen sich auf den ersten Blick nicht voneinander unterscheiden. Saatkrähen besitzen eine hellgraue und ungefiederte Schnabelwurzel, welche sich gut vom dunklen Gefieder abgrenzt. An den Beinen fällt das eher lockere Gefieder auf. Die Saatkrähe erscheint, als würde sie “Hosen” tragen.

 

Saatkrähen sind schlanker als die kompakten Rabenkrähen. Die Jungvögel besitzen eine mattere rauchschwarze Färbung. Beide Vögel sind Allesfresser und können daher durchaus auf Feldern und in Gärten anzutreffen sein.

 

Rabe oder Krähe?

Krähen sind Rabenvögel. Doch wo liegt eigentlich der Unterschied zwischen Rabe und Krähe? Beide Vögel sind schwarz und daher auf den ersten Blick nicht voneinander zu unterscheiden.

 

Differenzieren lassen sich die Vögel anhand ihrer Größe. Raben sind deutlich größer als  Krähen. In Deutschland kommt vermehrt der Kolkrabe vor. Bekannte und häufig anzutreffende Krähenvögel sind die Saatkrähe, die Nebelkrähe oder die Aaskrähe. Zum direkten Vergleich ein kurzer Steckbrief des Raben:

 

Größe: 60 bis 67 Zentimeter

Gewicht: 1.300 bis 1.500 Gramm

Flügelspannweite: 150 Zentimeter

Lebenserwartung: 30 Jahren (in Gefangenschaft bis 90 Jahre)

Paarungszeit: Januar bis März

Brutzeit: Februar bis April

Gelege: drei bis sechs Eier

Brutdauer: 21 Tage

Nahrung: Obst, Vögel, Kleinsäuger, Aas

natürliche Feinde: Eule, Marder, Uhu. Greifvögel

Krähen an verschiedenen Orten vertreiben

Krähen zu vertreiben, kann sich an verschiedenen Orten notwendig machen. Die schlauen Vögel passen sich verschiedenen Umgebungen an und halten sich dabei bevorzugt in der Nähe des Menschen auf. Unser Eingreifen wird also notwendig, um teils immense Schäden auf landwirtschaftlichen Nutzflächen wie im heimischen Garten zu verhindern.

 

Krähen vertreiben – Landwirtschaft

Ab Mai beginnen die Krähen auf den Feldern mit der Nahrungssuche. Der Landesbauernverband hat in seinem jüngsten Schadensbereich darauf aufmerksam gemacht, dass Krähen immer größere Probleme bereiten. Steht den Vögeln keine tierische Nahrung zur Verfügung, fallen die Vögel, teils in großen Kolonien, über landwirtschaftliche Flächen her. Während der Aussaat besteht eine direkte Gefährdung für:

 

  • Saatkörner
  • Keimlinge
  • Saatkartoffeln
  • Maisjungpflanzen

Nicht zu vergessen dabei ist der positive Einfluss der Krähen, denn besonders die Grünlandwirtschaft profitiert von den Vögeln als potenzielle Vertilger von Schnecken, Mäusen und kleineren Schadinsekten. Maßnahmen zum Schutz des Saatgutes:

 

  • Saat tief einbringen
  • Krähen durch quer gezogene Eggenstriche verunsichern
  • Saat durch einen mit Draht bespannten Lattenrahmen abdecken
  • frühe Aussaat von Wintergetreide
  • Mais in unmittelbarer Nähe von Vögel-Brutkolonien möglichst nicht anbauen
  • Anteil an Gerste erhöhen (wird von Krähen weniger gemocht)
  • Pflanzenreste nicht auf den Feldern zurücklassen

Krähen vertreiben – hilfreiche Abwehrmaßnahmen

Durch folgende Maßnahmen lassen sich Krähen auf Feldern vertreiben:

 

  • Strukturreichtum schaffen: Krähen bevorzugen übersichtliches Terrain. Dichte und hohe Vegetation wird gemieden, da sich dort Greifvögel und andere natürliche Feinde versteckt halten können. Grenzen Felder an abgemähte Flächen oder Wege an, werden sie häufiger von Krähen aufgesucht als landwirtschaftliche Flächen, die eine hohe und möglichst nicht einsehbare Randvegetation aufweisen.
  • Drachensystem: Das System hat sich seit mehr als 15 Jahren bewährt und wird ständigen Verbesserungen unterzogen. Erfolg zeigt die Anbringung auch bei Tauben oder Hasen. Den Gewöhnungseffekt umgehen Sie, wenn der Drachen hin und wieder umgesetzt wird. Möchten Sie Krähen vertreiben, sollte ab einer Fläche von zwei Hektar ein zusätzlicher Drachen aufgestellt werden.
  • Saatgut färben: Zu flach eingebrachtes Saatgut ist ein gefundenes Fressen für Krähenvögel. Gefärbtes Saatgut schreckt die Vögel ab und wird erfahrungsgemäß nur zu einem Anteil von etwa zehn Prozent gefressen. Welche Farbe Sie verwenden, ist dabei zweitrangig.

