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ᐅ Weiße Fliege bekämpfen – Das müssen Sie beachten [2022]

Autor: Karl-Tim Ibald

Hobbygärtner lieben ihren Garten, Balkon oder haben vielleicht sogar ein kleines Gewächshaus. Es steckt viel Mühe in der Gartenarbeit und es ist umso ärgerlicher, wenn ungebetene Gäste, wie die weiße Fliege die Früchte der Arbeit zunichtemachen. Mit diesem Artikel möchten wir Ihnen alles über diesen Schädling aufzeigen und Mittel an die Hand geben, wie Sie ihn wieder loswerden.

 

Was sind weiße Fliegen?

Die weiße Fliege gehört im weitesten Sinne zu den Blattläusen. Genauer gesagt, zu den Mottenschildläusen. Wer schon Erfahrung mit Schildläusen allgemein gemacht hat, weiß, dass diese Schädlinge recht hartnäckig sein können. Die weiße Fliege lebt ca. 4 Wochen und die Weibchen können in dieser Zeit ca. 400 Eier legen.

Weiße Fliegen erkennen – darauf müssen Sie achten

Die Läuse sind recht klein, aber durch ihren blassgelben Körper auf grünen Blättern rasch zu erkennen. Ähnlich wie Schildläuse sind die Schädlinge mit einem Wachs überzogen. Sie besitzen Flügel, welche für ein 1,5 Millimeter großes Insekt mit bis zu 5 Millimeter Spannweite recht groß sind. Deshalb wurden sie fälschlicherweise als Fliege bezeichnet. Wichtig ist zu wissen, dass diese Läuse ursprünglich aus Mittelamerika stammen.

 

Unsere kalten Temperaturen vertragen sie nicht für einen langen Zeitraum. Sie sind leider auch nicht sehr wählerisch, was ihre Nahrung angeht. So stehen 84 Pflanzenfamilien auf ihrem Speiseplan. Den Befall erkennen Sie sehr rasch. Die Laus legt ihre Eier an der Blattunterseite ab, wo man sie als weißliche Punkte erkennen kann. Auf Früchten oder Gemüse bildet sich ein erheblicher Honigtau. Die Gewächse sehen verschmutzt und unappetitlich aus.

 

Oftmals kommt es zu einer Rußtaubildung. Gerade im Gewächshaus können sie große Schäden anrichten, wenn man nicht täglich kontrolliert oder im Urlaub ist. Durch den Befall mit diesem Schädling fangen die Pflanzen an zu schimmeln. Auch dies ist ein typisches Merkmal des Befalles.

Weiße Fliegen an verschiedenen Orten bekämpfen

Somit wird klar, warum wir sie häufig in unseren Häusern, Wohnungen, dem Balkon und Garten oder im Gewächshaus finden. Sie fühlen sich richtig wohl, wenn es warm und feucht ist. Wenn Sie das Gewächshaus gut lüften, ist dies schon ein guter Schritt in die Bekämpfung der Schädlinge.

 

Im Beet und Garten können Sie nur mit der chemischen Keule oder besser mit biologischen Mitteln dem Eindringling Herr werden. In unseren Häusern und Wohnungen, sowie auf dem Balkon gilt es befallene Erde auszutauschen und Pflanzen in Töpfen gut zu waschen, bevor Sie mit der weiteren Behandlung loslegen können. Besonders häufig befallen sie folgende Pflanzen:

 

  • Tomaten
  • Gurken
  • Auberginen
  • Melonen
  • Kohl (Grünkohl, Blumenkohl, Kohlrabi)
  • Bohnen
  • Zucchini
  • Kürbis
  • Paprika

Bei den Blumen werden folgende schnell befallen:

 

  • Hibiskus
  • Primeln
  • Geranien
  • Fleißige Lieschen
  • Rhododendren

Im Gewächshaus überwintern die Schädlinge an Topfpflanzen, welche Sie dort schützend unterstellen. Dies kann ein Topf mit Petersilie sein oder eine schöne Zierpflanze.

Warum muss man die weißen Fliegen bekämpfen?

Eine wirkliche Gefahr für Menschen und Tiere besteht nicht. Es ist zwar richtig, dass die weiße Fliege verschiedene Viren übertragen kann, aber diese sind extrem selten für den Menschen schädlicher Natur. In der Natur hingegen kann nicht nur ganze Obst- und Gemüsebestände befallen und somit auch vernichtet werden, es kann auch Zierpflanzen zerstören. Hier ist besonders der Rhododendron zu erwähnen, welchen die Schädlinge sehr mögen.

