Bereits im Frühjahr, wenn der Schnee taut, begeben sich die Ameisenvölker auf die Suche nach einem neuen Nistplatz. Dabei suchen die Weibchen passende Nistplätze wie beispielsweise morsches Holz oder loses Mauerwerk, die in Reichweite von eiweiß- und zuckerreicher Kost liegen.
Als solche dringen die kleinen Tiere gerne in Häuser ein und befallen dabei auch Lebensmittel im Kühlschrank. Während Ameisen auf der Terrasse noch kein Problem darstellen, sollte auf Ameisen im Haus oder Wohnung geachtet werden. Im folgenden Ratgeber wollen wir auf die Thematik einer Ameisenplage und deren wirkungsvolle Abwehr eingehen.
Eine vereinzelte Ameise im Haus ist noch kein Grund zur Panik, denn vor allem im Sommer bei offenen Türen, kann sich ein Tier schon einmal verirren. Anders verhält es sich, wenn die kleinen Insekten beispielsweise eine Ameisenstraße im Keller gebildet haben.
In solchen Fällen ist dann Eile geboten, denn die Insekten befallen nicht nur Lebensmittel, sondern zerstören auch Baumaterialien wie Mauern oder Balken.
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Von einer Plage spricht man, wenn nicht nur vereinzelte Tiere im oder rund ums Haus zu finden sind, sondern sich große Kolonien und Ameisenstraßen gebildet haben. Eine solche Plage belastet dann nicht nur die eigene Gesundheit, sondern schafft auf Dauer zudem auch wirtschaftliche und strukturelle Probleme.
So verschaffen sich Ameisen nicht nur einen Zugang in den Kühlschrank und befallen dort Lebensmittel, sondern schädigen auch die Gebäudestruktur, indem die Tiere Holz und Mauerstücke abtragen. Um eine Plage gar nicht erst entstehen zu lassen, gibt es folgende Möglichkeiten:
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Wenn eine Plage erkannt wird, so ist höchste Eile geboten. Dabei gibt es verschiedene Möglichkeiten, eine solche Plage in den Griff zu bekommen. So gibt es Kontaktgifte, die die Ameise nahezu direkt töten. Daneben gibt es allerdings auch Möglichkeiten nur die Königin zu beseitigen und so die restliche Kolonie zum Auszug zu bewegen. Es gibt allerdings auch Hausmittel, mit denen kein Tier getötet wird, sondern die Ameisen selbst das Feld räumen.
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Wer eine Plage entdeckt hat, der findet eine Vielzahl an unterschiedlichen Möglichkeiten, eine Plage zu beseitigen. Chemische Mittel sind dabei zwar sehr effektiv und wirken auch äußerst schnell, allerdings besitzen diese selbst auch Gefahren für Umwelt und Mensch.
Biologische Mittel waren lange Zeit nicht besonders effektiv – das hat sich seit einigen Jahren allerdings deutlich geändert. Mittlerweile sind biologische Mittel ähnlich effektiv wie chemischen Varianten und daher eine echte Alternative.
Chemische Mittel wirken in der Regel als Gift und gibt es in verschiedenen Darreichungsformen, wie:
Gifte und Gele wirken dabei als Kontaktgift, das heißt die Ameise wird kurz nach Aufnahme vertrocknen, da die äußere Hülle zerstört wird. Durch die Weitergabe an andere Ameisen verstärkt sich der Effekt. Granulat ist hingegen ausdauernder.
Dieses wird von den Arbeiterinnen in den Bau getragen und als Nahrung angeboten. Dadurch verteilt sich das Gift effektiv und die Ameisenkolonie wird von Innen nach Außen zerstört. Köderdosen können hingegen auf die eine oder andere Art wirken.
Lange Zeit galten biologische Mittel nicht als sonderlich effektiv, wobei sich in der Praxis gezeigt hat, dass auch diese Gifte eine hohe Reichweite und Effektivität besitzen. Fossiles Plankton oder Kieselsäure der neben den Ameisenstraßen platziert wird, ist ein probates Mittel eine Plage zu beseitigen.
Die Wirkungsweise ist dabei ähnlich wie bei den chemischen Mitteln. Die Arbeiterinnen nehmen das Granulat auf, bringen es in den Bau und von dort aus kann sich das Gift verteilen. Nach der Aufnahme beginnen die Ameisen auszutrocknen und so wird eine Plage effektiv bekämpft.
