Das Hantavirus kommt in der gesamten Welt vor und löst verschiedene schwere Krankheiten beim Menschen aus. Dabei befällt der Virus zwar auch Nagetiere, wobei er für diese ungefährlich ist und ohne Symptome verläuft. Was diese Virusart so besonders macht, woher es kommt und wie die Behandlungschancen sind, lesen Sie in diesem Ratgeber.
Diese Virusform stammt aus der Familie der Hantaviridae und umfasst dabei mehrere Gattungen, die nach der erstmaligen Sichtung benannt worden sind. Das Hantavirus sollte man dabei nicht auf die leichte Schulter nehmen, denn dieser Typ löst verschiedene schwere Symptome aus.
Dabei befällt der Virus nur den Menschen, auch wenn er in Nagetieren vorkommen kann. Der Hauptinfektionsweg ist dabei Kotstaub, der vom Menschen eingeatmet wird. Der Name des Virus geht auf den Fluss Hantan zurück, wo der Virus in den 1950er Jahren erstmals aufgetreten ist.
Der Virus in seiner ursprünglichen Form stammt aus Südkorea und wurde erstmals im Gebiet des Flusses Hantan während des Koreakrieges gesichtet. Damals erkrankten etwa 3.000 amerikanische Soldaten an dem Virus. Diese hatten ungewöhnlich starkes Fieber und ging mit einem Nierenversagen einher.
Erst viele Jahre später, im Jahr 1977 gelang es dem Forscher Ho Wang Lee, den Virus zu isolieren und zu beschreiben. Mittlerweile haben sich die Viren allerdings auf der gesamten Welt ausgebreitet und es gibt viele unterschiedliche Varianten.
Im Laufe seiner Entdeckung ist das Hantavirus mehrfach mutiert und sich auf der gesamten Welt ausgebreitet. Dabei gibt es mehr als nur eine Mutante, wobei sich die Symptome ähneln.
In Mitteleuropa ist vor allem der Puumalavirus weit verbreitet und wird über den Speichel und die Ausscheidungen der Rötelmaus übertragen. Diese Mausart findet man vor allem in Schuppen, Garagen und Ferienhäusern. Daher sollte man an diesen Stellen besonders auf Kotspuren achten.
In den Balkanländern war 1985 der Dobrava-Belgrad-Virus weit verbreitet und wurde über die Gelbhalsmaus verbreitet. Diese Maus wurde erstmals im Dorf Dobrava gesichtet und übertrug das Virus an die europäische Feldmaus, die wiederum in Mitteleuropa beheimatet ist.
Das Seoulvirus, auch SEOV oder SOUV abgekürzt, ist vor allem in Asien weit verbreitet. Hierbei ist dieses Virus von Seoulvirus der Caudoviricetes zu unterscheiden. Im Vergleich zu den anderen Arten hat diese Art eine kugelförmige Gestalt, wobei die Proteine in Reihe angeordnet sind.
In Europa ist das Virus nur selten anzutreffen und wurde vermutlich von Wildratten eingeschleppt, die per Schiff nach Europa kamen.
Das Tulavirus ist ein Einzelstrang-RNA-Virus der vor allem in Osteuropa weit verbreitet ist. Diese Virusart kam dabei erstmals im zentralen Russland vor und verbreitete sich von dort aus nach Nordamerika, Skandinavien, Slowenien und Asien. Überträger ist dabei die europäische Feldmaus. Andere Schreibweisen sind auch das Tula-Hantavirus sowie das Tula-Virus.
Eine Infektion mit dieser Virusart wiegt besonders schwer und bringt folgende Symptome mit sich:
Interessant zu erwähnen ist, dass Menschen mit einem intakten Immunsystem eine Infektion nicht bemerken. Anders sieht es bei immunschwachen Menschen aus, denn in diesen Fällen treten häufig grippeähnliche Symptome auf. Sollte zudem noch Blut im Urin sein, so ist es dringend anzuraten, einen Arzt aufzusuchen.
Darüber hinaus kann auch die Harnbildung nachlassen und das sogenannte “Hämorrhagischen Fieber mit Renalem Syndrom”, auch HFRS kann auftreten. Ohne Dialyse kann es schnell zum Nierenversagen führen.
Auf Verdacht kann der behandelnde Arzt etwas Blut abnehmen und so das Virus nachweisen. Dabei ist in der Regel die Zahl der Blutplättchen verringert und es gibt spezifische Antikörper gegen das Virus.
Dieses Virus ist im Vergleich zu anderen Arten nicht sonderlich stark verbreitet. Laut dem Robert-Koch-Institut leiden jährlich im Schnitt etwa 500 Menschen an dem Virus. Es lässt sich allerdings festhalten, dass alle zwei bis drei Jahre mehr Menschen an dem Virus erkranken.
Forscher begründen das damit, dass sich in dieser Zeit auch mehrere Nager mit dem Virus infizieren. In Süd- und Westdeutschland überträgt vor allem die Rötelmaus das Virus, während im Norden hauptsächlich die Brandmaus für die Übertragung verantwortlich ist. Eine Infektion mit dem Virus ist zudem meldepflichtig.
Die Inkubationszeit, das heißt die Zeit bis es zu einer ersten Reaktion kommt, liegt bei zwei Wochen. Nach den zwei Wochen kommt es dann plötzlich zu Fieber sowie Muskel- und Kopfschmerzen. Darüber hinaus kann es auch zu Bauchschmerzen, Übelkeit und Durchfall kommen.
Das Virus ist von erkrankten Menschen nicht übertragbar und die Dauer liegt insgesamt bei etwa vier Wochen, wobei bestimmte Symptome auch noch länger andauern können.
Grundsätzlich gilt, wenn Sie grippeähnliche Symptome und Blut im Urin haben, so sollten Sie nicht warten, sondern direkt einen Arzt aufsuchen. Das Virus selbst kann nicht behandelt werden, denn dies erfolgt vom Immunsystem selbst.
Allerdings kann man die Symptome mit fiebersenkenden Mitteln lindern. In besonders schweren Fällen müssen die Nieren und die Lunge unterstützt werden. Um nicht zu erkranken, ist es besonders wichtig, vorzubeugen.
Zuerst einmal Entwarnung, Langzeitfolgen, die über mehrere Jahre anhalten, gibt es nicht. Darüber hinaus sind Todesfälle ebenfalls sehr selten und treten nur dann auf, wenn Symptome bewusst ignoriert werden. Erkrankte klagen in der Regel über Husten und Halsschmerzen, die mit einer Rachenrötung einhergehen. Darüber hinaus kann es auch zu einer Lichtempfindlichkeit und einer vorübergehenden Sehstörung kommen.
Das Virus ist eine weltweit bekannte Virusvariante, die in unterschiedlichen Arten auftreten kann. Dabei übertragen Nagetiere den Erreger, wobei diese selbst nicht daran erkranken. Das Virus selbst ist nicht ansteckend, allerdings sollten die Symptome nicht ignoriert werden.
Während Fieber und Kopfschmerzen noch als normale Grippe abgetan werden können, sollte spätestens bei Blut im Urin ein Arzt aufgesucht werden. Immerhin gibt es keine Langzeitfolgen und so sollte man nach vier Wochen wieder ohne Symptome leben können. Zur Vorbeugung sollten gefangene Nager stets mit Mundschutz und Einmalhandschuhe in der Wildnis ausgesetzt werden.