Jeder kennt sie viele fürchten sie, ihr Ruf eilt ihr voraus. Niederträchtiger Blutsauger oder gefährlicher Überträger von Krankheiten ? Die Fledermaus genießt kein sehr gutes Ansehen. Dabei ist sie eigentlich ein äußerst friedliches Wesen. Alles was sie über die kleinen Flattertiere wissen müssen.
Fledermäuse gehören zusammen mit den Flughunden zur Gruppe der Säugetiere und sind Teil der Ordnung der Fledertiere auch Flattertiere genannt. Die Fledermäuse sind die einzigen Säugetier die aktiv fliegen können.
Fledermäuse sind leicht zu erkennen und bestimmt hat jeder schon einmal eine Fledermaus in seinem Leben gesehen. Sie ist an ihren spitzen, großen Ohren leicht zu erkennen, doch das ist bei weitem nicht das einzige Merkmal an dem man eine Fledermaus erkennen kann. Bei ausnahmslos jeder Fledermausart ist das Fell auf dem Rücken wesentlich dunkler als das auf Brust und Bauch.
Zwischen dem Männchen und dem Weibchen besteht im Gegensatz zu den meisten Tierarten kein optischer Unterschied. Bei beiden sind die großen charakteristischen Eckzähne stark ausgeprägt. Die Fledermaus verfügt über einige erstaunliche Eigenschaften, beispielsweise besitzt sie ein außergewöhnlich gutes Gehör, die größeren Arten hören sogar bis zu 3 mal besser als ein Mensch. Ebenso verfügen sie über einen herausragenden Geruchssinn und auch der Tast-, Geschmacks- und der Gesichtssinn, sind erstaunlich gut ausgeprägt.
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Fledermäuse sind im Allgemeinen dafür bekannt, dass sie in Ruhephasen Kopf über an Ästen oder anderen Gegenständen hängen. Das liegt daran das ihre Beinmuskulatur schlichtweg zu schwach ist um ihr eigenes Körpergewicht im Stehen tragen zu können. Zudem muss sie einfach nur den Griff ihrer Füße lösen um direkt los fliegen zu können, es ist für den Start also kein Kraftaufwand nötig. Immer wieder kommt es dazu das Fledermäuse und Flughunde mit einander verwechselt werden, dabei weisen die beiden Arten nicht nur optische Unterschiede auf.
Im Gegensatz zur Fledermaus haben die Flughunde wie ihr Name schon vermuten lässt, eine Hunde ähnliche Schnauze. Die sehr großen Augen ermöglichen dem Flughund auch in der Nacht sehr gutes Sehvermögen. Um die Fledermaus und den Flughund auf einen Blick voneinander unterscheiden zu können, reicht ein Blick auf den Schwanz der Tiere aus. Der Schwanz einer Fledermaus besitzt eine durchgehende Flughaut, während die Flughaut eines Flughundes geteilt ist.
Fledermäuse stehen unter Artenschutz da es sich hierbei um eine bedrohte Tierart handelt. Obwohl es streng verboten ist, sie zu jagen, zu verletzen oder zu töten, gibt es dennoch einige Möglichkeiten sie zu vertreiben und dauerhaft fernzuhalten.
Um eine Fledermaus langfristig von Ihrem Balkon zu vertreiben, vermeiden Sie Pflanzen die viele Insekten anziehen. Denn wo Insekten sind, sind auch Fressfeinde eben jener und dazu zählt auch die Fledermaus. Als weiteren Schutz können sie auch ein engmaschiges Netz an ihrem Balkon anbringen, welches das Eindringen der Fledermaus verhindert. Sollte sich bereits eine Fledermaus bei Ihnen eingenistet haben, reichen manchmal schon bunte Lichter mit regelmäßigen Zeitabständen aus, um die Fledermaus in ihrer Ruhephase zu stören.
Sollten Sie bemerken das Sie eine Fledermaus als Untermieter auf Ihrem Dachboden haben, gibt es auch hier einige Dinge zu beachten. Denken Sie daran das die Fledermaus unter keinen Umständen verletzt oder getötet werden darf, auch das vertreiben dieser Tiere unterliegt strengen Auflagen. Um auf Nummer Sicher zu gehen, rufen Sie am besten direkt beim Naturschutzbund (Nabu) an und erkundigen sich wie Sie sich zu verhalten haben. In den meisten Fällen wird ein Experte raus geschickt der die Lage beurteilt und weitere Maßnahmen einleitet. Möchten Sie vorher schon einmal aktiv werden und die Fledermaus vertreiben ist es ratsam ein Fenster weit zu öffnen, am besten über Nacht. Da zu dieser Zeit die Fledermäuse am aktivsten sind. Sollten Sie feststellen das alle Fledermäuse ausgeflogen sind, versuchen nach Möglichkeit die Löcher zu verschließen durch die die Fledermäuse eingedrungen sind. Dies können Sie mit Netzen oder auch speziellem Schaum ähnlich wie Bauschaum machen.
