Kaninchen sind die wilden Vorfahren unserer Haustiere und ebenso süß. Sie sind aber auch Kulturfolger und sehr vermehrungsfreudig. Unter Umständen muss man Kaninchen vertreiben.
Doch wann wird das Kaninchen zur Gefahr? Und worin unterscheidet sich ein Kaninchen vom Hasen? Kann das Kaninchen biologisch vertrieben werden oder nur chemisch?
Es folgen einige Antworten auf diese Fragen.
Kaninchen kommen häufig vor. Fühlen sie sich wohl, bekommt sie leicht zu Gesicht. Es sind dämmerungsaktive, recht kleine Säugetiere, die in halboffenen und trockenen Landschaften leben. Kaninchen vertragen Wind und Regen schlecht. Sie leben in Kolonien zusammen. Sie leben in unterirdischen Tunneln.
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Kaninchen sind leicht zu erkennen. Dennoch ist es wichtig, sie unterscheiden zu können. Denn während Kaninchen nicht gefährdet sind, steht der Hase unter Naturschutz und darf nicht vertrieben werden.
Das ist allerdings ein lösbares Problem. Denn Kaninchen und Hase sehen sich zwar ähnlich, können dennoch leicht unterschieden werden.
Ein paar Erkennungsmerkmale von Kaninchen sind hier für sie zusammengestellt.
Hasen leben nur zur Paarungszeit im Frühjahr zu zweit, sonst immer allein. Sie haben etwa die gleiche Fellfarbe wie Kaninchen, sind aber größer.
Besonders die Ohren, Löffel, sind augenfällig größer und laufen spitz zu. Daran erkennt man auch aus der Ferne den Unterschied. Hasen buddeln nicht. Sie haben durchschnittlich nur einen Wurf mit zwei Jungen pro Jahr.
Wildkaninchen benötigen trockene Böden, weil sie Feuchtigkeit schlecht vertragen. Darum trifft man sie in Landschaften mit sandigen Böden häufiger an.
Außerdem bevorzugen sie halboffene Landschaften. Diese werden jedoch immer weniger. Parks, Gärten und Friedhöfe ähneln offenen Landschaften und sind mit leckeren Pflanzen und Buddelmöglichkeiten ausgestattet. Ideal für Kaninchen also.
Für Gartenbesitzer ist es ein Kaninchenbesuch sehr ärgerlich, denn Kaninchen lieben genauso Gemüse wie der Gärtner. Können sie vertrieben werden? Durchaus.
Friedhöfe bieten Wildkaninchen einen weitgehend geschützten Raum. Außer Eulen haben sie kaum Feinde zu fürchten. Dafür gibt es viele Blumen und oft auch gute Gelegenheiten zum Buddeln. Für Trauernde ist das natürlich eine zusätzliche Belastung.
Viele Parks werden von Hundebesitzern regelmäßig besucht. Das ist in diesem Fall von Vorteil, denn diese werden von Kaninchen eher gemieden. Gibt es aber hügelige, offene Grünflächen, kann es zur Plage kommen.
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Die Frage, was sowohl biologisch als auch chemisch zur Vertreibung möglich ist, taucht sinnvollerweise immer auf. Bei Kaninchen kann man jedoch zwischen chemisch, biologisch und mechanisch unterscheiden.
Am effektivsten ist die mechanische Schädlingsbekämpfung, vorzubeugen, zum Beispiel mit einem Zaun. Vertreiben kann man sie durch permanente Störungen ihres Baus, denn wer lässt sich schon gerne dauernd zuhause stören.
Sind Kaninchen nun einmal da, sollte man keine chemische Schädlingsbekämpfung verwenden. Erstens ist Gift selten gut für die Umwelt, und zweitens kann das ein Bußgeld zur Folge haben.
Eine verträgliche chemische Lösung sind Vergrämungsmittel. Diese bauen auf Geruchsstoffe, die Kaninchen abschrecken. Sie orientieren sich dabei an bekannten biologischen Mitteln.
