Sind Fransenflügler unterwegs, gleicht dies einer wahren Invasion. Die kleinen Schädlinge sind äußerst hartnäckig und breiten sich rasend schnell aus. Doch Sie müssen nicht untätig zuschauen. Es bieten sich verschiedene Optionen der Bekämpfung. Dabei wirken auch einfache Hausmittel durchaus zuverlässig gegen die Gewittertierchen. Erfahren Sie mehr über Aussehen und Lebenszyklus des Schädlings und lernen wirkungsvolle Methoden der Bekämpfung kennen.
Fransenflügler gehören einer artenreichen Gattung an. Es werden solitär lebende und staatenbildende Arten unterschieden. Die Insekten können sich auf oder unter der Erde entwickeln und gelten als robust und auch unter widrigen Bedingungen überlebensfähig.
Einige Arten bleiben auf eine einzelne Wirtspflanze beschränkt. Trotz ihrer Bezeichnung sind die Insekten keine guten Flieger. Die Tierchen lassen sich eher vom Wind treiben und werden häufig über hunderte von Kilometern davongetragen. Bei schwülem Wetter sind Massenbefälle zu verzeichnen. Den Winter verbringen Gewittertierchen eng aneinandergedrängt in Spalten und Ritzen.
Die begatteten Weibchen legen ihre Eier auf den Blättern von Pflanzen ab. Einige Arten bohren auch Löcher in das Pflanzgewebe. Abhängig von der Art können zwischen zwanzig und mehreren hundert Eiern abgelegt werden. Die Larven schlüpfen nach etwa zehn Tagen. Die Verpuppung erfolgt nach zwei Larvenstadien. Abhängig von der Umgebungstemperatur können sich pro Jahr bis zu zwölf Generationen Thripse entwickeln.
Lesen Sie auch: Nosferatu Spinne
Wissenschaftlich lassen sich Thripse in die Unterklasse der Fluginsekten einordnen. Um ein Gewittertierchen zu erkennen, müssen Sie genau hinschauen. Diese werden nur zwischen einem und drei Millimetern groß. Heimische Arten werden in der Regel nicht größer als einen Millimeter. Einige Merkmale im Überblick:
Unter optimalen Bedingungen können sich die Larven bereits nach zwei bis drei Tagen aus den Eiern entwickeln. Abhängig von der Art leben die Larven auf der Erdoberfläche oder ziehen sich in den Boden zurück. Larven sind grün-gelb gefärbt, durchsichtig und den ausgewachsenen Insekten sehr ähnlich, besitzen aber generell keine Flügel.
Aufgrund der geringen Größe bleibt ein Befall häufig länger unentdeckt. Verwechslungsgefahr besteht mit Spinnmilben. Sie können Thripse anhand des länglichen Körperbaus und der fehlenden Gespinste recht einfach von Spinnmilben unterscheiden.
Im Gewächshaus treten Thripse nicht selten in Massen auf. Doch auch Zimmerpflanzen sind gefährdet. Anhand folgender Anzeichen können Sie einen Befall frühzeitig ausmachen:
Folgende Anzeichen deuten auf einen fortgeschrittenen Befall hin:
Oftmals werden Gewittertierchen auch als schwarze oder weiße Fliegen bezeichnet. Dies ist nicht korrekt. Schwarze Fliegen sind meist Trauermücken aus der Ordnung der Zweiflügler. Weiße Mücken Mottenschildläuse, die der Ordnung der Schnabelkerfen angehören.
Das Hauptverbreitungsgebiet von Fransenflüglern liegt in den Tropen. Aufgrund der klimatischen Verhältnisse lassen sich die Tierchen dort auch am schwersten bekämpfen. Ein ähnliches Problem erwartet Hobbygärtner in unseren Breiten.
In gut beheizten Gewächshäusern breiten sich Gewittertierchen ungehindert aus. Auch im Wintergarten sind die Tierchen nicht selten ganzjährlich anzutreffen. Eine chemische Bekämpfung kommt nicht infrage, schließlich kultivieren Sie im Gewächshaus auch Obst und Gemüse, was später verzehrt werden soll.
Eine wirkungsvolle und vollkommen ungefährliche Methode, Thripse in geschlossenen Räumen zu bekämpfen, ist das Ausbringen von Nützlingen und natürlichen Fressfeinden der Schädlinge. Hierbei haben sich folgende Nützlinge bewährt:
Die Nützlinge sollten Sie entsprechend der klimatischen Verhältnisse vor Ort auswählen:
Behalten Sie auch Ihre Zimmerpflanzen im Auge. Am Blumenfenster können sich die Schädlinge schnell und meist leider auch unbemerkt ausbreiten. Dabei gelten folgende Gewächse als begehrte Wirtspflanzen:
Eine einfache wie wirkungsvolle Methode ist das regelmäßige Besprühen mit Regenwasser. Leitungswasser würde hässliche Kalkflecken auf den Blättern hinterlassen. Bemerken Sie einen Befall, isolieren Sie die Pflanze, bis der Übeltäter bekämpft wurde.
Häufiger kommt es auch vor, dass sich Fransenflügler in TFT-Monitore verirren. Die Tiere kriechen durch die Lüftungsschlitze und bleiben dabei oft zwischen Panelglas und Diffusorfolie gefangen.
