Was versteht man unter Entwesung?

Es geht dabei um das Vernichten von tierischen Schädlingen. Beseitigt werden alle Lebewesen, welche Krankheiten übertragen können oder aufgrund von anderen hygienischen Gründen nicht erwünscht sind. Meist geht es dabei um Insekten, Nager, wie Ratten und die Kopflaus. Organismen, welche mit dem bloßen Auge nicht erkennbar sind, werden bei der Methode beseitigt.

Auf welche Schädlinge zielt die Entwesung ab?

• Laut des Infektionsschutzgesetzes geht es dabei ausschließlich um die Bekämpfung von wirbellosen Tierarten. Zum Einsatz kommt die Behandlung unter anderem bei Schmeißfliegen, Goldfliegen, Lebensmittelmotten und Speckkäfern, aber auch bei Ratten oder Mäusen. Gerade, wenn es darum geht eine Tierseuche zu verhindern, wird diese angewendet. Auch Bettwanzen oder Flöhe gehören dazu. In der Küche können sich Schaben aufhalten und unter dem Dach eventuell Marder, Ratten oder Mäuse. Die Küche ist der Anziehungspunkt für Mehlmotten, Ameisen und Fruchtfliegen.

• Bettwanzen machen es sich im Schlafzimmer gemütlich und Flöhe können sich überall aufhalten. In erster Linie geht es darum, die Tiere, welche Krankheiten übertragen können oder in anderer Hinsicht hygienisch gesehen ein Problem darstellen, zu töten.

Desinfektion und Entwesung – die Unterschiede

Bei der Desinfektion geht es darum, Mikroorganismen zu beseitigen. Die Entwesung kümmert sich um die Beseitigung von Organismen. Mit einer Desinfektion soll verhindert werden, dass sich Keime, Viren und Bakterien vermehren. Die Mikroorganismen sowie die Sporen werden vernichtet. Vegetative Formen sowie Mikroorganismen werden zerstört. Sporenformen können damit nicht immer entfernt werden. Zur Desinfektion gehören chemische, physikalische und biologische Maßnahmen.

Möglichkeiten zur Entwesung

Es können verschiedene Behandlungsmöglichkeiten zum Einsatz kommen. Welches angewendet wird, ist abhängig vom Ort des Befalls, um welchen Schädling es sich handelt und wie umfangreich der Befall ist.

Bei der Wärmeentwesung geht es unter anderem um die Beseitigung von Motten, Käfern, Milben und deren Eiablagen, den Larven und den Puppen, welche sich bei Temperaturen ab 42 Grad sehr wohlfühlen. Diese werden mittels der Gerinnung des Eiweißes getötet. Oft wird das Verfahren in Getreidemühlen sowie Lagerhäusern und ähnlichen Betrieben eingesetzt, da der Einsatz von Pestiziden verhindert werden soll.

Zwei thermische Verfahren stehen zur Auswahl. Zum einen kann die kalte Außenluft erhitzt werden, die dann anschließend durch das Gebäude gedrückt wird. Zum anderen wird mittels des Umluftverfahrens lediglich die Raumluft erwärmt. Diese Maßnahmen brauchen nicht viel Vorbereitung. Einfach nur die
Türen, Fenster sowie andere Maueröffnungen schließen. Die gesamte Raumluft wird langsam mittels des Umluftverfahrens erwärmt. Die angebrachten Thermostate garantieren, dass die Temperatur immer im Bereich von mindestens 50 Grad bis maximal 60 Grad bleibt. So kann das Verfahren optimal wirken und es entstehen keine Hitzeschäden am Gebäude.

Wird das Verfahren in der Industrie angewandt, macht der Einsatz einer Wärmekammer mehr Sinn. Die Innenwände der Wärmekammer sind dünn. Meist besteht die Isolationsschicht aus Steinwolle, welche sich zwischen den Innenwänden sowie dem Außenmantel befindet. Es werden lediglich die Innenwände aufgeheizt. So entsteht eine gleichförmige Temperaturverteilung. Es ist keine Frischluftzufuhr nötig.

Durch Verdampfung oder Verneblung werden bestimmte Chemikalien zur Desinfektion in der Luft oder den Oberflächen, die sich in einem Raum befinden, freigesetzt. Meistens werden dabei biozide Wirkstoffe eingesetzt, wie Wasserstoffperoxid oder auch Aktivchlor, der aus Natriumhypochlorid besteht und für die Anwendung mit Wasser verdünnt wird. Da diese Wirkstoffe, wenn sie eingesetzt werden, für Menschen, Tiere und die Umwelt eine Gefahr darstellen, darf dieses Verfahren nur mit äußerster Vorsicht angewendet werden. Dieses Verfahren wird in Operationssälen angewendet, in denen es nicht absorbierbare Oberflächen gibt, eine geringe Möblierung sowie eine definierte Belüftung und Entlüftung.

Die Pestizide werden überwiegend in der Landwirtschaft eingesetzt. Das heißt, sie kommen da zum
Einsatz, wo es darum geht, Ernteerträge zu maximieren und den Ausfall von Ernten zu verhindern. In der Forstwirtschaft werden sie ebenfalls eingesetzt, damit Monokulturen, die anfällig sind, vor Borkenkäfern sowie anderen Insekten geschützt sind. In Gemeinden und Städten werden sie ebenfalls eingesetzt, um damit Wege vom Unkraut zu befreien. Sie sollen die unerwünschten Insekten schädigen oder töten. Es gibt sie in Form von Desinfektionsmitteln, Schädlingsbekämpfungsmitteln, Schutzanstrichen sowie weiteren antibakteriellen Produkten.

Bei der Druckentwesung werden Waren schonend und sicher mit einer Prozesskohlensäure behandelt. Die Produkte können schon ein paar Stunden nach der Behandlung weiterverarbeitet oder ausgeliefert werden. Dieses Verfahren ist so gut wie rückstandsfrei. Bei fast 100 Prozent liegt die Erfolgsquote. Die CO2-Druckbehandlung wird bei Getreideerzeugnissen eingesetzt.

Fazit

Entwesung ist etwas anderes als Desinfektion. Es geht dabei um das Abtöten von Organismen. Es gibt verschiedene Verfahren, welche eingesetzt werden können. Unter anderem ist die verwendete Methode abhängig vom Produkt, vom Ort des Befalls, von der Größe der Fläche, die behandelt werden muss und von der Schädlingsart. Es gibt sowohl Verfahren, mit aggressiven Wirkstoffen, welche für Menschen, Tiere und die Umwelt eine Gefahr darstellen können und Behandlungen bei denen keine aggressiven Wirkstoffe eingesetzt werden.