Der Specht ist ein beeindruckender Vogel, aufgrund seiner besonderen Eigenschaften machen ihm starke Erschütterungen nichts aus. Doch so beeindruckend seine Fähigkeiten auch sind. Stellt er doch eine Gefahr dar, eine Gefahr für unser Zuhause. Hauseigentümer sollten gewarnt sein, auch wenn der Vogel mit dem langen Schnabel schön anzusehen ist, wenn er an der Fassade hoch und runter klettert. So gefährlich ist er auch für eben jene. Er hackt Löcher in Hauswände und gefährdet damit die Isolierung und den Nässeschutz des Hauses. Doch wer jetzt denkt, dass es sich bei dem Specht um einen Schädling handelt, der irrt. Er ist ebenso nützlich, denn er ist ein starker Verbündeter im Kampf gegen den Borkenkäfer.
In diesem Artikel erfahren Sie mehr über den Specht, wie Sie ihn erkennen und bekommen Tipps an die Hand. Wie Sie ihn vertreiben oder ihr Haus so, umrüsten, dass er erst gar keine Schäden anrichten kann.
Die Spechte sind eine sehr artenreiche Familie aus der Ordnung der Spechtvögel. Diese Familie enthält circa 28 Gattungen und mehr als 200 verschiedene Arten. Neben den echten Spechten wie dem Buntspecht gehören auch Unterfamilien wie die Zwergspechte und die sehr artenarme Unterfamilie der Wendehälse zu den Spechtvögeln. Sie ernähren sich meist von Schädlingen wie dem Borkenkäfer oder von Larven verschiedener Insekten. Jedoch gehören auch die süßen Säfte, die unter der Rinde zu finden sind, zu ihrer bevorzugten Nahrung.
Der Specht ist nicht nur durch sein charakteristisches Klopfen an Bäumen und Fassaden zu erkennen. Auch an äußeren Merkmalen ist der Specht für den Laien leicht zu erkennen, wenn man weiß, worauf man achten muss. Der gestreckt gebaute Körper des Spechts wird ergänzt durch einen geraden, kantigen Schnabel, der durch seine Form auch Meißelschnabel genannt wird. Der Schnabel des echten Spechts ist fast genauso lang wie sein Kopf. Zwischen dem Schnabel und dem Hirnschädel des Vogels befindet sich eine Art Stoßdämpfer, hierbei handelt es sich um eine flexible, federnde Verbindung der beiden Körperteile. Diese Verbindung ermöglicht es dem Specht die starken Erschütterungen die beim Hacken entstehen, abzufedern und somit einen Hirnschaden zu verhindern.
Die dünne, kantige und hornige Zunge ist eine Eigenschaft des Spechts, die ihn von anderen Vogelarten unterscheidet. Die lässt sich weit herausstrecken und besitzt am Ende Widerhaken, die es ermöglichen, Insekten, Käfer und Larven aus den kleinsten Löchern in der Baumrinde herauszuholen.
Der große Unterschied zwischen Spechtvögeln und anderen Vogelarten liegt in der besonderen Federung zwischen Schnabel und Hirnschädel. Die es dem Specht ermöglicht, die schnellen und harten Stöße abzufedern. Auch die Form der Schwanzfedern unterscheidet den Specht von anderen heimischen Vogelarten. Die keilförmigen Schwanzfedern sorgen für einen stabilen Halt und helfen dem Specht beim Klettern an Fassaden und Bäumen.
Jeder Gartenbesitzer weiß, wie laut und nervig ein Specht sein kann, doch nur wenige wissen, dass sich Spechte nicht nur an Bäumen, sondern auch vermehrt an Fassaden zu schaffen machen. Der hohle Klang, der entsteht, wenn der Specht mit seinem Schnabel an die Fassade klopft, täuscht diesem den Klang von Faulholz vor. Gerade dieser Klang bedeutet für den Specht ein hohes Nahrungsangebot. Doch gerade bei Häusern mit einem Wärmedämmverbundsystem gibt es noch einen weiteren Anreiz für den Specht, Löcher in die Fassade zu klopfen. Denn gerade diese Art von Dämmung ist geradezu perfekt zum Bauen von Brut,- und Schlafhöhlen.