Lebende Insekten werden dabei kaum bemerkt. Tote Tiere hinterlassen störende Flecken. Sie selbst können hier wenig tun. Allerdings lohnt es, sich mit dem Hersteller in Verbindung zu setzen. Mitunter greift die Garantie, die einige Hersteller aufgrund „unzulässiger Schmutzpartikel“ gewähren.
Fransenflügler treten in Schwärmen auf und können den Pflanzen stark zusetzen. Durch das Aussaugen der Flüssigkeit sterben die Blätter ab. Ganze Pflanzen können einem vermehrten Thripse-Befall zum Opfer fallen. An Computerarbeitsplätzen können im Bildschirm verendete Tierchen zum Ärgernis werden. Selbst für uns Menschen besteht eine gewisse Gefahr. Fliegt Ihnen ein Fransenflügler ins Auge, kann sich eine Bindehautentzündung entwickeln.
Beim Auftreten von Schwärmen im Freien wurde auch von Stichen berichtet, die Hautreizungen auslösen können. Gewittertierchen sind aber keine Blutsauger und damit für uns Menschen nicht gesundheitsschädlich.
Lesen Sie auch: Amerikanischer Reismehlkäfer
Von den Pflanzenschutzämtern in Deutschland wurden 26 heimische Fransenflügler als Schädlinge eingestuft. Von größeren Schadbildern ist allerdings nur auszugehen, wenn es sich um einen Massenbefall im Freien oder in Gewächshäusern handelt.
Eine chemische Bekämpfung gestaltet sich aufgrund der versteckten Lebensweise der Tierchen schwierig und ist nicht ratsam. Werden Insektizide gesprüht, sind immer auch andere Organismen gefährdet. Auch die behandelten Pflanzen leiden unter den schädlichen Stoffen und Gasen.
Der Einsatz von Nützlingen besitzt bei der Bekämpfung von Gewittertierchen einen hohen Stellenwert. Der Einsatz ist vollkommen ungefährlich und wirkt ebenso sicher und gezielt, wie dies von einem Insektenspray zu erwarten wäre.
Eine Möglichkeit wäre auch der Einsatz von Blautafeln. Die kleinen, blauen Kärtchen können einfach in die Pflanzen gehängt werden. Sie werden damit zwar nicht den kompletten Befall sofort bekämpfen, aber die Tierchen an ihrer Ausbreitung hindern. Larven können mit dieser Methode jedoch nicht bekämpft werden.
Es gibt recht wirkungsvolle Hausmittel gegen Thripse. Dies macht es Ihnen leicht, ohne Chemie die Schädlinge wirkungsvoll mit biologischen Methoden zu bekämpfen und auch präventiv aktiv zu werden.
Haben Sie die genannten Anzeichen an Ihren Pflanzen festgestellt, sollten diese eine Dusche erhalten. Damit die Erde nicht mit Feuchtigkeit durchtränkt wird, stellen Sie den Pflanztopf in einen Plastiksack und binden diesen zusammen. Die Blätter können nun mit einem mittleren Wasserstrahl behandelt werden. Zum Abtropfen belassen Sie die Pflanzen noch einige Zeit in der Dusche.
Diese Behandlung ist besonders wirkungsvoll gegen Thripse:
Verwenden Sie an jedem zweiten Tag klares Wasser für die Behandlung. Dies beugt einem Verstopfen der Poren vor.
Die Brennnessel ist ein bewährtes Heilkraut. Die enthaltenen ätherischen Öle sorgen für eine wirkungsvolle Vertreibung einer ganzen Reihe von Schädlingen. Um einen Sud herzustellen, übergießen Sie 500 Gramm frische Blätter mit fünf Litern kochendem Wasser. Der Ansatz sollte mindestens einen Tag ziehen und kann anschließend in einen Zerstäuber gefüllt werden. Die Anwendung sollte mehrere Tage in Folge durchgeführt werden. Die Wirkung lässt sich durch die Zugabe von Zwiebeln oder Knoblauch verstärken.
Nur wenn Sie auch die Larven bekämpfen, können Sie einen Befall nachhaltig stoppen. Nicht alle der hier geschilderten Anwendungen helfen auch gegen Larven. Daher sollten Sie folgendes Mittel begleitend zum Besprühen mit Wasser anwenden:
Betupfen Sie die Larven mit einem Wattestäbchen, welches Sie vorab in Neem-Öl getränkt haben. Neem-Öl können Sie sich in der Apotheke besorgen. Es handelt sich um das Öl des gleichnamigen Baumes. Der Wirkstoff Azadirachtin verhindert, dass aus den Larven erwachsene Insekten entstehen. Vorbeugend können Sie folgende Maßnahmen anwenden:
Fransenflügler sind eine große Familie winziger Insekten. Ein Befall wird nur selten sofort erkannt. Die Tierchen sind nur einen Millimeter groß. Da sie in Schwärmen auftreten, können Sie Pflanzen schaden und diese sogar zum Absterben bringen, indem der Pflanzensaft ausgesaugt wird. Eine chemische Bekämpfung der für den Menschen vollkommen ungefährlichen Tierchen ist nicht notwendig. Thripse vertragen keine hohe Luftfeuchtigkeit. Häufiges Abduschen hilft gegen ausgewachsene Insekten. Die Larven sind hartnäckiger zu bekämpfen. Bewährt hat sich das Betupfen mit Neem-Öl.