Blattläuse sind winzig klein, doch können sie an Pflanzen erhebliche Schäden anrichten. Möchten Sie Blattläuse bekämpfen, können Sie verschiedene Hausmittel verwenden. Sie müssen keine chemischen Mittel anwenden, da die chemischen Mittel zur Bekämpfung ziemlich wirksam sind. Einem starken Befall mit Blattläusen beugen Sie vor, indem Sie die Ansiedlung von Nützlingen fördern.
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Blattläuse gehören zu den häufigsten Schädlingen im Garten und sind winzig klein. Es gibt ungefähr 650 Arten von Blattläusen. Die winzigen Insekten saugen mit ihrem Stechrüssel den zuckerhaltigen Saft aus den Blättern und bilden mit ihren Ausscheidungen, dem Honigtau, einen klebrigen Belag auf den Pflanzen.
Die Eier der Blattläuse überwintern an den Wirtspflanzen. Im Frühjahr schlüpfen die Insekten und können sich rasant vermehren. In einem Jahr treten mehrere Generationen auf.
Blattläuse sind nur ein bis zwei Millimeter groß und je nach Art grün, schwarz, weiß, rot oder braun gefärbt. Zumeist sind die Blattläuse flugunfähig und haben keine Flügel. Es gibt aber auch geflügelte Arten. Auch wenn die Blattläuse nur winzig klein sind, können Sie einen Befall erkennen, da die Schädlinge oft in großer Anzahl auftreten.
Blattläuse treten häufig in Kolonien an den befallenen Pflanzen auf. Die Blattläuse sitzen dicht gedrängt an den Pflanzen. Sie befinden sich meistens an den Triebspitzen oder den Blattunterseiten.
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Einen Befall mit Blattläusen erkennen Sie noch an weiteren Merkmalen:
Ein wichtiges Merkmal bei einem Befall ist der Honigtau. Dabei handelt es sich um die Ausscheidungen der Blattläuse, die als klebriger Belag auf den Blättern auftreten. Ist der Befall bereits weit fortgeschritten, haben sich mitunter schon Pilze darauf angesiedelt, die Sie als dunkle Beläge erkennen.
Viele der mehr als 650 Arten von Blattläusen treten in Deutschland auf. Am häufigsten treffen Sie auf schwarze, grüne und weiße Blattläuse. Möchten Sie Blattläuse bekämpfen, gehen Sie bei allen Arten auf ähnliche Weise vor. Die verschiedenen Mittel helfen gegen fast alle Arten.
Bei der schwarzen Blattlaus handelt es sich meistens um die Schwarze Bohnenlaus. Sie ist aufgrund ihrer schwarzen Farbe leicht erkennbar und befällt vorrangig Bohnen wie Buschbohnen, Stangenbohnen, aber auch Dicke Bohnen.
Grüne Blattläuse treten an verschiedenen Zierpflanzen wie Rosen auf. Die Grüne Salatblattlaus befällt Salat. Die Grüne Pfirsichblattlaus befällt im Frühjahr vorrangig Pfirsichbäume, doch breitet sie sich dann auf andere Wirtspflanzen aus. Weitere grüne Arten sind die Grüne Gurkenblattlaus und die Grüne Erbsenblattlaus, die vorrangig an Gurken und Erbsen auftreten.
Weiße Blattläuse sind zumeist gelblich oder grünlich weiß und an ihrer Farbe leicht erkennbar. Sie treten meistens an verschiedenen Zierpflanzen wie Dipladenie oder an Zimmerpflanzen auf.
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Blattläuse treten bevorzugt an bestimmten Orten auf und befallen bestimmte Pflanzenarten. Je nach Sorte werden sie von der grünen Farbe der Pflanzen angezogen oder bevorzugen den Saft dieser Pflanzen, da er nährstoffreich ist. Möchten Sie Blattläuse bekämpfen, müssen Sie an einigen Orten bestimmte Dinge beachten.
Blattläuse treten häufig an Rosen auf. Zur Bekämpfung eignen sich Hausmittel. Bekämpfen Sie die Blattläuse frühzeitig, damit die Blüten nicht geschädigt werden und die Blattläuse nicht auf andere Pflanzen übergreifen.
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Auf keinen Fall sollten Sie Blattläuse an Zimmerpflanzen mit Chemie bekämpfen, da das Raumklima beeinträchtigt wird und Giftstoffe die Raumluft belasten. Bei Hausmitteln sollten Sie zu Mitteln greifen, die nicht unangenehm riechen. Die Bekämpfung mit Nützlingen ist bei Zimmerpflanzen nicht geeignet.
Möchten Sie Blattläuse bekämpfen auf Obstbäumen, können Sie Nützlinge oder Hausmittel verwenden. Achten Sie auf eine frühzeitige Bekämpfung, damit sich die Blattläuse nicht weiter ausbreiten.