Krähen aus dem Garten vertreiben

Krähen lassen sich regelmäßig in Ihrem Garten nieder? Dies ist ein Indiz dafür, dass die Wohlfühloase auch den schlauen Vögeln einiges an Vorteilen bietet. Krähen vertreiben heißt in erster Linie, den Garten, zumindest für die Vögel, unattraktiver zu gestalten.

 

Futter verwehren

Der Garten bietet ungeahnte Futterquellen für die gefräßigen und dabei wenig wählerischen Vögel. Decken Sie Ihren Kompost ab und verschließen Mülltonnen gut. Krähen geben sich nicht einfach geschlagen und werden vermutlich versuchen, die Tonnen zu öffnen oder umzuwerfen.

 

Beschweren Sie den Deckel daher mit Steinen oder einem anderen schweren Gegenstand. Auch Fallobst sollte nicht unnötig lange auf dem Rasen liegenbleiben. Futterstellen für Meise & Co. sollten in ihren Abmessungen angepasst werden und auch wirklich nur den Kleinvögeln zugänglich sein.

 

Landung unterbinden

Auf Ihren Zäunen und Fensterbänken können Sie sogenannte Vogelpikes anbringen. Dann können die Krähen nicht mehr sicher landen. Die Spikes sind in verschiedenen Farben und Formen im Handel erhältlich und können damit auch optisch der Umgebung angepasst werden.

 

Vogelnetze spannen

Bäume, Sträucher und Beete können mit Vogelnetzen abgedeckt werden. Damit Sie nur Krähen vertreiben, Singvögel aber noch landen können, achten Sie auf die Maschengröße. Etwa zehn Zentimeter große Maschen stellen einen sicheren Schutz vor Rabenvögeln dar.

 

Licht aus

Krähen mögen es gerne hell. Löschen Sie das Licht im Außenbereich, wird das Terrain für die Vögel automatisch unattraktiver.

 

Katzenalarm

Wird der Garten zum Revier eines Haustiers, fühlen sich die Krähen gestört und werden sich vermutlich nach einer anderen Bleibe umschauen. Hunde und Katzen sind nicht nur als Abschreckung für Krähenvögel eine Option, sondern stellen auch eine ungeahnte Bereicherung für das eigene Leben dar.

 

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Warum muss man Krähen vertreiben?

Eine Krähe kommt selten allein und lässt sich bevorzugt dort nieder, wo große Mengen an Futter zu finden sind. Wird Ihr Garten als Domizil auserkoren, werden Sie vermutlich Ihre Aussaat einbüßen und mit einer Menge Dreck und Schmutz zu kämpfen haben. Nisten in Ihrem Garten Singvögel, ist deren Nachwuchs ebenfalls stark gefährdet. Krähen vertreiben besitzt vor Hobbygärtner Priorität.

 

Schaden im großen Rahmen

Nicht zu unterschätzen ist der Wildschaden, den Krähen verursachen. Das Saatgut wird gefressen. Auf der Suche nach Würmern reißen die Vögel Jungpflanzen mit ihren Wurzeln aus dem Boden. Maiskolben stehen plötzlich ohne Körner da und auch Obstplantagen werden nicht verschont.

 

Während ihrer Beutezüge schädigen die Krähen auch die Bewässerungsschläuche für den Obst- und Gemüseanbau. Häufige Reparaturen sind notwendig, um die Pflanzen auch weiterhin mit Wasser versorgen zu können.

 

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Krähen vertreiben – chemisch oder biologisch

Wenn Sie Krähen vertreiben möchten, sollte Gift keine Option darstellen. Krähen auf die sanfte Tour zu verjagen, sollte Priorität besitzen, auch wenn dies Ihnen einiges an Geduld abverlangen kann.

 

So bitte nicht!

In Bern rückten Bauern unlängst Krähen chemisch zu Leibe, indem mit Chlorholhydrat getränkte Maiskörner ausgelegt wurden. Die Vögel wurden damit eingeschläfert. Es sind auch Fälle bekannt, wo das als hochtoxisch bekannte Carbofuran zum Einsatz kam. Das Gift tötet Vögel und Säugetiere. Köder werden unter anderem auch für die gezielte Greifvogeltötung ausgelegt.