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Hat sich eine Fledermaus durch ein gekipptes oder geöffnetes Fenster in Ihr Haus verirrt, geraten Sie bitte nicht in Panik. Unsere einheimischen Fledermäuse sind völlig ungefährlich, wenn Sie versuchen möchten das Tier zu fangen, tun Sie dies bitte nur mit Handschuhen oder einem dicken Handtuch. Fühlt sich die Fledermaus bedroht oder erschrickt sie sich, kann es passieren das sie zubeißt. Mit diesem Biss kann der Tollwut Erreger übertragen werden. Am besten ist es wenn Sie einfach ein Fenster bis in die späten Abendstunden weit geöffnet lassen und danach darauf achten, es spätestens ab dem Nachmittag geschlossen zu halten.
Viele Menschen haben bis heute Angst vor Fledermäusen, ihr Ruf das sie hinterlistige Blutsauger sind hält sich hartnäckig. Dabei würden Fledermäuse niemals das Blut von Menschen trinken und selbst wenn sie es tun würden wäre e nicht einmal ein Teelöffel voll. Das Blut von Rindern ist dagegen schon attraktiver für die Vampirfledermaus. Auch das Gerücht das sich Fledermäuse in unseren Haaren einnisten, ist nicht aus den Köpfen zu bekommen.
Fledermäuse bauen keine Nester, also haben sie auch keinen Grund dafür sich in unseren Haaren niederzulassen. Der Grund dafür, dass sie so bedrohlich nah an unseren Köpfen vorbei fliegen, hat nicht einmal etwas mit uns zu tun, die Fledermäuse versuchen lediglich tieffliegende Insekten zu fangen. Von der Fledermaus geht also keinerlei Gefahr aus, wenn man sie in Ruhe lässt, kann man friedlich nebeneinanderher leben ohne sich in die Quere zu kommen.
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Durch die Tatsache das Fledermäuse durch das Artenschutzgesetz nicht verletzt werden dürfen. Dürfen auch keine Mittel der chemischen Schädlingsbekämpfung oder der biologischen Schädlingsbekämpfung gegen Fledermäuse verkauft werden.
Es gibt bestimmte Geräte die auf die Frequenzen der Fledermaus ausgerichtet sind und ihnen damit entweder signalisieren das sich an ihrem bevorzugten Ruheplatz Gefahr befindet, oder die Frequenzen abgibt die für die Fledermaus unangenehm sind.
Die Fledermaus bevorzugt einen ruhigen Raum um sich auszuruhen. Doch dabei möchte sie nicht nur die Stille genießen, auch von verschiedenen Lichtreizen kann sie sich gestört fühlen.
Zur Abwehr von Fledermäusen werden sehr gerne Ultraschallgeräte eingesetzt. Durch diese werden die Tiere nicht verletzt. Diese Geräte stoßen Schallwellen in einem Frequenzbereich aus, die für die Fledermäuse unangenehm sind, jedoch vom Menschen nicht wahrgenommen werden können.
Das Einsetzen eines Luftgewehrs gegen Fledermäuse ist streng verboten. Diese Tiere stehen unter Artenschutz und dürfen deshalb, weder verletzt noch getötet werden. Auch bei der Vertreibung ist darauf zu achten, dass das Weibchen im späten Frühling und Sommer nicht aus ihrem Wochenstubenquartier vertrieben oder viel gestört wird. Dies kann dazu führen dass das Weibchen seinen Nachwuchs verliert. Auch im Winter sollte Rücksicht auf die Fledermäuse genommen werden, werden sie zu oft aus ihrem Winterschlaf gerissen, können sie aufgrund von Kraftverlust verenden.
Wer billigend in Kauf nimmt das eine Fledermaus stirbt oder diese mit Vorsatz verletzt oder tötet. Verstößt damit gegen das Artenschutzgesetz und kann mit einer empfindlichen Geldstrafe in Höhe von bis zu 65.000 Euro bestraft werden. Die Fledermaus ist bei weitem nicht so gefährlich wie es ihr Ruf vermuten lässt. Fledermäuse sind keinesfalls böse oder aggressive Tiere. Viel mehr sind es faszinierende Geschöpfe die es zu schützen gilt.