Kleiderläuse kommen in Deutschland seltener vor, allerdings kann ein Befall schwere Folgen haben.
Die Kleiderlaus gehört zur Familie der Menschenläuse. Ihr ist es nicht möglich zu fliegen oder wegzuspringen. Das Ungeziefer kann sich nur krabbelnd fortbewegen.
Das Insekt ist nur drei bis vier Millimeter groß. Die Farbe zeigt sich in einem Braun oder auch weiß-gelben Ton. Die Farbe ändert sich nur, wenn die Läuse sich mit Blut vollgesogen haben. Dabei wandelt sich der Ton in ein knallrot. Die Nahrung der Tiere besteht nur aus Blut. Daher verzehren diese auch öfter am Tag eine Mahlzeit, aus menschlichem Blut.
Die Eier sind weiß und werden nur in der Kleidung abgelegt. Die Zwischenräume der Nähte eignen sich für die Läuse hervorragend, da die Eier nicht herausfallen können und kleben bleiben. Man nennt die Eier auch Nissen. Diese Art von Läusen steht in enger Verbindung mit den Kopfläusen. Meist treten beide Arten vermehrt bei Kindern auf.
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Die Kleiderlaus unterscheidet sich von Kopfläusen und Filzläusen. Überall dort, wo sich kein großer Wert auf Hygiene gelegt wird, ist ein Risikogebiet.
Greifen die Läuse einen Menschen an, kann man dies an einigen Merkmalen erkennen. Beginnen einige Stellen am Körper zu jucken und sollten sich rote, kleine Knötchen unter der Haut bilden, handelt es sich höchstwahrscheinlich, um einen Kleiderlausbiss.
Der Juckreiz wird schlimmer, wenn die betroffene Stelle mit Kleidung in Berührung kommt. Auch Lymphknoten, die sich in der Nähe des Bisses befinden, können anschwellen. Die Stelle wird unaushaltbar jucken und irgendwann aufgekratzt sein.
Dabei entsteht die große Gefahr, dass sich Bakterien in der Wunde sammeln und eine Infektion auslösen. Die Kleiderläuse werden von Mensch zu Mensch übertragen. Häufig bleiben sie auch in Kleidung bestehen und werden dadurch, durch gemeinsame Kleidung weitergegeben.
Ist viel Körperbehaarung vorhanden, fühlen sich die Läuse darin besonders wohl. Durch Temperaturen zwischen 28 und 30 Grad bleiben die kleinen Tierchen. Steigt jedoch die eigene Temperatur an, zum Beispiel durch Fieber, verschwinden die Insekten sofort.
An einem Tag legen die Läuse bis zu 30 Zentimeter pro Minute zurück. Kopfläuse schaffen diese Schnelligkeit nicht und verbreiten sich dadurch weniger. Die Kleiderläuse können Krankheiten wie das Fleckfieber, das Fünftagefieber und das epidemische Läuse-Rückfallfieber auslösen.
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Am stärksten ist der Juckreiz an Nähten der Kleidung. Dazu gehört auch der Hosenbund und die Achselnähte. In der Nacht wird der Juckreiz sich intensivieren und löst somit Schlafstörungen aus. Schließlich treten nach einiger Zeit auch Rötungen an den Bissstellen auf. Der Biss kann auch zu Fleckfieber, Rückfallfieber und Wolhynischen Fieber führen.
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Im ersten Schritt kann man Kleiderläuse durch sehr gute Hygiene fernhalten. Wird die Wäsche mit mindestens 90 Grad gewaschen, sterben bereits eingenistete Nissen ab. Nach diesem Vorgang muss das betroffene Kleidungsstück in die Tiefkühltruhe gelegt werden. Dabei muss das Gefrierfach eine Temperatur von –18 Grad erreichen.
Als Alternative kann die Bekleidung auch luftdicht verschlossen werden. Im Haus sind alle Stoffe, wie Vorhänge oder Couchbezüge, anfällig. Es ist ein Insektizid vorhanden, welches alle Insekten abtötet.
Wird die körperliche- und häusliche Hygiene sehr sauber gehalten, tritt ein Befall selten ein. Im westlichen Teil von Europa, findet man diese seltener. Leben Menschen in schlechten Verhältnissen, sowie in Flüchtlings- oder Obdachlosenorte. Dort herrscht ein niedriger Hygiene Standard und die Menschen haben nicht die Möglichkeit sich regelmäßig zu waschen und sich somit reinlich zu halten.
Aber besonders Menschen in Kriegsregionen haben meist keine Möglichkeit zu sauberem Wasser. Durch die verschiedenen Umweltschäden gibt es keine Seife oder Chance Kleidung zu waschen. Nisten sich die Kleiderläuse ein, überleben diese bis zu vier Tage.
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Wurden Sie gebissen, können sofort Antihistaminika eingenommen werden. Dadurch wird die Immunreaktion reduziert und der abgegebene Speichel nicht weiterverbreitet. Alle Körperbereiche, an denen viele Haare sind, sollten rasiert werden.
Je weniger Haare vorhanden sind, desto schlechter können sich die Läuse festsetzen. Zusätzlich ist eine Raumentwesung immer nötig. Wurden die Klamotten behandelt, müssen auch alle Bettlacken und Matratzen mit einer chemischen Schädlingsbekämpfung desinfiziert werden. Es wurde ein spezieller Kleiderlaus-Spray entwickelt.
Alle Möbel mit einem Bezug, wie Autositze, Polstermöbel und Teppiche, können damit eingesprüht werden. Das Mittel enthält den Stoff Geraniol, der die Läuse ersticken lässt.
Ist die Flüssigkeit aufgesprüht, muss diese gut trocknen und anschließend mit dem Staubsauger abgesaugt werden. Sind noch nicht alle Läuse entfernt, kann dieser Spray auch mehrmals angewendet werden. Auch alle Nissen sterben bereits im Kokon und können so nicht mehr schlüpfen.
Die Kleiderlaus kann durch natürliches Bügeln entfernt werden.
Die Kleiderläuse kommen in Deutschland eher selten vor. Daher ist ein Befall nicht sehr häufig.