Federmilben kommen weltweit vor und können im Gefieder aller Vögel vorkommen. Allein Pinguine sind nicht betroffen. Bei jedem zweiten Tier kann ein Befall eindeutig nachgewiesen werden. Da die Milben nur wenige Mikrometer groß sind, lassen sie sich mit bloßem Auge nicht erkennen. Die Federmilbe lässt sich mit chemischen wie biologischen Mitteln bekämpfen. Wobei der Vorrang auf natürlichen Methoden liegen sollte.
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Die Federmilbe ist ein mikroskopisch kleiner Parasit, der auf oder in den Federn der Vögel leben. Meist siedeln sich die Milben auf der Unterseite der Federn an. Die einzelnen Milbenarten bleiben nicht nur auf bestimmte Vogelarten beschränkt, sondern konzentrieren sich sogar auf ausgewählte Arten von Federn. Im Hinblick auf die Lokalisierung der Milben kann folgende Unterscheidung getroffen werden:
Johann Christian Fabricius beschrieb die erste Federmilbe im Jahre 1775 näher. Dabei handelte es sich um eine Milbe mit der Bezeichnung Analges phaetontis.
Der gesamte Lebenszyklus der Milben verläuft auf dem Wirt. In der Regel werden die Eier in den Federn der Vögel abgelegt. Dies geschieht meist unmittelbar nach der Mauser. Einige wenige Milbenarten sind lebend gebärend.
Die Entwicklung zur geschlechtsreifen Milbe verläuft über ein Larven- und zwei Nymphenstadien. Der komplette Entwicklungszyklus vollzieht sich innerhalb eines Monats.
Durch den engen Kontakt der Eltern mit ihren Küken breitet sich die Federmilbe während der Nestlingszeit rasant aus. Der Besiedlungszeitpunkt hängt von der Dauer der Nestlingszeit und der Entfaltung der Federfahnen ab.
Als weitere Infektionswege können der enge Körperkontakt beim Besuch gemeinsamer Schlafplätze oder Sandbadeplätze, die ebenfalls gemeinschaftlich aufgesucht werden, angesehen werden. Beim Kuckuck stellt die Begattung den einzigen Übertragungsweg dar.
Bereits 1954 konnte beobachtet werden, dass Federmilbenweibchen sich selbst und ihre Eier an Federlinge anheften und den Federling damit als Transportwirt nutzen.
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Die Federmilbe begegnet uns in einer großen Vielfalt an Arten und Formen. Larven, Nymphen und ausgewachsene Milben können sich auch innerhalb der gleichen Art erheblich voneinander unterscheiden. Milben sind Spinnentiere und mit acht gut entwickelten Beinen ausgestattet. Der Körper erscheint kompakt. Als „astigmantische“ Milbe besitzt die Federmilbe eine Atemöffnung. Von all dem werden Sie mit bloßem Auge nichts erkennen können.
Einen leichteren Befall werden Sie nicht bemerken. Erst bei einem vermehrten Vorkommen zeichnen sich auf den Federn dunkle Punkte oder Streifen ab. Der Nachweis kann durch die Betrachtung einzelner Federn unter der Lupe erbracht werden. Um herauszufinden, um welche Milbenart es sich handelt, ist eine Laboruntersuchung notwendig. Die Vögel zeigen bei einem Milbenbefall zunächst keine Krankheitszeichen. Folgende Indizien lassen auf einen Befall schließen:
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Die Ansichten über die Federmilbe sind geteilt. Oftmals werden die Milben für harmlos gehalten. Andere Quellen sprechen von nachhaltigen Schäden am Gefieder durch einen Federmilbenbefall. Die Schadwirkung hängt von der Art der Milbe und der Intensität des Befalls ab.
Sind Hühner vermehrt mit den Milben befallen, wirkt das Gefieder wie angefressen und ist in seiner Funktion eingeschränkt. Kein Hühnerstall ist komplett milbenfrei. Das Ziel sollte darin bestehen, den Milbenbefall zu reduzieren und nicht komplett auszurotten.
