Rapsglanzkäfer – sie sind optisch aufgrund der verschiedenfarbigen Reflexionen im Vergleich zu anderen Insekten vielleicht optisch ansehnlicher, aber können dennoch einen ernstzunehmenden Schaden bei der Ernte von Rapspflanzen verursachen. Wenn auch Sie nach Möglichkeiten suchen, das Insekt so effektiv und langfristig wie möglich loszuwerden, sind Sie hier genau richtig.
Bevor man etwas bekämpfen kann, muss man sich selbstverständlich sicher sein, woran man es erkennt. Im Falle des Rapsglanzkäfers werden Sie jedoch vermutlich keine großen Probleme damit haben, ihn ausfindig zu machen. Seine Größe beträgt zwischen 1,5 und 2,5 Millimeter. Während sowohl seine Beine als auch Fühler braun gehalten sind, sticht sein Panzer optisch ziemlich hervor.
Dieser glänzt nämlich auf eine metallische Art und Weise in den Farben violett, blau, schwarz oder grün. Wenn Sie einen Käfer vorfinden und sich nicht sicher sind, ob es ein Rapsglanzkäfer ist, oder nicht, hilft also ein kleiner Lichttest. Scheinen Sie mit der Taschenlampe Ihres Smartphones (oder einer anderen Lichtquelle) über den Käfer und achten Sie darauf, ob Sie die eben erwähnte Reflexion erkennen können.
Auch beim Rapsglanzkäfer ist es wichtig zu wissen, an welchen Orten er sich am Häufigsten aufhält. In der Regel ist er vor allem in Gebieten vorzufinden, in denen sich viel offenes Land befindet. Gute Beispiele hierfür wären Waldränder, Parks, Felder und Gärten. Genau aus diesem Grund ist ein Befall dieser Käferart im hauseigenen Garten gar nicht so unwahrscheinlich.
Wo sich die Käfer genau aufhalten, hängt ganz von dem Wetter ab. Bei hohen Temperaturen und an einem sonnigen Tag fliegen die Tierchen häufig gezielt auf Rapsfelder, um an die dort vorhandenen Knospen zu kommen. Ist die Temperatur jedoch eher kalt, ist die Wahrscheinlichkeit höher, sie auf lockeren Bodenschichten der Felder vorzufinden.
Ein direktes gesundheitliches Risiko bei Kontakt mit dem Käfer besteht für den Menschen nicht. Auch um Haustiere, die vielleicht Jagd auf den Käfer gemacht haben, müssen Sie sich in der Regel keine Sorgen machen. Das Problem des Rapsglanzkäfers liegt also in einem anderen Bereich.
Wie bereits erwähnt wurde, versuchen die Insekten, an die Knospen auf Rapsfelder zu kommen. Nachdem diese angefressen wurden, verhindert sich der Fruchtansatz im späteren Lebenslauf der Pflanze. Vor allem bei einer hohen Anzahl an Käfern kann es aus diesem Grund zu ernstzunehmenden Ernteschäden kommen, die uns Menschen letztendlich doch schaden. Sei es nun eine Privaternte oder die geplante Bemühung eines Bauers – wer sich Mühe geeigneter Vorbereitungen macht, möchte diese natürlich auch entlohnt bekommen.
Widmen wir uns jetzt der Frage, welche chemischen und biologischen Möglichkeiten Sie bei der Bekämpfung des Schädlings haben.
Bevor Sie sich ans Werk machen, sollten Sie eine Regel unbedingt beachten. Zum Schutz von Wildbienen ist es strengstens verboten, chemische Mittel gegen Käfer dieser Art am Tag auszuführen. Was jedoch erlaubt ist, ist die Umsetzung in den Abendstunden sowie in der Nacht, da Wildbienen zu dieser Zeit in der Regel inaktiv sind.
Wenn die betroffenen Pflanzen auf Ihrem Feld noch nicht blühen, sind „Plenum 50“ und „Avaunt“ die richtigen Mittel. Beides Produkte sind sogenannte Kontakt- und Fraßgifte. Das hat den großen Vorteil, dass Sie mit ihnen auch Käfer loswerden können, die Sie mit dem eigenen Auge gar nicht wahrgenommen haben.
