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ᐅ Federlinge bekämpfen: Alarm im Hühnerstall [2023]

Autor: Karl-Tim Ibald

Federlinge sind Parasiten, die Hühnern das Leben schwer machen. Im Hühnerstall kann es schnell zu einem flächendeckenden Befall kommen. Doch Sie können Federlinge recht einfach bekämpfen, da sie auf ihren Wirt beschränkt bleiben. Erfahren Sie mehr über die lästigen Kieferläuse und deren gezielte Bekämpfung.

 

Das Wichtigste in Kürze

 

  • Federlinge werden von Huhn zu Huhn übertragen. Bei hoher Bestandsdichte und einem entsprechend geringen Platzangebot ist eine schnelle Ausbreitung der Parasiten zu befürchten.
  • Die Schädlinge verlassen ihren Wirt nicht. Dies vereinfacht die Bekämpfung und stellt einen Vorteil gegenüber Milben, Flöhen oder Läusen dar.
  • Federlinge sind kleine Kieferläuse, die im Gefieder von Hühnern leben und sich dort vermehrt unter den Flügeln aufhalten.

Was sind Federlinge?

Obwohl der Federling einen recht wohlklingenden Namen besitzt, handelt es sich um einen ungeliebten Schädling, der im Hühnerstall für Aufregung sorgen kann. Die mehrere Millimeter großen Parasiten können Sie mit dem bloßen Auge erkennen. Allerdings bewegen sich die Läuslinge sehr schnell fort und ziehen sich sekundenschnell in die Wärme und Dunkelheit unter den Flügeln zurück.

 

Federlinge zählen zur Ordnung der Tierläuse und können den Kieferläusen zugeordnet werden. Die Läuslinge bleiben auf ihren Wirt spezialisiert und sind somit nicht auf andere Haustiere oder den Menschen übertragbar. Weltweit sind über 3.000 Arten von Kieferläusen bekannt. Der einzige Vogel, der sich nicht mit Federläusen herumplagen muss, ist der Pinguin.

 

Lebenszyklus

Federlinge vollziehen ihren kompletten Entwicklungsprozess auf dem Huhn. Außerhalb ihres Wirts würden die Läuslinge nur wenige Tage überleben. Dieser Umstand erleichtert es Ihnen enorm, Federlinge zu bekämpfen.

 

Bis aus einem Ei ein Federling heranwächst, dauert es etwa einen Monat. Die Eiablage erfolgt an der Unterseite der Federn. Die Nissen sind durchsichtig und verfärben sich mit der Zeit gleichmäßig hell. Mit den Hintergliedmaßen zuerst verlassen die Larven die Eier. Nachdem sie zwei Nymphenstadien durchlebt haben, entsteht ein ausgewachsener Federling, der selbst Eier legt und den Kreislauf fortsetzt.

 

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Federlinge erkennen – darauf müssen Sie achten

Einen leichten Federlingsbefall werden Sie mit dem bloßen Auge nicht erkennen. Selbst wenn Sie die Schwingen auf der Unterseite betrachten, werden sich die lichtscheuen Parasiten vermutlich nicht zu erkennen geben. Vermuten Sie einen Befall, nehmen Sie eine Lupe zur Hand und betrachten die Federkiele genauer. Die Nissen lassen sich besonders auf schwarzen Federn recht gut erkennen. Sind nur wenige Federlinge auf dem Huhn aktiv, zeigt das Tier keine Krankheitsanzeichen. Liegt ein hoher Befall vor, deuten folgende Anzeichen daraufhin:

 

  • vermehrtes Putzen der Federn
  • allgemeine Unruhe
  • Änderungen des Verhaltens
  • glanzloses Federkleid mit matten Stellen
  • höhere Infektanfälligkeit

Federlinge werden  häufig durch Neuzugänge im Hühnerstall eingeschleppt. Das Risiko eines vermehrten Befalls lässt sich minimieren, wenn Sie neu zugekaufte Hühner zunächst einer kurzen Quarantäne aussetzen.

 

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Federlinge an verschiedenen Orten bekämpfen

Federlinge zu bekämpfen, ist relativ einfach, zu mindestens im Gegensatz zu anderen Ektoparasiten, die ihren Wirt verlassen und auch den Menschen befallen können. Da die Federlinge von ihrem Wirt abhängig sind und nur auf ihm überleben können, müssen keine aufwendigen Bekämpfungsmaßnahmen durchgeführt werden.

 

Federlinge im Hühnerstall bekämpfen

Haben Sie Maßnahmen ergriffen, die Federlinge auf dem Gefieder der Tiere zu bekämpfen, sollten Sie auch den Hühnerstall gründlich ausmisten. Entfernen Sie das komplette Nistmaterial und desinfizieren den Stall, bevor die Hühner dort wieder einziehen.

