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ᐅ Leistenkopfplattkäfer: Ein Getreide-und Saatgutfresser [2023]

Autor: Karl-Tim Ibald

Der rotbraune Käfer (Cryptolestes ferrugineus) stammt ursprünglich aus eher gemäßigten Regionen und wird vielfach durch Getreideimporte verbreitet. Als sekundärer Schädling tritt er zusammen mit anderen gelagerten Schädlingen auf gelagertem Saatgut auf, kann aber auch Ernten und Felder befallen.

 

Was ist ein Leistenkopfplattkäfer?

Der rotbraune flache Leistenkopfkäfer gehört zur Familie der Cucujidae. Die Käfer und ihre Larven meiden Licht, weshalb nur ein kleiner Teil der Käfer auf der Oberfläche von konservierten Samen zu finden ist, während die meisten im Inneren zu finden sind. Käfer fliegen bei höheren Temperaturen. Ihre Weibchen legen bis zu 350 Eier in kleine Ritzen oder auf Weizenkörner. Die Larven durchlaufen in ihrer Entwicklung vier Stadien.

 

Sie wechseln dann zu Ritzen in ihrer Einstreu oder ihrem Futtersubstrat. Ihr Wachstum kann zwischen 20°C und 38°C erfolgen. Unter optimalen Bedingungen (32°C und 70-90% rel. Luftfeuchtigkeit) Die Entwicklung einer Generation dauert vier bis fünf Wochen, bei 21°C etwa zweieinhalb Monate. Auch bei sehr trockenen Bedingungen und Samenfeuchten unter 12 % ist Wachstum noch möglich. Die Lebensdauer von Käfern kann selbst bei hohen Temperaturen bis zu einem Jahr betragen, wobei sie bis zu 17 Tage verhungern können.

 

Rotbraune Käfer sind nicht kälteempfindlich und die Käfer vertragen mehrere Wochen lang Temperaturen bis -5,5 °C. Daher ist das Überwintern in unbeheizten Lagern in Mitteleuropa durchaus möglich. Alle Phasen erlöschen schnell über 42°C.

 

Er ist jedoch nicht mit dem ähnlichen Cryptoles pusilluss zu verwechseln. Der Flachkopfkäfer und verwandte Arten sind etwas größer, haben ebenfalls einen ovalen Rüssel mit gezackten Rändern und etwas kürzeren Fühlern. Aufgrund ihrer unterschiedlichen Fähigkeit, glatte Wände zu erklimmen, fangen Schalenfallen nur Käfer, aber keine Flachkäfer. Die Unterschiede zwischen diesen Arten sind nur für die biologische Kontrolle relevant.

 

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Leistenkopfplattkäfer erkennen – darauf müssen Sie achten

Der Leistenkopfblattkäfer ist meist glänzend mahagonibraun, 1,5 bis 2,3 mm lang, hat eine sehr langgestreckte und abgeflachte Körperform und ähnelt kleinen Ameisen. Er verfügt über eine  schmale Taille und relativ lange Fühler. Die schlanken Tentakeln sind bei Männchen halb so lang wie der Körper und bei Weibchen etwas kürzer. Das sogenannte sind im vorderen Trapezius verbreitert. Beim Gehen schütteln sie den Kopf zur Seite und bewegen ständig ihre Fühler. Abends sind sie am aktivsten.

 

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Leistenkopfplattkäfer an verschiedenen Orten bekämpfen

Leistenkopfplattkäfer und ihre Larven sind häufige Schädlinge in Getreidespeichern, entweder als Primärschädling oder als Folge eines Befalls durch andere Insekten. Er befällt zunächst vor allem Keimlinge von Pflanzen und ernährt sich von verdorbenem Getreide, befällt aber an verschiedenen Stellen auch Mehl und andere Getreideprodukte sowie Trockenfrüchte, Nüsse und Ölsaaten.

