Eines jeden Hundebesitzers größte Angst ist es, nach einem langen Waldspaziergang und der abendlichen Streicheleinheit, eine Hundezecke unter dem Fell des geliebten Vierbeiners zu finden. Doch die Hundezecke ist nicht nur für die Hunde lästig und gefährlich, sondern kann auch für den Halter schnell zur Gefahr werden, da sie bis zu 50 verschiedene Krankheitserreger übertragen können.
Die Hundezecke gehört zu den Spinnentieren und ist in unserer heimischen Fauna unterwegs. Sie besitzen, wie alle anderen Spinnen acht Beine, während die Larven hingegen nur 6 Beine besitzen. Es wurden weltweit bereits 900 verschiedene Arten entdeckt, wobei in Deutschland der gemeine Holzbock am meisten verbreitet ist.
Bei den zwei häufigsten Zeckenarten hierzulande unterscheidet man zwischen zwei Arten von Zecken:
Bei der grauen Zeckenart handelt es sich um die heimische Variante, welcher auch besser bekannt unter dem Holzbock ist. Der Unterschied zu der brauen Hundezecke ist, dass die braune Hundezecke auch selbstständig in Wohnungen überleben und sich dort auch vermehren kann. So kann ein Weibchen der braunen Zecke bis zu 4000 Eier gut versteckt hinter Fußleisten legen.
Man erkennt die Zecken zu Beginn unter dem Fell der Vierbeiner schwer, mit der Zeit saugen diese sich jedoch mit Blut voll und werden immer klarer ersichtlich. Sie sind in der Regel etwa stecknadelgroß.
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Die Zecken leben am liebsten in schattigen und feuchten Regionen, weshalb man diese ungebetenen Gäste auch überwiegend nach Ausflügen in die Natur mitbringt. Anzutreffen sind Hundezecken in Wäldern, Stadtparks und Gärten. Um Zecken von dem eigenen Garten fernzuhalten, empfiehlt es sich also diesen so zeckenunfreundlich wie möglich zu gestalten. Vermeiden Sie also buschige Schattenspender und Bodendecker wie Efeu oder Dickmännchen, da diese die Oberfläche des Bodens bedeutend länger feucht halten, was die Zecken wiederum zum Überleben benötigen.
Es ist außerdem ratsam oft zu Mähen, kein Laub liegenzulassen und „Pufferzonen“ zu Beeträndern zu schaffen. Um zu wissen, ob sie viele Zecken im Garten haben können sie den Zeckentest machen. Hierzu einfach ein weißes Tuch um ein Stock binden und mit diesem den Boden, Büsche und Wiesen abstreichen. Anschließend schauen Sie, ob und wie viele kleine schwarze Punkte sich auf dem Tuch befinden. Bei genauerer Betrachtung wird es sich sicherlich um Zecken handeln.
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Hundezecken sind gefährlich, da sie für etliche Krankheiten die Überträger sind, so überträgt die graue Zecke FSME oder Borreliose. Durch einen Biss der braunen Zecke können Hunde an Babesiose, welche auch unter Hundemalaria bekannt ist, erkranken. Deshalb sollte ein Zeckenbiss auch so früh wie möglich behandelt werden. Menschen können durch diese Überträge auch an dem Mittelmeer-Fleckfieber erkranken.
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Da die Hundezecken ein großes Übel mit sich bringen können, gibt es ein breites Angebot an Mitteln, mit welchen sich die Zecken bekämpfen lassen. Es sollte bei der Behandlung unbedingt darauf geachtet werden, dass das Mittel auf biologischer Basis ist und nicht in die Umwelt eingreift, was bei etlichen chemischen Mitteln der Fall ist.
Chemische Mittel scheinen sehr aus der Zeit gefallen zu sein. Besonders, weil diese Wirkstoffe enthalten, die nicht speziell auf Zecken zugeschnitten sind und sämtliche Spinnen und Insekten töten. Somit werden auch die Bienenbestände durch solche Mittel arg bedroht. Ein erstes bewährtes Mittel sind hier die Zeckenrollen, welche helfen, dass Zecken dem Garten fernbleiben. Die Rollen sind mit natürlichen Baumwollen gefüllt, welche mit einem für Zecken tödlichen Wirkstoff gefüllt sind.
Neugierige Mäuse beispielsweise knabbern an diesen Baumwollen und nehmen den Wirkstoff auf. Werden diese Mäuse nun von Zecken befallen nehmen diese den Wirkstoff auf und verhindern somit, dass die Zecken erst den Weg an weitere Wirte finden. Es gibt aber auch Präparate welche Natur-Pyrethrum, ein Blütenextrakt aus einer tropischen Chrysanthemenart Chrysanthemum cinerariaefolium verwenden, welches besonders umweltfreundlich ist. Für diese Mittel sollte der Rasen möglichst kurz gemäht sein bevor das Mittel aufgetragen wird, damit es ideal wirken kann.
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Bewährtes Zeckenschutzmittel lässt sich ganz einfach selbst machen, hierzu benötigen Sie lediglich einen Blumensprüher, zwei Zitrusfrüchte (z. B. Zitronen, Limetten oder Orangen).
Dieses Gemisch können Sie nun überall dort versprühen, wo Sie Hundezecken gern fernhalten wollen. Sie können es genauso gut auch direkt auf die Haut oder das Fell anwenden. Die Kosten halten sich bei diesem bewährten Hausmittel in Grenzen, da sie lediglich Zitrusfrüchte und Wasser benötigen. Es soll außerdem helfen, wenn man Schwarzkümmelöl, Kokosöl verwendet, da die Zecken diese Gerüche nicht ertragen. Es kann also nicht schaden Ihren tierischen Freund mit Kokosöl einzureiben.
Sobald Sie eine Zecke bei Ihrem Hund feststellen, sollten Sie umgehend handeln und keinesfalls darauf warten, dass die Zecke selbstständig abfällt, da die Zecke mit jeder Sekunde mehr Krankheiten übertragen könnte. Meist suchen sich Zecken auf beim Wirt feuchte dunkle Stellen, weshalb Sie in den Falten der Hunde, speziell an den inneren Falten zwischen Beinen und Bauch suchen. Sie sollten sich also präventiv eine Zeckenzange besorgen und wie folgt vorgehen.
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Gerade da die Winter immer milder werden und die Sommer länger, finden die Zecken ideale Bedingung vor, um sich ungemindert auszubreiten und Krankheiten zu verbreiten. Sie sollten sich und andere also sensibilisieren, was die Risiken eines Zeckenbisses betrifft. Suchen Sie Ihren Hund gewissenhaft nach dem Aufenthalt im freien nach Befall ab und lassen Sie die Zecken in Ihrem Garten nicht allzu ideale Bedingungen vorfinden.