 

Da Federlinge einige Zeit ohne ihren Wirt überleben, wäre die Wahrscheinlichkeit groß, dass sich Parasiten im Nistmaterial aufhalten und den Weg zurück in das Gefieder der Tiere finden, nachdem Sie die Federlinge dort bereits bekämpft haben.

Warum muss man die Federlinge bekämpfen?

Einige wenige Federlinge auf einem Huhn werden Sie nicht bemerken. Priorität besitzt die Bekämpfung jedoch, wenn sehr viele Hühner auf engem Raum gehalten werden. Besonders im Winter ist die Gefahr groß, dass sich die Parasiten im schützenden und wärmenden Federkleid der Hühner einnisten.

 

Stehen Hühner auf engem Raum zusammen, können sich die Parasiten beinahe explosionsartig vermehren. Pro Monat können Federlinge bis zu 100.000 Nachkommen produzieren. Schnelles Handeln ist erforderlich, damit der Befall nicht massiv um sich greift und für Chaos im Hühnerstall sorgt.

 

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Federlinge bekämpfen – chemisch oder biologisch

Wir möchten Ihnen nun einige Maßnahmen vorstellen, wie sich Federlinge einfach bekämpfen lassen.

 

Federlinge chemisch bekämpfen

Einem Befall mit Federlingen können Sie mit herkömmlichen Antiparasitika zuverlässig begegnen. Bedenken Sie jedoch, dass die Präparate mit Phoximen oder Selamectinen hochtoxische Stoffe enthalten, welche auch an den Hühnern selbst nicht spurlos vorübergehen.

 

Um den Tieren unangenehme Nebenwirkungen zu ersparen, empfehlen wir, zu natürlichen Mitteln zu greifen und chemische Wirkstoffe nur einzusetzen, wenn Sie einem extrem starken Befall begegnen müssen.

 

Federlinge natürlich bekämpfen

Produkte mit natürlichen Inhaltsstoffen zeigen bei Federlingen eine zuverlässige Wirkung. Gute Erfahrungen wurden mit Decansäure oder Laurinsäure gemacht. Dabei handelt es sich um natürliche Bestandteile des Kokosöls.

 

Die Wirkstoffe führen zum Austrocknen der Läuslinge. Für die Hühner selbst ist die Anwendung vollkommen ungefährlich. Im Handel erhältlich sind auch Mittel, die den aus Neemöl gewonnenen Magrosa- Extrakt enthalten. Sie erhalten die Präparate zu Preisen um zehn Euro als Spray oder Spot-on zum direkten Auftrag auf das Gefieder der befallenen Tiere.

Federlinge bekämpfen – Hausmittel

Wenn Sie Federlinge bekämpfen, sollte biologische Methoden der Vorrang eingeräumt werden. Mit Kokosöl oder Neemöl wurden bereits zwei wirksame Hausmittel genannt. Weitere Möglichkeiten stellen wir Ihnen nun näher vor.

 

Sandbad für Hühner

Um die massive Ausbreitung der Federlinge zu verhindern, gönnen Sie den Hühnern ein Sandbad. Wälzen sich die Tiere im Sand, streifen sie unbewusst die Parasiten ab und zerdrücken die meisten von ihnen.

 

Reinigen Sie zusätzlich den Stall und die Sitzstangen gründlich, lassen sich auch abgestriffene Parasiten entfernen und der Befall minimiert sich deutlich.

 

Kieselgur gegen Federlinge

Kieselgur gilt als zuverlässiges Präparat bei der Abwehr diverser Schädlinge. Das Urgesteinmehl besitzt eine rein mechanische Wirkung. Die Partikel sind mikroskopisch klein und lagern sich an den Gelenken der Läuslinge an. Die spitzen Kanten des Algenpulvers fügen den Federlingen Verletzungen zu. Die Parasiten trocknen aus.

 

Kieselgur ist vollkommen unschädlich, Hühner können das Pulver sogar fressen. Sie können Kieselgur ins Sandbad geben oder am Abend, wenn die Hühner auf ihren Sitzstangen Platz genommen haben, im Federkleid verteilen. Bewegen sich die Tiere am nächsten Tag, verteilt sich das Pulver über den gesamten Körper.

 

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Fazit

Federlinge zählen zu den Ektoparasiten und befallen vorwiegend Hühner. Läuslinge verlassen ihren Wirt nicht. Der gesamte Lebenszyklus spielt sich auf dem Huhn ab. Federlinge ernähren sich von Hautschuppen und Federn. Die Läuslinge saugen kein Blut. Ein Befall ist dennoch sehr unangenehm und kann bei den Hühnern zu Stressreaktionen und Verhaltensänderungen führen. Ebenso wird die Immunabwehr der Tiere geschwächt. Federlinge lassen sich recht einfach bekämpfen. Natürlichen Mitteln wie Kokosöl oder Kieselgur sollte der Vorrang vor chemischen Präparaten gegeben werden.

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