Um Ihre Erdbeerernte nicht zu gefährden, sollten Sie frühzeitig die Bekämpfung von Blattläusen vornehmen. Verwenden Sie Hausmittel oder Nützlinge, damit Sie bei der Erdbeerernte keine Karenzzeit einhalten müssen.
Als chemische Mittel zur Bekämpfung von Blattläusen werden hauptsächlich Bi58, Mittel mit Spinosad oder Pyrethroide angeboten. Diese Mittel sind in schwächerer Konzentration auch für Hobbygärtner verfügbar, doch sind sie nicht zu empfehlen. Sie sind nicht immer gegen Blattläuse wirksam, da die Insekten eine Resistenz entwickeln können.
Chemische Mittel zur Bekämpfung von Blattläusen haben verschiedene Nachteile:
Biologische Mittel zur Bekämpfung von Blattläusen sind gegenüber den chemischen Mitteln klar im Vorteil:
Möchten Sie Blattläuse bekämpfen mit natürlichen Mitteln, eignen sich Nützlinge am besten. Am wirksamsten sind Marienkäfer und deren Larven, aber auch Schlupfwespen. Ein einziger Nützling vertilgt am Tag etwa 150 bis 200 Blattläuse. Schlupfwespen erhalten Sie in Onlineshops und im Fachhandel.
Die Ansiedlung von Marienkäfern, aber auch Nützlingen wie Florfliegen oder Ohrwürmern fördern Sie mit einer naturnahen Gestaltung des Gartens.
Blattläuse bekämpfen können Sie mit Neem, das aus den Samen des Neembaums gewonnen wird. Neem ist als gebrauchsfertige Mischung und als reines Neemöl erhältlich. Reines Neemöl müssen Sie erst verdünnen. Bringen Sie Neem am frühen Morgen mit einer Spritze auf die Pflanzen. Es ist wirksam, sodass Sie innerhalb weniger Tage keine Blattläuse mehr an den Pflanzen haben.
Ähnlich wie Neem können auch verschiedene Hausmittel wirken, die gut verträglich sind.
Möchten Sie Blattläuse bekämpfen mit Hausmitteln, können Sie verschiedene Mittel anwenden. Sie sind preiswert und schnell zur Hand. Die Wirksamkeit ist bei den einzelnen Hausmitteln unterschiedlich.
Essig ist zur Bekämpfung von Blattläusen nur bedingt geeignet. Er kann die Pflanzen angreifen und auch anderen Insekten schaden. Essig wird häufig an Rosen angewendet, doch sollten Sie ihn verdünnen. Er tötet die Blattläuse nicht ab, sondern er wirkt nur vorbeugend, da die Säure die Schädlinge abschreckt.
Milch ist zur Bekämpfung von Blattläusen geeignet, wenn Sie sie 1:2 mit Wasser verdünnen und die Pflanzen damit einsprühen. Sie ist wirksam, da die enthaltene Milchsäure zum Tod der Blattläuse führt.
Spülmittel, verdünnt mit Wasser, ist zur Bekämpfung von Blattläusen auf Zimmerpflanzen geeignet und ist schonend. Sprühen Sie die Mischung auf die Pflanzen. Die Blätter werden rutschig, die Blattläuse fallen herunter und sterben ab. Zusätzlich können Sie etwas Spiritus dazugeben. Die Spritzung sollten Sie nach einigen Tagen wiederholen, um alle Blattläuse abzutöten.
Schmierseife ist ein Klassiker, wenn Sie Blattläuse bekämpfen möchten. Lösen Sie in einem Liter warmem Wasser 50 Gramm Schmierseife auf. Sprühen Sie die erkaltete Lösung auf die Pflanzen. Diese Lösung ist nicht für empfindliche Pflanzen mit feinen Blättern geeignet.
Brennnesselbrühe bereiten Sie aus zwei Händen Brennnesseln und zwei Litern Wasser zu. Lassen Sie den Ansatz mindestens zwölf Stunden ziehen. Verwenden Sie nur die Flüssigkeit und sprühen Sie die Pflanzen damit ein. Blattläuse werden wirksam abgetötet. Nach einigen Tagen können Sie den Vorgang wiederholen.
Es gibt zahlreiche Arten von Blattläusen, die Pflanzensaft aus den Blättern verschiedener Pflanzen saugen. Blattläuse bekämpfen Sie am besten mit natürlichen Mitteln wie Nützlingen oder Neem. Gut geeignet sind auch Hausmittel wie Brennnesselbrühe, Spülmittel oder Schmierseife. Chemie eignet sich zur Bekämpfung von Blattläusen nicht. Sie schädigt die Umwelt und ist nicht immer wirksam.