Dieser Käfer ist ein wirklicher Schädling für Ihren Garten oder Balkon. Bekämpfen Sie ihn nicht, kann er großen Schaden anrichten. Der erwachsene Rüsselkäfer ist nur wenige Millimeter groß und hat einen unbändigen Appetit. Sie fressen Blätter, Knospen, Blütenteile und nahezu alle Pflanzenteile. Für einen Befall sind die typischen buchtenartigen angefressenen Blätter an Pflanzen. Oftmals frisst er sich quer durch den Gemüsegarten oder hat sich „nur“ auf den Rhododendron eingeschossen. Das bedeutet, dass er ein rechter Feinschmecker ist und sich oftmals nur in einer gewissen Gegend aufhält, in welcher er seine Lieblingsspeisen findet. Er ist ein reiner Pflanzenfresser.
Er gehört zu der Familie der Curculionidae und es gibt unglaubliche 50.000 verschiedene Arten. Bei der Bekämpfung ist es ratsam sowohl den Käfer als auch seine Larven zu eliminieren. Der Rüsselkäfer ist eingeschlechtlich. Das bedeutet, dass wir es meistens mit Weibchen zu tun haben. Diese legen bis zu 1000 Eier in die Erde oder in Pflanzenmaterialien ab. Hierzu sollte es zwischen 16 und 27 C Außentemperatur haben. Außerdem bevorzugen sie eine hohe Luftfeuchtigkeit. Ihre Larven sind weiß und haben keine Beine. Ihr Kopf kann dunkler gefärbt sein. An ihm kann man die Beißwerkzeuge sehen (unter dem Mikroskop). Wie alle Maden (Tipp: Maden in der Mülltonne) haben auch diese die typische Madenform.
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Der Schädling kann wenige Millimeter Körpergröße aufweisen, aber auch bis auf 2 Zentimeter heranwachsen. Er ist recht schnell an seiner typischen Kopfform erkannt. Diese ist rüsselartig nach vorne gezogen. Am Ende befinden sich die Kauwerkzeuge. Das erwachsene Tier hat einen harten Panzer aus Chitin und eine ovale Form. Dieser Panzer kann dunkel gefärbt sein. Auf den Flügeln hat er gelbe Schuppenhaare. Er kann allerdings nicht fliegen. Der Rüsselkäfer ist ein Insekt, welches in der Dämmerung und der Nacht aktiv ist.
Der Rüsselkäfer kann auch in die Wohnung oder ins Haus eingeschleppt werden. Dies ist schnell geschehen durch den Erwerb einer Pflanze, welche vor dem Einzug nicht auf Schädlinge untersucht wurde. Als zweite Möglichkeit können sie über den Garten oder den Balkon ins Haus gelangen. Haben Sie Rüsselkäfer im Haus entdeckt, sollten Sie zunächst die Pflanze ins Freie bringen und umtopfen. Die Erde muss komplett entfernt werden. Die Pflanze mit einem Schlauch gut abspritzen und in frische Erde setzten.
Wurde der Rüsselkäfer eingeschleppt müssen Sie die Schädlinge finden. Am Tag werden Sie wenig Erfolg damit haben. Die nachtaktiven Insekten kommen erst in der Nacht in Aktion. Suchen Sie mit einer Taschenlampe die Blätter Ihrer Zimmerpflanzen ab. Strahlen Sie den Käfer direkt an. Er hasst grelles Licht und wird sich totstellen. Nun können Sie ihn einfach absammeln. Hierzu verwenden Sie eine Dose mit gut verschließbarem Deckel. Sie können auch ein Insektizid oder Pestizide verwenden. Diese werden ins Gießwasser gegeben. Achten Sie darauf, dass dieses Gießwasser nicht für Haustiere oder Kinder zugänglich ist.
Wie immer gilt, vorbeugen ist besser, als den Schaden zu haben. Am Tage können Sie in dunklen Ecken oder Verstecken nach ihnen suchen und dann einsammeln. Kleiner Tipp: Legen Sie Holzbretter im Garten aus. Unter diesen werden sich die Schädlinge verstecken, bis es Nacht wird. Somit können Sie die Krabbeltiere einfach finden und unschädlich machen. Gegen Larven wird dies nicht viel bringen. Als zweite Möglichkeit können Sie eine Art Lebendfalle bauen. Sie ist einem Insektenhotel ähnlich und einfach herzustellen. Das Tolle ist, dass Sie diese Fallen sowohl draußen als auch drinnen verwenden können. Nehmen Sie einen alten Blumentopf und ziehen Sie eine Schnur durch das Loch oder die Löcher. Füllen Sie den Topf mit Stroh, Holzwolle oder einem Material, in welches Insekten gerne einziehen. Hängen Sie diese Blumentöpfe nun im Haus oder Garten auf. Die Rüsselkäfer werden einziehen, leider auch eventuelle Nützlinge. Achten Sie bitte darauf, nur die Rüsselkäfer zu entfernen.
