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Jeder kennt sie. Kleine, rotbraune, wurmähnliche Insekten, mit langen Antennen und einer Zange am Hinterleib: Ohrenkneifer, auch Ohrwürmer genannt. Findet man diese im Garten oder im Haus, kommt häufig die Frage auf: sind sie schädlich? Wenn ja, wie kann ich Ohrenkneifer bekämpfen? Im Folgenden haben wir für Sie das Wichtigste zusammen gefasst und diese Fragen beantwortet.
Generell kann man sagen, dass Ohrenkneifer, in geringer Zahl, mehr zu den Nützlingen als zu den Schädlingen zählen. Sie ernähren sich, unter anderem, von Blattläusen und deren Eiern. Es kann aber auch vorkommen, dass sie in so großen Mengen auftreten, dass sie zur Plage werden und sich an den Blüten ihrer Pflanzen, oder den Früchten ihrer Obstbäumen, laben. Besonders weichschalige Früchte wie Kirschen, Weintrauben, Pfirsiche und Pflaumen sind bei den Ohrenkneifern sehr beliebt. Auch im Haus oder auf dem Balkon möchte man die Tiere nicht in allzu hoher Zahl antreffen.
Da unsere Häuser, durch die Trockenheit und Wärme, kein bevorzugter Ort für Ohrenkneifer sind, handelt es sich, höchstwahrscheinlich, um einen Zufall, wenn Sie mal einem begegnen sollten. Dieser ist dann vielleicht durch eine Ritze in ihre Wohnung gelangt. Um dem vorzubeugen, achten sie darauf, dass alle vorhandenen Zugänge versiegelt werden. Türen und Fenster sollten dicht sein.
Zudem sollten Sie es vermeiden, dass potentielle Nahrungsquellen wie Lebensmittel und totes Pflanzenmaterial offen herumliegen. Stattdessen sollten Sie diese luftdicht verschließen. Um die Insekten loszuwerden, kann ganz einfach mit einer Ungeziefer-Falle (Tipp: Ungeziefer bekämpfen) gearbeitet werden. Die Ohrenkneifer werden durch eine Ködertabelle angelockt, nähern sich der Klebefalle und bleiben dort kleben. Sie können die Tiere auch mit einer selbstgebauten Falle locken, die den Ohrenkneifern nicht schadet, sodass Sie diese wieder in die Freiheit entlassen können.
Ohrenkneifer mögen es dunkel und feucht und verstecken sich daher gerne in Blumenkübeln. Sie müssen Ihnen daher nur ein besseres Zuhause anbieten, ein sogenanntes Ohrenkneiferhotel. So gehen Sie am Besten vor:
Schritt 1: Füllen Sie einen Blumentopf aus Ton mit Stroh
Schritt 2: Stülpen Sie Netze darüber oder knoten Sie diese zu. Sie können auch kleine Gitter davor stecken, sodass das Stroh im Topf bleibt.
Schritt 3: Hängen Sie den Topf nun kopfüber nahe der befallenen Pflanzen oder Blumenkübel auf.
Nach ein paar Tagen sollten die Ohrenkneifer in ihr neues Zuhause gezogen sein. Jetzt können Sie die Insekten in ihrem Topf außer Reichweite bringen.
Der oben genannte Trick funktioniert natürlich ebenso gut im Garten. Hier werden die, mit Stroh gefüllten Tontöpfe, mit der Oberseite nach unten in das Beet gestellt oder in Obstbäume gehängt.
Im Garten ist die Bekämpfung von Ohrenkneifern unter Strafe gestellt. Nicht so aber in Wohnräumen. Mit einem biologischen Mittel, das Kieselgur enthält, sorgt man für das Ersticken oder Austrocknen der Ohrenkneifen innerhalb weniger Tage. Nötig ist das allerdings nicht, da die Insekten nicht gefährlich sind, und man sie mit den bereits genannten Tipps mühelos umsiedeln kann.
Chemische Sprays oder Köderfallen sind ebenfalls für die Bekämpfung von Ohrenkneifern im Haus erhältlich. Diese sind allerdings nicht nötig und auch nicht wirkungsvoller als die oben genannten Alternativen. Im Gegenteil: Ohrenkneifer sind hart im Nehmen und berappeln sich nach einer Attacke eines chemischen Insektensprays schnell und machen weiter, als wäre Nichts gewesen. Zum Schutz für Menschen und Tiere im Haus raten wir von der Chemiekeule ab. Zudem wird auch hier der Gebrauch im Garten mit Geldstrafen geahndet.
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Ohrenkneifer meiden das Licht und die Wärme. Heizen Sie den betroffenen Raum und leuchten Sie ihn aus. Das wird die Insekten schnell zum Rückzug zwingen.
Legen Sie zusammengeknüllte, feuchte Tücher oder Lappen aus. Diese werden von den Ohrenkneifern schnell als Unterschlupf genommen und so können sie in den Garten gebracht werden.
Neemöl hat einen sehr starken Geruch, der auf viele Insekten abschreckend wirkt. Sprühen Sie ihre Pflanzen, oder andere Aufenthaltsorte der Ohrenkneifer, mit einer Neemlösung ein. Dies wird die Tiere in kürzester Zeit vertreiben. Ein Vorteil von Neemöl ist, dass es ungefährlich für Haustiere und Menschen ist. Denken Sie bei dem Gebrauch im Garten daran, dass Regen die Lösung abwäscht und die Behandlung wiederholt werden muss.
Essig verströmt einen beißenden Geruch, den auch Ohrenkneifer nicht mögen. Stellen Sie einfach ein Gefäß mit Essig in die Nähe der befallenen Pflanzen oder des Aufenthaltsorts der Insekten und die Tiere werden vertrieben. Wenn Sie ihre Fensterrahmen und Türschwellen mit Essig einsprühen, beugen Sie außerdem dem Eindringen der Ohrenkneifer vor.
Ohrenkneifer können durchaus nützlich bei der Bekämpfung anderer Schädlinge sein und sollten, wenn sie nicht in großen Mengen auftreten, nicht sofort beseitigt werden. Wenn Sie sich doch dazu entscheiden sollten, bauen Sie den kleinen Insekten ein neues, gemütlicheres Zuhause und siedeln Sie sie ganz einfach um. So brauchen Sie keine Angst um Ihre Pflanzen, und die Ohrenkneifer keine Angst um ihr Leben zu haben.
