Der Haussperling, besser bekannt als Spatz, ist jedem Kind ein Begriff – nicht zuletzt, weil die kleinen Vögel uns Menschen beharrlich gefolgt sind und sich durch nichts so leicht abschrecken lassen. Doch wo Spatzen in Scharen auftreten, kann es sehr laut und schmutzig werden. Lesen Sie hier, wie Sie Spatzen vertreiben, ohne den Vögeln zu schaden.
Der Haussperling (Passer domesticus) gehört zu den bekanntesten Singvögeln. Die Bezeichnung Spatz ist für die geselligen Tiere allgemein geläufig. Spatzen sind als aufgeweckte und tagaktive Vögel bekannt, die gern in Gesellschaft leben.
Spatzen ziehen in Deutschland zwischen Frühling und Spätsommer dreimal Jungvögel groß. In einem Gelege befinden sich vier bis fünf Eier. Der Sperling ist ein heimischer und äußerst bodenständiger Vogel. Spatzen verbringen ihr ganzes Leben an ihrem Geburtsort, halten an einem Nistplatz fest und bleiben ihrem tierischen Partner treu.
Vielerorts ist Spatzen verjagen kein Thema, denn die Vögel sind selten geworden. In vielen Großstädten gingen die Bestände in den letzten Jahren um etwa die Hälfte zurück. Hamburg hat den Sperling als erste deutsche Stadt nun als gefährdete Vogelart eingestuft. In Großbritannien stehen die Vögel bereits auf der Roten Liste. Für den Rückgang der Population lassen sich verschiedene Gründe anführen:
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Spatzen können sich größenmäßig in etwa mit dem Fink messen. Mit seiner gedrungenen Gestalt und den relativ kurzen Beinen wirkt der Singvogel possierlich. Das Gefieder ist rötlich-braun und weist schwarze Längsstreifen auf. Möchten Sie Männchen und Weibchen voneinander unterscheiden, müssen Sie auf einige Details achten.
Wie so oft in der Tierwelt trifft das Phänomen auch hier zu: Die Männchen besitzen ein kontrastreicheres Federkleid. Der männliche Vogel ist am schwarzen Brustlatz und Kehlfleck zu erkennen. Der Nacken ist kastanienbraun gefärbt und der Scheitel besitzt eine aschgraue Farbe.
Das Weibchen wirkt mit seiner matten Braunfärbung eher unscheinbar. Sie erkennen weibliche Vögel an ihrem graubraunen Kopf und einem hellen Streifen, unmittelbar hinter den Augen. Die Jungvögel ähneln optisch ihren Müttern, besitzen aber ein etwas heller gefärbtes Gefieder.
Spatzen sind laut, aber keine großartigen Sangeskünstler. Dennoch ist das typische Tschilpen der Vögel unverkennbar und wirkt fröhlich und munter. Während der Balzzeit lassen die Männchen monotone, aber rhythmische Tschilp-Laute vernehmen.
Droht ihnen Gefahr aus der Luft, beginnen Spatzen zu trillern. Lauert der Feind am Boden, kann der Spatz sehr energisch werden und dies mit einem durchdringenden „terrettett“ bekunden.
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Die ursprüngliche Heimat des Haussperlings waren Baumsavannen in Afrika. Heute sind die Vögel zu typischen Siedlungsbewohnern geworden und haben ihre Lebensweise auf uns Menschen hin ausgerichtet.
Spatzen sind längst nicht nur auf dem Dorf daheim, finden sie ausreichend Nahrung, können sich die Vögel auch in Großstädten niederlassen. Wenn Sie Spatzen vertreiben wollen, berücksichtigen Sie, dass die Vögel unter Schutz stehen und auf keinen Fall verletzt oder gar getötet werden dürfen. Die Nistplätze von Spaten dürfen nicht zerstört werden, da die Vögel jährlich dorthin zurückkehren. Es drohen saftige Bußgelder!
Spatzen in Hausnähe können zu einem Ärgernis werden. Abgesehen von der permanenten Geräuschkulisse der geselligen Vögel, stellt fallengelassener Kot ein nicht zu unterschätzendes Ärgernis dar. Haben die Vögel noch nicht mit dem Nestbau begonnen, dürfen Sie diese nachhaltig vertreiben. Bessern Sie lose Ziegel aus und machen Ihre Fassade damit als Brutstätte für Sperlinge unattraktiv.
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Nicht nur Insekten werden als Nahrungsquelle bevorzugt, auch die von uns Menschen verzehrten Dinge gelten bei den Vögeln als Delikatesse. Wer häufig auf Balkon oder Terrasse isst, wird nicht selten tierische Gesellschaft bekommen. Möchten Sie Spatzen vertreiben, müssen Sie Ihren Essplatz geradezu akribisch säubern, denn Spatzen machen auf die kleinsten Krümel Jagd.
