Wiesenschnaken sind auch unter dem Namen „Sumpfschnaken“ bekannt. Anders als andere Familienangehörige sticht diese Schnake im Übrigen nicht.
Sie erkennen die Wiesenschnake anhand ihres 16–25 Millimeter großen Körpers, der leicht bräunlich erscheint und mit herausstechend langen Beinen verbunden ist. In den meisten Fällen fliegt diese Schnakenart ab Ende August oder Anfang September bis zum Beginn des Oktobers durch die Lüfte.
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Tatsächlich sollten Sie sich nicht auf die erwachsenen Insekten versteifen. Diese richten keinerlei Schäden an, außer mehr Eier abzulegen. Sie stechen nicht, fressen keinerlei Grasnarben an und sind auch sonst recht harmlos. Die Larven hingegen sollten Sie erkennen können.
In der Regel handelt es sich bei diesen um graue, 1,5 Zentimeter lange Larven ohne Beine. Im ausgestreckten Zustand können die Larven bis zu 4 Zentimeter lang erscheinen. Am hinteren Teil der Larve lässt sich eine Art „Teufelsfratze“ erkennen – sie ist auch mit bloßem Auge sichtbar. Diese nutzen die kleinen Larven als Fortbewegungsmittel.
Nematode töten ebendiese Larven äußerst zuverlässig ab. Das gilt jedoch wirklich ausschließlich für das Larvenstadium! Sollten die Insekten über dieses hinaus gelangen, sind Nematoden leider wirkungslos.
Wie erwähnt, sind Wiesenschnaken selbst kein Problem. Die Larven fressen hingegen die Grasnarbe an und zerstören diese … zusätzlich tendieren vorrangig Krähen dazu, besagte Larven zu verspeisen. Da diese Vögel nun einmal nicht mit Greifkrallen ausgestattet sind, haken sie mit ihrem Schnabel auf die Larven ein. Das setzt der Grasnarbe weiter zu und sorgt für riesige kahle Flächen im Rasen.
Vorrangig im Frühjahr treten besagte Schäden dann auf. Teilweise verzögert sich die erste Sichtbarkeit bis in den Sommer.
Um sicherzugehen, dass Sie Ihren Feind richtig erkannt haben, sollten Sie einen Spatenstich unter die Grasnarbe wagen. Höchstwahrscheinlich werden Sie viele Larven in besagtem Spatenstich finden – ein weiterer Indikator sind viele Vögel auf dem Rasen. Bei einem Befall verfärbt sich das Gras im übrigen sehr einheitlich gelb.
Im Rasen findet die Larve alles, was sie zum Überleben benötigt. Sie ernähren sich von den Wurzeln der Gräser, weshalb die Larven stets nah unter der Oberfläche sind. Allgemein gesprochen ist es nicht erlaubt, im Hausgarten oder Kleingartenbereich auf Insektizide zurückzugreifen. Dementsprechend bleibt Ihnen nur die Auswahl eines geeigneten biologischen Hausmittels.
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In den meisten Fällen wird Ihnen eine chemische Bekämpfung, aufgrund der Regulierung von Insektizideneinsatz, nicht offen stehen. Glücklicherweise lässt sich ein Wiesenschnakenbefall auch biologisch gut lösen.
Sollten Sie selbst keinen Erfolg verzeichnen können, wenden Sie sich am besten an einen Schädlingsbekämpfer in Ihrer Nähe. Häufig sind dort auch biologische Mittel erwerbbar, die möglicherweise ohne den Einsatz vom Profi Abhilfe schaffen können. Welche biologischen Hausmittel zur Vertreibung und sogar zur Vorbeugung genutzt werden können, erfahren Sie nun.
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Bevor wir beginnen, eine kurze Erklärung. Als Hausmittel werten wir all die Mittel, die Sie theoretisch bereits besitzen oder zumindest kurzfristig erwerben können.
Eine 10:1 Mischung aus feuchter Weizenkleie und Zucker zieht die Wiesenschnakenlarven an, wie das Licht die Motten. Die Larven agieren trotzdem vorzugsweise nachts. Das bedeutet für Sie: legen Sie ein Ködergemisch aus und warten Sie auf die Dunkelheit. Sobald die Larven aus der Erde kriechen, um sich einen Mitternachtssnack zu genehmigen, schnappen Sie sich eine Taschenlampe und sammeln diese von der Wiese.
Unter Kalkstickstoff versteht sich ein Dünger. Zugegeben – so ganz biologisch ist diese Methode eigentlich nicht. Der Nitratanteil im Kalkstickstoff dient dem Rasen als Versorgung mit Langzeitwirkung. Für die Pflanzen und Gräser ist diese Methode wirklich großartig. Bei Menschen und Tieren sieht das aber anders aus.
Insbesondere die Schleimhäute oder feuchte Hautstellen sind vor dem Kontakt mit Kalkstickstoff zu schützen! Dieser besitzt den Wirkstoff „Cyanamid“, wirkt ätzend und kann zu schweren Verletzungen führen. Dämpfe steigen im Übrigen nicht auf – dennoch überlassen Sie die Anwendung besser einem Profi oder sorgen zumindest für ausreichende Schutzmaßnahmen (Schutzhandschuhe, Ruhezeit der Fläche …)
Wassergefüllte Rasenwalzen erledigen eine hervorragende Arbeit. Die Walze sollte mit Stacheln ausgestattet sein, die den Rasen lockeren und belüften. Nutzen Sie Rasenwalzen stets kurz nach starkem Regen, um die bestmöglichen Ergebnisse zu erzielen.
Steinernema carpocapsae (SC) Nematoden infizieren die Larven mit einem Bakterium. Achten Sie darauf, dass die Nematoden in der Abenddämmerung mit genug Wasser verstreut werden. Halten Sie den Boden danach stets feucht, um den Nematoden die Fortbewegung zu ermöglichen. Besagte Nematoden benötigen im Übrigen eine Bodentemperatur von mindestens 12 Grad Celsius, um möglichst lange zu überleben.
Ja! Am einfachsten ist es jedoch, die Verbreitung der Insekten direkt im Keim zu ersticken. Dafür müssen Sie verhindern, dass die Wiesenschnaken im Spätsommer ihre Eier ablegen können. Nutzen Sie diesbezüglich eine Vliesabdeckung, welche möglichst viel Rasenfläche bedeckt.
Die Abdeckung sollte stabil, aber lichtdurchlässig sein. Ansonsten könnten die Gräser aufgrund mangelndem Sonnenlicht eingehen. Zum Rasenmähen können Sie die Folie selbstverständlich entfernen. Bringen Sie diese nach Beendigung wieder an und befreien Sie sie von Regenwasser.
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Wiesenschnaken bekämpfen funktioniert auch selbstständig. Das Vorbeugen der Larven hilft Ihnen mit Sicherheit am meisten. Sollte sich bereits ein Befall ausgebreitet haben, hilft jedoch nur noch das Abtöten der Larven. Nutzen Sie dafür vorzugsweise biologische (Haus)Mittel und seien Sie beim Einsatz von Kalkstickstoff äußerst vorsichtig!