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ᐅ Schwammsanierung: Schnelles Handeln bei Hausschwamm [2023]

Autor: Karl-Tim Ibald

Der echte Hausschwamm befällt bevorzugt verbautes Holz. Dies geschieht nicht selten unbemerkt und kann im schlimmsten Fall ganze Dachkonstruktionen zum Einsturz bringen. Der Pilz kann sich über mehrere Meter lange Stränge mit Flüssigkeit versorgen und ist äußerst robust und überlebensfähig. Bei der Bekämpfung des Hausschwamms sollten Sie sich professionelle Hilfe holen. Lesen Sie nun, wie eine Schwammsanierung abläuft und wie es gelingt, das Holz vom häufig unterschätzten und verkannten Hausschwamm zu befreien.

 

Das Wichtigste in Kürze

  • Der Echte Hausschwamm benötigt für sein Überleben feuchte Hölzer. Dort nistet sich der Hausfäulepilz ein und richtet nachhaltige Schäden an.
  • Bei einer Schwammsanierung wird in mehreren Schritten vorgegangen. Ziel der Maßnahme sind die Ursachenbeseitigung und der Austausch des befallenen Holzes.
  • Der Hausschwamm lässt sich nur durch eine professionelle Schwammsanierung beseitigen. Die Maßnahme erfordert den Einsatz chemischer Mittel und muss durch einen Fachbetrieb erfolgen.

Was ist ein Hausschwamm?

Der Hausschwamm zählt zu den bekanntesten Hausfäulepilzen. Neben dem Braunen Kellerschwamm zählt der Hausschwamm zu den Hauptverursachern des Schwammbefalls in Gebäuden. Bevorzugt wird feuchtes Holz in einer nicht zu kühlen Umgebung befallen. Der Echte Hausschwamm beginnt bei einer Luftfeuchte zwischen 35 und 60 Prozent zu wachsen.

 

Neben Holz können auch Papier, Stoffe, Stroh oder Spanplatten besiedelt werden. Ideale Lebensbedingungen für den Fäulepilz bieten Kellerräume. Dort kommt es zur Ausbildung eines großflächigen Luftmycel. Eine verstärkte Sporenbildung weist ebenfalls auf einen Hausschwamm-Befall hin.

 

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Wie erkennt man Hausschwamm?

Ein Schwammbefall kann deutlich zu erkennen sein, kann sich aber auch im Holz ausbreiten und über längere Zeit nicht wahrgenommen werden. Ein Anzeichen auf einen Pilzbefall stellt die Braunfäule des Holzes dar. Das Holz bekommt Risse und die Struktur des Materials wird zerstört.

 

Die geschieht zunächst im Inneren des Holzes und wird später als Braunfäule erkennbar. Zu diesem Zeitpunkt können Sie davon ausgehen, dass der Hausschwamm bereits ganze Arbeit geleistet und die innere Struktur des Holzes zerstört hat. Das Holz zerfällt. Es entsteht der sogenannte Würfelbruch und Sie können befallenes Holz mit den Händen zu Pulver zerdrücken. Folgende Merkmale sprechen für einen Befall mit dem Echten Hausschwamm:

 

  • rotbraune Fruchtkörper
  • weiß geränderte Fruchtkörper
  • weißer Zuwachs, scharf begrenzt
  • Pilz-Stränge hell bis silbrig

Der Hausschwamm wächst zu 90 Prozent im Verborgenen. Innerhalb eines Jahres kann die komplette innere Struktur des Holzes zerstört werden.

 

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Was ist eine Schwammsanierung?

Eine Schwammsanierung stellt die einzige Möglichkeit dar, den Hausschwamm nachhaltig zu bekämpfen. Der Hausschwamm verursacht extreme Gebäudeschäden und es bedarf einer äußerst gründlichen Behandlung und Bekämpfung. Damit es zu keinem erneuten Befall kommt, schließt eine Schwammsanierung auch die Trockenlegung des entsprechenden Areals ein.

