Erdflöhe sind sehr kleine Insekten, welche springen können. Diese Käfer können sowohl im Freien als auch in der Wohnung oder dem Haus vorhanden sein. Sind diese Erdflöhe im Haus, nennt man sie Mehlkäfer. Wie der Name schon sagt, liebt dieser Schädling Nahrungsmittel aus Mehl, Backwaren, Getreide, aber er verschmäht auch Hunde- und Katzenfutter – hier also Trockenfutter nicht. Somit zählt er zu den Hygieneschädlingen und muss bekämpft werden. Ungehindert würde er sich rasant vermehren und ganze Lebensmittelbestände unbrauchbar machen.
Obwohl der Name Erdflöhe recht verwirrend ist, ist der Mehlkäfer der Familie der Käfer zugehörig. Genauer gesagt ist er ein Schwarzkäfer. Seine Larven sind wurmartig und somit bekamen sie den Namen Mehlwürmer. Diese werden gezüchtet, da sie Nahrung für Tiere in Terrarien sind. Außerdem werden sie auf dem asiatischen Markt als menschliche Nahrung geröstet oder gebraten. Dieser Schädling ist über den kompletten Globus verbreitet. Im Freien ist er auch anzutreffen. Dort besiedelt er verrottetes Holz und Vogelnester. Allgemein mag er es warm und dunkel.
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Der Käfer kann bis auf eine stattliche Größe von 10 bis 18 mm heranwachsen. Ihr Körper ist eher lang als breit. Er erscheint etwas rechteckig. Der Kopf ist flach. Schlüpft der Käfer, hat er eine recht helle Farbe. Dies verändert sich zuerst in ein rotbraun und schließlich wird er komplett schwarz. An der Unterseite bleibt er meistens dunkelrotbraun. Er hat Fühler und 6 Beine. Obwohl er fliegen kann, tut dieser Schädling dies nur sehr selten. Seine bevorzugte Vorbewegungsart ist Springen. Das ist wohl das Markanteste an diesem Käfer ist.
Der Parasit lebt um die 5 Monate. Ein Weibchen kann bis zu 600 Eier legen. Sie legt diese an geschützten Ort ab. Wenn Sie diese Eier durch Zufall sehen, wissen Sie, dass ein Befall vorliegt. Allerdings sind die Eier recht klebrig und Staub und Dreck hängt an ihnen. Somit sind sie schwer zu erkennen. Die Larven schlüpfen nach 14 Tagen. Sie sind nur 2 mm groß, weißlich und wechseln schnell in ein goldbraun über. Nach 4 Monaten verpuppen sie sich und nach weiteren 2 Wochen ist die nächste Generation entstanden.
Dieser Schädling tritt sowohl im Haus als auch im Garten auf. An den verschiedenen Ort bevorzugt er komplett andere Nahrung. Trotzdem ist der Schaden, welchen er anrichtet enorm. Der Schädling muss bekämpft werden. Hier stehen für die Bekämpfung im Freien und im Haus unterschiedliche Mittel zur Verfügung.
Vorbeugen ist besser als den Schaden zu haben. Der Erdfloh mag im Garten eine schwere Erde. Sind Sie also ein fleißiger Gärtner und hacken Sie die Erde gut durch. Gießen Sie regelmäßig und gerne kräftig. Ist die Erde eher krümelig als fest, wandert der Erdfloh in Nachbars Garten. Bemühen Sie sich um Ihre jungen Pflänzchen. Umso schneller das Gemüse groß und stark wird, umso uninteressanter wird es für den Erdfloh.
Im Garten nennt man ihn auch Kartoffelfloh oder Rapsfloh. Ihre liebste Speise sind alle Kohlarten. Aber auch die Blätter von Rucola, Rettich und Radieschen werden nicht abgelehnt. Der Rapsfloh liebt Kresse, Raps, Meerrettich und alle senfhaltigen Pflanzen. Der Kartoffelfloh frisst sich durch Tomaten, Auberginen, Paprika und Kartoffeln. Egal welchen Floh Sie beherbergen in Ihrem Garten, er wird die Jungpflanzen angreifen und zum Absterben bringen.
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Ein probates Mittel der Vorbeugung ist die sogenannte Mischkultur. Pflanzen Sie also kreuz und quer, wenn möglich. Das kann also zum Beispiel Zwiebeln und Knoblauch, oder Spinat und Salat sein.
Bekämpfen können Sie die Schädlinge durch ein Brett, welches mit einem speziellen Klebstoff versehen ist. Die Käfer bleiben darauf kleben und verenden. Sie müssen diese Tafeln von Zeit zu Zeit tauschen. Auch der Einsatz von den natürlichen Fressfeinden kann helfen. Hierzu gehören Raubkäfer, Laubkäfer, Igel und Spitzmaus.
