Der Dickmaulrüssler gehört zu den Rüsselkäfern und frisst Buchten in die Blätter von Pflanzen. Noch gefährlichere Schäden richten die Larven an, da sie die für die Wasseraufnahme wichtigen Feinwurzeln der Pflanzen abfressen. In der Folge können die Pflanzen absterben. Möchten Sie den Dickmaulrüssler bekämpfen, sollten Sie natürliche Mittel anwenden.
Der Dickmaulrüssler gehört zu den Rüsselkäfern, hat eine dunkelgraue Farbe und wird höchstens 14 Millimeter lang. Er ist ein gefährlicher Schädling im Nutz- und Ziergarten, da er und seine Larven Pflanzen empfindlich schädigen und zum Absterben bringen können. Die Entwicklungszeit des Schädlings ist abhängig vom Witterungsverlauf.
Die Dickmaulrüssler können im Mai, aber auch erst im August schlüpfen. Meistens handelt es sich um weibliche Käfer. Nach einer kurzen Entwicklungszeit legen sie von Ende Mai bis August ohne Begattung bis zu 800 Eier ab. Die ersten Larven schlüpfen zwei bis drei Wochen nach der Eiablage.
Sofort nach dem Schlupf beginnen sie zu fressen. Nach der Überwinterung im Boden verpuppen sich die Schädlinge ab April. Die ersten Käfer schlüpfen nach ungefähr drei Wochen aus der Puppenhülle.
Dickmaulrüssler sind nachtaktiv und daher schwer wahrzunehmen. Sie erkennen die Schädlinge jedoch an ihrem Fraßbild an den Blättern von Zier- und Nutzpflanzen. Die Käfer fressen kleine Buchten in die Blattränder, die sich bis auf die Blattspreite ausbreiten können. Die Schädlinge können verschiedene Arten von Pflanzen befallen, beispielsweise
Deutlich schwieriger erkennbar ist das Schadbild der Larven. Die Larven fressen die Feinwurzeln der Pflanzen, die wichtig für die Wasseraufnahme sind. Am ehesten macht sich ein Befall mit hängenden Blättern bemerkbar. Im Laufe der Zeit stirbt die Pflanze ab. Die Larven sind nur ungefähr einen Zentimeter groß, weißlich, mit braunem Kopf.
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Chemische Mittel, mit denen Sie Dickmaulrüssler bekämpfen können, sind kaum noch für Hobbygärtner im Handel erhältlich. Diese Mittel enthalten Acetamiprid und Pyrethrine, die nicht nur für den Dickmaulrüssler, sondern auch für nützliche Insekten wie Bienen oder Hummeln sowie für Vögel giftig sind.
Chemische Mittel schaden der Umwelt und sind bei unsachgemäßer Anwendung auch für Menschen giftig. Die Schädlinge können gegen diese Mittel eine Resistenz entwickeln, sodass die chemische Bekämpfung nicht effektiv ist.
Die biologische Bekämpfung des Dickmaulrüsslers hat gegenüber der chemischen Bekämpfung einige Vorteile:
Verschiedene biologische Mittel zur Bekämpfung des Dickmaulrüsslers zählen schon zu den Hausmitteln, beispielsweise Rainfarntee oder Nematoden.
Neem-Presskuchen sind die zusammengepressten Samenreste des Neem-Baums, die bei der Herstellung von Neem-Öl übrigbleiben. Arbeiten Sie den Presskuchen flach in den Boden der befallenen Pflanzen ein. Pro Quadratmeter geben Sie 50 Gramm Presskuchen auf den Boden.
Die Bestandteile der Neem-Samen sind giftig und werden von den Pflanzen aufgenommen. Die Larven und erwachsenen Käfer stellen ihre Fraßtätigkeit ein, wenn sie den Wirkstoff über die Pflanze aufnehmen. Neem-Presskuchen kann ganzjährig verwendet werden. Alle zwei Monate geben Sie neuen Presskuchen auf den Boden. Sie dürfen ihn nicht verwenden, wenn Sie Nematoden anwenden.
Hausmittel sind preiswert und einfach in der Anwendung. Gegen den Dickmaulrüssler können einige Hausmittel sehr effektiv sein.
Nematoden sind winzig kleine Fadenwürmer, mit denen Sie die Larven des Dickmaulrüsslers bekämpfen können. Mit ihnen lassen sich der Dickmaulrüssler und dessen Larven nachhaltig bekämpfen. Nach dem Ausbringen leben die Nematoden unter der Erdoberfläche und dringen in die Larven ein.
Nematoden wenden Sie im April und Mai sowie im August an. Für eine Bodentemperatur ab 12 Grad Celsius sind HM-Nematoden geeignet. SK-Nematoden Cool eignen sich für eine Bodentemperatur von 5 bis 12 Grad Celsius. Sie benötigen pro Quadratmeter ungefähr 500.000 Nematoden.
Rainfarntee bereiten Sie aus zwei Händen voll blühenden Rainfarnpflanzen, die Sie mit einem Liter kochendem Wasser übergießen. Mit dem abgekühlten, unverdünnten Rainfarntee sprühen Sie die befallenen Pflanzen ein. Wenden Sie Rainfarntee im Mai und Juni an, um die Käfer wirksam zu bekämpfen.
Kaffeesatz bekämpft die Dickmaulrüssler nicht, doch er hat eine abschreckende Wirkung. Arbeiten Sie Kaffeesatz in den Boden ein und wiederholen Sie den Vorgang einmal im Monat. Kaffeesatz kann jedoch den Boden sauer machen.
Die Larven des Dickmaulrüsslers sind nur schwer zu erkennen und leicht mit den Larven anderer Käfer zu verwechseln. Sie erkennen einen Befall an welkenden Blättern. Nematoden sind wirksam zur Bekämpfung der Larven.
Vorbeugen können Sie, indem Sie mit einer naturnahen Gartengestaltung Fressfeinde des Dickmaulrüsslers wie
fördern. Schaffen Sie für diese Tiere Unterschlupfmöglichkeiten in Ihrem Garten.
Dickmaulrüssler und deren Larven werden häufig mit neu gekauften Pflanzen eingeschleppt. Kontrollieren Sie daher neue Pflanzen auf einen Befall mit den Käfern und deren Larven. Untersuchen Sie den Wurzelballen und reklamieren Sie betroffene Pflanzen. Beim Umtopfen achten Sie darauf, dass sich keine Larven an den Wurzeln der Pflanzen befinden.
Dickmaulrüssler bekämpfen Sie am wirksamsten mit Nematoden, die Sie im April, Mai und August anwenden. Als Hausmittel eignet sich Rainfarntee. Die Larven der Dickmaulrüssler können schwerwiegende Schäden an den Wurzeln der Pflanzen anrichten, die zum Absterben der Pflanzen führen.