Spatzen im Garten – für viele eine Bereicherung. Können Sie sich nicht daran erfreuen, bleibt nur die Option, den Garten als Lebensraum für Spatzen unattraktiv erscheinen zu lassen. Dies hat jedoch zur Folge, dass sich auch andere Vögel aus Ihrer grünen Oase zurückziehen und Sie vermutlich fortan mehr Schädlinge in den Beeten entdecken werden. Folgende Maßnahmen halten Spatzen aus Ihrem Garten fern:
Wenn Sie einen Spatzen im Garten entdecken, wird dies sicher keine Veranlassung darstellen, von den im Folgenden näher beschriebenen Maßnahmen Gebrauch zu machen. Die Situation ändert sich, wenn der Sperling in großen Kolonien auftritt und bei Ihnen Halt macht.
Eine Spatzen-Plage kann mit den Problemen, die Straßentauben verursachen, verglichen werden. Neben der als störend empfundenen Lärmkulisse werden die Hausfassaden mit Kot verunreinigt. Da Spatzen häufig von Flöhen, Milben und anderen Parasiten befallen sind, kann dies ein allgemeines Gesundheitsrisiko darstellen.
Spatzen, die bereits mit dem Nestbau begonnen haben, dürfen nicht mehr vertrieben werden. Wenn Sie die Brutstätten der Vögel zerstören, drohen Bußgelder bis 50.000 Euro Höhe.
Mit chemischen Schädlingsbekämpfungsmitteln gegen Spatzen vorzugehen ist tabu und kann, wie bereits erwähnt, richtig teuer werden. Wenn Sie Spatzen vertreiben wollen, müssen Sie sich auf optische Einflüsse beschränken. Folgende Methoden können der direkten Abschreckung dienen:
Eine weitere, weit versöhnliche Lösung lautet, Spatzen nicht vertreiben, sondern Alternativen schaffen. Vermutlich ist Ihr Garten ja groß genug, um die Vögel nicht komplett daraus vertreiben zu müssen. So gehen Sie vor, wenn Sie dem Sperling einen „eigenen“ Bereich im Garten zuweisen möchten:
Wenn Sie Spatzen vertreiben wollen, können Ihnen die nachfolgend genannten Tipps helfen. Bedenken Sie, dass von den gewählten Maßnahmen keine das Wohl der Tiere gefährden sollte.
Eine Kolonie Spatzen hat sich Ihren Balkon als Landeplatz ausgesucht? Zerteilen Sie Alufolie in mehrere kleine Stücke und verteilen diese auf der Balkonbrüstung oder dem Fensterbrett. Alufolie reflektiert das Sonnenlicht und beginnt beim Landen zu knistern. Die Spatzen sind dadurch verunsichert und suchen schnell das Weite. Für einen großflächigen Garten ist diese Methode leider nicht geeignet.
Spatzen können einige Düfte buchstäblich nicht riechen. Vögel besitzen allgemein einen eher unterentwickelten Geruchssinn, stoßen sich aber dennoch an folgenden Gerüchen:
Die Möglichkeit, Spatzen mit Düften zu vertreiben, ist ebenfalls eingeschränkt. Die Methode funktioniert auf dem Balkon recht zuverlässig, ist aber in einem größeren Garten wirkungslos.
Spatzen lassen sich auch mit speziellen, im Fachhandel erhältlichen Ultraschallgeräten vertreiben. Entscheiden Sie sich für ein batteriebetriebenes Modell, welches die flexible Aufstellung erlaubt.
Achten Sie auf die Hinweise der Hersteller. Die Geräte arbeiten in der Regel mit Frequenzen zwischen 12 und 24 kHz. Menschen nehmen die Töne normalerweise nicht wahr. Besitzen Sie ein sensibles Gehör, kann der unangenehme Ton unter Umständen bis zu Ihnen durchdringen.
Wichtig: Während der Brutzeit dürfen keinerlei Maßnahmen der Spatzen-Vertreibung durchgeführt werden.
Für einige Mittel, Spatzen zu vertreiben, stehen weniger gefährliche Alternativen bereit:
Treten Spatzen in Scharen auf, werden Meisen und andere Singvögel vom Futterhaus vertrieben. Damit die Meisenknödel verschont bleiben, können Sie gefräßige Spatzen mit Sonnenblumenkernen ablenken, die auf dem Boden ausgestreut werden. Spatzen vertreiben lediglich kleinere Tiere. Vor größeren Vögeln bringt sich der Sperling schnell in Sicherheit.
Spatzen kennt jedes Kind. Der Haussperling lebt bevorzugt in der Nähe des Menschen. Die Tiere treten in Schwärmen auf und ihr Tschilpen kann zu einer Lärmbelästigung werden. Weiterhin steht der heimische Singvogel in Verruf, Mauern und Wände mit Kot zu verunreinigen. Nicht zu vergessen: Spatzen können im Garten auch nützlich sein und Unkrautsamen vertilgen. Bebauung und Klimawandel haben Spatzen in den letzten Jahren zur Seltenheit gemacht. Haben es die kleinen Vögel zurück in Ihren Garten geschafft, gilt es zu überlegen, ob Sie die Tiere vertreiben oder ob das Zusammenleben doch funktionieren kann.