Achten Sie auf die Fruchtfolge. Wechseln Sie jährlich und auch dies mag der Erdfloh nicht. Nach der Aussaat können Sie ein spezielles Insektenschutznetz mit 0,8 mm Maschenweite ausbringen. Achten Sie darauf, dass Sie die Enden gut in die Erde eingraben. Eventuell mit Steinen am Rand beschweren.
In der Wohnung und im Haus ist die erste Maßnahme, dass Sie alle offenen Lebensmittel überprüfen. Achten Sie auch auf die kleinsten Löcher in der Verpackung. Alles was befallen ist, werfen Sie umgehen in die Mülltonne im Freien. Alle weiteren Lebensmittel wie Mehl oder Getreide verschließen Sie in Behältnissen mit einem luftdichten Deckel. Nun geht es ans Putzen. Machen Sie ein Essigwasser und wischen Sie alle Küchenschränke und Plätze, an welchen Sie Lebensmittel aufbewahren, gründlich aus. Lassen Sie alles trocknen. Danach legen Sie kleine Baumwolltüchlein oder auch nur Streifen mit ein paar Tropfen Teebaumöl oder Eukalyptusöl in die Schränke.
Die Flöhe hassen diesen Geruch. Kontrollieren Sie regelmäßig. Es können immer noch Eier oder Larven irgendwo sein, welche sich weiterentwickeln. Kleiner Tipp: Mehlwürmer, Eier und auch die Käfer können keine Minusgrade vertragen. Sie können also Mehl nach dem Kauf gleich einfrieren. Somit kann sich hieraus nichts mehr entwickeln. Der Schädling bevorzugt warme Orte. Stellen Sie Vorräte immer recht kühl.
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Der Mehlwurm und Mehlkäfer sind an und für sich weder für den Menschen noch seine Haustiere gefährlich. Allerdings trifft dies nicht auf seinen Kot zu. Er verunreinigt Lebensmittel und kann für Kinder oder Personen mit schwachem Immunsystem allergische Reaktionen oder Infektionen hervorrufen. Hier hilft nur Kontrolle aller offenen Lebensmittel. Diese dann entsorgen und die neuen Lebensmittel sofort luftdicht verschließen.
Die chemische Bekämpfung ist sowohl im Haus wie im Garten nicht zu empfehlen. Das Gemüse, welches Sie anbauen, wollen Sie schließlich verzehren. Pestizide darauf sind nicht sehr gesund. Im Haus mit Pestiziden zu arbeiten kann Ihre Lunge reizen, die Augen und Haut. Auch hier ist eher davon abzuraten. Es gibt viele Mittel der Vorbeugung und Hygiene ist ein probates Mittel der Vertreibung. Auch ätherische Öle mit starken Gerüchen vertreiben den ungebetenen Gast.
Es gibt Pheromonfallen. Diese enthalten einen Lockstoff, welcher bevorzugt die Männchen anlockt. Wo keine Männchen mehr sind, können keine weiteren Eier befruchtet werden. Platzieren Sie diese Fallen in der Nähe Ihrer Lebensmittel. Die männlichen Käfer bleiben an den Fallen haften und verenden. Komplett werden Sie den Schädling damit aber nicht auf Dauer los.
Hier hilft nur Geduld und mit Essigwasser putzen. Auch das Aussaugen der Ecken und Ritzen mit einem leistungsstarken Staubsauger kann Abhilfe schaffen. Im Garten sind probate Hausmittel Spritzmittel aus Rainfarn oder Wermut. Auch Zwiebel und Knoblauchsud ist ein gutes Mittel den Eindringling abzuwehren und zum Auszug zu animieren. Hier stellen Sie einen Sud her und füllen diesen dann in Sprühflaschen. Sie können den Schädling überlisten und ihm seine Lieblingsspeisen gebündelt anbieten. Zum Beispiel in Form von Kresse oder anderen senfölhaltigen Pflanzen. Diese vernichten Sie dann, wenn diese komplett mit dem Käfer befallen sind. Streuen Sie Steinmehl oder Kalk auf die Gemüsepflanzen. Die Flöhe mögen das überhaupt nicht.
Dem Erdfloh an den unterschiedlichsten Orten Herr zu werden, ist nicht so schwierig. Alles, was es bedarf, ist Geduld und Zeit. Im Haus ist Vorbeugen besser als den Schaden zu haben. Hier ist eine Kombination aus verschiedenen Mittel oftmals sehr erfolgreich. Danach Lebensmittel einfrieren und anschließend luftdicht aufbewahren. Somit kann man eine erneute Einschleppung verhindern. Im Garten ist Mischkultur das erste Mittel der Wahl. Hier gibt es einige Hausmittel aus biologischen Substanzen, welche einen guten Erfolg gewährleisten.