Gelbfiebermücken sind in den Tropen und Subtropen beheimatet. Die Mücken sind als Überträger von Gelbfieber, Dengue-Fieber und anderen Viruserkrankungen gefürchtet. Im Zuge des Klimawandels breiten sich tropische Mückenarten mehr und mehr aus. Es ist nicht unwahrscheinlich, dass zukünftig auch Menschen in Europa mit tropischen Mücken konfrontiert werden. Daher sollten Sie Gelbfiebermücken erkennen und sich gezielt dagegen zur Wehr setzen können.
Gelbfiebermücken werden zu den Zweiflüglern gezählt und gehören der Familie der Stechmücken an. Die Nahrung der Mücken besteht zum Großteil aus Pflanzensäften und Nektar. Nur die Weibchen entpuppen sich als gefährliche Blutsauger. Das Blut enthält Proteine, die für die Ausbildung des Eis notwendig sind.
Noch vor wenigen Jahrzehnten waren die tropischen Tigermücken in Südeuropa recht häufig anzutreffen. Dass die Mücken in den 1950-er Jahren nach und nach verschwanden, lässt sich mit einer Verringerung der Brutstätten durch die Schaffung kommunaler Abwassersysteme wie auch dem Vorgehen gegen die Malariamücke erklären.
Der Klimawandel macht den Weg frei für tropische Mückenarten. Allgemein wird die Gelbfiebermücke bislang in Deutschland nur sehr selten angetroffen.
Ursprünglich stammt diese Mückenart aus Gebieten südlich der Sahara. Heute ist die Mücke gut an den Menschen angepasst und weltweit in tropischen und subtropischen Arealen anzutreffen. Verantwortlich für die Ansiedlung ist nicht zuletzt der Transport von Waren, welche die Eier der Mücke enthielten.
Auf Madeira sind stabile Vorkommen zu verzeichnen. Auch im Süden Russlands und in Georgien konnte die Tigermücke nachgewiesen werden. Ebenso wurde ein sporadisches Auftreten in den Niederlanden beobachtet.
Nach einer Blutmahlzeit erfolgt die Eiablage. Die schwarzen Eier sind nur etwa einen Millimeter groß und werden bevorzugt oberhalb kleinerer Wasseransammlungen abgelegt. Die Eier können über mehrere Monate ohne Feuchtigkeit auskommen. Kommt es zu Überschwemmungen und die Eier werden unter Wasser gesetzt, schlüpfen die Larven.
Die Larven entwickeln sich über vier Larven- und ein Puppenstadium. Für die Entwicklung der Mücken ist das Vorhandensein von Wasser zwingend notwendig. Die flugfähigen Steckmücken schlüpfen aus den Puppen und überleben standortabhängig zwei bis vier Wochen.
Hinweis: Kann sich ein Gelbfiebermückenweibchen mit ausreichend Blutmahlzeiten versorgen, können im Laufe des Lebens bis zu 1.000 Eier abgelegt werden.
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Gelbfiebermücken sind dunkel gefärbt und mit drei bis vier Millimetern auffallend klein. Auffällig sind die schwarz-weißen Streifen an den Beinen. Häufig werden Gelbfiebermücken mit Asiatischen Tigermücken in einem Atemzug genannt. Es gibt jedoch ein Unterscheidungsmerkmal: Gelbfiebermücken besitzen eine weiße Brustzeichnung, die wie eine Leier aussieht.
Weibchen und Männchen verfügen über eine identische Zeichnung. Die weiblichen Mücken sind häufig etwas größer. Wenn Sie genau hinschauen, erkennen Sie die Männchen auch an ihren buschigeren Fühlern. Weiterhin sind die Palpen der männlichen Mücken deutlich länger als der Stechrüssel. Bei den Weibchen ist dies genau umgekehrt.