Das regelmäßige Gießen kann auch den Rüsselkäfer eher fernhalten. Sind doch Larven in der Erde, mögen diese aktive Bodenbearbeitung nicht. Sowohl haken als auch lockern des Erdreiches sind nicht sehr beliebt. Der Rüsselkäfer hat natürliche Fressfeinde. Diese sind vor allem Vögel, aber auch der Igel und Spitzmäuse. Machen Sie Ihren Garten attraktiv für Vögel, indem Sie Vogelhäuschen aufhängen. Unterschlupf für den Igel kann auch die Anzahl des Rüsselkäfers dezimieren.
Der Käfer an sich, aber noch mehr seine Larven stellen eine echte Bedrohung für den Garten dar. Auch in der Landwirtschaft ist er sehr gefürchtet, denn er kann ganze Ernten vernichten. Hierbei geht die Larve so vor: Sie frisst einen Tunnel in die Pflanze. Dadurch entzieht sie der Pflanze die Möglichkeit, Nährstoffe aufzunehmen. Ihr ist es völlig egal, ob sie dies an der Wurzel macht oder an anderen Pflanzenteilen. Auch Knollen werden befallen und komplett ausgefressen. Somit stirbt die Pflanze ab. Sie können ganze Partien eines Baumes entrinden, bevorzugt gerade über dem Boden. Die Larven sterben im Winter nicht ab. Sie überwintern im Boden oder unter der Rinde. Im Frühling fangen sie dann unterirdisch an zu fressen an allem, was in der Nähe ist. Egal, ob Wurzelwerk oder andere Pflanzenteile, alles wird vertilgt. Die Pflanze hat keine Überlebenschance.
Der Umwelt und Ihnen selbst zu liebe sollten Sie immer zuerst versuchen, die biologische Variante im Kampf gegen den Schädling anzuwenden. Sie möchten ja immer noch Obst und Gemüse aus Ihrem Garten verzehren. Hier hat sich Vorgehensweise hervorgetan – die Nematoden. Einfach ausgedrückt, wird der Schädling durch Parasiten unschädlich gemacht. Clever und absolut biologisch. Die Nematoden geben Sie einfach in Ihr Gießwasser und gießen damit die Erde, wo Sie die Larven vermuten oder gefunden haben. Mittlerweile gibt es aber auch Produkte, welche mit der gleichen Methode die erwachsenen Käfer abtötet. Allerdings kommen die Nematoden nicht ins Gießwasser, sondern werden als Gel auf Holzbretter aufgetragen.
Über das Absammeln der Käfer haben wir bereits gesprochen. Hier ist der Nachteil, dass Sie eventuell nicht alle Exemplare erwischen und somit immer wieder neue Käfer auftauchen. Was tun mit der gesammelten Schädlingsbeute? Nun, Sie können sie mit heißem Wasser töten.
Neem oder Neemöl läuft auch unter dem Begriff biologisches Pestizid. Das Neemöl ist sehr bitter und stammt aus Indien. Der enthaltene Wirkstoff heißt Azadirachtin. Die Wirkung zielt auf die Larven ab. Das Mittel kann sogar auf die verschiedene Entwicklungsstadien der Larven abgestimmt sein.
Sie können den Rüsselkäfer auch chemisch bekämpfen. Hier sind nur 2 Mittel auf dem deutschen Markt zugelassen. Dies ist Thiaclorid Spinosyne A und D, sowie Deltamethrin Acetamiprid. Wenn Sie Chemie anwenden, lesen Sie bitte vor der Anwendung immer die Gebrauchsanweisung durch. Schützen Sie sich bei der Anwendung mit Schutzbrille, Handschuhen und einer Atemmaske. Anmerkung: Der Rüsselkäfer wird mit der Zeit resistent gegen Insektenschutzmittel, und zwar dann, wenn Sie es zu gering dosieren. Der Schädling gewöhnt sich schlicht daran. Achten Sie also bitte immer auf die genaue Dosierung.
Hausmittel gibt es recht wenige gegen den Rüsselkäfer. Was Sie probieren können, ist Kaffeesatz unter die Erde mischen und in die Nähe der Wurzeln einbringen. Es soll eine abschreckende Wirkung haben, welche aber alleine nicht ausreichen wird. Sie werden noch etwas anderes hinzunehmen müssen.
Das kann zum Beispiel Knoblauch sein. Hier kochen Sie Knoblauchzehen ab und stellen so einen Sud her. Lassen Sie diesen abkühlen und gießen Sie damit die Pflanzen. Mit verschiedenen Tees können Sie ebenfalls das Insekt vertreiben und gleichzeitig die Pflanze stärken.
Der Rüsselkäfer ist ein wirklich schädliches Insekt, welches niemand in Haus und Garten haben möchte. Versuchen Sie hier wirklich mit vorbeugenden Maßnahmen eine Einschleppung zu vermeiden. Haben Sie dann doch den Schädling im Garten, greifen Sie rasch ein und beherzt, aber versuchen Sie zuerst biologisch an die Plagegeister heranzugehen. Hierbei wünschen wir Ihnen viel Erfolg.