Es wird dazu geraten Ketten aus alten CDs aufzuhängen, diese sind sehr leicht und geraten bereits bei leichten Luftzügen in Bewegung. Durch das von den CDs reflektierte Licht fühlt sich der Specht gestört. Wer keine alten CDs an seiner Fassade möchte, kann sich auch eine Specht-Attrappe besorgen und an der Hauswand befestigen. Diese signalisiert dem Specht, dass hier bereits ein Konkurrent Einzug gehalten hat, von dessen Revier er sich lieber fernhalten sollte.
Für den begeisterten Vogelbeobachter mag der Specht direkt an der Hauswand vielleicht ein Glücksgriff sein, doch dem ist leider bei Weitem nicht so. Der Specht hackt durch sein natürliches Verhalten mehrere kleine Löcher in die Fassade und beschädigt dadurch die Schutzhülle des Hauses. Das Eindringen von Feuchtigkeit und anderen unerwünschten Schädlingen wird die Folge. Zudem kann es äußerst kostenintensiv für den Hausbesitzer werden, diese Schäden wieder zu beseitigen. Deshalb beugen sie lieber vor, bevor es sich der Specht bei ihnen gemütlich macht.
Glücklicherweise befällt der Specht häufiger Bäume, als Fassaden, da er instinktiv weiß, dass es an Bäumen ein höheres Nahrungsvorkommen gibt. Im Frühjahr beginnt der Specht kleine Löcher in die Baumrinde zu hacken. Um an den süßen Saft unter der Rinde zu gelangen und um mit seiner langen und flexiblen Zunge, die schadhaften Insekten und Käfer, die unter der Rinde leben, herauszufischen.
Dabei tut er dem Baum sogar einen Gefallen, denn viele dieser Insekten und Käfer stellen eine Gefahr für den Baum dar. Insbesondere der Borkenkäfer zählt nicht nur zu den gefährlichsten Käfern für den heimischen Baumbestand. Er ist auch das bevorzugte Nahrungsmittel der Spechte. Mithilfe einer zusätzlichen Futterstelle bleibt der Specht höchstwahrscheinlich in der Nähe des Baumes,
Wer sich von einem Specht im eigenen Garten gestört fühlt, hat viele Möglichkeiten, um den ungebetenen Gast zu verscheuchen. Dabei ist allerdings zu beachten, dass der Specht bei keiner dieser Maßnahmen verletzt oder getötet werden darf. Das beste Mittel hierbei ist immer noch die altbewährte Vogelscheuche in Form eines anderen Spechts, der einen Konkurrenten darstellen soll. Aber auch Abbilder von natürlichen Fressfeinden des Spechts können helfen, diesen zu vertreiben. Zum Beispiel: die Attrappe eines Habichts oder eines Sperbers wirken auf jeden Fall abschreckend.
Wenn Sie in Erwägung ziehen bunte und flatternde Wimpel ketten aufzuhängen, um den Specht in seinem Lebensraum zu stören. Denken Sie bitte daran, das Aussehen dieser Ketten alle paar Tage zu verändern. Spechte gelten als sehr intelligent, bereits nach wenigen Tagen stellen sie fest, dass von den bunten Flatterbändern keine Gefahr ausgeht. Sie gewöhnen sich also sehr schnell an ihre Umgebung.
Wie an Fassaden auch sind Attrappen anderer Vögel oder Ketten und Bänder mit reflektierenden Gegenständen das Mittel der Wahl. Auch Fassadenbegrünung kann durchaus hilfreich sein. Die Bänder und Attrappen tragen zwar nicht unbedingt zur Verschönerung der Fassade bei, Hausbesitzer sind allerdings gut beraten dies hängen zu lassen. Um den Specht effektiv und langfristig am Einnisten zu hindern.