So können Sie die weiße Fliege bekämpfen

Ihnen stehen tatsächlich eine ganze Reihe an Möglichkeiten zur Verfügung, gegen diesen lästigen Schädling vorzugehen. Sicherlich bleibt es Ihnen überlassen, ob Sie hier zur chemischen Keule greifen oder doch den biologischen Weg bevorzugen. Generell kann man sagen, dass wie immer vorbeugen besser ist als die Nachsicht.

 

So können Sie zur Prävention sogenannte Gelbtafeln in Obstbäume hängen. Machen Sie dies bereits recht früh im Frühjahr, dann können Sie schon einen Großteil abfangen. Die Tiere bleiben schlicht an den klebrigen Tafeln hängen und verenden. Im Gewächshaus können Sie chemische Spritzmittel nutzen. Biologischer ist die Variante, Schlupfwespen einzusetzen. Besonders zu erwähnen ist hier die Erzwespe, sie hat den positiven Ruf der biologischen Schädlingsbekämpferin.

 

Ist Ihnen dies nicht angenehm, eine Wespenpopulation aufzuziehen, dann können Sie zu biologischen Spritzmitteln greifen. Hier hat sich ein natürlicher Wirkstoff als sehr effizient herausgestellt: Rapsöl. Das Tolle ist, haben Sie mit Rapsöl gesprüht, können Sie die Früchte und das Gemüse, welches noch genießbar ist, ernten und nach dem Waschen, verzehren. Die Anwendung mit Rapsöl sollten Sie alle 7 bis 10 Tage wiederholen.

Weiße Fliegen bekämpfen – chemisch oder biologisch?

Pflanzenteile von befallenen Pflanzen, welche Sie abgeschnitten haben oder befallene Blumenerde werfen Sie bitte nicht auf den Kompost! Hier hilft wirklich nur die Entsorgung im Restmüll. Wenn Sie dies nicht machen, geraten Sie und Ihr Garten in einen Teufelskreis, welchen der Schädling gewinnen wird. Wie bereits erwähnt, können die Tiere niedrige Temperaturen nicht aushalten. Stellen Sie also befallene Töpfe für kurze Zeit aus dem Gewächshaus raus. Ideal sind 0 Grad. Machen Sie dies am Tag, so haben Sie nicht die Gefahr, dass Ihre Pflanze erfriert.

 

Haben Sie bereits ein Insektenhotel in Ihrem Garten? Nein, dann wird’s aber Zeit. Nicht nur, dass Sie Bienen und anderen Bestäubern ein Zuhause geben, Sie schützen auch Ihre Pflanzen vor der weißen Fliege. Der Grund liegt auf der Hand. Sie ziehen natürliche Fressfeinde des Schädlings an.

 

Gewächshäuser müssen gelüftet werden. Schon diese Maßnahme kann helfen, den Befall zu verhindern oder zu reduzieren. Zusätzlich gibt es sehr engmaschige Insektennetze. Selbst die weiße Fliege kann nicht durch diese hindurchkommen. Hier eine kleine Liste von zugelassenen Schädlingsvernichtungsmitteln:

 

  • Rapsöl
  • Orangenöl
  • Kaliseife
  • Mikroorganismen
  • Neem – Neemöl verdünnt
  • Kaliumhydrogencarbonat
  • Pyrethrine – bitte beachten Sie, dass eventuelle Nützlinge dadurch zu Schaden kommen könnten

Weiße Fliegen bekämpfen – Hausmittel

Die gute alte Brennnessel können Sie als Hausmittel gegen diesen Schädling einsetzen. Hierzu kochen Sie mindestens 500 g frische Brennnessel (idealerweise aus Ihrem Garten) in ca. 5 Liter kochendem Wasser ab. Achten Sie bitte darauf, immer dicke Handschuhe zu tragen, sonst haben Sie sehr schmerzende Hände.

