Die recht unbekannte Apfelgespinstmotte gehört zur Gattung der Knospenmotten und ist ein Nachtfalter. Ist der Baum einmal vin ihnen befallen, droht hier ganz schnell der Kahlfraß. Sollten Sie den Nachtfalter auf Ihrem Apfelbaum vorfinden, ist es ratsam die Apfelgespinstmotte schnell zu bekämpfen. Die Larven packen die Bäume in Gespinste ein und nutzen die Blätter als Nahrungsmittel. Dadurch sinkt die Widerstandsfähigkeit der Bäume gegenüber von Umwelteinflüssen. Wir zeigen Ihnen, wie Sie den Schädling nicht nur erkennen, sondern auch, wie Sie ihn erfolgreich bekämpfen können.
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Die Apfelgespinstmotte ist ein im Sommer schlüpfender Nachtfalter.Ihre Eier werden an den Rinden von Apfelbäumen abgelegt, wo diese gut geschützt sind. Die Eier sind länglich oval und die Larven schlüpfen bereits nach einigen Wochen. Nachdem sie überwintert haben, beginnen die Raupen im Frühjahr die Blätter zu fressen und bilden anschließend Gespinste. Nach dem verpuppen im Juni entstehen feste Kokons, woraus die Falter später entschlüpfen.
Die Raupen haben einen grünlich-gelblichen Farbton mit ebenfalls schwarzen Punkten. Kopf und Hinterteil der Raupe, wie auch die Beine, sind schwarz. Die Eier erkennen Sie an dem erst gelblichen und später bräunlichen Farbton. Diese sind länglich und flach.
Mit einer Spannweite von bis zu 20 mm zeigt sich die Motte mit weißen Flügeln, die schwarze Punkte vorweisen. In der Regel werden diese vom Menschen kaum wahrgenommen, was auch anfänglich für die Raupen gilt. Die Aufmerksamkeit erregen sie meist erst dann, wenn sich in den Bäumen die weißen Gespinste erkennbar machen. In den Gespinsten befinden sich zwischen 200 und 300 Tiere, die dort gemeinsam leben. Weltweit finden Sie ca. 900 Arten der Motte.
Im Gegensatz zu den Eichenprozessionsspinnern, haben die Raupen der Apfelgespinstmotten keine Brennhaare. Zudem sind diese für Mensch und Tier ungefährlich. Ähnlich sind noch die Pflaumen-Gespinstmotten.
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Die Apfelgespinstmotten finden Sie an den heimischen Apfelbäumen. Es gibt zahlreiche Bekämpfungsmöglichkeiten. Es zeigt sich zwar kein schönes Bild, wenn die Motten den Baum einmal befallen haben, um den Baum selber müssen Sie sich allerdings keine Sorgen machen. Allerdings kann es vorkommen, dass der Baum komplett kahlgefressen wird.
Sie können dem entgegenwirken, wenn Sie die Gespinste manuell mit einem Stock oder einem harten Wasserstrahl entfernen. Im Winter sollten Sie den Baum zurückschneiden und die Äste auf braune Stellen untersuchen. Denn hier finden Sie meist die Eier der Motte. Früh genug erkannt, können Sie die Apfelgespinstmotte bekämpfen. Im Frühjahr können Sie nützlingsschonende Pflanzenschutzmittel verwenden. Achten Sie dabei darauf, dass diese auch für den Kleingarten zugelassen sind.
Eigentlich gibt es keinen wirklichen Grund gegen die Apfelgespinstmotte vorzugehen. Da die Motte den Bäumen nicht schadet, können die Blätter erfolgreich wieder austreiben. Allerdings ist die Ernte damit erst einmal verhindert und Sie können sich erst im nächsten Jahr wieder auf eigene Äpfel freuen. Es ist wichtig, dass Sie den richtigen Zeitpunkt zur Bekämpfung finden. Haben sich die Larven einmal eingesponnen, sind die meisten Versuche nicht mehr sehr erfolgreich.
Deshalb sollten Sie bereits im Winter die Bäume eingehend kontrollieren. In den bräunlichen Kokons befinden sich mehrere Eier, die Sie nun entweder ausschneiden oder mit Pflanzenschutzmitteln bekämpfen können.
Eine biologische Schädlingsbekämpfung der Apfelgespinstmotte schont die Umwelt und Ihren Geldbeutel. Allerdings ist es recht aufwendig die Apfelbäume von den Motten und Raupen zu befreien. Hierzu legen Sie unter den Baum eine Folie, auf der Sie die Gespinste auffangen können. Bei kleinen Bäumen reicht es oft, diese ordentlich zu schütteln. Bei großen Apfelbäumen können Sie die Gespinste mit einem Stock herunterschlagen. Die Larven und Gespinste sammeln sich so auf der Folie. Diese sollten Sie anschließend im Müll entsorgen.
Ein Rückschnitt der Bäume kann auch Wunder bewirken, wenn Sie die Apfelgespinstmotte bekämpfen möchten. Auch hier sollten Sie das gesammelte Schnittgut im Müll entfernen. Anschließend untersuchen Sie noch den Boden nach Raupen, damit diese nicht sofort zurückkriechen.
Wenn Sie über mehrere Bäume verfügen und diese befallen sind, können Sie sich auch Gedanken über einen Parasiten-Einsatz machen. Hier eignen sich beispielsweise Schlupfwespen, Raupenfliegen oder Fleischfliegen. Allerdings müssen Sie damit rechnen, dass auch andere Raupenarten zum Opfer fallen.
Noch besser ist es natürlich, wenn es überhaupt nicht zu einem Befall kommt. Hier haben sich erfolgreich Leimringe bewährt. Diese verhindern, dass die Larven am Baum aufsteigen können und sich dort einnisten.
Der Baum sollte regelmäßig zurückgeschnitten werden. Kontrollieren Sie die abgeschnittenen Äste auf Befall. So können Sie frühzeitig reagieren.
Zudem ist ein biologisches Gleichgewicht in Ihrem Garten sehr wichtig. Viele Singvogelarten sind natürliche Feinde der Apfelgespinstmotte. Bieten Sie diesen Nistmöglichkeiten, Wasser- und Futterstellen an. Vielleicht schaffen Sie sich aber auch ein paar Hühner an, denn diese lieben die Raupen der Schmetterlinge.
Die noch jungen Larven können Sie mit verschiedenen Produkten bekämpfen, die Sie im Handel erwerben können. Oft kümmern sich schon andere Insekten oder Vögel um die Vernichtung der Larven. Sollte dies nicht der Fall sein, müssen Sie die Gespinste manuell, wie oben beschrieben, entfernen. Haben sich die Larven bereits verpuppt, helfen meist auch keine chemischen Mittel mehr.
Auch wenn Sie die Eier manuell entfernt haben, bedeutet dies nicht, dass Sie wirklich alle erwischt haben. Ca. alle 2 Tage können Sie den Baum auch mit einer Schmierseifen-Spiritus-Lösung besprühen. Hierzu verwenden Sie auf einem Liter Wasser etwa Gramm Schmierseife. Fügen Sie ein paar Spritzer Spiritus hinzu und füllen Sie die Flüssigkeit in eine Sprühflasche.