Grabwespen, die auch unter dem Namen Erdwespen bekannt sind, sind Wespenarten, die sich in der Tiefe ein Nest bauen. Oft machen diese die Menschen sehr nervös, da die Stiche recht schmerzhaft sind. Wichtig zu wissen ist es aber, bevor Sie die Grabwespen bekämpfen, diese auch erkennen zu können. Wir zeigen Ihnen, wie Sie dabei vorgehen sollten und was Sie gegen die Plagegeister machen können.
Grabwespen erkennen Sie einmal an den Einfluglöchern. Meist finden Sie nur ein einziges Einflugloch mit einem recht großem Durchmesser. Zudem fliegen zahlreiche Tierchen gleichzeitig am Morgen oder in der Abenddämmerung ein und aus. Die Tiere selbst zeichnen sich durch scharfe Farbkontraste aus und die fehlende Behaarung auf dem Körper. Sollten Sie hier nicht sicher sein, ob es sich um eine Grabweste handelt, ziehen Sie einen Fachmann zu Rate.
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Es ist also besonders wichtig bevor Sie Grabwespen bekämpfen, diese auch zu identifizieren. Die Merkmale, an denen Sie die Tiere erkennen können, haben wir Ihnen bereits genannt. Wenn Sie sich dem Nest nähern, werden diese auch recht schnell aggressiv. In Europa finde Sie etwa 300 verschiedene Arten dieser Wespe.
Optisch ähneln verschiedene Arten oft der „normalen“ Wespe. Ein wesentlicher Unterschied ist, dass diese zwar stechen können, der Stich für Menschen aber in der Regel nicht gefährlich ist. Nur wenn Sie Allergiker sind, sollten Sie Vorsicht walten lassen. Der vorhandene Ministachel ist nur für die Beute der Wespe gefährlich, da das gestochene Tier gelähmt wird. Der Unterschied zur Lehmwespe besteht zum Beispiel darin, dass diese optisch einen zweigeteilten Körper besitzt.
Die Schlupfwespe hingegen wird bis zu 5 cm groß und verfügt über einen ebenso langen Stachel. Diese Art findet man am häufigsten in unseren Gärten. Die Zehrwespe hingegen wird nur maximal 1 cm groß. Auch hier findet man die auffällige schwarz-gelbe Färbung, die zum Schutz gegen Fressfeinde behilflich ist.
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Die kräftigen Kiefer der Grabwespe sind dafür verantwortlich, dass sich diese in Holz, Sandböden, Lehmwänden oder morschem Holz einen Weg graben können. In diesen Röhren werden anschließend die Eier abgelegt und ein Nahrungsvorrat angelegt. Im Herbst sind die Nester allerdings leer und können dann leicht entfernt werden.
Einfach ist es nicht ein Erdwespennest zu entfernen. Es gibt verschiedene Mittel gegen die Wespen vorzugehen. Allerdings sollten Sie immer zuerst in Betracht ziehen, dass Nest umzusiedeln. Die beste Methode Grabwespen bekämpfen zu können ist, wenn Sie einer Ansiedlung vorbeugen.
Grabespen stehen unter Naturschutz und dürfen von Ihnen selbst nicht einfach vernichtet werden. Gibt es allerdings eine Gefahr für Kinder oder Allergiker, sollten Sie gegen die Wespen vorgehen. Hier ist es ratsam den Kontakt zur Naturschutzbehörde oder Feuerwehr zu suchen. Denn diese verfügen über die entsprechende Ausrüstung.
Wenn Sie sicherstellen können, dass die Erdwespen bei der Bekämpfung nicht verletzt, getötet oder gequält werden, können Sie aber auch selbst versuchen, dagegen vorzugehen. Eigentlich sind die Wespen aber nützliche Tierchen, die sich von zahlreichen Schädlingen oder Mücken ernähren. Aus diesem Grund sollten Sie überlegen, ob die Entfernung des Nestes auch wirklich sinnvoll ist. Zudem verweilen die Grabwespen nur ein Jahr in Ihrem Garten, da sie sich für eine Überwinterung einen neuen Ort suchen.