Gelbfiebermücken können mit den heimischen Ringelmücken verwechselt werden. Denn auch diese Mücke besitzt Streifen an den Beinen. Doch es gibt auch deutliche Unterscheidungsmerkmale:
Die Mücken sind vorwiegend tagaktiv. Eine vermehrte Aktivität wird bei veränderten Lichtverhältnissen beobachtet. Bei Sonnenauf- oder Sonnenuntergang sticht die Mücke am häufigsten zu. Interessant: Die Mücken bevorzugen dunkle Farben wie rot oder schwarz.
Der Mensch wird meist in Innenräumen gestochen. Auch Hunde und andere Säugetiere nutzt die Dengue-Mücke als Wirt. Als sogenannter Containerbrüter legen die Insekten ihre Eier in Eimer, Regentonnen, Blumentöpfe oder Entwässerungsgräben ab.
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Die Mücken legen ihre Eier in Wassernähe ab. Kleinste Wassermengen, wie beispielsweise Reste in Wasserflaschen, reichen den Insekten dabei aus.
Um die Verbreitung der Mücken einzudämmen, sollte auf das Aufspüren und Bekämpfen der Brutplätze Wert gelegt werden. Das Auslegen von Fallen, die zur Eiablage motivieren, ist als Instrument im Gespräch, die Mückenbestände zu kontrollieren und zu dezimieren.
Forscher haben herausgefunden, dass Wasser mit Spuren von Methylester und Carbonsäure zur Eiablage bevorzugt wird. Werden diese Lockstoffe mit Giften kombiniert, kann die Brut effektiv bekämpft werden.
Gelbfiebermücken haben sich dem Leben in menschlicher Umgebung optimal angepasst. Auch andere Wirbeltiere in der Nähe menschlicher Behausungen werden nicht verschont. Für die Bekämpfung hat die Umweltschutzbehörde der USA ein nicht unumstrittenes Experiment auf den Weg gebracht.
Durch die Freisetzung genmanipulierter Gelbfiebermücken soll eine Reduzierung wild lebender Populationen erreicht werden. Wenn sich die gentechnisch veränderten Mücken mit wild lebenden Weibchen paaren, überleben nur die Männchen. Somit wird der Anteil an weiblichen Tieren mit jeder Paarung geringer. Davon erhofft man sich mit der Zeit einen deutlichen Rückgang der Population.
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Auf die Bekämpfung von Gelbfiebermücken kann nicht verzichtet werden, denn es handelt sich um gefährliche Krankheitsüberträger. Die Mücken treten verstärkt in urbanen Lebensräumen auf und suchen die Nähe des Menschen. Übertragen werden verschiedene Viren:
Diese Erreger können schwere Erkrankungen verursachen und im schlimmsten Fall sogar tödlich sein.
Pro Jahr erkranken bis zu 200.000 Menschen an Gelbfieber. Über 90 Prozent aller Krankheitsfälle ereignen sich im afrikanischen Sahara-Gebiet. In Süd- und Mittelamerika werden häufig schwere Krankheitsverläufe bei Kindern registriert. In Asien kommt die Erkrankung dagegen nicht vor.
In Europa sind nur wenige Fälle bekannt. Im Jahre 1999 verlief eine Infektion bei einem ungeimpften Mann tödlich. Dieser war aus der Republik Elfenbeinküste zurückgekommen.
Eine spezifische Therapie gegen Gelbfieber ist nicht bekannt. Die Behandlung zielt darauf ab, die Symptome zu lindern und schwere Verläufe mit nachhaltigen Organschäden zu verhindern. Impfungen schützen zu beinahe 99 Prozent. Es ist nur eine Gabe eines leicht abgeschwächten Lebendimpfstoffes notwendig.
Für die Bekämpfung der Mücken sind chemische Methoden wie biologische Maßnahmen relevant.
Mücken reagieren stark auf den Körpergeruch potenzieller Wirte. Durch den Einsatz von Insektensprays (z.B. Kakerlaken Spray) mit dem Inhaltsstoff Diethyltoluamid kann der Geruchssinn der Insekten blockiert und der Mensch als potenzieller Wirt schlechter geortet werden.
