Mehlmotten selbst sind ziemlich harmlos. Sie gehören zu den sogenannten Lebensmittelmotten und richten, wenn sie ausgewachsen sind, keine besonders großen Schäden an. So richtig problematisch sind sie hingegen, wenn sie als kleine Larven durch die Trockenvorräte im Schrank kriechen. Am häufigsten sind sie in Mehl oder Getreide zu finden. Die ausgewachsenen Falter sind simpel zu erkennen – sie tragen silberne Vorderflügel, die mit einem Zickzackmuster in dunklem grau geschmückt sind. Am Saum des Flügels erkennt man einige dunkle Punkte, ähnlich der Farbe, wie sie auch auf den Flügeln zu finden ist.
Die Larven der Motten sind unscheinbar. Die geringe Größe von bis zu 5 mm und ihre hellgelbe bis weißliche Farbe macht sie in Mehl nahezu unsichtbar. Der Kopf der Larven ist in der Regel dunkelbraun.
Mehlmotten bekämpfen ist eine Sache für sich. Wenn man ehrlich sein möchte, muss man zugeben, dass das Bekämpfen der Tierchen wie ein Tropfen auf dem heißen Stein wirkt. Gleichwohl müssen die befallenen Lebensmittel unbedingt aus Ihren Vorräten verschwinden!
Eine einzige weibliche Mehlmotte kann in ihrem Leben über 450 Eier legen. Die Eier legt sie für gewöhnlich direkt ins Mehl oder Getreide ab.
Leider findet dieser Vorgang auch in Produktionshallen und Verpackungslagern statt – darum ist es nicht auszuschließen, dass Sie irgendwann einmal mit Mehlmotten zu kämpfen haben werden.
Insbesondere im Sommer breiten sich die Insekten rasend schnell aus! Je wärmer die Umgebung, desto flotter sind die Larven aus ihrem Kokon entwichen. Neben dem Fressschaden, der an Ihren Vorräten entsteht, tragen die Mehlmotten häufig Milben mit sich. Diese sind in Mehl oder Getreide nur schlecht sichtbar und können bei Verzehr starke Magen-Darm-Probleme oder allergische Reaktionen hervorrufen.
Zusätzlich dringt, bedingt durch die Fresskanäle, Feuchtigkeit leichter in die Trockenvorräte ein. Das begünstigt enorm die Schimmelbildung und kann dazu führen, dass der gesamte Vorrat entsorgt werden muss.
Lesen Sie auch: Vorratsschädlinge
Die Mehlmotten werden Sie glücklicherweise nicht nur durch eine schwere Chemiekeule wieder los! Welche Hausmittel und biologische Schädlingsbekämpfung gegen die kleinen Biester helfen, erklären wir Ihnen jetzt.
Der erste Schritt bei einem Mehlmottenbefall sollte das Lebensmittel aussondern sein. Mit etwas Glück ist nur ein einzelnes Paket oder eine Dose der Trockenvorräte befallen. Beim Aussondern sollten Sie darauf achten, großzügig den Schrank zu säubern. Schmeißen Sie Packungen, bei denen Sie nicht sicher ausmachen können, ob sich die Mehlmotten eingenistet haben, entweder ebenfalls weg oder packen Sie diese vorsorglich in luftdicht verschlossene Behälter ein, um abzuwarten.
Sobald Sie den Schrank oder Ihren Vorratsbehälter ausgeräumt haben, sollten Sie (wenn möglich) auch die Bretter oder Böden aus diesem nehmen. In den Ritzen zwischen Schrauben oder Nägeln verstecken sich gerne einige Mehlmotteneier. Säubern Sie diese gründlich mit Wattestäbchen und reinigen Sie den Vorratsschrank. Reinigungsmittel wie Allzweckreiniger reichen für dieses Vorhaben aus.
Die Schlupfwespen haben mit den herkömmlichen Wespen nicht viel gemeinsam. Im Gegensatz zu ihren Namensverwandten können Schlupfwespen nicht fliegen, aber sie sind wahre Meister im Aufspüren von Speisemotten-Eiern. Eine Packung Schlupfwespen gegen Motten erhalten sie im Normalfall online.
Entsorgen Sie zunächst alle befallenen Produkte vollkommen restlos. Danach können Sie die Schlupfwespen aussetzen, welche so lange die Eier der Motten befallen, bis keine mehr übrig sind. Im Übrigen fressen die Schlupfwespen die Motten nicht! Sie wirken stattdessen als Parasit und lassen aus den Eiern neue Schlupfwespen entstehen. Sobald es keine Motteneier mehr gibt, sterben die Wespen ab.
