Hierzulande gehört der Hausbock zu den gefährlichsten und zugleich auch gefürchtetsten Schädlingen. Mit Vorliebe befallen die Larven des Plagegeists jegliches Nadelholz, sodass neben Dachstühlen auch Türschwellen, Fensterrahmen, Fachwerk und Deckenbalken auf dem Speiseplan stehen. Deshalb besitzt dieser Schädling auch das fragwürdige Talent selbst Häuser zum Einsturz zu bringen. Nachfolgend erfahren Sie, wie Sie den Hausbock bekämpfen und vor allem erkennen können.
Auch unter dem lateinischen Namen Hylotrupes bajulus bekannt, gehört der Hausbock zu den Bockkäfern und kann bis zu 25 mm groß werden. Dabei sind die Männchen meist ein wenig kleiner. Genau wie auch der Holzwurm gilt der Hausbock im Zusammenhang mit Trockenhölzern als einer der gefährlichsten Schädlinge in Deutschland.
Da ein Befall vor allem eine hohe Gefahr für die Bausubstanz darstellt, gilt in einigen Bundesländern eine entsprechende Meldepflicht, sofern der Hausbock die eigenen vier Wände befallen hat.
Sehr gerne wird der Hausbock auch mal als Holzbock bezeichnet. Dies ist jedoch falsch. Denn der Holzbock ist eine Zeckenart und gilt somit als Gesundheitsschädling. Im Gegensatz zum Hausbock kann der Holzbock somit eine ernstzunehmende Gefahr für Mensch und Tier darstellen. Der Holzbock ist zudem meist im Wald oder auf Feldern zu finden und besitzt kein Interesse an Holz.
Um den Hausbock bekämpfen zu können, muss dieser zunächst einmal gefunden werden. Charakteristisch für diesen Schädling ist vor allem sein Aussehen. So besitzt der Hausbock:
Gefährlich für Haus und Möbel sind jedoch nicht die ausgewachsenen Hausbockkäfer, sondern deren Larven. Je nach Holzart kann es einige Jahre dauern, bis sich aus den Larven ausgewachsene Käfer entwickeln. Ein Hausbockbefall lässt sich demnach an möglichen Ausbeulungen des Holzes, Sägemehlhäufchen oder möglichen Schlupflöchern erkennen.
Der Hausbock liebt totes Splintholz von Nadelbäumen. Dementsprechend lässt sich der Schädling häufig in warmen und sonnenbeschienenen Dachstöcken finden. Die Dachstöcke eines Hauses bieten den Larven des Hausbocks optimale Lebensbedingungen. Neben den Dachstühlen, gehören zudem auch Türschwellen, Fensterrahmen, Deckenbalken und Weichholzmöbel zum bevorzugten Revier des Hausbocks.
Demnach gibt es auch verschiedene Möglichkeiten, einen Hausbock zu bekämpfen. Bei der Wahl der richtigen Methode müssen sowohl Erreichbarkeit als auch die befallenen Gegenstände selbst berücksichtigt werden. Dementsprechend kann es auch sein, dass beispielsweise verdeckte Balken für die Bekämpfung des Hausbocks freigelegt werden müssen.
Kleinere Bereiche, die zudem auch noch gut zugänglich sind, können mit dem thermischen Verfahren behandelt und so vom Schädling befreit werden. Während des Verfahrens wird eine starke Wärme erzeugt, sodass alle Stadien des Schädlings im Holz absterben. Das thermische Verfahren bietet sich unter anderem für Möbel oder kleine Räume an, in denen ein Hausbockbefall festgestellt wurde.
Auch Mikrowellen eignen sich, um beispielsweise Tür- und Fensterrahmen oder auch kleinere Balken vom Hausbock zu befreien. Mit einem speziellen Gerät werden in diesem Fall die betroffenen Bereiche mit Mikrowellen beschossen, sodass die Käfer und Larven sterben. Wird das Holz allerdings zu langer einer solchen Bestrahlung ausgesetzt, drohen Risse.
