Die Rossameise, gemeinhin auch Holzameise oder braunschwarze Rossameise bekannt, stammt aus der Gattung der Ameisen. Sie ist der Unterfamilie der Schuppenameisen angehörig. Als solche sind sie bekannt als Materialschädlinge und bei einem Befall könnte dies negative Konsequenzen mit sich bringen.
Die Rossameise ist die hier in Deutschland am weitesten verbreitete und größte Ameisenart. Weltweit gibt es über 1.000 verschiedene Arten der Rossameise. Die Lebensräume dieser Ameisen sind Laubwälder, Laub-Nadel Mischwälder sowie trockener und halbtrockener Rasen mit Buschzeug.
Die Kolonie kann polygyn leben, das bedeutet, es kann in einem Volk mehr als nur eine Königin geben. Eine befruchtete Königin kann im Alleingang ein neues Volk gründen. Diese sind in den Nestern durch verschiedene Brutkammern räumlich voneinander getrennt. Es liegt mitunter daran, dass die Rossameisen ihre Nester eher großflächig anlegen.
Die Rossameise ist eine von den Ameisenarten, die auch reine Bodennester bauen. Sie gehören zu den eifrigen Honigtau-Sammlern, den sie unter anderem am Anfang für den Bau ihrer Nester nutzen. Ihre Ernährung besteht aus:
Die Nestareale der Rossameise können auf dem Freiland mehr als 100 Quadratkilometer betragen, die unterirdisch miteinander verbunden sind. Für den Nestbau werden Nadelhölzer bevorzugt. Laubhölzer können auch zum Nestbau befallen werden.
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Die Rossameisen werden in schwarze und braunschwarze Rossameisen unterschieden, sie zählt zu den größten, mitteleuropäische Ameisenarten in Europa. Ihre Königinnen werden zwischen 16 und 19 Millimeter groß. Die Arbeiterinnen erreichen eine Länge von 7 bis 14 und die Männchen erreichen Größen zwischen neun und zwölf Millimetern. Sie ist sowohl am Tag und in der Nacht aktiv. Bei Neststörung greifen sie auch an. Sie gelten zudem als äußerst aggressiv und wehrhaft.
Die Männchen und Jungköniginnen der europäischen Arten der Rossameise überwintern in ihrem Leben insgesamt zweimal. Das erste Mal im Mutternest als Larve und das zweite Mal als Imargo, der kurz davor steht zu einer vollwertigen Rossameise zu werden. Erst im dritten Jahr fangen sie an, als geschlechtsreife Ameisen auszuschwärmen. Diese Zeit, die auch gleich die Paarungszeit ist, dauert von Anfang Mai bis Anfang Juni.
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Auf dem Freiland ist es deutlich schwieriger, die Rossameise bekämpfen zu wollen. Da die Kolonie polygyn ist und macht die größe der Kolonie es so schwer sie effektiv zu bekämpfen. Um auf dem Freiland die Rossameise bekämpfen zu können, ist eine gute Strategie nötig. Sie müssen zum einen herausfinden, wo das Nest liegt und wie weit es reicht. Denn man muss die gesamte, meist sehr weitläufige Kolonie, auf einmal angreifen und sicherstellen, dass alle Königinnen verenden, um der Kolonie sicher den Gar auszumachen.
Schäden, die durch Rossameisen entstehen sind das sie morsche und intakte Balken aushöhlen. Dadurch können starke und gefährliche Schäden an der Bausubstanz auftreten. Sie besitzen keinen Giftstachel, dennoch können sie für den Menschen unangenehm sein. Der Biss der Arbeiterinnen kann aufgrund der Größe und Aggressivität relativ schmerzvoll sein. Bei mehreren Bissen ist auch eine allergische Reaktion nicht auszuschließen.
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Die Rossameisen bauen ihre Nester am liebsten in feuchtes Bauholz. Dies ist Ideal für sie, denn um die Rossameise bekämpfen zu können hilft das Abtragen von den betroffenen Holzkonstruktionen. Bei einem Massenbefall sollten Sie sich überlegen, ob es nicht mehr Sinn ergibt, professionelle Hilfe zu holen. Da die Art Holzschädigend ist, sollten Sie dies in Betracht ziehen. Wenn die Profis kommen, wird zumeist mit Heißluft oder flüssigem Stickstoff gearbeitet, die über die unterirdischen Gänge im gesamten Nest verteilt werden.
Hilfreiche Hausmittel sind die natürlichen Wirkstoffe von Teebaum- und Neemöl. Sie sind ungefährlich und gut wirksam, um die Rossameisen bekämpfen zu können. Eine selbst gebauter Fressköder mit hochkonzentriertem Zuckerwasser ist genauso effektiv, aber etwas aufwendiger.
Wenn Sie der Ameisenplage vorbeugen möchte, ist es ratsam zum Beispiel Ihre Blumentöpfe vor dem Reinholen auf Ameisen zu prüfen. Wenn Sie in der Wohnung oder in Ihrem Haus einzelne Ameisen entdecken, sollten Sie diese unverzüglich wieder nach draußen befördern.
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Die als Materialschädling geltende Rossameise ist eine Art, die auch polygyn leben kann. Der Faktor, dass die Bekämpfung der Rossameise durch mehrere Königinnen erschwert wird und dem Wissen, dass ein Biss dem Menschen unangenehme Schmerzen hinzufügen kann, sollten Grund genug sein, vorbeugende Maßnahmen gegen diese Art der Ameise einzuleiten.