Falls die zu bekämpfenden Käfer bereits eine Pyrethroidresistenz aufgebaut haben, empfiehlt es sich, „Biscaya“ als Mittel zur chemischen Bekämpfung einzusetzen. Das Mittel wirkt in der Blüte der Pflanze und tötet dort die Larven des Glanzkäfers ab. Diese Maßnahme dient lediglich als Ersatz für den Fall, dass die erste Maßnahme erfolglos verläuft.
Natürlich ist eine biologische Bekämpfung immer schonender für die Natur als die Arbeit mit Chemie. Falls Sie bei Ihrem Vorhaben also der Natur etwas Gutes tun möchten, können Sie eine der folgenden Maßnahmen probieren.
Zur biologischen Bekämpfung haben Sie die Möglichkeit, eine spezielle Sorte Raps namens „Liniensorte ES Alicia“ zu pflanzen. Diese blüht ungefähr 10 Tage früher, als reguläre Rapssorten. Dadurch können Sie die Schädlinge durch gezieltes Timing mit der frühblühenden Sorte ablenken, während Ihre Hauptbepflanzung von den Käfern verschont bleibt.
Durch eine selbst hergestellte Lösung aus Pflanzenöl und Seife können Sie es schaffen, den Befall der Käfer zu minimieren. Sprühen Sie die Ränder Ihres Feldes damit ein und achten Sie darauf, ausschließlich Schmier- oder Kernseife zu verwenden. Handelsübliche Handseifen aus dem Supermarkt eignen sich hierfür nicht.
Als natürlicher Fressfeind kommt ganz klar die Schlupfwespe infrage. Sie können eine Vielzahl der kleinen Tierchen in diversen Onlineshops sowie Fachgeschäften erwerben.
Für diese Art von Käfer existieren nicht viele Hausmittel, die Sie für eine erfolgreiche Bekämpfung verwenden können. Was allerdings ganz gut funktioniert, ist eine sogenannte „gelbe Falle“, die mithilfe von Wasser und Spülmittel hergestellt wird.
Ausgewachsene Käfer können in die Falle geraten und darin sterben. Gegen Rapsglanzkäfer in der eigenen Wohnung kann darüber hinaus ein starker Zitronenduft helfen. Diesen meiden die Käfer in der Regel, wodurch ein Befall im persönlichen Lebensraum verhindert wird.
Wenn die Larven erst gar nicht die Chance bekommen, sich zu ausgewachsenen Käfern zu entwickeln, wird der Einsatz von chemischen Mitteln häufig erst gar nicht nötig. Somit ist dieser Weg meist optimal für den naturbewussten Gärtner, der Schädlinge von seinem Pflanzen fernhalten möchte.
Die bewährteste Methode hierfür haben wir tatsächlich bereits erwähnt – den Einsatz der Schlupfwespe. Schlupfwespen legen ihre Eier in die Larve des Käfers. Nach einiger Zeit entsteht hierdurch eine neue Generation an Schlupfwespen, während der Käfer keine Chance hat, sich zu entwickeln.
Glanzkäfer dieser Gattung können für eine ziemlich böse Überraschung bei der Ernte von unter harter Arbeit eingepflanzten Rapspflanzen sorgen. Zwar besteht durch sie keine gesundheitliche Gefahr für den Menschen, aber eine Bekämpfung ist für einige Leute dennoch absolut notwendig. Glücklicherweise gibt es heutzutage mehrere Möglichkeiten, gegen die nervigen Schädlinge vorzugehen. Darunter ist sowohl für Menschen, die auf Chemie setzen, als auch für Naturliebhaber etwas dabei.
Wer auf chemische Behandlungen setzt, sollte allerdings unter allen Umständen auf die vorhandenen Regelungen zum Schutz von Wildbienen und anderen Lebewesen achten. Wer das nicht tut, könnte sich mehr Ärger einbrocken, als er vorher hatte. Solange die Punkte, die in diesem Artikel beschrieben wurden, beachtet werden, müssen Sie sich allerdings keine Gedanken machen!