Kaninchen haben einen ausgeprägten Geruchssinn. Dadurch entwischen sie unter anderem ihren Fressfeinden. Das ist die Grundlage zur biologischen Schädlingsbekämpfung. Auf die Pflanzen werden regelmäßig unangenehm riechende Substanzen aufgetragen.
Es kommt bei der Wahl der Vertreibungsmethode darauf an, von wo die Kaninchen vertrieben werden sollen.
Im Folgenden sollen einige Hausmittel, biologische und mechanische Mittel vorgestellt werden. Neben der Kurzbeschreibung gibt es auch Hinweise zu Kosten und Effektivität zu jedem Mittel.
Hornspäne ist ein biologischer Dünger aus Spänen von Tierhufen. Damit sollen Pflanzen bestrichen werden. Da Huftiere nicht zu den Feinden von Kaninchen zählen, dürfte diese Mühe wenig Erfolg haben. Den Pflanzen dürfte Hornspäne als Dünger wohler tun.
Wie für viele Tiere ist Schärfe für Kaninchen unangenehm. Deshalb kann ein Abwehrmittel einfach selbst hergestellt werden. Dazu mischt man ca. vier Liter Wasser mit einem Eßlöffel Tabascosoße und lässt das Gemisch etwas in der Sonne stehen. Die Mischung in eine Sprühflasche füllen und Pflanzen damit regelmäßig besprühen.
Statt Tabasco können auch Pfeffer, Knoblauch oder Chilisauce verwendet werden. Diese Methode ist zwar kostengünstig, wirkt aber nur bei regelmäßiger Anwendung.
Kaninchen haben ein feines Gehör. Im Gegensatz zu Menschen nehmen sie Ultraschall wahr. Ultraschallgeräte reichen bis maximal zehn Meter weit. Je nach Gartengröße werden also mehrere Geräte gebraucht.
Üblicherweise sind Gartenbesitzer regelmäßig in ihrem Garten tätig. Ein Kaninchenbau bleibt also nicht lange unentdeckt. Dann darauf herumtrampeln, ihn mit Wasser zu fluten und zuschütten, vertreibt sie auf jeden Fall und ist schnell getan. Bei einem unwahrscheinlichen neuen Versuch hilft gerade das Trampeln im Bereich der Eingänge sehr gut.
Am nachhaltigsten ist der Schutz eines Gartens durch einen Zaun. Der muss nicht besonders hoch sein, sollte aber in der Erde vergraben sein.
Dies ist zwar die teuerste Methode, allerdings kauft man den Maschendraht nur einmal. Liegt der Garten in einem freien Gebiet mit Sandboden, lohnt sich ein Zaun auf jeden Fall, denn die Kaninchen werden immer wieder kommen. Ansonsten ist es abzuwägen.
Kaninchen mögen keine Bitterstoffe, Blutgerüche, Schärfe, intensive Geräusche und ätherische Öle, zumindest die des Lavendel. Während es mühsam ist, Lavendelöl regelmäßig im Garten zu verteilen, sind Lavendelbüsche schnell gepflanzt. Übrigens passt Lavendel auch als Grabbepflanzung.
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Wilde Kaninchen können zur Plage werden. Vertrieben werden sollten sie aber nur in Gemeinden und Gärten.
In Parks und Grünflächen bergen die vielen und ausgetretenen Baueingänge ein hohes Verletzungsrisiko für Mensch und Hund. Bei öffentlichen Grünflächen ist der Jäger für die Vertreibung zuständig.
Im eigenen Garten kommt es auf die Größe und die Lage des Gartens an. Bei einem einzelnen Garten in der Heide zum Beispiel kommt man wohl kaum um einen Zaun drumherum.
Bei einem Kleingarten hilft eine durchdachte Bepflanzung oder ein biologisches Abwehrmittel oftmals kostengünstig weiter.