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ᐅ Räudemilben: Unersättliche Mini-Vampire auf Beutezug [2023]

Autor: Karl-Tim Ibald

Räudemilben können starken Juckreiz verursachen, sind hoch ansteckend und machen auch vor dem Menschen nicht Halt. Für Hunde und Katzen kann die Begegnung mit den Parasiten tödlich enden, wenn nicht rechtzeitig behandelt wird. Erfahren Sie mehr über die Grabmilben mit Ekelfaktor und lernen die besten Bekämpfungsstrategien kennen.

 

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Räudemilbe gräbt für die Eiablage Gänge in die Haut. Ein Befall verursacht starken Juckreiz.
  • Meist sind Hunde und Katzen befallen. Es kommen verschiedene Milbenarten vor.
  • Menschen befällt die Räudemilbe nur in seltenen Fällen. Raubmilben und Herbstgrasmilben zählen zu den häufigsten heimischen Arten.

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Was sind Räudemilben?

Die Räudemilbe ist auch unter der Bezeichnung Grabmilbe bekannt. Diese Milben besitzen die Eigenart, Tunnel in die Haut zu graben und dort ihre Eier abzulegen. Anfänglich sind dünnhäutige Körperzonen wie Gelenke, Kopf oder Ohren befallen. Unbehandelt breitet sich die Milbe auf den gesamten Körper aus.

 

Die Milben zählen zu den Spinnentieren und sind mit vier Beinpaaren versehen. Die kleinsten Milben sind nur 0,1 Millimeter groß. Generell können Sie die Parasiten mit bloßem Auge erkennen. Auch mit einer herkömmlichen Lupe wird es schwerfallen, einen Befall auszumachen.

 

Lebenszyklus

Die Räudemilbe besitzt eine Lebenserwartung von zwölf bis 21 Tagen. Während dieser Zeit durchlaufen die Milben mehrere Entwicklungsstadien. Aus den in den Hauttunneln abgelegten Eiern schlüpfen nach drei bis fünf Tagen die Larven. Die Larven häuten sich mehrmals und werden nach dem Durchlaufen von zwei Nymphenstadien zur ausgewachsenen und fortpflanzungsfähigen Milbe.

 

Verschiedene Räudemilben kurz vorgestellt

Die Milben können unterschiedlichen Gattungen entstammen und sind auf ihren Wirt spezialisiert.  Neben parasitären Arten existieren auch Milben, die sich zur Schädlingsbekämpfung (Tipp: Kammerjäger Kosten) einsetzen lassen oder sich von Aas ernähren. Folgende Arten zählen zu den häufigsten Räudemilben:

 

Sarcoptes

Die mikroskopisch kleinen Milben bohren bis zu einem Zentimeter lange Gänge in dünne Hautschichten. Übertragen werden die Parasiten von Tier zu Tier. Viele Hunde reagieren allergisch und entwickeln starken Juckreiz. Sogenannte Träger-Tiere bleiben symptomfrei, können die Milben aber übertragen.

 

Cheyletiella

Diese Milben können Sie als kleine bewegliche Schuppen auf der Haut von Katzen, Hunden oder Kaninchen wahrnehmen. Der Juckreiz erscheint unterschiedlich stark. In einigen Fällen fallen lediglich Schuppen auf und es kommt zu keinen weiteren Krankheitsanzeichen.

 

Herbstgrasmilben

Die Herbstgrasmilbe kommt in Deutschland nicht flächendeckend vor. Ein vermehrtes Auftreten wird in Teilen Bayerns beobachtet. Im Sommer und Herbst tritt die Herbstgrasmilbe gehäuft auf. Sie können die Milben als kleine, rote Punkte wahrnehmen. Das Vorkommen beschränkt sich häufig auf wenig behaarte Körperstellen.

 

Ohrmilben

Ohrmilben werden häufig bei Jungtieren, vermehrt bei Katzen beobachtet. Der Milbenbefall erstreckt sich vom äußeren Gehörgang bis zum Trommelfell. Die Tiere kratzen sich intensiv die Ohren. Diese sondern ein an Kaffeesatz erinnerndes Ohrenschmalz ab.

 

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Räudemilben erkennen – darauf müssen Sie achten

Diese Milben lassen sich über eine mikroskopische Untersuchung der Hautproben nachweisen. Sarcoptes-Räude lässt sich auch durch im Blut vorhandene Antikörper feststellen. Gras- und Ohrmilben kann das geübte Auge anhand von kleinen Punkten erkennen. Ein Milbenbefall lässt sich an diesen charakteristischen Symptomen erkennen:

 

  • Tiere kratzen sich vermehrt
  • Schuppenbildung auf dem Fell
  • Verkrustungen durch Aufkratzen
  • Fellverlust
  • Neigung zu Allergien
  • Kopfschütteln, Verkrustungen im Gehörgang (Ohrmilben)
  • Quaddeln (Herbstgrasmilben)
  • Faltenbildung (Demodex-Milben)

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Räudemilben an verschiedenen Lebensmitteln bekämpfen

Die Räudemilbe tritt beim Menschen vergleichsweise seltener auf. Umso häufiger sind Tiere betroffen. Erfahren Sie nun, wo die Milben vorkommen und was dagegen unternommen werden kann.

