Tabakkäfer sind Schädlinge. Wie die Insekten aussehen und was sie fressen, erfahren Sie im Beitrag. In ihm lesen Sie zusätzlich, wie sich die Tiere von anderen Käfern unterscheiden und wie Sie sie bekämpfen. Das ist wichtig, um Ihre Vorräte und Textilien zu schützen.
Der Tabakkäfer, Lasioderma serricorne genannt, zählt zu den Nagekäfern. Er gehört zur Unterordnung Polyphaga und Gattung Lasioderma. Außer dieser Käferart gibt es den Brotkäfer, der ein Nagekäfer ist. Aufgrund der Vorliebe für Lebensmittel gilt der Tabakkäfer als Schädling. Er bevorzugt, neben Laubblättern, folgende Nahrungsmittelarten:
Da die Tiere außer Lebensmitteln Gegenstände annagen, haben sie ein hohes Schadenspotenzial. Aus diesem Grund ist es bedeutsam, dass Sie sofort handeln, wenn Sie ein Insekt dieser Art im Haus entdecken.
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Diese Insektenart erreicht eine Länge von maximal 2,7 Millimetern. Sie zeichnet sich durch ihren runden und rotbraunen Körper aus. Charakteristisch ist der Kopf der Tiere, der durch einen Teil der Brust verdeckt ist. Ebenso fallen die Haare auf, die sich auf den Deckflügeln befinden. Sie erinnern an jene des Brotkäfers. Verglichen mit Brotkäfern haben die tabakliebenden Insekten glatte Deckflügel. Daher sind sie einfach zu unterscheiden.
Im Vergleich mit vielen anderen Käferarten besitzt der Lasioderma serricorne Fühler ohne Zähne, die Keulen mit drei Gliedern haben. Die Larven der Tiere haben eine starke Behaarung und sind weiß. Sie erinnern an Engerlinge. Generell haben Tabakkäferlarven kürzere Haare als die meisten anderen Insektenarten. Ebenso haben sie einen kleinen Fleck, der sich auf der Kopfkapsel befindet.
Eine große Menge der Lasioderma serricorne finden Sie in tropischen Gebieten. Die Tiere halten sich vermehrt in Ländern wie Indien, Venezuela, Japan, Madagaskar, Neuseeland und Indonesien auf. Sie mögen warme Regionen. In Mitteleuropa entdecken Sie die Käferart vereinzelt. Sie lebt in den wärmeren Monaten im Außenbereich und in den kälteren in Häusern und Wohnungen. Bevorzugt siedeln sich die Käfer in der Nähe von Tabak an.
Im Innenbereich finden Sie die Schädlinge in der Regel in Spalten, Ritzen und Ecken. Dabei mögen sie halbdunkle und dunkle Bereiche. Aus diesem Grund ist es schwierig einen Befall frühzeitig zu erkennen oder die Tiere effektiv abzutöten. Eine Bekämpfung ist wichtig, um Schäden in Ihren Lebensräumen gering zu halten beziehungsweise zu vermeiden. Die Insekten sind dafür bekannt, Sammlungen und andere hochwertige Gegenstände zu zerstören.
Die kleinen Käfer leben in der Wohnung, bevorzugt in Küche, Wohn- und Schlafzimmer. Während sie sich in der Küche von Lebensmitteln ernähren, bevorzugen sie in anderen Räumen Möbel. Sie fressen mit Vorliebe ihre Füllmaterialien. Ebenso vergreifen sie sich an Dekorationen aus Pappmaché und Potpourri.
Zum Teil finden Sie die Insekten in Medikamenten, wie Tabletten und Kapseln. Seltener treffen Sie die Störenfriede in Ihrem Bücherregal. Dort ernähren sie sich von Bindeleim, der sich an Büchern befindet.
Die Lasioderma serricorne halten sich gerne in Küchen auf. Dort finden sie ein vielfältiges Speiseangebot. Kräuter und Gewürze sind für die Tiere schmackhaft. Eine Vorliebe haben sie nicht. Zusätzlich entdecken Sie die Käfer in getrockneten Früchten. Speziell Rosinen und Datteln mögen die Schädlinge gerne.
Vor Cerealien, Mehl und Kaffeebohnen machen sie ebenso wenig halt. Sie ernähren sich in Küchenschränken zusätzlich von Reis und Kaffeebohnen. Eine generelle Vorliebe der Insekten sind getrocknete Produkte. Aus diesem Grund finden Sie die Sechsfüßer zum Teil in Trockenfuttermitteln für Haustiere.
Die Schädlinge halten sich bevorzugt in der Nähe von Zigaretten auf. Dabei fressen sie sich durch die Verpackungen und ernähren sich von den getrockneten Blättern der Tabakpflanzen. Neben Zigaretten mögen die Tiere Zigarren. Ebenso fressen sie Tabaksamen oder die vertrockneten Blätter der Pflanzen im Innen- und Außenbereich.
