Spinnmilben vermehren sich schnell und sind unter Pflanzenfreunden gefürchtet. Sie entstehen bei langanhaltender Trockenheit und breiten sich zügig auf den gesamten Pflanzenbestand aus. Wie Sie die Schädlinge erkennen und welche Arten es gibt, erfahren Sie in unserem Ratgeber. Dort erzählen wir Ihnen, wie Sie Spinnmilben bekämpfen.
Spinnmilben, auch Tetranychidae genannt, sind eine Unterordnung der Familie Prostigmata. Die Milben umfassen circa 1200 Varianten.
Generell zeichnen sich Tetranychidae dadurch aus, dass sie sich unterhalb von Blättern aufhalten. Dort spinnen sie ihre filigranen Netze, die sie vor Gefahren schützen. Spinnmilben ernähren sich vom Saft von Pflanzen, weshalb betroffene Pflanzen zum Blattverlust neigen.
Zu den bekanntesten Spinnmilbenarten, die weltweit vorkommen, gehören:
Spinnmilben haben einen kleinen Körper. Er misst zwischen 0,25 und 0,8 Millimetern. Je nach Art haben sie unterschiedliche Farbe. Die meisten Schädlinge sind entweder Rot, Grün, Gelb oder Orange. Am birnenförmigen Körper gibt es ein klauenartiges Glied. Zusätzlich erkennen Sie die Milben an ihrer leichten Behaarung. Am Körper gibt es höchstens 16 Haarpaare.
Je nach Entwicklungsstadium der Tiere haben sie drei oder vier Beinpaare. Speziell Tetranychinae, die in Deutschland vorkommen, haben die Fähigkeit, einen Spinnfaden zu produzieren. Eine spezielle Drüse am Schädling ist dazu in der Lage, ein Sekret auszustoßen, welches verspinnbar ist.
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Schädlinge sind dafür bekannt, Pflanzen stark zu belasten. Betrifft der Spinnmilbenbefall mehr als 40 Prozent Ihrer Pflanze, sollten Sie Spinnmilben bekämpfen. Ohne eine Bekämpfung der Milben kann Ihr Gewächs den Milben erliegen.
Für Menschen und Tiere ist die Spinnmilbe, mit Ausnahme der Grasmilbe, ungefährlich. Obstbäume und Sträucher, die zum Zeitpunkt des Befalls Früchte tragen, weisen eine geringe Ausbeute auf. In der Regel sind Pflaumen, Birnen, Weintrauben und Co. deformiert und vertrocknet, weshalb sie ungenießbar sind.
Weltweit gibt es hunderte Spinnmilbenarten. Wir stellen Ihnen die zehn häufigsten Schädlinge vor und erzählen Ihnen mehr über Ihr Aussehen und Gefahrenpotenzial.
Mit Hausmitteln, wie einer Wasserdusche, ist dieser Schädling schnell von Pflanzen entfernt. Zur Behandlung eignen sich zudem Rapsöl, Kaliseife, Pflanzensud und der Einsatz von Nützlingen, wie Marienkäfern.
Am effektivsten bekämpfen Sie die Buchsbaum-Spinnmilbe mit natürlichen Mitteln. Empfehlenswert ist Neemöl und Rapsöl. Manchmal kann ein Rückschnitt der Pflanze zusätzlich helfen.
Eine Mischung aus Wasser und Rapsöl kann die Calathea Spinnmilbe schnell bekämpfen. Die Flüssigkeit, welche mit einem Zerstäuber auf einer Pflanze verteilt wird, verklebt die Atemöffnungen der Schädlinge und tötet sie so ab.
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Spinnmilben halten sich im Außen- und Innenbereich auf. Speziell in Gewächshäusern, auf der Erde oder an Pflanzenblättern und -knospen finden Sie die Schädlinge häufig. Dort richten Sie nicht nur Schäden an, sondern benötigen unterschiedliche Behandlungsweisen. Nachfolgend ein Überblick über die effektivsten Vorgehensweisen:
Die Gemeine Spinnmilbe hält sich am liebsten in Gemüsepflanzen auf. Unter und auf den Blättern des saftigen Gemüses herrschen die idealen Lebensbedingungen für die kleinen Tiere. An der Pflanze erkennen Sie einen Befall an gelben oder grauen Flecken. Sie entstehen durch das Saugen der Schädlinge an den Pflanzenteilen.
Um die Milben von Ihren Gurkenpflanzen zu bekommen, sprühen Sie die Pflanze am besten mit Wasser ab. Nehmen Sie zusätzlich ein feuchtes Tuch zur Hilfe. Ebenso kann das Einsprühen der Gurkenpflanze mit Seifenlauge oder einem Rapsöl-Wasser-Gemisch helfen.
Milben fühlen sich in Erde wohl. Dort legen sie ihre Eier ab und vermehren sich. Deshalb sollten Sie bei befallenen Pflanzen auch die Erde bearbeiten. Am besten ist es, wenn Sie die Erde komplett tauschen und entsorgen. Mit passenden Pflanzenschutzstäbchen beugen Sie einem erneuten Befall vor.
An Rosen macht sich die Gemeine Spinnmilbe zu schaffen. Ist dies der Fall, steht die Pflanze meist an einem Ort, an dem die Luft schlecht zirkuliert. Abhilfe schafft der richtige Standort und eine Bekämpfung der Schädlinge.