Räudemilben Hund

Beim Hund treten mit Demodikose und Sarcoptesräude zwei häufige Milbenerkrankungen auf.

 

Demodikose

Es handelt sich um Milben, die auf der Hautoberfläche aller behaarten Säugetieren natürlich vorkommen. Zum bevorzugten Lebensraum zählen die Schweiß- und Talgdrüsen sowie Haarfollikel. Bei einer Demodikose vermehren sich die Parasiten rasant. Außerhalb ihres Wirtes können die Milben nur kurze Zeit überleben. Anfällig für eine Demodikose zeigen sich folgende Hunderassen:

 

  • Terrier
  • Dackel
  • Mops
  • Bulldogge

An betroffenen Hautstellen kommt es zu einer vermehrten Schuppenbildung. Geschädigte Hautareale können sich grau verfärben. Tritt eine bakterielle Infektion auf, kommt es zu Hautrötungen, die stark jucken können.

 

Demodikose behandeln

Bei Jungtieren ist in der Regel kein Einschreiten notwendig und die betroffenen Hautstellen regenerieren sich von selbst. Die Behandlung bei erwachsenen Tieren ist dagegen viel aufwendiger. Die Milben müssen abgetötet werden und zugleich muss die Ursache gefunden werden, um einen erneuten Befall zu verhindern.

 

Für die Abtötung der Milben sind Shampoos, Gels und Lösungen im Handel. Der Tierarzt kann auch zusätzlich Tabletten verordnen. Ist durch vermehrtes Kratzen eine bakterielle Sekundärinfektion aufgetreten, ist die Einnahme von Antibiotika erforderlich.

 

Sarcoptesräude

Die Milben leben auf der Hautoberfläche des Hundes. Die weiblichen Tiere bohren Tunnel in die Haut und nutzen diese für die Ablage der Eier. Pro Tag können Milben zwischen drei und fünf Eier legen. Dies kommt einer Eierproduktion von etwa 50 Stück pro Milbe gleich.

 

Da die Milben auch außerhalb ihres Wirts für einige Zeit überleben können, müssen Sie sich auch mit der gründlichen Säuberung der Tierumgebung befassen.

 

Sarcoptesräude behandeln

Zur Behandlung kann auf hochwirksame Sprays, Spülungen, Injektionen oder praktische Spot-On für den direkten Fellauftrag zurückgegriffen werden. Besitzen Hunde besonders langes und dichtes Fell, müssen sie meist geschoren werden.

 

Bei einem Milbenverdacht sollte der Tierarzt aufgesucht werden. Die nachfolgend genannten Hausmittel können als Begleittherapie angewandt werden. Die verschriebenen Medikamente erfordern die Mehrfachanwendung, damit alle Entwicklungsstadien der Räudemilbe abgetötet werden können.

 

Räudemilben Wellensittich

Die Parasiten nisten sich in der oberen Hautschicht der befallenen Vögel ein. Die hervorgerufene Erkrankung trägt verschiedene Bezeichnungen:

 

  • Schnabelschwamm
  • Schnabelräude
  • Kalkbeinräude
  • Knemidokoptesräude

Befallene Wellensittiche können über Jahre ohne Symptome bleiben. Schwächungen des Immunsystems, etwa durch Stress, können zu einer rasanten Vermehrung der Milben führen und die Krankheit schließlich ausbrechen lassen.

 

Der Tierarzt wird ein Spot-On-Präparat in den Nacken des Vogels träufeln. Das Kontaktgift verbreitet sich über die Haut im Körper und wird von den Milben aufgenommen. Die Behandlung ist mehrfach zu wiederholen, da Milbeneier vom Präparat verschont bleiben.

 

Räudemilben Mensch

Weltweit kommen etwa 50.000 Milbenarten vor. Einige unter ihnen können den Menschen befallen. Bei der Räudemilbe geschieht dies relativ selten. Dennoch sollten Sie die typischen Anzeichen für einen Befall kennen:

 

  • Juckreiz
  • Pusteln
  • Knötchenbildung
  • Brennen der Haut
  • Blasenbildung
  • Hautausschlag
  • Krustenbildung

Die Behandlung sollte von einem Arzt durchgeführt werden. Sie werden Medikamente erhalten, die strikt nach Anweisung einzunehmen sind. Damit auch die Eier nicht überleben, sind die Medikamente auch einzunehmen, wenn die vermeintlichen Symptome längst verschwunden sind.

 

Räudemilben Hamster

Die hier beschriebenen Milben sind die häufigsten Parasiten beim Hamster. Einen Befall erkennen Sie an geröteten Hautstellen und Blasenbildung. Oft ist der gesamte Körper befallen. Die Haut erweckt zunehmend einen schuppigen und verhärteten Eindruck.

