Montag bis Sonntag für Sie im Einsatz
Privat- und Geschäftskunden
Staatlich geprüfte Partner

ᐅ Ofenfischchen: Was ist das für ein Insekt? [2023]

Autor: Karl-Tim Ibald

Das Ofenfischchen löst bei vielen Menschen aufgrund ihres Aussehens eine hohe Ekelreaktion aus. Viele verwechseln sie mit den artverwandten Silberfischen. Sie unterscheiden sich jedoch von diesen in einigen Punkten. Die hohen Umgebungstemperaturen, die die Fischchen zur Fortpflanzung brauchen, ist nur eines der Unterschiede.

 

Was ist ein Ofenfischchen? 

Die von Wärme angezogenen Insekten sind Fischchen aus der Familie der Lepismatidae. Sie sind Urinsekten. Die Heimat der kleinen Fischchen liegt im Nahen Osten, im östlichen Zentralasien und Ägypten. In Europa kommen sie nicht in der freien Wildbahn vor. Sie meiden Licht und sind nachtaktiv. Tagsüber sind sie in Ritzen und Spalten zu finden. Sie gelten als gesellig unter ihrer Art.

 

Lesen Sie auch: Schmetterlingsmücken bekämpfen

Befruchtung und Ei-Ablage 

Die Befruchtung geschieht, wie bei allen Fischchen extern, indem Männchen Spermatophore absetzen, die vom Weibchen aufgenommen werden. Die Weibchen können mehr als 50 Eier pro Jahr ablegen, die Nymphen schlüpfen nach etwa 12 bis 18 Tagen aus. Gravierende Verletzungen wie zum Beispiel der Verlust von Gliedmaßen kann durch regelmäßige Häutungen ausgeglichen werden. Die Weibchen legen im Laufe ihres Lebens bis zu 200 Eier.

 

Mit 1,5 Jahren an Lebenserwartung gelten die Fischchen unter ihrer Art als eher langlebig. In dieser Zeit vollziehen diese bis zu 60 Häutungen.

 

Bevorzugt hohe Umgebungstemperaturen

Zu finden sind sie in Europa häufig in Großküchen und in Bäckereien, denn sie bevorzugen hohe Umgebungstemperaturen (zwischen 32 und 37 Grad). Wenn die Umgebungstemperatur unter 25 Grad ist, können keine Eier abgelegt werden. Das ist auch der Grund, weshalb die kleinen Tierchen in Mitteleuropa nicht in Wohnungen zu finden ist. Diese Nähe zu den Öfen, hat dem Ofenfischchen auch seinen Namen zu verdanken.

 

Ofenfischchen erkennen – darauf müssen Sie achten

Die Körperlänge von den kleinen Fischchen ist zwischen neun bis elf Millimetern, wobei die Weibchen etwas größer werden als die Männchen. Die Grundfärbung ist gelblich-Eiweiß. Sie erreichen eine Länge von bis zu 13 Millimetern. Ein weiteres äußerliches Merkmal sind ihre langen Geißelantennen. Am Körperende haben sie drei lange, borstenartige Fortsätze.

 

Sie sind nahe Verwandte der Silberfische, nicht selten werden die beiden Fischchen miteinander verwechselt. Der Kernunterschied zwischen diesen ist, dass sich das kleine Insekt bei Temperaturen unter 24 Grad nicht fortpflanzen kann.

 

Lesen Sie auch: Hausmittel gegen Insektenstiche

Ofenfischchen an verschiedenen Orten bekämpfen

Die Fischchen können in Lebensmittelproduzierenden Betrieben häufiger mal auftauchen. In Wohnungen ist dies eher selten der Fall, tritt durch den Klimawandel aber immer wieder auf.

Warum muss man das Ofenfischchen bekämpfen?

Die wärmeliebenden Fischchen werden in die Kategorie Materialschädlinge eingeordnet. Der tatsächlich verursachte Schaden ist aber in der Regel eher gering. Für viele Menschen ist der Ekelfaktor ein Faktor das Urinsekt bekämpfen zu wollen. Hygienische Probleme die durch Verunreingungen entstehen, können sich auch zu einem Problem entwickeln.

 

Verunreinigte Lebensmittel fangen an zu verklumpen und haben einen dumpfen, muffigeren Geruch. Die Verunreinigungen der Lebensmittel geschieht durch Kontakt mit Schimmelpilzsporen, Fäkalien und Häutungsschuppen. In wärmeren Ländern stellen die Fischchen allerdings ein großes Problem dar, da sie ernsthafte Schädigungen an Papieren und Textilien nach sich ziehen kann zum Beispiel in Museumsanlagen. Auf ihrem Speiseplan steht beispielsweise auch geleimtes Papier.

 

Überall dort, wo die Urinsekten auftauchen, muss mit einem starken Aufkommen gerechnet werden. Dies liegt an ihrer hohen Reproduktionsrate. Beliebte Verstecke sind auf oder unter Sockelleisten sowie an Fußbodenübergängen. Es besteht keine direkte Gefahr für den Menschen.

 

Lesen Sie auch: Glänzendschwarzer Getreideschimmelkäfer

Was fressen Ofenfischchen? 

