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ᐅ Pflanzenschutzmittel: Schutz für Nutzpflanzen [2022]

Autor: Karl-Tim Ibald

Pflanzenschutzmittel dienen vorwiegend zum Schutz von Nutzpflanzen in der Land- und Forstwirtschaft sowie zur Erhöhung der Ernteerträge. Es handelt sich um chemische oder biologische Mittel zur Bekämpfung von Unkraut oder Schädlingen. Zusätzlich werden solche Mittel auch zur Konservierung pflanzlicher Erzeugnisse angewendet.

Das Wichtigste auf einen Blick

  • Pflanzenschutzmittel schützen Nutzpflanzen vor Schädlingen oder Unkraut und werden in der Land- und Forstwirtschaft angewendet.
  • Bevor die Mittel auf den Markt kommen, ist eine Zulassung erforderlich, da die Mittel Nebenwirkungen haben können.
  • Die Mittel können chemisch oder biologisch sein und werden zur Verbesserung von Ernteerträgen, aber auch zur Konservierung pflanzlicher Erzeugnisse genutzt.

Was ist ein Pflanzenschutzmittel?

Pflanzenschutzmittel sollen Nutzpflanzen schützen und Ernteerträge sichern oder erhöhen. Es handelt sich um chemische oder biologische Mittel, die in der Land- und Forstwirtschaft, aber auch zur Konservierung von pflanzlichen Erzeugnissen angewendet werden. Die Mittel schützen die Pflanzen vor Schädlingen oder Unkräutern sowie vor Krankheiten oder Pilzbefall.

In den Mitteln sind Wirkstoffe enthalten, die gegen eine bestimmte Art von Schädlingen oder Unkräutern wirken. Da diese Mittel auch schädliche Nebenwirkungen haben können, ist eine Zulassung vom Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit erforderlich.

Wofür werden solche Mittel gebraucht?

Die Mittel werden in der Land- und Forstwirtschaft, aber auch von Hobbygärtnern für verschiedene Zwecke gebraucht:

  • Bekämpfung von Unkraut
  • Bekämpfung von Schädlingen
  • Schutz der Pflanzen vor Krankheiten
  • Schutz der Pflanzen vor Pilzbefall
  • Verbesserung des Wachstums von Pflanzen und Erhöhung der Ernteerträge
  • Konservierung von pflanzlichen Erzeugnissen, beispielsweise von Samen

Haben solche Mittel Nebenwirkungen?

Welche Nebenwirkungen die Mittel zum Pflanzenzschutz haben, hängt von der jeweiligen Art und Anwendung ab. So können Unkrautbekämpfungsmittel auch Nutzpflanzen in der Nähe schädigen und Schäden bei Tieren sowie Menschen hervorrufen. Auch Schädlingsbekämpfungsmittel können nützliche Insekten und andere Tiere sowie den Menschen schädigen.

Zu den Nebenwirkungen gehören auch Reduzierung der Artenvielfalt, da verschiedene Tier- oder Pflanzenarten bekämpft werden können, sowie Rückstände in Lebensmitteln, die schädlich für den Menschen sind. Auch das Grundwasser und die Gewässer können geschädigt werden. Die Mittel können in das Grundwasser gelangen und sind nur schwer abbaubar.

Liste der Mittel zum Pflanzenschutz – diese Sorten gibt es

Bei den Mitteln zum Pflanzenschutz gibt es verschiedene Unterteilungen. Abhängig von den Inhaltsstoffen wird nach chemischen, chemisch-synthetischen und biologischen Mitteln unterschieden.

Weitere Unterscheidungen werden nach Wirkungsbereichen getroffen:

 

  • Herbizide zur Bekämpfung von Unkräutern, die wiederum nach Breitbandherbiziden für zahlreiche Arten von Unkräutern und nach selektiven Herbiziden für eine bestimmte Art von Unkräutern unterschieden werden, beispielsweise Graminizide, um Ungräser zu bekämpfen
  • Fungizide zur Bekämpfung oder zum Schutz vor Pilzen
  • Insektizide zur Bekämpfung schädlicher Insekten
  • Rodentizide zur Bekämpfung schädlicher Nagetiere
  • Molluskizide, um schädliche Schnecken zu bekämpfen
  • Akarizide zur Bekämpfung von Milben
  • Bakterizide oder Bakteriostatika zur Bekämpfung von Bakterien
  • Avizide zur Abwehr von Vögeln
  • Nematizide zur Bekämpfung von Nematoden
  • Viruzide oder Virostatika zur Bekämpfung von Viren
  • Ovizide zur Bekämpfung von Insekteneiern
  • Wachstumsregler, um die biologischen Prozesse von Pflanzen wie Wachstum oder Fruchtreife zu beeinflussen
  • Repellentien, um Vögel oder Wild zu vergrämen

Einteilung von Pflanzenschutzmitteln nach Anwendungsgebieten

Die Mittel zum Pflanzenschutz können auch nach Anwendungsgebieten unterschieden werden. Das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit hat ein Pflanzenschutzmittelverzeichnis herausgegeben, nach dem die folgende Unterteilung erfolgt:

 

  • Teil 1: Anwendung für Ackerbau, Wiesen, Weiden, Hopfenanbau und Nichtkulturland
  • Teil 2: Anwendung im Gemüsebau, Obstbau und Zierpflanzenbau
  • Teil 3: Anwendung im Weinbau
  • Teil 4: Anwendung in der Forstwirtschaft
  • Teil 5: Schutz von Vorräten
  • Teil 6: Anerkannte Pflanzen- und Vorratsschutzgeräte
  • Teil 7: Anwendung im Haus- und Kleingartenbereich

Pflanzenschutzmittel kaufen: Wo geht das?

Wo die Mittel für den Pflanzenschutz gekauft werden können und wer sie kaufen kann, hängt von der Art der Mittel ab. Land- und Forstwirtschaftsbetriebe, Gartenbaubetriebe, aber auch Betriebe, die mit der Lagerung von pflanzlichen Erzeugnissen beschäftigt sind, können die Mittel über einen speziellen Großhandel oder den Onlinehandel, der nur für Geschäftskunden zugelassen ist, kaufen.

Hobbygärtner können solche Mittel mit einer schwächeren Wirkstoffkonzentration in Bau- oder Gartenmärkten kaufen. Auch der Kauf in einschlägigen Onlineshops, die auf Gartenprodukte spezialisiert sind, ist möglich. Für den Kauf von Mitteln mit höherer Wirkstoffkombination ist ein entsprechender Nachweis zur Berechtigung erforderlich.

Pflanzenschutzmittel verboten: Welche sind betroffen?

Die Europäische Union plant ein Verbot von Pflanzenschutzmitteln in Landschaftsschutzgebieten. Das geplante Verbot stößt auf Kritik, da die Versorgungssicherheit mit pflanzlichen Lebensmitteln betroffen sein könnte.

Ein Verbot gilt bereits für Glyphosat im Haus- und Kleingartenbereich sowie auf von der Allgemeinheit genutzten Flächen. Verboten sind auch noch verschiedene weitere Wirkstoffe, darunter

 

  • Fipronil
  • Atrazin
  • Trichlorfon.

Fazit:

Pflanzenschutzmittel werden zum Schutz von Pflanzen vor Krankheiten, Schädlingen und Unkräutern in der Land- und Forstwirtschaft sowie im Gartenbau angewendet. Die Mittel enthalten verschiedene Wirkstoffe und können schädliche Nebenwirkungen haben. Sie können Menschen, Tiere, Gewässer und Grundwasser schädigen und die Artenvielfalt einschränken.

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