Besonders effektiv und nachhaltig lässt sich mit Insektiziden und Pestiziden ein Befall des Hausbocks bekämpfen. Allerdings handelt es sich in diesem Fall auch nicht um eine giftfreie Methode. In die betroffenen Balken wird das Insektizid gepresst, sodass der Hausbock getötet werden kann. Mithilfe der Insektizide können vor allem auch große und mitunter schwer erreichbare Bereiche vom Schädling befreit werden.
Eine direkte Gefahr für Mensch und Tier stellt der Hausbock zwar nicht dar, dennoch sollte der Schädling möglichst schnell bekämpft werden. Grund dafür, ist vor allem die enorme Gefräßigkeit der Larven. Diese können über viele Jahre hinweg Gänge in das befallene Holz fressen und so enorme Schäden verursachen.
Da die Weibchen ihre Eier sehr gerne in konstruktive Bauteile wie Balken oder Dachstühle legen, besteht die Gefahr, dass die Larven das Holz teilweise oder ganz zerfressen. Im schlimmsten Fall droht eine Einsturzgefahr.
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Neben den bereits angesprochenen Insektiziden zur chemischen Bekämpfung des Hausbocks werden mittlerweile auch ökologisch-unbedenkliche Alternativen angeboten. Durch natürliche Komponenten wie Kieselsäure, Cellulose oder Kaliumkarbonat wird mit diesen Mitteln eine Ausdünstung der Holzaerosole unterdrückt, sodass die Plagegeister nicht mehr angelockt werden.
Diese ökologischen Schädlingsbekämpfungen zeichnen sich ebenfalls durch eine sehr gute Wirksamkeit aus, sind meist jedoch etwas teurer als Insektizide. Dafür sind die natürlichen Präparate jedoch frei von toxischen Giften, sodass Umwelt und auch Holz nachhaltig geschont werden.
Leider lassen sich nicht sonderlich viele Hausmittel finden, um den Hausbock bekämpfen zu können. Wenn möglich, sollte Holz stets imprägniert werden. Aus diesem Grund ist es empfehlenswert, immer ein geeignetes Holzschutzmittel aufzutragen. Auf diese Weise kann einem möglichen Schädlingsbefall vorgebeugt werden.
Hat sich der Plagegeist aber erst einmal eingenistet, können auch kleine Teile wie Möbelstücke und Co. für mindestens 48 Stunden in den Gefrierschrank gelegt werden. Denn auch bei einer Temperatur von -18 Grad sterben die Larven ab. Ebenfalls empfehlenswert ist die Verwendung von thermisch behandeltem Holz, da dieses für den Hausbock uninteressant ist.
Die Kosten für die Bekämpfung des Hausbocks sind von verschiedenen Faktoren abhängig. Allen voran ist entscheidend, wann der Befall festgestellt wurde und über welchen Zeitraum die Larven bereits tätig waren. Dementsprechend kann auch der Aufwand der Bekämpfung sehr individuell sein. Sowohl Insektizide als auch natürliche Wirkstoffe können für unter 60 Euro im Internet bestellt werden.
Vor allem bei einem starken Befall muss jedoch ein Fachmann an die Arbeit, um den Schädling dauerhaft und vor allem gründlich zu beseitigen. Sofern beispielsweise ein Kammerjäger mit der Schädlingsbeseitigung beauftragt wird, sind Kosten zwischen mehreren Hundert oder gar Tausend Euro einzukalkulieren.
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Vor allem für totes Nadelholz stellt der Hausbock eine enorme Gefahr dar und kann mitunter Häuser, Schuppen etc. zum Einsturz bringen. Dabei lässt sich ein Befall nicht immer auf den ersten Blick erkennen. Sofern der Hausbock jedoch als Übeltäter für mögliche Schäden entlarvt wurde, sollte schnellstmöglich gehandelt werden. Je nach Ort des Befalls kann auf verschiedenen Methoden zurückgegriffen werden, um den Hausbock bekämpfen zu können.