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ᐅ Maiszünsler: So bekämpfen Sie den gefürchteten Schädling [2023]

Autor: Karl-Tim Ibald

Der Maiszünsler gesichtet – das ist für jeden Landwirt eine erschreckende Nachricht und bedeutet fast immer einen hohen wirtschaftlichen Schaden. Dieses Insekt kann durchschnittlich eine Gelegegröße von bis zu 600 Eiern haben und breitet sich daher mit hoher Geschwindigkeit aus. Die Hauptgefahr geht von dem Fraß der Raupen des Zünslers aus, die gesamte Maisernte vernichten können. Inzwischen gibt es mehrere Mittel, um den Schmetterling zu bekämpfen, darunter chemische und biologische Schädlingsbekämpfungsmethoden. Wir stellen die wichtigsten Methoden vor und gehen auf deren Vor- und Nachteile ein.

 

Was ist ein Maiszünsler?

 

  • Insekten erkennen
  • Schädling biologisch und chemisch bekämpfen
  • Befall vorbeugen

Der Maiszünsler (Ostrinia nubilalis) gehört zur Ordnung der Schmetterlinge. Er ist einer der bedeutendsten Schädlinge vom Mais und auch anderen Kulturpflanzen laut der Welternährungsorganisation. Bis zu 4 Prozent der Maisernte wird jährlich durch den Raupenfraß des Kleinschmetterlings vernichtet. Dieser Schädling ist in großen Teilen in Nordafrika, Europa, Westasien und Nordamerika vorzufinden und sorgt für hohe wirtschaftliche Schäden sowie Ernteausfälle.

Maiszünsler erkennen – darauf müssen Sie achten

Die Zünsler-Raupe sieht gelblich gefärbt aus, jedoch kann diese auch grauweiß bis braunweiß sein. Je nach Entwicklungsphase beträgt die Länge der Raupe zwischen 1,6 und 19,9 Millimetern. Der Kopf ist meistens braun mit einer spezifischen Musterung. Insgesamt legt das Weibchen bis zu 600 Eier verteilt auf einzelne Gelegen von etwa 40 Eiern auf der Unterseite der Maisblätter.

 

In ausgewachsener Form (als Imago) ist dieses Fluginsekt ein Falter, wobei die männlichen Exemplare gelblich braun bis grau gefärbt sein kann und die weiblichen Insekten in hellgelb bis ziegelrot erscheinen. Die Flügelspannweite der Männchen beträgt circa 30 Millimeter und jene der Weibchen um die 34 Millimeter.

 

Zünsler sind nachtaktiv und ruhen am Tag an den Pflanzen direkt im Feld oder in den Randgebieten. Am Abend und in der Nacht werden die weißlichen Eier an der Unterseite der Maisblätter abgelegt. Im Juli erreicht der Zuflug der Insekten meistens seinen Höhenpunkt. Die meisten Schäden entstehen im Sommer. Zur Überwinterung zieht sich die Raupe in den unteren Bereich des Stängels zurück.

 

Während noch vor einigen Jahrzehnten die Zünsler in Mitteleuropa lediglich eine Generation bildeten, entstehen angesichts der fortschreitenden Klimaerwärmung bereits in Süddeutschland jährlich zwei Generationen. In Südeuropa sind es in der Regel drei und in den tropischen Regionen bildet der Schädling rund sechs Generationen im Jahr aus.

 

Bei dem Zünsler sind zwei Rassen zu unterscheiden: Rasse E, welche größtenteils im Beifuß vorkommt und Rasse Z, welche fast ausschließlich in den Mais- und Hopfenanbaugebieten in Süddeutschland vorkommt. Neben Mais und Hopfen richten die Raupen des Zünslers nicht unerhebliche Schäden an Tomaten, Rüben, Kartoffeln oder zum Beispiel Paprika an.