 

Die Vogelschutzrichtlinie der Europäischen Union schützt alle Singvögel und damit auch Krähen, Elstern oder Eichelhäher. Bestenfalls können Sie auf natürliche Fressfeinde vertrauen. Krähen stehen auf dem Speisezettel von Habicht, Bussard, Seeadler oder Sperber. Tipps für die natürliche Vertreibung von Krähen:

 

  • Umgebung “krähenunfreundlich” gestalten
  • Umlagerung von Futterstellen
  • Schutz der Nistplätze von Singvögeln
  • Möglichkeiten zum Nisten entfernen
  • Krähen vorwiegend am Winteranfang vertreiben
  • Krähen verscheuchen
  • Krähen mit lauten Geräuschen vertreiben

Krähen vertreiben – Hausmittel

Wir möchten Ihnen nun einige effektive Methoden der biologischen Schädlingsbekämpfung vorstellen, die ganz ohne Chemie auskommen und sich als recht wirkungsvoll erwiesen haben.

 

Krähen vertreiben – Laserpointer

Besorgen Sie sich einen hochwertigen Laserpointer. Krähen lassen sich damit schnell und ohne großen Aufwand vertreiben. Bewegen Sie den Pointer unweit der Krähen und schon werden Sie beobachten können, wie diese gestört und aufgescheucht werden. Achten Sie beim Kauf des Pointers auf die Reichweite. Gute Geräte ermöglichen Ihnen auch weiter entfernte Ort wie etwa Baumkronen auszuleuchten.

 

Krähen vertreiben – Ultraschall

Ultraschallgeräte können zur allgemeinen Tierabwehr im Garten aufgestellt werden. Auch Katzen, Marder oder andere Vogelarten suchen aufgrund der ausgesandten Frequenzen das Weite. Die Erfolgsaussichten bei Krähen sind eingeschränkt, denn die schlauen Tiere gewöhnen sich nicht selten an die Geräte und lassen sich dann dadurch nicht länger beeindrucken.

 

Krähen vertreiben – Geräusche

Geräusche stören die Tiere in ihrer Ruhe. Bei der Art der Laute dürfen Sie Kreativität beweisen. Schlagen Sie mit dem Hammer, trommeln auf einen Kochtopf oder betätigen sich mit einem Musikinstrument. Auch das Radio eine Spur zu laut einschalten kann helfen. Bedenken Sie jedoch, dass Sie nicht nur Krähen vertreiben, sondern auch Nachbarn verärgern.

 

Krähen vertreiben – Greifvogel Silhouette

Einer Vogelscheuche werden die intelligenten Tiere vermutlich lediglich die kalte Schulter zeigen. Abschreckender wirken Attrappen, die sich bewegen und optisch einem Vogel ähneln. Eine zuverlässige Wirkung erfüllen Krähen-Attrappen mit ausgebreiteten Flügeln, die sich verkehrt herum aufhängen lassen. Krähen erkennen darin einen toten Artgenossen und werden den Bereich vermutlich zukünftig meiden.

Krähen vertreiben Luftgewehr – darf man das?

Luftgewehre sind Druckluftwaffen, deren Gebrauch dem Waffengesetz unterliegt. Geschossen werden darf folglich nur auf zugelassenen Schießständen. Das Schießen auf dem eigenen Grundstück kann unter Auflagen erlaubt werden.

 

Gejagt werden dürfen generell nur Tiere, die unter das Jagdrecht fallen. Krähen fallen definitiv nicht darunter. Die Bestände durch Abschuss der Vögel zu verringern, ist nicht zulässig. Auch die Zerstörung der Nester ist verboten. ( EG-Verordnung zum Schutz wildlebender Vogelarten (Artikel 1, Zeile 4). Ausnahmeregelungen bedürfen der Genehmigung durch die EU.

 

Alternativ kann eine pyroakustische Vertreibung ins Auge gefasst werden. Dabei kommen Knallschreckpatronen zum Einsatz.

Fazit

Krähen sind weltweit verbreitete Rabenvögel, die meist in Scharen vorkommen und die menschliche Nähe nicht scheuen. Schäden werden in der Landwirtschaft, wie auch in Parks und Gärten angerichtet. Wer Krähen vertreiben und die schlauen Tiere überlisten möchte, muss Maßnahmen ergreifen, die den anvisierten Lebensraum für die Tiere unattraktiv machen. Laute Geräusche oder die Beseitigung von Futterstellen fallen darunter.

 

In größeren landwirtschaftlichen Betrieben haben sich das Einfärben der Saatkörner oder das Aufstellen von Drachen bewährt. Im heimischen Garten kann es helfen, den Kompost abzudecken. Laiserpointer oder Ultraschall sind weitere Optionen. Ein Abschuss der Vögel ist verboten.

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