Nutzen Sie eine Bodenbedeckung, um die Erde feucht zu halten. Am besten entfernen Sie befallene Pflanzenteile. Verwenden Sie außerdem eine Sprühlösung aus Wasser und Rapsöl und setzen Sie natürliche Feinde von Spinnmilben ein (z. B. Raubwanzen).
Die Zitrusspinnmilbe macht es sich in Ihrem Zitronenbaum gemütlich. Speziell im Winter, wenn Ihr Zitronenbaum im Haus, bei Heizungsluft und schlechter Luftzirkulation überwintert, kommt es zum Befall mit den Schädlingen. Um diesen zu reduzieren, wickeln Sie Ihren Baum in Folie ein, um die Luftfeuchtigkeit zu erhöhen.
Verwenden Sie zusätzlich eine Lösung aus Wasser und Kernseife, um die Schädlinge aus dem Baum zu waschen.
An heißen Tagen siedeln sich Spinnmilben im Gewächshaus an. Dort ist es trocken und die Luftfeuchtigkeit ist niedrig. Am besten bringen Sie daher eine Schattierung in Ihrem Gewächshaus an. Sie senkt die Trockenheit und erhöht die Luftfeuchtigkeit. Zur Behandlung erkrankter Pflanzen eignet sich Neemöl, Seifenlauge oder ein Rapsöl-Wasser-Gemisch.
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Spinnmilben sind auf natürliche Weise bekämpfbar. Das ist mit Hausmitteln, wie Ölen, Knoblauch und sogar Feinden der Milben möglich. Eine Bekämpfung der Schädlinge ohne chemische Mittel hat den Vorteil, dass Sie weder Ihre Gesundheit noch die Ihrer Pflanze riskieren. Oft sind Produkte aus Bau- und Supermärkten aggressiv und schädigen Blätter, Blüten und Früchte.
Eine natürliche Bekämpfung ist zudem günstiger und sogar für den Innenbereich geeignet. In der Regel haben Sie bereits die meisten Zutaten daheim, um Ihre Spinnmilben erfolgreich zu bekämpfen.
Hausmittel sind günstig und schnell zur Hand, wenn es um die Bekämpfung von Schädlingen geht. Sie sind nicht nur wirksam, sondern mit zahlreichen Vorteilen verbunden. Sie hängen von der Art des Hausmittels ab. Nachfolgend haben wir eine Zusammenfassung für Sie erstellt.
Mischen Sie vier Teile Wasser, einen Teil Rapsöl und ein wenig Spülmittel zusammen. Geben Sie die Mischung in eine Sprühflasche und verteilen Sie diese großzügig auf der gesamten Pflanze. Wiederholen Sie die Behandlung nach zehn Tagen.
Die kostengünstigen Hausmittel haben eine gute Wirksamkeit. Das liegt daran, dass das Rapsöl und Spülmittel die Atemwege der Spinnentiere blockiert und sie verenden.
Verwenden Sie auf einen Liter Wasser circa ein oder zwei Milliliter Neemöl. Die Lösung verwenden Sie, um Ihre Pflanze einzusprühen. Die Schädlinge unterlassen das Fressen von Blättern und Knospen und so verhindern Sie Schäden an Bäumen, Büschen und Co. Nach einer Weile verschwinden die Milben dann.
Die Schädlinge mögen den Geruch von Knoblauch nicht. Deshalb lassen Sie drei Knoblauchzehen für einige Stunden in heißem Wasser ziehen. Den kalten Sud nutzen Sie, um Ihre Pflanze einzusprühen und zu gießen. So machen Sie diese für Spinnmilben ungenießbar. Wiederholen Sie den Prozess nach alle zwei Tage, bis die Milben weg sind.
Gegen die Pflanzenschädlinge helfen einige Nützlinge. Sie sind die natürlichen Feinde der Spinnmilben. Beliebt ist der Einsatz von Raubwanzen, Florfliegen und Raubmilben. Sie wirken effektiv gegen die Spinnentiere. Hierfür benötigen Sie allerdings Zeit.
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Chemische Mittel zum Spinnmilbenbekämpfen sind aggressiv, aber wirksam. Die chemischen Pflanzenschutzmittel belasten allerdings unsere Umwelt und Gesundheit. Schnell kommt es zu Schleimhautreizungen und Unwohlsein. Da biologische Präparate ebenso gut wie chemische sein können, sollten Sie diese bevorzugen.
Biozide, die gegen Spinnmilben zum Einsatz kommen, enthalten häufig Akarizid, Benzisothiazolinon, Acetamiprid und Pyrethrum.
Spinnmilben treten vor allem an Pflanzen auf, die einen trockenen und luftarmen Standort haben. Die Schädlinge saugen Blätter und Knospen der betroffenen Bäume, Sträucher und Co. aus und ernähren sich von Ihnen. Spinnmilben bekämpfen Sie entweder, indem Sie die Spinnentiere töten oder die Pflanze für sie unattraktiv machen.
Hierzu eignen sich Hausmittel wie Neemöl, Knoblauch, Rapsöl und Seifenlösung. Ein Standortwechsel und das Beschneiden von Pflanzen kann zusätzlich helfen. Neben biologischen Produkten gibt es chemische Mittel mit Wirkstoffen wie Akarizid oder Pyrethrum. Sie sind aggressiv und für Pflanzen und Menschen wenig empfehlenswert.