Grundsätzlich gibt es zwei Kohlweißlinge, den großen Kohlweißling und den kleinen Kohlweißling. Der Kohlweißling ist ein Tagfalter. Und gehört zu den Weißlingen. Er ist neben dem Zitronenfalter einer der am häufigsten in Europa vertretenen Tagfaltern.
Obwohl viele Menschen den Falter wegen seines Aussehens schätzen, ist er in Gärten nicht gerne gesehen, da seine Raupen Fraßschäden an verschiedenen Kohlarten anrichten.
Der große Kohlweißling (auch bezeichnet als Pieris brassicae) sowohl als auch der kleine Kohlweißling (Bezeichnung: Piers rapae): Diese gehören beide zu den Tagfaltern. Die Raupen der Schmetterlinge werden bis zu vier Millimeter groß. Die Raupen lassen sich auch anhand ihrer Farbe leicht identifizieren. In der Regel haben die Raupen eine gelbgrüne Farbe ansonsten treten sie im Gegensatz wie viele andere Raupen oder Insekten nicht in Gruppen, sondern immer einzeln auf.
Der große Kohlweißling trägt eine annäherungsweise Flügelspannweite von vier bis sechs Millimetern. Den Kohlweißling erkennt man am einfachsten an seinen spitzen Flügeln. Die Weibchen vom Tagfalter haben kräftigere Flügel als die Männchen. Außerdem besitzen die Weibchen zwei kleine schwarze Punkte an den Flügelspitzen.
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Wer den Kohlweißling, nicht in seinem Gemüsegarten haben möchte, muss den Kohlweißling nicht dringendst mit den chemischen Vernichtungsmitteln bekämpfen. Wenn der Befall nicht zu stark ist, reicht es aus, die Raupen des Kohlweißlings mit einem Glas einzusammeln und umzusiedeln.
Diese Umsiedlung muss aber in einem sehr frühem Stadium stattfinden, da ansonsten der Befall zu groß ist. Sollte eine Umsiedlung nicht mehr möglich sein, so können Schlupfwespen mit helfen, den Kohlweißling zu bekämpfen. Schlupfwespen können zudem ebenso daran gutes tun, die Ausbreitung der Raupen zu verhindern.
Hat man einen Gemüsegarten oder Hochbeet auf dem Balkon, so kann man das Gemüsebeet ebenfalls mit Kulturschutznetzen abdecken. Die Netze verhindern, dass der Kohlweißling nicht auf den Pflanzen landen kann, was eine Eiablage unmöglich macht.
Ausgewachsene Kohlweißlinge sind keine Schädlinge. Sie ernähren sich von Blütennektar. Die Raupen des Kohlweißlings ernähren sich jedoch von Senf-öl-haltigen Pflanzen wie Brokkoli, Blumenkohl, Rotkohl oder Kohlrabi. Dabei dringen die Raupen tief in das Gemüse ein und verunreinigen diesen mit ihren Ausscheidungen.
Durch den Kot der Raupen sterben die Pflanzen häufig ab. Dabei ist die erste Generation eines Kohlweißlings noch nicht so tragisch für die Pflanzen und oder das Gemüse. Gefährlich wird dieses erst, wenn zwei oder drei Generationen des Kohlweißlings sich im Gemüsegarten heimisch machen. Jedes geschlechtsfähige Weibchen kann bis zu ein Hundert Eier legen. Durch das Fressen der Raupen an Kohlgewächsen sondern die Raupen unter anderem giftige Stoffe – wie Isothiocyanate (Senfölglycoside) ab.
Wenn Menschen oder Tiere diesen Stoff mit ihrer Nahrung aufnehmen, kann dies auch zu schweren gesundheitlichen Problemen führen. Es mag sogar zu akuten oder schwerwiegenderen Problemen mit der Schilddrüse kommen. Oder eine Reizung der Magenschleimhäute kann dies zur Folge haben.
Der Kohlweißling heftet seine Eier häufig an die Unterseite von Kohlblättern ab. Doch kann man den Befall durch die Raupen des Kohlweißlings gut eindämmen. Um den Kohlweißling zu bekämpfen, lässt es sich auf gewisse vorbeugende Maßnahmen zurückgreifen.