Durch folgende Maßnahmen lässt sich ein akuter Milbenbefall dezimieren:
Wirksame Mittel gegen Milben bei Hühnern:
Vermuten Sie einen Milbenbefall beim Wellensittich, sollte ein Tierarzt aufgesucht werden. Behandelt wird mit verschiedenen Medikamenten, die als Spot-On aufgetragen werden. Die Mittel werden dem Vogel meist in den Nacken, seltener auf die Krallen, geträufelt. Der Wirkstoff gelangt über die Haut in den Körper und tötet die Milben ab.
Da die Milben nur auf ihrem Wirt überleben, müssen nach einem Befall Spielzeug, Näpfe und Sitzstangen im Vogelkäfig nicht zwingend desinfiziert oder gar entsorgt werden.
Die Federmilbe kommt bei Wellensittichen, Papageien und anderen in Gefangenschaft gehaltenen Vögeln vermehrt vor. Auch bei Tauben kann ein Befall nachgewiesen werden. Für den Menschen stellt die Milbe in der Regel keine ernsthafte Gefahr dar. Die Federmilbe ist von der Roten Vogelmilbe zu unterscheiden. Diese Parasiten können die „Vogelhalterkrätze“ übertragen. Folgende Milben können den Menschen befallen und dort unterschiedliche Symptome auslösen:
Sollten Sie Hautveränderungen bemerken und es zu Rötungen und starkem Juckreiz kommen, suchen Sie einen Arzt auf.
Ob die Federmilbe eine Gefahr für die Gesundheit darstellt, ist umstritten. Meist treten keine Krankheitssymptome auf. Die Milben sollten bekämpft werden, da sie auch bei in Gefangenschaft gehaltenen Vögeln auftreten und sich rasant vermehren können. Befallene Vögel entwickeln einen starken Putztrieb und können sich dabei Verletzungen zufügen. Ob die Federmilbe Krankheiten übertragen kann, ist noch nicht abschließend geklärt.
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Macht sich eine Bekämpfung bei größeren Vogelbeständen notwendig, stellen chemische Mittel eine effektive Methode dar. Die Wirkstoffe werden verdampft oder auf Wände und Boden des Hühnerstalls gesprüht. Die meisten chemischen Wirkstoffe wirken jedoch nicht gegen Milbeneier. Wiederholungsbehandlungen sind daher notwendig. Reinfektionen lassen sich verhindern, indem auch die Käfigumgebung behandelt wird und Sie alle ausgefallenen Federn entfernen. Sind einzelne Vögel befallen, ist eine chemische Behandlung nicht notwendig. Greifen Sie zu biologischen Mitteln, schont dies den Vogel und die Umwelt.
Milben können auf unterschiedliche Art und Weise bekämpft werden. Neben chemischen Mitteln erweisen sich auch Hausmittel durchaus als wirksam. Bei leichterem Befall können Ultraschallstecker gegen die Parasiten Wirkung zeigen. Bei einem hohen Aufkommen helfen Milbensprays, die auf natürlichen Wirkstoffen basieren.
Kieselgur ist ein zuverlässiges Präparat für die Bekämpfung von Parasiten. Das feine Algen-Pulver kann auch in kleinste Ritzen und Spalte eindringen. Kieselgur führt bei den Milben zu einer Blockade der Gelenke. Die Kieselgur-Partikel sind scharfkantig und zerstören die Wachsschicht der Milben.
Am effektivsten tragen Sie Kieselgur mittels Zerstäuber auf. Schützen Sie Ihre Lunge vor dem Eindringen von Feinstaub und tragen während der Anwendung eine Atemschutzmaske. Der Hühnerstall sollte mehrere Stunden gut durchlüften, bevor die Bewohner wieder einziehen. Kieselgur kann vorbeugend auch unter das Sandbad der Vögel gemischt werden.
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Die Milben sind in 444 Gattungen unterteilt und wurden im 18. Jahrhundert erstmals wissenschaftlich beschrieben. Ihre Existenz ist bereits vor 120 Millionen Jahren belegt, da Milbeneier auf fossilen Federn von Dinosauriern gefunden wurden. Die einzelnen Milbenarten sind auf ihren Wirt spezialisiert und stellen für den Menschen keine direkte Bedrohung dar. Die mikroskopisch kleinen Parasiten lassen sich nur unter der Lupe erkennen. Während der Aufzucht der Jungen können sich die Milben in den Ställen rasant ausbreiten und sollten gezielt bekämpft werden. Neben chemischen Präparaten ist auch die Wirkung von Kieselgur nachgewiesen.