 

In mehreren Arbeitsschritten werden der Putz aufgebrochen, die Wachstumsverläufe des Mycels aufgedeckt, die Oberflächen gereinigt und mit einem Schwammschutzmittel imprägniert.

 

Wie läuft eine Schwammsanierung ab?

Der Ablauf der Sanierungsmaßnahme ist abhängig von Größe und Ausmaß des Pilzbefalls. Mit einer oberflächigen Beseitigung sichtbarer Schäden dürfen Sie sich nicht zufriedengeben. Fachkundige Unternehmen haben sich die langfristige Sanierung zur Aufgabe gemacht und gehen dabei in mehreren Schritten vor:

 

Analyse

Am Beginn jeder Hausschwammsanierung steht das Abschätzen des möglichen Schadens. Den Fachmann beschäftigen dabei Fragen zur Ausdehnung des Fruchtkörpers und der Erkennung möglicher Sporen. Die Analyse ist mit einer Öffnung des Holzes verbunden. Es gilt primär zu klären, ob durch den Hausschwamm die Statik befallener Bauteile als gefährdet eingestuft werden muss.

 

Behandlung

Während der Sanierung kommt es auf ein hohes Maß an Sauberkeit an. Was explizit getan werden muss, leitet sich aus den Erkenntnissen der vorangegangenen Analyse ab. Bei einem geringen Befall kann es ausreichen, einen Gesundschnitt des Holzes vorzunehmen. Bei massivem Befall hilft nur der komplette Ausbau.

 

Der Ausbau erfolgt unter Erhaltung der Statik. Der befallene Mörtel ist zu ersetzen und alle Bauteile werden intensiv gereinigt. Um einen erneuten Befall vorzubeugen, wird ein Holzschutzmittel aufgetragen. Der Fachbetrieb übernimmt in der Regel auch die Entsorgung des befallenen Holzes und Mörtels.

 

Erhaltung der Statik

Eine erfolgversprechende Schwammsanierung setzt den Erhalt der Statik des Gebäudes voraus. Es kommt auf die zuverlässige Erneuerung aller tragenden Bauteile an. Einmal mehr ist hier der Rat eines Fachmannes gefragt. Die Berechnungen müssen von erfahrenen Statikern vorgenommen werden. Dies ist für die Sicherheit des Gebäudes ein entscheidender Faktor.

 

Bekämpfung der Ursachen

Die Ursachenbekämpfung steht bei der professionellen Schwammsanierung im Fokus. Während der Befallsanalyse müssen sich Experten mit folgenden Fragen auseinandersetzen:

 

  • Kam es zu einem Wasserschaden, der nicht erkannt wurde?
  • Liegen Witterungsschäden vor?
  • Wurde bereits eine Hausschwammsanierung durchgeführt, allerdings unprofessionell?
  • Kommt es zur Bildung von Tauwasser?

Können aufgrund erheblicher baulicher Mängel keine normalen Feuchtigkeitsverhältnisse hergestellt werden, ist ein Ersatz der Holzbauteile angezeigt.

 

Der Ablauf der Schwammsanierung – Schritt für Schritt

Damit ein fachgerechtes Vorgehen gewährt ist, sollten Sie bei der Wahl des Fachbetriebes keine Kompromisse eingehen. Die Arbeit nach deutschen Qualitätsstandards ist nach DIN 68 800-4 zertifiziert.