Zurück zum bereits erwähnten Freisetzungsversuch gentechnisch manipulierter Tiere. Zwischen 2010 und 2011 wurden Feldversuche in Brasilien oder Malaysia durchgeführt. In Brasilien wurden noch nach Jahren gentechnisch veränderte Mücken gefunden. Die überlebenden Tiere hatten sogar an Widerstandsfähigkeit gewonnen. Dies widerlegt die Annahme, dass genmanipulierte Mücken nicht überleben können.
Auch Mücken haben Feinde. Soll eine biologische Bekämpfung angestrebt werden, lässt sich auf bestimmte Stechmückenlarven zurückgreifen. Dabei sollte es sich um die Gattungen Megarhinus oder Toxorhynchites handeln. Auch larvivore Fische vertilgen die Mückenlarven.
Mit folgenden Mückenabwehrstrategien lassen sich die Tiere ganz ohne Chemie vertreiben. Ob und wie weit die genannten Maßnahmen nicht nur heimische Mücken in die Flucht schlagen, sondern auch der Dengue-Mücke gefährlich werden können, ist mangels Vorkommen noch nicht hinreichend geklärt.
Gelbfiebermücken halten sich bevorzugt in Innenräumen und in Menschennähe auf. Platzieren Sie folgende Pflanzen auf dem Fensterbrett, dürften die enthaltenen ätherischen Öle dafür sorgen, dass sich die Mücken einen anderen Wirt suchen. Diese Pflanzen verbreiten einen angenehmen Duft und vertreiben zugleich Insekten:
Düfte, die für uns Menschen angenehm sind, können auf Stechmücken abschreckend wirken. Das Verwenden von Räuchermaterial gegen Mücken ist weit verbreitet. Wissenschaftliche Studien haben sich bereits mit dieser Methode beschäftigt und eine abschreckende Wirkung auf Insekten nachgewiesen, allerdings fehlen explizit für Mücken entsprechende Studienergebnisse. Sie können versuchen, Gelbfiebermücken mit
oder Räucherkegeln zu vertreiben. Noten wie Zimt, Nelken, Weihrauch oder Patschuli erscheinen dabei als besonders wirkungsvoll.
Ein altes Hausmittel ist der Verzehr von bestimmten Lebensmitteln, die uns für Mücken unattraktiv machen. Dabei kann auf folgende Nahrungsmittel zurückgegriffen werden:
Im Gegenzug sollten Sie auf den Konsum von Fleisch, Zucker oder Bananen verzichten. Eine Studie hat ergeben, dass eine kurzfristige Abschreckung der Gelbfiebermücke durch den Konsum von Knoblauch kaum Wirkung zeigt. Durch den Auftrag von Knoblauchöl auf die Haut konnte dagegen ein halbstündiger Abwehreffekt erzielt werden.
Um die Larven effektiv zu bekämpfen, müssen Wasseransammlungen verhindert oder entsprechend geschützt werden. Vermeiden Sie stilles Wasser in Blumenkästen oder Pflanzkübeln. Regentonnen, Vogelbäder oder Regenrinnen sollten regelmäßig geleert werden.
Die beste Vorbeugung gegen die Parasiten ist eine Impfung gegen Gelbfieber. Risikoländer verlangen ohnehin bei der Einreise eine Impfbestätigung. Vor Stichen schützen können Sie sich mit folgenden Methoden:
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Gelbfiebermücken sind in den Tropen zu Hause. Dort gelten die Mini-Moskitos als gefährliche Krankheitsüberträger. Gelbfieber oder der Zika-Virus können zu schweren Erkrankungen, die auch tödlich enden können, führen. Besonders gefährdet sind Kinder, deren Immunsystem noch nicht vollständig entwickelt ist.
Der Klimawandel hat zur Ausbreitung der Mücken geführt. In Deutschland kommt die Dengue-Mücke kaum vor. Bei Reisen in Risikogebiete können Sie sich durch eine Impfung schützen. Die Mücken lassen sich mit Insektensprays wie auch mit biologischen Maßnahmen bekämpfen.