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Allerdings müssen die Tiere nicht immer vergiftet werden, um diese zu einem Auszug zu bewegen. Vor allem vor dem Hintergrund, dass Ameisen auch einige nützliche Effekte besitzen. Daher sollten Ameisen nur dann bekämpft werden, wenn diese entweder stören oder wichtige Strukturen befallen.
Kräuter, die in die Nähe von Ameisenstraßen gelegt oder angebaut werden, können diese bereits vertreiben. Als besonders effektiv haben sich Lavendel, Majoran, Minze oder Zimt herausgestellt. Bei einem Befall im Inneren kann Teebaumöl oder Essig helfen, denn den Geruch mögen Ameisen überhaupt nicht.
Ein ebenfalls sehr effektives Mittel ist Backpulver, das mit etwas Puderzucker gemischt wird. Durch das darin enthaltene Natron quellen die Ameisen auf und verenden. Allerdings sollte darauf aufgepasst werden, dass Bienen oder Schmetterlinge nicht auch davon fressen.
Im folgenden Abschnitt wollen wir auf die Orte eingehen, wo eine solche Plage entstehen kann. Dabei ist eine Plage nicht nur auf das Haus oder den Garten beschränkt. Die Tiere befallen sehr gerne auch Rasenflächen oder Hochbeete.
Ameisen bauen ihre Nester in der Regel fernab vom Menschen. Allerdings kann ein Garten bestehend aus vielen Obstbäumen und Obststräuchern verlockend auf die Tiere wirken. Dabei werden die Ameisen in der Regel keine oberirdische Kolonie bauen, sondern verstecken ihr Nest unter Terrassenplatten, wo der Boden in der Regel auch kühler ist.
Ein Garten der allerdings regelmäßig gepflegt wird und wo dessen Fallobst und Laub schnell eingesammelt wird, ist für große Ameisenkolonien allerdings weniger attraktiv.
Vor allem nach der kalten Periode sind Ameisen auf der Suche nach neuen Brutplätzen und befallen dabei auch gerne Häuser. Vor allem die zweifarbige Wegameise sucht sich gerne ein Haus als Domizil aus.
In solchen Fällen sollte schnellstens reagiert werden und die Nester beseitigt werden, da die Ameisen dabei auch strukturelle Schäden verursachen. Darüber hinaus sollte morsches Holz und loses Gestein schnell repariert werden.
Auch im Rasen können Ameisen ihre Nester bauen. Dabei bevorzugen diese eher hohes Gras, um nicht so leicht entdeckt zu werden, sowie als natürlichen Schutz. In einem solchen Fall sollte allerdings kein Gift eingesetzt werden, denn die Ameisen schaden dem Rasen nicht.
Viel sinnvoller ist es, Zimt oder Lavendel anzubauen – dann ziehen die kleinen Tiere von ganz alleine um. Auch Essig kann helfen, denn den Geruch mögen Ameisen ebenfalls nicht.
Wer gerne Früchte wie Erdbeeren oder Heidelbeeren anbaut und dabei auf ein Hochbeet setzt, sollte aufpassen nicht Ameisen anzuziehen. Daher sollte das Beet regelmäßig gelockert werden und Fallobst schnell geerntet werden, um eine Plage zu verhindern.
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Wenn alles nichts hilft, dann kann nur noch ein Kammerjäger helfen. Je nach Schadensfall geht der Experte dabei anders vor. In Häusern oder Wohnungen wird Fraßgel vor Fußleisten und Ritzen verteilt. Diesel Gel besitzt dabei Lockstoffe, um Ameisen anzuziehen.
Die Folge ist, dass die Tiere das Gel aufnehmen und so verenden. Im Anschluss kann das Nest abgetragen werden. Im Außenbereich gibt es verschiedene Möglichkeiten. Neben der Beseitigung des Baus kann der Profi die Kolonie auch umsiedeln – somit sind dann auch die Schäden für die Umwelt äußerst gering. Je nach Befall entstehen dabei Kosten zwischen 50 und 150 Euro.
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Eine Plage ist definitiv kein schöner Anblick und sollte vor allem im Haus so schnell wie möglich beseitigt werden, denn die Tiere greifen auch gerne Holz und Gestein an. Dadurch kann dann die gesamte Struktur beeinträchtigt werden. Neben diversen Kontaktgiften gibt es allerdings auch humanere Methoden, die nicht mit dem Tod der Tiere verbunden sind. So sind Zimt und Essig äußerst wirkungsvoll und sorgen so dafür, dass die Tiere von selbst verschwinden. Wenn gar nichts hilft, dann sollte allerdings ein Kammerjäger bestellt werden, der je nach Art des Befalls die passende Methode wählt.