 

Daneben gilt es, den individuellen Anforderungen vor Ort gerecht zu werden. Alle Maßnahmen sollten ein Ziel verfolgen: die Vermeidung eines Wiederbefalls. Folgendes Vorgehen kennzeichnet eine umfassende Schwammsanierung:

 

  • Analyse des Befalls und seiner möglichen Auswirkungen
  • Entfernung des mit dem Hausschwamm befallenen Holzes
  • Entfernung von Fruchtkörper, Schwammsträngen und oberflächlichen Mycelien
  • Abflammen der Schwammreste durch den Einsatz eines Heißbrenners
  • Aufbohren des Mauerwerks
  • Behandlung der Pilze im Mauerwerk
  • Mauerwerk verputzen
  • Mörtelreste entfernen
  • Freilegung der versteckten Balken und Holzkonstruktionen
  • Schüttungen ausheben (1,5 Meter Sicherheitsabstand)
  • Ursachen ausfindig machen
  • Beseitigung der Feuchtigkeit
  • Austrocknung des Objektes abwarten
  • Einbringung eines Schwammsperrmittels
  • Mauern auch äußerlich mit Schwammsperrmittel behandeln
  • Behandlung des nicht befallenen Holzes
  • Entsorgung des vom Hausschwamm befallenen Materials (Sondermüll)

Schwammsanierung-Kosten – damit müssen Sie rechnen

Eine professionelle Beseitigung des Hausschwamms ist notwendig, wenn nachhaltige Gebäudeschäden verhindert werden sollen. Welche Kosten dabei auf Sie zukommen, lässt sich nicht pauschal beantworten. Dabei spielt das Ausmaß des Schimmelbefalls eine wesentliche Rolle. Folgende Faktoren nehmen Einfluss auf die Höhe der Kosten:

 

  • Ausdehnung des Schwammbefalls
  • Ursache der erhöhten Feuchtigkeitswerte in Mauern und Holzbauteilen
  • Art und Umfang der notwendigen baulichen Maßnahmen
  • Umfang der Mauersanierung

Nach einer individuellen Analyse können nähere Angaben zum preislichen Rahmen gemacht werden. Eine frühzeitige Erkennung des Schwammbefalls, hält die Kosten in einem vertretbaren Rahmen. Müssen Sie jedoch umfangreiche Sanierungsarbeiten vornehmen, weil der Pilzbefall bereits sehr weit fortgeschritten ist, sind die Kosten deutlich höher.

 

Für eine Hausschwammsanierung kann ein Kostenrahmen zwischen 10.000 und 100.000 Euro angesetzt werden. Einige Haftpflichtversicherungen übernehmen einen Teil der Kosten. Ein Versicherungsschutz wird in der Regel gewährt, wenn der Pilz eine lang anhaltenden schädliche Wirkung auf das Gebäude ausübt.

 

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Wie kann man Hausschwamm vorbeugen?

Damit Ihr Gebäude nicht vom Hausschwamm befallen wird, können Sie einige Maßnahmen ergreifen:

 

  • alle Holzbauteile mit regelmäßiger Belüftung versorgen
  • Kellerräume regelmäßig lüften
  • Lagerung von Holz oder Brennholz in feuchten Kellerräumen vermeiden
  • trockenes und warmes Raumklima durch gezieltes Heizen forcieren
  • zügige und umfassende Beseitigung von Wasserschäden
  • Luftentfeuchter aufstellen, um die Luftfeuchtigkeit zu senken
  • weniger angreifbare Harthölzer verwenden (Eiche, Buche)

Fazit

Der Hausschwamm kann Gebäude nachhaltig schädigen. Der Hausfäulepilz siedelt sich an feuchtem Holz an. In feuchten Kellerräumen herrschen ideale Lebensbedingungen. Häufig wächst der Schwamm zunächst im Verborgenen und Sie werden die orangebraunen Fruchtkörper erst bemerken, wenn das Holz bereits derart geschädigt ist, das es würfelartig abbricht.

 

Eine Schwammsanierung ist von professionellen Fachbetrieben durchzuführen. Eine Analyse gibt Aufschluss über das Ausmaß des Schadens. Die Sanierung erfolgt in mehreren Schritten und kann nur Erfolg haben, wenn die Ursache des Befalls gefunden ist.

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