In einer Nest der Grabwespen können sich bis zu 5.000 Tiere und mehr befinden. Das ist einer der Gründe, warum die Wespen im Garten so gefährlich werden können. Treten Sie unbedacht in ein solches Erdwespennest, können die Tiere sehr aggressiv reagieren.
Sicherlich ist es immer ratsam, Grabwespen biologisch zu bekämpfen, da Sie hiermit auch die Umwelt schonen. Wenn Sie das Nest entfernen möchten, sollten Sie in erster Linie aber darauf achten, dass Sie sich selbst schützen. Denn fühlen sich die Wespen bedroht, fangen diese an ihre Brut zu verteidigen. Oft wird hier das menschliche Gesicht als „Angriffsort“ gewählt. Mit einem Stich werden Lockstoffe abgesondert, die dann wieder weiter Wespen anlocken.
Am einfachsten ist es, das Einflugloch zu verlegen. Hierzu verwenden Sie zum Beispiel ein langes Rohr, welches Sie auf das Loch stecken. Somit können Sie den Einflugbereich verlegen.
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Um das Nest entfernen können, müssen Sie erst eine Genehmigung erhalten. Ungeschützt sollten Sie hier aber niemals vorgehen. Sie können das Nest unter Umständen ausräuchern. Die entsprechenden Mittel erhalten Sie im Fachhandel. Besser ist es, wenn Sie vorbeugen, so dass sich die Wespen erst gar nicht in Ihrem Garten ansiedeln können. Beliebte Hausmittel, wie zum Beispiel das Fluten der Gänge mit einem zuckerhaltigem Wasser, sind nicht unbedingt effektiv. Zudem würden Sie die Tiere damit töten und dies ist nicht zulässig.
Bestimmte Pflanzen sind dafür verantwortlich, dass sich die Grabwespen nicht in Ihrem Garten ansiedeln. Bewährt haben sich zum Beispiel das Anpflanzen von Basilikum, Tomaten, Lavendel oder Minze. Auch Knoblauch mögen die Wespen überhaupt nicht.
Zudem können Sie im Frühjahr damit beginnen, Löcher und Ritzen in Ihrem Garten ausfindig zu machen und diese zu verschließen. Solche Hohlräume werden nämlich von den Wespen bevorzugt.
Wenn die Nester im Herbst verlassen sind, sollten Sie diese zerstören und zuschütten. Anschließend treten Sie die Erde fest, damit sich im nächsten Jahr keine neuen Wespen ansiedeln. Zudem sollten Sie in regelmäßigen Abständen Ihre Beete umgraben und harken.
Die Larven der Grabwespen dürfen Sie also eigentlich überhaupt nicht bekämpfen. Das einzige Mittel was genutzt werden kann, ist die Verlegung des Nestes. Dazu sollten Sie das Nest erst einmal sichern und kennzeichnen. Die Verlegung sollte dabei am frühen Morgen oder späten Abend erfolgen, da zu diesem Zeitpunkt die Wespen noch nicht so aktiv sind. Auch hier ist es wieder ratsam, die entsprechende Schutzkleidung zu tragen, damit Sie sich vor den Stichen schützen können.
Grabwespen oder Erdwespen sind in unseren Breitengraden sehr verbreitet. Von einer grundlosen Tötung sollten Sie allerdings absehen, da diese unter Naturschutz stehen und Sie sich sogar strafbar machen. Eine Umsiedlung sollte immer von einem Fachmann vorgenommen werden, da diese über eine entsprechende Schutzausrüstung verfügen und die notwendige Erfahrung vorweisen können.
Denn besonders für Allergiker oder Kinder können die Stiche gefährlich werden. Sinnvoller ist es, wenn Sie einem Befall vorbeugen. Hier eignen sich verschiedene Pflanzenarten, die Sie in Ihren Garten pflanzen sollten und die Wespen von einer Ansiedlung abhalten.