Weltweit gibt es rund 1.800 Arten der Trauermücke. Auch in Deutschland leben die bis zu 7 Millimeter großen Insekten. Für den Menschen stellen sie nur eine geringe Gefahr dar, in Gärten und in der Landwirtschaft können sie dagegen großen Schaden anrichten. Da sie Feuchtigkeit und Wärme bevorzugen, findet man sie bei uns vorwiegend in Gewächshäusern und Treibhäusern sowie in Töpfen mit den unterschiedlichsten Zimmerpflanzen. Allerdings gibt es viele Möglichkeiten, wirksam die Trauermücken zu bekämpfen.
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Für den Menschen sind Trauermücken eher lästig als gefährlich. Bei Zimmerpflanzen, im Garten und in der Landwirtschaft können Trauermücken aber verheerende Schäden anrichten.
Mit handelsüblicher Pflanzenerde kommen z.B. die Larven der Trauermücken still und heimlich ins Haus. Dort fressen sie anschließend die Wurzeln an oder höhlen die Stängel der Pflanzen derart aus, dass diese sterben.
Auch in den Gartenbeeten sind die Pflanzen vor Trauermücken nicht sicher. Plötzlich verkümmern die Sämlinge und Setzlinge quasi vor Ihren Augen. In dem Moment bleibt Ihnen nur, die befallenen Pflanzen aus dem Beet zu nehmen, von jedem Krümel Blumenerde zu reinigen und zu hoffen, dass sie in einem separaten Topf mit neuer Erde überleben.
In der Landwirtschaft können Trauermücken ganze Ernten zerstören. Daher setzt man biologische und chemische Mittel ein, um die Trauermücken zu bekämpfen und die Pflanzen vor entsprechendem Befall zu schützen.
Die Larven der Trauermücken sind gierig. Sie fressen nicht nur die Wurzeln der Pflanzen, sondern zerstören regelrecht Gemüse- oder Blumenfelder, wenn sie in Scharen auftreten. Normalerweise besteht für den Menschen keine Gefahr. Treten allerdings Trauermücken dort auf, wo sich Menschen mit einem schwachen Immunsystem befinden, etwa in einer Klinik oder einem Pflegeheim, ist höchste Vorsicht geboten. Die Trauermücken wurden dann vermutlich durch Zimmerpflanzen eingeschleppt. In der feuchten Blumenerde kann sich Schimmel bilden, der auch die Atemluft stark beeinträchtigt.
Bei Pflanzen im Hochbeet und bei Nutz- und Zierpflanzen im Garten gestalten sich Aktionen etwas schwieriger, um die Trauermücken zu bekämpfen. Damit es beispielsweise im Hochbeet nicht erst dazu kommt, ist es empfehlenswert, bereits beim Auffüllen der Erde Nematoden einzusetzen. Kommt es dennoch zu einem Befall der Pflanzen, müssen diese direkt behandelt werden. Hierzu eignen sich Präparate auf biologischer und chemischer Basis.
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Bei von Trauermücken attackierten Zierpflanzen müssen Sie ebenfalls rasch handeln, bevor die Larven die Pflanzen so schädigen, dass sie eingehen. Sprays, Pestizide, Sticks, Granulate oder Konzentrate geben entsprechende Wirkstoffe in die Erde ab, die die Larven töten. Ist die Pflanze robust genug, kann sie möglicherweise den Befall überstehen und sich regenerieren.
Sind Gemüse- bzw. Nutzpflanzen bereits betroffen und wollen Sie diese mit handelsüblichen Mitteln behandeln, ist es wichtig, deren Zusammensetzung zu prüfen. Schließlich möchten Sie Ihr Gemüse oder das Obst aus dem Garten essen, ohne über etwaige Substanzen nachdenken zu müssen.
Neben diversen Hausmitteln bieten sich auch biologische und chemische Präparate an, um nachhaltig die Trauermücken zu bekämpfen. Diese können Sie sowohl bei Ihren Zimmerpflanzen einsetzen als auch damit ihre Pflanzen im Gemüse- und im Blumenbeet behandeln. Wir empfehlen Ihnen, dabei die Anwendungsanleitungen der Hersteller zu berücksichtigen.