 

Der Hamster wird von starkem Juckreiz geplagt und kratzt sich dabei nicht selten blutig. Weiterhin kann der Nager Verhaltensänderungen zeigen, die als Folge der mit dem Milbenfall einhergehenden Stressreaktion zu erklären sind. Ein Besuch beim Tierarzt ist unumgänglich. Von einer Selbstmedikation ist abzusehen.

 

Räudemilben Katze

Milben der Gattung Notoedres zählen zu den unangenehmsten Parasiten bei Katzen. Die Räudemilbe löst mit der Notoedrose eine Erkrankung aus, die häufig an den Ohren beginnt und sich langsam über den gesamten Kopf ausbreitet. Es kommt zu Hautverdickungen, Faltenbildung und Verhornungen. Aufgekratzte Wunden können sich infizieren. Junge Katzen können an Räude-Erkrankungen sterben und auch ältere Tiere sind stark gefährdet, wenn keine Behandlung erfolgt.

 

Die Behandlung

Die Katzen bekommen mehrmals ein Antiparasitikum verabreicht. Da die Milben hoch ansteckend sind, müssen alle Tiere eines Mehrkatzenhaushaltes der Behandlung unterzogen werden. Da eine Übertragung auch durch die Umgebung erfolgen kann, sind die Schlafplätze der Tiere intensiv zu reinigen oder zu ersetzen.

 

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Warum muss man die Räudemilben bekämpfen?

Die Milben übertragen mit der Räude eine hoch ansteckende entzündliche Erkrankung, welche den Tieren stark zusetzen kann. Es entsteht ein starker Juckreiz, welcher intensives Kratzen zur Folge hat. Dadurch ziehen sich viele betroffene Tiere schmerzhafte Hautverletzungen und bakterielle Infektionen als Folgeerkrankungen zu.

 

Es besteht auch für den Menschen eine akute Ansteckungsgefahr. Auch wenn die Milben, im Gegensatz zu Zecken, keine Krankheiten übertragen, ist eine umgehende medikamentöse Behandlung notwendig. Infektionen können den Heilungsverlauf verzögern und müssen zusätzlich mit Antibiotika behandelt werden.

 

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Räudemilben bekämpfen – chemisch oder biologisch

Die Behandlung wird vom Tierarzt vorgenommen. Es werden Spot-Ons oder Injektionen mit chemischen, milbentötenden Wirkstoffen verabreicht. Der Wirkstoff ist abhängig von der Milbenart. Für die genaue Bestimmung nehmen Tierärzte mittels Hautgeschabsel Proben und lassen diese mikroskopisch untersuchen. Infrage kommen beispielsweise folgende Wirkstoffe:

 

  • Injektionen mit Ivermectin
  • Amitraz als Waschlotion
  • Spot-Ons mit Selamectin oder Moxidectin
  • Glucocorticoide für die Behandlung von starkem Juckreiz

Eine rein biologische Behandlung wird nicht den erwünschten Erfolg versprechen. Daher kommen natürliche Mittel bei der Milbenbehandlung nur begleitend zu den genannten chemischen Präparaten zum Einsatz.

 

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Räudemilben bekämpfen – Hausmittel

Hausmittel können die Begleiterscheinungen des Milbenfalls lindern. Für die Bekämpfung der Milben in allen Entwicklungsstadien sind chemische Präparate notwendig. Folgende Hausmittel haben sich gegen den Juckreiz bewährt:

 

  • Teebaumöl
  • Kokosöl
  • Kernseife
  • Apfelessig
  • Aloe Vera

Eine kalte Dusche kann Hunden Linderung verschaffen. Geben Sie 30 Milliliter Teebaumöl in eine mit Wasser gefüllte Sprühflasche, halten Sie einen wirkungsvollen Spray in Händen, mit dem Sie kontaminierte Textilien, Teppiche oder Vorhänge benetzen können.

 

Apfelessig gegen Grabmilben

Verdünnen Sie Wasser und Apfelessig im Verhältnis 1:1. Die Mischung kann auf das Fell von Hunden und Katzen aufgetragen werden. Milder in der Anwendung ist Kokosöl. Das Öl lindert Entzündungen und kann Milben abtöten, indem die Atemöffnungen verstopfen.

Fazit

Milben sind eine artenreiche Gattung an Spinnentieren, die weltweit verbreitet sind. Räudemilben leben auf der Haut ihres Wirts. Dort graben sie sich Tunnel, um ihre Eier ablegen zu können. Dies ist mit intensivem Juckreiz verbunden. Die Räudemilbe selbst ist kein Krankheitsüberträger. Die Gefahr besteht in den durch heftiges Katzen ausgelösten Hautrötungen, die sich infizieren können. Befallene Tiere müssen dem Tierarzt vorgestellt werden. Neben der chemischen Behandlung können Hausmittel wie Kokosöl oder Apfelessig die Beschwerden lindern.

 

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