Vorsicht ist bei der Auswahl der Schlupfwespen geboten! Die Trichogramma Schlupfwespe zerstört lediglich Motteneier. Die Habrobracon hebetor Schlupfwespe tötet hingegen auch die Larven der Mehlmotten ab.
Auch Lorbeerblätter wirken wahre Wunder gegen Mehlmotten und deren Eier. Wenn Sie sicherheitsliebend sind, sollten Sie die befallenen Packungen (oder diese, bei denen Sie sich nicht sicher sind) in einen Gefrierbeutel geben.
Legen Sie den Boden des Beutels mit frischen Lorbeerblätter aus. Sie können diese theoretisch auch in den gesamten Vorratsschrank legen, jedoch werden Sie für dieses Vorhaben eine Menge Lorbeerblätter benötigen. Die Gerüche und Öle der Blätter vertreiben die Motten und bringen sie dazu regelrecht zu flüchten.
Essig verströmt keinen besonders angenehmen Geruch, das wissen Sie sicherlich. Die Mehlmotten sehen das nicht anders! Ein Essig-Wasser-Gemisch kann die Mehlmotten daher in die Flucht schlagen. Mischen Sie die beiden Flüssigkeiten dafür 1:1. Mit dem Gemisch können Sie die befallenen Schränke und Regale auswischen. In Kombination mit den Lorbeerblättern im Inneren der Packungen wirkt das Essig-Wasser-Gemisch erfahrungsgemäß am effektivsten.
Achten Sie darauf, die Fenster geöffnet zu lassen! So steht den Mehlmotten ein Fluchtweg offen und Sie können Ihre Räumlichkeiten nutzen, ohne dauerhaft einen penetranten Essiggestank in der Nase zu haben.
Die Maden der Mehlmotte werden Sie am schnellsten durch die Habrobracon hebetor Schlupfwespe los. Diese tötet die Larven der Mehlmotte ab und stoppt somit effizient die Ausbreitung. Kälte gefällt den Larven auch nicht – bereits zwei bis drei Stunden im Gefrierfach lässt diese erfrieren und absterben. Diese Taktik funktioniert auch andersherum! Bei einer Dauer von 90 bis etwa 120 Minuten und einer Temperatur von 60 bis 80 Grad Celsius sterben die Eier, Motten und Larven ab.
Achten Sie darauf, dass die befallenen Nahrungsmittel nicht zu brennen beginnen! Verbrannte Lebensmittel sind zwar ebenfalls mottenfrei, aber machen mehr Arbeit, als diese einfach wegzuschmeißen.
Grundsätzlich gibt es genügend chemische Mittel, die Insekten und infolgedessen Mehlmotten abtöten. Das gilt zum Glück auch für biologische (Haus)Mittel! Wir raten Ihnen daher zuerst zu den natürlichen Methoden. Vorrangig beißende Gerüche, wie Essig oder Zitrone, sorgen für eine Mehlmotten-Flucht.
Wenn der Befall stark ist, sollten Sie Lorbeerblätter dazugeben und die Fenster stets als Fluchtweg geöffnet lassen.
Die biologischen Methoden belasten nicht nur Ihre Räumlichkeiten weniger, sondern sind in den meisten Fällen auch billiger und zügiger. Sie sparen sich also nicht nur bares Geld. Statt den Weg in einen Fachhandel anzutreten, reicht häufig ein Griff zur Essigflasche.
Erst, wenn Hitze sowie Kälte, Hausmittel und Schlupfwespen keinen Erfolg gebracht haben, sollten Sie zu chemischen Mitteln greifen. In diesem Fall wäre es ratsam, die Erfahrung eines Fachkundigen einzuholen. Auf dem Markt sind viele verschiedene Insektensprays erhältlich, die nicht alle gegen Mehlmotten helfen. Lassen Sie sich daher in einem Fachmarkt beraten.
Mehlmotten sollten bei der ersten Sichtung sofort bekämpft werden, um die rasante Ausbreitung zu verhindern. Um Mehlmotten zu bekämpfen, stehen Ihnen verschiedene biologische, aber auch chemische, Mittel zur Verfügung. Erfahrungsgemäß sind Kombinationen aus verschiedenen Hausmitteln, wie Essig und Lorbeerblättern, am effektivsten gegen die Motten selbst.
Um die Larven und Eier abzutöten, sollten Sie auf extreme Temperaturen oder Schlupfwespen zurückgreifen. Erst, wenn die Hausmittel nicht den gewünschten Effekt zeigten, raten wir Ihnen zu einem Schädlingsbekämpfer oder chemischen Hausmitteln.