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ᐅ Raumdesinfektion: Räume klinisch sauber halten [2023]

Autor: Karl-Tim Ibald

In Räumlichkeiten mit hoher Fluktuation spielt Hygiene eine große Rolle. Auf den unterschiedlichsten Gegenständen werden Keime und Bakterien hinterlassen. Zudem konzentrieren sich in geschlossenen Räumen Aerosole in der Raumluft, die viele Stunden und sogar Tage überleben können.

 

Raumdesinfektion umschreibt ein umfassendes Hygienekonzept, welches in Pandemie-Zeiten deutlich an Bedeutung gewonnen hat. Lesen Sie nachfolgend, warum die Desinfektion von Räumen so wichtig ist, welche Methoden dabei zur Anwendung kommen und was Sie selbst tun können, um die Hygiene in Innenräumen zu verbessern.

 

Das Wichtigste in Kürze

  • Werden Räume desinfiziert, kommt es darauf an, nicht nur die Oberflächen intensiv zu reinigen, sondern auch die in der Raumluft vorhandenen Aerosole zu entfernen.
  • Da bei einer umfassenden Rauminfektion auch die kleinsten Ecken und Winkel erreicht werden müssen, damit kein Erreger überleben kann, haben sich die Verdampfung oder Verneblung als effektive Methode bewährt.
  • Die Desinfektion der Räume gilt als eine der effektivsten Maßnahmen, die Ansteckungsgefahr mit dem Corona-Virus und anderen hoch ansteckenden Erregern zu minimieren.

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Was versteht man unter Raumdesinfektion?

Eine Raumdesinfektion schließt die Desinfektion aller in einem geschlossenen Raum befindlichen Oberflächen, zzgl. der sie umgebenden Raumluft ein. Optimale Ergebnisse können nur garantiert werden, wenn die Desinfektion vorschriftsmäßig erfolgt und einer strengen Kontrolle und Überwachung unterliegt.

 

Während sich die Wischdesinfektion bei Oberflächen bewährt hat, lassen sich in der Raumluft schwebende Aerosole nur durch die Verdampfung oder Verneblung nachhaltig beseitigen. Einen hohen Stellenwert besitzt die hier behandelte Desinfektion in Kindereinrichtungen, Krankenhäusern und anderen Räumen mit zahlreichen und wechselnden Kontakten.

 

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Warum benötigt man eine Raumdesinfektion?

Viren und Bakterien sind erstaunlich robust und überlebensfähig. Dies hat eine US-amerikanische Studie einmal mehr deutlich gemacht, und zwar in Verbindung mit dem Corona-Virus. Das Corona-Virus kann auf Oberflächen wie auch in der Raumluft bis zu 72 Stunden überleben und damit zu Infektionen führen. Eine Desinfektion des Raumes ist unerlässlich, um das Infektionsrisiko zu senken.

 

Maßnahmen der Raumdesinfektion

Eine Desinfektion des Raumes schließt folgende Maßnahmen ein:

 

  • Austausch der Raumluft
  • Desinfizierung des Raumes

In Privathaushalten können und dürfen Sie nicht täglich mit einem Vernebler zu Werke gehen. Damit der Gehalt an Aerosolen in der Raumluft so gering wie möglich gehalten werden kann, ist regelmäßiges Stoßlüften eine wichtige Vorgehensweise.

 

Bei der Desinfizierung der Oberflächen sollten Sie auf die Wischdesinfektion vertrauen und stark kontaminierte Flächen mit der Lösung benetzen. Beachten Sie dabei Dosierungshinweise und Einwirkzeit. Nicht nur eine hohe Virenlast gibt Anlass für eine Raumdesinfektion.

 

Weitere Gründe für eine gründliche Desinfizierung:

  • Menschenansammlungen in Büro- und Geschäftsräumen: Versammlungen, Meetings oder der Alltag im Großraumbüro – treffen viele Menschen in geschlossenen Räumen aufeinander, wird der Austausch von Bakterien und Aerosolen gefördert.
  • Messie-Wohnungen: Messies können nichts wegwerfen. Die Wohnungen der Betroffenen sind meist nicht nur zu einer Lagerstätte für vielerlei nutzlose Dinge geworden, sondern gleichen einer Müllhalde. Die Entrümpelung schließt eine Desinfektion der Räumlichkeiten ein. Häufig muss auch ein Kammerjäger bestellt werden.
  • Leichenfund: Kommt es zu Leichenfunden, müssen auch die Wohnungen beräumt werden. Eine Desinfizierung des Raumes wird besonders dann notwendig, wenn der Verstorbene über einen längeren Zeitraum im Zimmer gelegen hat.