Sie ernähren sich von zuckerhaltigen Stoffen. Wenn sie in Bäckereien auftauchen, ernähren sie sich dort von Mehl, Brot und Teigresten. In Mitteleuropa, also auch in Deutschland, kann sie sich nur in Betrieben wie einer Bäckerei fortpflanzen. Der Grund dahinter ist, das die Vermehrung erst bei einer Umgebungstemperatur von rund 40 Grad gelingt.

 

Wenn es darauf ankommt, sind die Fischchen nicht so wählerisch. Hauptsächlich ernähren sie sich von organischem Material. Sie ist dabei nicht gerade wählerisch. Im Notfall verputzen sie auch Hautschuppen. Wenn die Insekten gezüchtet werden, variiert ihr Speiseplan ein wenig. Da kommen neben Substraten noch:

 

  • Getreideflocken
  • verschiedene Weizenkerne
  • Fischfutterflocken
  • diverse Mehlsorten

hinzu. In der Zucht ernähren sie sich hauptsächlich von Trockenfutter.

Ofenfischchen bekämpfen – chemisch oder biologisch?

Für eine erfolgreiche Bekämpfung ist es erforderlich zu wissen, wo sich die Fischchen verstecken. Zu den möglichen chemischen Bekämpfungsmethoden zählen:

 

Eine der Bekämpfungsmethoden sind die Klebefallen. Diese sind ziemlich praktisch, da sie zum einen dazu genutzt werden können, um das Ausmaß des Befalls auszumachen und zum anderen dem Befall entgegenwirken. Die Klebefallen sind im Grunde genommen Leimfallen mit Lockmitteln. Die eingesetzten Lockmittel sind Pheromone (Sexuallockstoffe) oder Fresslockstoffe. Mit einem Papierstreifen und etwas Honig können Sie so eine Falle auch selber basteln.

 

Kontaktinsektizide können Sie auch einsetzen. Diese sind äußerst anwenderfreundlich. Meistens haben die Fallen Wirkstoffe wie Imiprothrin und Cypermethrin. Die Wirkstoffe wirken auf das Nervensystem der Tiere. Die Substanzen sorgen für Koordinationsstörungen, Lähmungen und das Tier verendet in wenigen Minuten. Optimale Plätze um Kontaktinsektizide auszulegen sind:

 

  • Hohlräume von Türen und Fenstern
  • Treppenstufen und dortige Ritzen
  • Fensterbänken und Türdichtungen
  • an Beinen von Regalen, Arbeitstischen und Elektrogeräten
  • Abflüssen und Rohrleitungen

Fressköder, die es in den üblichen Geschäften zu finden gibt, arbeiten meist mit den Wirkstoffen Fipronil oder Imidacloprid. Die Köder sind so konzipiert, dass Haustiere und Kleinkinder mit den Wirkstoffen nicht in Kontakt kommen können. Nach dem Verzehr des Köders sterben die kleinen Fischchen. Je nach Ausmaß des Befalls können die Dosen bis zu drei Monate genutzt wird.

Ofenfischchen bekämpfen – Hausmittel 

Eine etwas aufwendige Methode die Fischchen loszuwerden ist es einen Fressköder selbst zu bauen. Dazu nehmen Sie feuchte Tücher und diese mit Mehl oder Zucker bestäubt auslegen. Ein weiteres hilfreiches Hausmittel sind Kartoffeln. Diese muss man zunächst Kochen und gibt sie dann in eine Schale, diese stellt man dann an die Wand und kann am Morgen die Fischchen einsammeln.

 

Wie bei Insekten häufig kann man dem Fischchen mit seinen natürlichen Feinden entgegenwirken. Bei den Ofenfischchen sind es zum einen die Spinnen und zum anderen Ohrwürmer. Sie sind vor allem in kleinen Räumen effektiv in der Bekämpfung gegen die Urinsekten. Um Ohrwürmer anzulocken, können Sie einen mit Stroh befüllten Blumentopf verkehrt herum aufstellen, dieser den Ohrwürmern dann als Nest.

 

Lesen Sie auch: Asiatischer Marienkäfer bekämpfen

Einem Befall vorbeugen

Um einen Befall vorzubeugen ist es Essenziell, für die Fischchen ungünstige Lebensbedingungen zu schaffen. Das richtige Heizen und Lüften kann das Risiko eines Befalls schon deutlich reduzieren. Es ist wichtig, auf einen Austausch der warmen und feuchten Luft gegen trockene und frische Luft zu achten.

Fazit

Die Fischchen zu bekämpfen, hat also hauptsächlich ästhetische Gründe. Auch wenn eine gewisse Gefahr besteht, dass sie Lebensmittel verunreinigen können, so ist die Wahrscheinlichkeit kaum nennenswert, wenn man sich an die Tipps aus diesem Beitrag hält.

ᐅ Gemüsefliegen: So werden Sie die Insekten los [2023]

Weiter lesen

ᐅ Bisamratte bekämpfen: Das müssen Sie beachten [2023]

Weiter lesen

ᐅ Füchse vertreiben: Diese Methoden funktionieren [2023]

Weiter lesen