 

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Maiszünsler an verschiedenen Orten bekämpfen

Dieser Schädling hat sich in den letzten Jahrzehnten immer weiter in den Norden Deutschlands ausgebreitet und sorgt für immer größere wirtschaftliche Probleme. Er ist in Europa, Nordafrika, Nordamerika und Westasien verbreitet. Die durch den Befall verursachten Schäden an Maispflanzen sind an umgeknickten Fahnen der Pflanzen sowie an den Bohrlöchern an den Maisstängeln zu erkennen. Aus den Bohrlöchern tritt neben Bohrmehl noch Larvenkot aus. Das Fluginsekt befällt außerdem Maiskolben, welchen deutliche Fraßspuren aufweisen. Der Befall durch Zünslerlarven lässt sich durch verschiedene Maßnahmen bekämpfen, unter anderem:

  • durch Zerkleinern und Unterpflügen der auf dem Feld zurückgebliebenen Reste der Pflanzen, um die dort überwinternden Raupen abzutöen
  • möglichst früher Erntetermin, noch vor dem Auftritt der gravierenden Schäden
  • durch Schlupfwespen (Trichogramma), welche auf den Raupen des Zünslers parasitieren, sodass keine Raupen schlüpfen können
  • durch das Bodenbakterium Bacillus thuringiensis und der Resistenz vom BT-Mais
  • durch Einsatz von verschiedenen synthetischen Insektiziden

Warum muss man den Maiszünsler bekämpfen?

Diesen Schädling müssen Sie unbedingt bekämpfen, um die Ernährungssicherheit zu gewährleisten. Des Weiteren verursacht der Zünsler große indirekte Schäden durch Krankheiten, welche nach dem Befall durch diesen entstehen. Durch diesen siedeln sich zum Beispiel giftige Pilze oder gefährliche Bakterien an, die einen kompletten Ernteausfall bedeuten können.

Maiszünsler bekämpfen – chemisch oder biologisch?

In Deutschland sind zur Bekämpfung des Schädlings zwei verschiedene Insektizide zugelassen:

 

  • Steward mit dem Wirkstoff Indoxacarb
  • Gladiator mit dem Wirkstoff Methoxyfenozid.

In der Schweiz können Sie zusätzlich noch Spinosad verwenden. Die chemischen Methoden sind effizient, jedoch nicht unbedingt umweltfreundlich. Die Prophylaxe sowie die biologischen Bekämpfungsmethoden erweisen sich hingegen als nachhaltig und können bei richtiger, konsequenter Anwendung die Schäden durch den Zünsler auf ein Minimum reduzieren.

 

Eine der effektivsten biologischen Bekämpfungsmöglichkeiten beruht sich auf Aussetzen von Schlupfwespen, welche die Eier von diesem parasitieren. Somit fressen die Larven der Schlupfwespe die Eier des Fluginsekts von innen heraus auf. Im Schnitt brauchen Sie rund 200.000 Schlupfwespen pro Hektar Mais zur Bekämpfung des Zünslers.

 

Meistens wird nach der Behandlung mit den Schlupfwespen zur Sicherheit noch eines der oben genannten Insektizide eingesetzt. Ansonsten können Sie den Schädling auch mechanisch bekämpfen, zum Beispiel durch intensives Mulchen der Stoppeln und im Idealfall die komplette Zerstörung der Stoppeln beim gründlichen Umpflügen, da sonst die Raupen darin überwintern.

 

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Maiszünsler Raupe bekämpfen – ideale Vorbeugung?

Durch eine komplette Zerstörung der Stoppeln mit dem Häcksler oder Mulcher, sowie zusätzlichem Pflügen mit Absprache der anderen regionalen Landwirte kann dem Befall mit Raupen effektiv vorgebeugt werden. Des Weiteren steht Ihnen der genetisch modifizierte BT-Mais zur Wahl. Der BT-Mais verfügt über die Gene der Bakterien Bacillus thuringiensis, welche für den Zünsler tödliche Toxine produzieren. Die biologische Bekämpfung des Zünslers im Raupenstadium, teilweise unter Zuhilfenahme der synthetischen Insektizide hat sich in der letzten Zeit als besonders erfolgreich etabliert.

Fazit

Der Zünsler ist ein Schädling, dessen Raupenfraß die Ernährungssicherheit gefährden kann. Das Fluginsekt befällt in erster Linie Mais, richtet aber auch erhebliche Schäden an Hopfen, Kartoffeln oder Paprika an. Der Befall ist an umgeknickten, abgeschwächten Pflanzen zu erkennen. Zu bekämpfen ist der Zünsler einerseits durch chemische Insektizide, aber auch durch das Aussetzen von Schlupfwespen, gründliches Umpflügen sowie den Einsatz des genetisch veränderten BT-Maispflanzen.

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