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Was muss desinfiziert werden?

Räume, in denen sich viele Menschen über längere Zeitspannen aufhalten, müssen desinfiziert werden. Dabei gilt es, neben kontaminierten Türklinken, Tischplatten, Armaturen und anderen Oberflächen auch die Raumluft von Aerosolen zu befreien. Es müssen folglich mehrere Übertragungswege ausgeschlossen werden. An folgenden Orten spielt die Desinfektion eine große Rolle:

 

  • Kindergärten
  • Kinderkrippen
  • Schulen
  • Krankenhäuser
  • Arztpraxen
  • Büros
  • Fitnessstudios
  • Restaurants
  • Hotels
  • Altenheime
  • Pflegeheime
  • öffentliche Verkehrsmittel
  • Einzelhandel

Methoden zur Raumdesinfektion

Bei der Desinfizierung von Räumlichkeiten können verschiedene Maßnahmen zur Anwendung kommen. Nicht alle Methoden versprechen eine hohe und nachhaltige Wirkungsweise und nicht alle Anwendungen können Sie selbst durchführen.

 

Schimmel entfernen

Hat sich z.B. Schimmel im Bad gebildet, können Sie diesen selbst entfernen. Hierfür benötigen Sie 70-prozentigen Alkohol. Tragen Sie bei der Arbeit unbedingt eine FFP2-Maske und Gummihandschuhe. Öffnen Sie die Fenster und sorgen Sie bei der Anwendung möglichst für Gegenzug.

 

Tränken Sie einen Lappen in Alkohol und reiben Sie den Schimmel von der Wand. Schimmelreste geben Sie in einen Müllbeutel und entsorgen diesen über den Restmüll. So können Sie den Schimmel bekämpfen.

 

Desinfizieren mit Anolin

Anolin kann als umweltfreundliches Desinfektionsmittel betrachtet werden. Das Mittel neutralisiert Gerüche und ist pH-neutral. Welche Menge Sie benötigen, ist abhängig von der Größe des Raumes. Füllen Sie Anolin in einen Vernebler.

 

Der feine Sprühnebel sollte in alle Ecken und Fugen geraten. Lüften Sie nach der Anwendung gut durch. Nach etwa einer halben Stunde kann das Zimmer wie gewohnt betreten und genutzt werden.

 

Bodenmatten

Der Gebrauch von Bodenmatten gilt als überholt, soll aber an dieser Stelle nicht unerwähnt bleiben. Die Bodenmatten gleichen herkömmlichen Abtretern. Die Anwendung erfolgt im Durchgang zu Bereichen, wo es besonders auf Hygiene ankommt.

 

Die Matten sind mit Desinfektionsmittel getränkt oder besitzen abziehbare Schichten. Bodenmatten können nur gegen auf dem Fußboden konzentrierte Erreger vorgehen. Durch eine Anreicherung mit Flüssigkeit sind manche Bodenmatten sogar kontraproduktiv und führen zur Vermehrung von Bakterien, die sich in feuchter Umgebung wohlfühlen.

 

Kaltverneblung

Wenn Sie sich für die Kaltverneblung als effektive Desinfektion des Raumes entscheiden, müssen Sie einen Fachbetrieb damit beauftragen. Laut § 17 Absatz 3 Infektionsschutzgesetz dürfen Verneblungen nur durch staatlich geprüfte Experten vorgenommen werden.  Während der Anwendung ist Schutzkleidung zu tragen und die verwendeten Mittel dürfen nicht eingeatmet werden.

Raumdesinfektion mit Wasserstoffperoxid – macht das Sinn?

Wasserstoffperoxid ist aus Wasserstoff und Sauerstoff zusammengesetzt und gut zur Flächendesinfektion geeignet. Besorgen Sie sich in Apotheken eine 3-prozentige Lösung.