Stellen Sie Defekte an Ihren Tabakprodukten fest, kann das ein erster Hinweis auf den Lästling sein. Am besten verschließen Sie die Erzeugnisse, die sie zukünftig kaufen in einer Box. Auf diese Weise verhindern Sie, dass sich die Tiere an Zigarren und Zigaretten vergehen.
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Es geht keine Gefahr für Menschen und Tiere vom Tier aus. Die Übertragung von Krankheiten ist bislang nicht bekannt. Das einzige Problem, das die Insekten verursachen ist die Zerstörung von Gegenständen, wie Möbeln, Nahrungsmitteln und Sammlerobjekten. Deshalb ist es bedeutsam, dass sie die Tiere zeitnah beseitigen.
In der Natur richten die Sechsfüßer keine Schäden an. Das liegt daran, dass sie sich von trockenen Pflanzenteilen ernähren. Sie schädigen keine Pflanzen und sind daher für die Umwelt keine Belastung. Da die Insekten abgestorbenes Blattmaterial vertilgen, sind sie im Garten hilfreich.
Biologische Schädlingsbekämpfung und chemische Mittel sollten Sie einsetzen, wenn Hausmittel versagen. Bevorzugen Sie biologische Präparate, da diese abbaubar sind und die Schleimhäute von Menschen und Tieren wenig reizen. Sie enthalten Wirkstoffe, die mild sind. Die pflanzlichen Insektizide haben daher eine begrenzte Wirksamkeit. In der Regel handelt es sich um Sprays oder Fallen, die kostengünstig und leicht einsetzbar sind.
Haben Sie einen starken Befall mit Käfern im Haus, kann der Griff zu chemischen Präparaten sinnvoll sein. Sie sind preiswert und enthalten in der Regel Methopren oder Brommethan. Sie belasten die Umwelt und Ihre Gesundheit. Verwenden Sie die leicht einsetzbaren Sprays, sollten Sie dies bei geöffnetem Fenster tun. Versuchen Sie die Substanzen nicht einzuatmen. Sprühen Sie die Mittel nicht auf Lebensmittel, sondern in Ritzen und Ecken, in denen sich die Tiere aufhalten.
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Haben Sie Käfer in Ihrem Haus entdeckt, hilft es, mit ihnen befallene Lebensmittel zu entsorgen. Sind sie sich unsicher, ob ein Produkt befallen ist, bewahren Sie dieses entweder eine Woche im Gefrierfach auf oder erhitzen es für eine Stunde im Ofen, bei mindestens 88 Grad. Das tötet den Befall mit Larven ab.
Reinigen Sie die Bereiche, in denen Sie Insekten entdecken, gut. Sie sollten frei von Lebensmittelresten sein. Sehen Sie in den Ritzen und Ecken in der Wohnung nach, ob Sie dort Schädlinge sehen und entfernen Sie diese. Verpacken Sie zusätzlich alle Lebensmittel in Dosen oder Gläsern. Um Tiere von Ihren Schränken fernzuhalten, empfiehlt sich das Aufhängen von Duftsäcken mit Zitronen- oder Lavendelgeruch. Ebenso hilft es, Klebefallen vor den Schränken anzubringen.
Damit die Larven der Käfer nicht in Ihr Haus gelangen, bringen Sie Fliegengitter an Fenstern und Türen an. Dadurch erschweren Sie den Einzug in Ihre Lebensräume. Versuchen Sie beim Gang in den Außenbereich die Türen kurz geöffnet zu halten. Auf diese Weise vermeiden Sie, dass Käfer in den Innenbereich gelangen. Betrachten Sie zusätzlich das Mauerwerk und beseitigen Sie Risse. Über sie gelangen die Tiere in Ihren Lebensraum.
Verwenden Sie Tabakprodukte, verschließen Sie diese luftdicht. Am besten lagern Sie Zigaretten und Zigarren an einem trockenen und kühlen Ort. Dasselbe gilt für Lebensmittel. Beachten Sie, dass es trotz aller Sorgfalt vorkommen kann, dass sich ein Käfer im Haus befindet. Das Risiko dafür ist, mit einer guten Vorbeugung, gering.
Der Lasioderma serricorne ist ein Schädling, der neben Tabakprodukten Lebensmittel frisst. Er vergreift sich ebenso an Füllmaterialien von Möbelstücken und Sammlerstücken wie Briefmarken oder alten Büchern. Sein Schadpotenzial ist aus diesem Grund hoch.
Beugen Sie dem Einzug des Insekts vor, indem Sie Fliegengitter verwenden und Ihre Lebensmittel und Tabakwaren in Dosen und Gläsern lagern. Duftsäcke mit Zitrone und Lavendel sind ebenso hilfreich. Verwenden Sie bei einem leichten Befall biologische Schädlingsbekämpfungsmittel. Haben Sie viele Tabakkäfer entdeckt, ist in der Regel ein Griff zu chemischen Insektiziden notwendig.