Zum Beispiel ist es sinnvoll, Kohlgewächse in Mischkulturen anzubauen. Kohlgewächse in Mischkulturen sind weniger anfällig für die Raupen des Kohlweißlings als Monokulturen. So kann man Tomaten, Dill, Lauch und Sellerie auch gemeinsam in einem Beet anbauen, um die Gefahr eines Befalls durch Raupen des Schmetterlings zu minimieren.
Hierbei ist darauf zu achten, dass die Blätter beispielsweise möglichst frisch sind. Da der Kohlweißling den Geruch von frischen Tomatenblättern unter anderem nicht mag. Alternativ kann man die Kohlgewächse auch mit einem Pflanzensud aus Rainfarn oder Wermut begießen. Auch diese Methode hält den Kohlweißling fern.
Neben der biologischen Schädlingsbekämpfung gibt es im Einzelhandel als auch im Onlinehandel beziehungsweise im sonstigem Verkauf auch chemische Mittel, welche die Eier oder Larven des Kohlweißlings bekämpfen. Dabei werden die Blätter des Kohls an der Ober- und Unterseite mit dem Schädlingsbekämpfungsmittel eingesprüht. Auf eine chemische Schädlingsbekämpfung sollte aber nur dann zurückgegriffen werden, wenn biologische Maßnahmen nicht mehr wirken.
Zu berücksichtigen ist zudem, dass bei der Anwendung von chemischen Schädlingsbekämpfungsmitteln nicht nur gutes Aspekte in der Ausrottung bestehen. Es ist so, dass diese chemischen Präparate, die Umwelt belasten. Aber auch dazu beitragen, dass mittels dem chemischen Schädlingsbekämpfungsmittel Einsatz auch nützliche Pflanzen und Tiere ausgerottet werden.
Darüber hinaus besteht relativ häufig, beim regelmäßigen Bekämpfen des Kohlweißlings mit chemischen Schädlingsbekämpfungsmitteln die Gefahr, dass die Raupen eine natürliche Resistenz gegen das Mittel aufzubauen. Chemische Schädlingsbekämpfungsmittel verlieren somit ihre Wirkung.
Besser als den Kohlweißling erst bekämpfen zu müssen, ist es darauf zu achten, gar nicht erst zu einer Ausbreitung der Kohlweißling Raupe im Garten kommen zu lassen. Hierfür gibt es verschiedene Möglichkeiten, um den Raupenbefall zu verhindern. Um die Gefahr eines Raupenbefalls möglichst gering zu halten, ist es ratsam, Mischkulturen im Garten anzulegen.
Empfehlung: Pflanzen Sie zum Beispiel Tomaten oder Sellerie zwischen dem Kohl, da diese Gemüsepflanzen ein Aroma verbreiten, welches der Kohlweißling nicht mag.
Auch ist es sinnvoll, sobald man den Kohlrabi oder Rotkohl ausgesät hat, ein feinmaschiges Netz über das Saatgut zu legen. Dabei sollten die Ränder des Schutznetzes von allen Seiten in die Erde eingegraben werden. Außerdem kann es sinnvoll sein, das Netz anschließend mit Steinen zu beschweren.
Um den Befall durch die Raupe des Kohlweißlings möglichst gering zu halten, sollte die Fruchtfolge eingehalten werden. (Das bedeutet, dass man nicht immer die gleichen Pflanzen an derselben Stelle in Garten aussähen sollte.) Neben einer Minimierung von Schädlingsbefall sorgt das unterschiedliche Bepflanzen von Stellen auch für üppigere Ernten und ein gesünderes Pflanzenwachstum.
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Blätter von Kohlpflanzen sollten außerdem regelmäßig nach Eiern des Kohlweißlings abgesucht und bei Fund entfernt werden. Die Eier des Kohlweißlings, sind klein gelb und haben eine Ähnlichkeit mit länglichen Stachelbeeren.
Um den Kohlweißling wirkungsvoll zu bekämpfen, kann man auch Steinmehl oder Tabakasche verwenden. Die Kosten, um den Kohlweißling zu bekämpfen liegen zwischen null bis eins und dreißig Euro. Je nachdem, für welche Schädlingsbekämpfungs- Variante man sich entscheidet.
Ganz ausschließen lässt sich der Befall eines Gemüsegartens durch den Kohlweißling nicht. Man sollte aber beim Bekämpfen des Kohlweißlings weitestgehend auf den Einsatz von chemischen Schädlingsbekämpfungsmitteln verzichten. Biologische Schädlingsbekämpfung ist umweltschonender und fast genauso effektiv.