 

Sie können die Arbeitsflächen damit desinfizieren und auch Sanitäranlagen oder Kühlschränke reinigen. In einen Vernebler gefüllt, eignet sich Wasserstoffperoxid als Sprühdesinfizierer. Tragen Sie bei der Arbeit eine Atemschutzmaske und Handschuhe. Wasserstoffperoxid kann zu Hautreizungen führen.

 

Haben Sie das Mittel abgespült oder ist es eingetrocknet, zerfällt Wasserstoffperoxid in seine natürlichen Stoffe Wasser und Sauerstoff und ist damit vollkommen ungefährlich.

 

Wasserstoffperoxid für Zimmerpflanzen

Bei der Raumdesinfektion sollten auch die Zimmerpflanzen nicht vernachlässigt werden. Pflanzen bieten Pilzen und Bakterien einen Lebensraum. Geben Sie auf einen Liter Wasser einen Teelöffel Wasserstoffperoxid. Mit dieser Lösung können Sie die Pflanzen gießen oder besprühen.

 

Wasserstoffperoxid gegen Schimmel

Schimmel an Dichtungen, am Kühlschrank oder an Fensterrahmen kann mit einem in Wasserstoffperoxid getränkten Tuch entfernt werden. Auch Essig hat sich diesbezüglich bewährt, allerdings wird Sie ein unangenehmer Geruch über einen längeren Zeitraum an ihre Säuberungsaktion erinnern, während Wasserstoffperoxid vollkommen geruchslos ist.

 

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Raumdesinfektion – so gehen Sie vor

Wie bereits dargelegt, schließt die Desinfektion eines geschlossenen Raumes Oberflächen und Atemluft ein. Möchten Sie den Raum möglichst keimfrei halten, sollten Sie folgende Empfehlungen berücksichtigen:

 

  • Räumlichkeiten mehrmals täglich stoßlüften (fünf bis zehn Minuten)
  • Schuhe wechseln, bevor die Wohnung betreten wird
  • Handschuhe tragen, während Sie das Haus reinigen und desinfizieren
  • Reinigung zunächst mit Wasser und Seife vornehmen, anschließend desinfizieren
  • Türgriffe, Lichtschalter, Tastaturen, Toiletten, Wasserhähne täglich säubern

Bei der Desinfektion des Raumes gehen Sie wie folgt vor:

 

  • Atemschutzmaske aufsetzen
  • Handschuhe anziehen
  • Wischdesinfektion auf Oberflächen auftragen
  • Einwirkzeit beachten
  • Räume gut durchlüften

Räume auf die Kaltverneblung vorbereiten

Haben Sie einen Fachbetrieb beauftragt, um eine Verneblung durchzuführen, müssen vor der Anwendung alle Fenster und Türen geschlossen werden. Schalten Sie den Feuermelder aus und dichten ihn ab. Öffnen Sie Schranktüren und Schubladen.

 

Nun verlassen Sie den Raum, denn nur der Desinfektor selbst darf anwesend sein. Wird mit Wasserstoffperoxid gearbeitet, muss eine Einwirkzeit von 90 Minuten beachtet werden. Anschließend lüften Sie etwa eine Stunde gut durch. Nun kann der Raum wie gewohnt betreten werden.

Fazit

Soll ein Raum vollständig desinfiziert werden, müssen Keime und Bakterien auf diversen Oberflächen, wie auch die in der Raumluft befindlichen Aerosole, gezielt bekämpft werden. Da Viren und Bakterien über Tage überleben können, ist die Desinfektion besonders in Örtlichkeiten mit hohem Menschenaufkommen wichtig.

 

In Krankenhäusern, Altenpflegeeinrichtungen oder Kindergärten ist die Desinfizierung der Räumlichkeiten unerlässlich. Sie selbst können durch regelmäßiges Lüften oder der täglichen Säuberung von Türgriffen, Armaturen und anderer stark kontaminierter Oberflächen einiges tun. Eine sichere Methode der Raumdesinfizierung ist die Kaltverneblung, welche nur professionelle Fachbetriebe durchführen dürfen.

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