Wer den Bewuchs von Kletterpflanzen wie beispielsweise Kletterrosen, Wilder Wein oder Efeu an der Hauswand bevorzugt, sollte auch hier einiges beachten: Wenn die Fassadenbegrünung nicht regelmäßig gestutzt wird, können die Pflanzen zu schwer werden und den Putz und die darunter liegende Dämmung erheblich beschädigen.
Bei dem Specht handelt es sich eigentlich um einen nützlichen Helfer, der unsere Bäume von Schädlingen befreit, ohne den Baum dabei zu verletzen. Auch für Mensch, Tier und Pflanzenwelt geht von ihm keinerlei Gefahr aus. Viel gefährlicher ist der Specht für den Geldbeutel des Hausbesitzers. Sollte sich der Specht an der Fassade des Hauses zu schaffen machen, kann er dadurch erhebliche Schäden an der Hauswand und der darunter liegenden Dämmung verursachen.
Auch wenn von Spechten keine direkte Gefahr für Mensch und Tier ausgeht, richten sie an Fassaden erheblichen Schaden an. Hauseigentümer sollten also so früh wie möglich etwas gegen den Specht tun, bevor dieser es sich in der Dämmschicht Ihres Hauses gemütlich macht.
Der Specht steht in Europa unter einem gesonderten Schutz, deshalb ist das Einsetzen von chemischen Bekämpfungsmitteln nicht erlaubt. Da hierbei nicht ausgeschlossen werden kann, dass der Specht weder verletzt wird noch sogar ums Leben kommt. Auch biologische Mittel sind umstritten, natürlich können Sie zu Insektiziden greifen, um das Nahrungsangebot für den Specht zu mindern. Um ihn damit zum Umziehen zu bewegen. Ob diese Methode von Erfolg gekrönt sein wird, ist allerdings nicht sicher.
Auf dem Markt für Schädlingsbekämpfung gibt es einige chemische sowie biologische Mittel. Sogenannte Vergrämungsmittel, diese sollen einen für den Specht unangenehmen Geruch verströmen und diesen somit vertreiben. Allerdings haben Forscher herausgefunden, dass der Specht auf keinerlei Gerüche reagiert.
Wer nach einem Mittel gegen Spechte sucht, stößt unweigerlich auf spezielle Ultraschallgeräte. Diese Geräte sollen an Orten aufgestellt werden, an denen sich der Specht nicht niederlassen soll. Doch auch von solchen Geräten ist abzuraten, da die Gattung des Spechts von Natur aus gar nicht in der Lage ist Ultraschallwellen wahrzunehmen.
Für jeden, der ein schnelles und günstiges Mittel zum Verscheuchen eines Spechts sucht, ist mit haushaltsüblicher Alufolie gut beraten. Sie ist sehr leicht und bewegt sich deshalb bereits bei einem schwachen Luftzug. Durch diese Bewegung wird das Licht von der Alufolie reflektiert, davon wird der Specht abgeschreckt.
Nehmen Sie dafür einfach eine lange Schnur oder Leine und fädeln auf diese die Streifen aus Alufolie auf. Platzieren Sie anschließend die Alustreifen mit Abstand zueinander über die gesamte Länge der Leine. Fixieren Sie sie mit Klebeband, damit die Streifen nicht verrutschen.
Nun können Sie die Leine an dem Ort anbringen, von dem Sie den Specht fernhalten möchten. Ändern Sie alle sechs bis sieben Tage die Position der Leine, um zu verhindern, dass der Specht sich daran gewöhnt.
Wir haben viel über den Specht gelernt, warum er ein Held im Kampf um unseren Baumbestand ist und weshalb Hausbesitzer nicht unbedingt begeistert sind, einen Specht als Untermieter zu haben. Tipps und Tricks, wie Sie den Specht erfolgreich vertreiben können und es ihm gar nicht erst gemütlich machen.