Bei den bekannten Gelbtafeln oder Gelbstickern handelt es sich um Leimtafeln, mit denen Sie die herumfliegenden Plagegeister abfangen und auf diese Weise die Trauermücken bekämpfen. Die Tafeln sind mit geruchlosem Spezialleim ausgestattet und locken die Schädlinge mit ihrer gelben Farbe an. Diese biotechnische Falle kann auch als Frühwarnsystem eingesetzt werden: Zeigen sich dort ein oder zwei Trauermücken, wissen Sie, dass sofortiger Handlungsbedarf besteht, um Ihre Pflanzen zu schützen.
Diese Tafeln und Sticker können je nach Hersteller auch draußen verwendet werden. Einerseits sind sie wasserfest und trotzen damit jedem Regenguss. Da ein Spezialleim aufgebracht wurde, tropft er andererseits auch bei hohen Temperaturen nicht ab. Befestigen Sie die Tafeln im Gartenbeet in Bodennähe, um aus dem Boden schlüpfende Trauermücken direkt abzufangen.
Die nur 0,1 Millimeter großen Fadenwürmer gehören zu den 20.000 bislang beschriebenen Arten der Nematoden. Mittlerweile geht man jedoch davon aus, dass es bis zu 10 Millionen Arten gibt. Sie ernähren sich meist von Mikroben und leben in der Natur überwiegend in feuchtem Terrain.
Nematoden macht man sich deshalb zu Nutze, um die Larven der Trauermücken zu bekämpfen. Sie dringen in die Larven ein und sondern ein Bakterium ab, das den Tod der Larven herbeiführt. Ein erster Erfolg ist schon nach wenigen Tagen sichtbar. Auch das Auftreten der erwachsenen Trauermücken reduziert sich dann deutlich.
Azadirachtin ist ein insektizider Wirkstoff aus dem Samen des Neem-Baumes. Gleichzeitig ist er Hauptbestandteil des Neem-Öls. Er wird u.a. zur Bekämpfung der Trauermückenlarven eingesetzt, da er deren Entwicklung beeinflusst. Erstmals im Jahr 2007 stellten Forscher den Wirkstoff auf synthetische Weise her.
Heute ist Azadirachtin u.a. als Gießmittel erhältlich und bekannt dafür, dass es die Trauermücken schnell reduziert. Denn schon kurz nach der Anwendung verursacht das Mittel einen Fraß-Stopp bei den Larven. Sie können das Mittel bei Zimmerpflanzen ebenso einsetzen wie in Ihrem Garten.
Acetamiprid gehört zu den sogenannten Neonicotinoiden. So bezeichnet man eine Gruppe synthetisch hergestellter Insektizide, die auf die Nervenzellen von Insekten wirken. Daher sind sie für den Einsatz gegen den Befall mit Trauermücken geeignet – ob bei Zimmerpflanzen, Zierpflanzen oder Gemüse. Der Wirkstoff Acetamiprid ist in Granulat, Spray, Konzentrat oder Pflanzenstäbchen enthalten.
Je nach Präparat sind unterschiedliche Anwendungsintervalle empfohlen. Sie reichen von zwei über drei bis hin zu 14 Tagen. Die behandelte Pflanze nimmt das Acetamiprid in sich auf und verteilt es mit dem Saftstrom. So werden die Larven, die sich z.B. an den Wurzeln oder in den Stängeln befinden, getötet.
Entdecken Sie diese kleinen Biester in Ihrer Wohnung, ist es möglicherweise schon zu spät. Dann haben sie bereits ihre Eier in die Erde Ihrer Zimmerpflanzen gelegt. Die Lebensdauer einer ausgewachsenen Trauermücke beträgt rund fünf Tage. Ein einziges Weibchen legt in dieser Zeit rund 200 Eier ab.
Damit durch das Auftreten der Trauermücken bei Ihnen aber keine Plage ausgelöst wird, können Sie auf diverse Hausmittel zugreifen. Haben Sie nur wenige Pflanzen in der Wohnung, ist es empfehlenswert, zunächst und möglichst schnell die gesamte Blumenerde auszutauschen, da sich dort die bereits abgelegten Eier oder sogar schon die geschlüpften Larven (Tipp: Larvizide) befinden.
Um einigermaßen sicherzugehen, setzen Sie anschließend die Hausmittel Ihrer Wahl ein, um eventuell noch vorhandene Larven der Trauermücken zu bekämpfen.