 

Es ist auch ratsam, wenn Sie die Brennnesseln auf einem Schneidebrett etwas zerkleinern. Nach dem Aufkochen lassen Sie den Sud abkühlen und eventuell über Nacht stehen. Sieben Sie ihn dann ab und füllen Sie den Sud in eine Sprühflasche. Damit besprühen Sie die befallenen Pflanzen komplett. Diese Prozedur können Sie mehrmals täglich machen. Brennnesseln sind absolut unschädlich für Ihre Pflanze, aber der Schädling mag sie nicht. Das Gleiche funktioniert auch mit einem Sud aus Basilikum oder wenn Sie einige Knoblauchzehen abkochen und diese dann ganz fein durch ein Sieb passieren.

 

Aus Kaliseife können Sie ebenfalls ein probates Spritzmittel herstellen. Hierzu nehmen Sie 30 g Kaliseife oder alternativ 200 ml Schmierseife. Vermengen Sie dieses mit einem Liter Wasser. Achten Sie darauf, dass sich die Seife gut auflöst. Kleiner Tipp: Vor dem Sprühen mit der Seifenmischung sollten Sie die Erde um die befallene Pflanze herum mit einem dicken Tuch oder Holzstück, Schwamm oder dicken Karton abdecken, damit die Seife nicht in die Erde gelangt.

 

Neemöl oder auch Neempulver ist unglaublich bitter. In der indischen traditionellen Heilkunst wird es beim Menschen gegen allerlei Krankheiten eingesetzt. Mischen Sie das Pulver mit Wasser und vermengen es gut, hilft das Besprühen auch gegen die weiße Fliege.

 

Die weiße Fliege mag manche Pflanzen nicht in ihrer unmittelbaren Umgebung wachsen haben. Dazu gehören: Basilikum, Thymian, Kornblumen, Ringelblumen und weitere Wildkräuter. Wie Sie sicherlich bemerkt haben, sind dies Pflanzen, welche einen recht starken Eigengeruch haben. Darauf spricht der Schädling mit Abwesenheit an. Wenn Sie also im Garten oder auf dem Balkon ein paar dieser Pflanzen aufstellen, kann schon dies zur Abwehr eingesetzt werden.

 

Noch ein recht kostengünstiges Mittel ist dieses: Mischen Sie einen Teelöffel Salz mit einem 1 Teelöffel Natronpulver. Füllen Sie diese Mischung mit ca. 500 ml warmem Wasser auf und vermengen Sie alles, eventuell mit einem Schneebesen. Geben Sie nun einen Esslöffel Speiseöl hinzu (kann gerne Sonnenblumenöl sein) und vermengen Sie es anschließend noch einmal. Füllen Sie die Mischung in eine Sprühflasche und besprühen Sie die Pflanzenteile.

 

Kleiner Geheimtipp: Die bayrische Gartenakademie hat unlängst veröffentlicht, dass sie einen durchschlagenden Erfolg in der Prävention der weißen Fliege erzielt haben und dies schlicht durch die Bepflanzung durch die blaue Lampionblume. Der Schädling wird so von dieser angezogen, dass sie weder Obstbäume noch Gemüse befällt.

 

Die Kosten für all diese Hausmittel sind im unteren Segment anzusiedeln. Sie sind nahezu alle rein biologisch, sodass Sie nach dem Waschen die Pflanzen immer noch verzehren können. Sicherlich ist bei einem schweren oder sehr schweren Befall die Wirksamkeit von Hausmitteln in die allerersten Anfänge des Befalls zu verlegen, um eine optimale Hilfe zu erhalten. Hier ist also auch wieder das Vorbeugen besser.

Fazit

Die weiße Fliege ist lästig und wirklich nichts, was man im Garten, dem Gewächshaus oder dem Balkon haben möchte. Allerdings kann man diesen Schädling vermeiden und wenn er doch Einzug gehalten hat, kann man ihn mit günstigen Mitteln den Gar aus machen. Wir gärtnern und bauen Obst und Gemüse an, damit wir etwas Gesundes auf den Tisch bekommen. Deshalb legen wir Ihnen ans Herz, es mit der Prävention als erstes Hilfsmittel zu versuchen.

 

Danach sollten Sie die guten alten Hausmittel anwenden. Sie sind nicht teuer, schnell selbst zu Hause hergestellt und sofort fertig zur Anwendung. Auch die Pflanzen mit einem Gartenschlauch zu waschen, kann schon einen Großteil der Plagegeister eliminieren. Sollten die Hausmittel nicht den gewünschten Erfolg haben, können Sie immer noch auf milde chemische Mittel zurückgreifen. Hierbei wünschen wir Ihnen viel Erfolg.

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