 

Befallherde sind durch hartnäckige Sedimentation zu erkennen, wenn sie beim Gehen auf dem Korn (meist ca. 15 cm tief) nicht einsinken. Flachkopfkäfer halten sich normalerweise mehr als 50 cm unter der Erde auf. Der Befall kann auch mit Bechern und Klebefallen überwacht werden.

 

Ohne schnelle Bekämpfungsmaßnahmen nach einem Massenbefall, bilden sich steifen Klumpen mit mehreren Metern Durchmesser, was eine übliche Ernte des Getreides verhindert. Der Schädling, der vornehmlich den Keimling befällt vermindert die Keimfähigkeit und die Qualität des Mehles.

Warum muss man den Leistenkopfplattkäfer bekämpfen?

Um Ernteausfälle zu vermeiden und das Übergreifen auf Lagerbestände zu verhindern, ist eine Bekämpfung des Leistenplattkäfers unbedingt zu empfehlen. Der rotbraune Käfer kann dem Lebensmittelhandel große wirtschaftliche Verluste zufügen.

 

Sie verbrauchen, kontaminieren und verderben einen großen Teil der Nahrungsmittel, insbesondere wenn schlechte Bedingungen für die Lagerung von Nahrung und Getreide die Vermehrung dieser Käfer begünstigen. Im weiteren Textverlauf werden zum einen Vorbeugemaßnahmen vorgestellt als auch die Bekämpfung durch biologische Methoden und chemische Mittel.

Leistenkopfplattkäfer bekämpfen – chemisch oder biologisch?

Dies ist je nach Befall zu beurteilen und ob sich dabei um Außenraum oder Innenraum handelt. In Innenräumen sind präventive Maßnahmen zu empfehlen, wenn dort eine hohe Frequentierung oder ein häufiges und durchgehendes Aufhalten von Menschen stattfindet. Ausnahmen sind möglich, wenn beispielsweis Lagerräume während und kurz nach der Bekämpfung nicht durch den Menschen genutzt werden müssen.

 

Sofern Sie sich für eine chemische Bekämpfung entscheiden haben sich Kieselgur und Kontaktinsektizide als wirksam erwiesen. Eine zuverlässige Vernichtung erfolgt mit Gasen (Phosphorwasserstoff), einschließlich Inertgase (Stickstoff, Kohlendioxid), je nach zu behandelnder Dosis, Temperatur, Einwirkzeit und generelle Beschaffenheit der Vorratslager.

 

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Leistenkopfplattkäfer bekämpfen – Hausmittel

Ein spezielles Hausmittel gibt es nicht, jedoch können die unten aufgeführten Physischen Maßnahmen ergriffen werden. Bereits befallene Vorräte sollten umgehend vernichtet werden. Ernte-und Transportmaschinen sollten grundsätzlich gründlich gereinigt werden, ebenso wie Lagerräume. Als gründlichste Methode hat sich eine sogenannte Wärmebehandlung bewährt. Absaugen der Käfer. Ein Abdichtung der Fenster und Türen ist ebenfalls zu empfehlen sowie die ständige Kontrolle der Lagerräume.

Leistenkopfplattkäfer Larve bekämpfen – ideale Vorbeugung?

Reinigen Sie Ihre Lagerkomponenten gründlich, bevor Sie sie wieder einlagern. Schließen Sie befallene Ware von der Annahme aus.

Die Temperatur sollte kurzzeitig unter 10 Grad Celsius abgesenkt werden. Achten Sie auf Befall mit Becherfallen, da Käfer keine Glaswände erklimmen können.

 

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Fazit

Unmöglich ist es nicht einen Leistenkopfkäferbefall zu beseitigen. Das Entscheiden für die biologische oder chemische Bekämpfung kommt immer auf die jeweilige Betrachtung des Einzelfalls ein.

 

Bei einem größeren Befall ist unbedingt das Zurate ziehen eines Fachmanns für Schädlingsbekämpfung zu empfehlen. Achten Sie darauf, dass es sich dabei um ein Unternehmen handelt, welches über einen Sachkundenachweis verfügt und einem Berufsverband für Schädlingsbekämpfung angehört.

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